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Kaufberatung: Fuji X-T20 oder X-T10 kaufen?

Fuji X-T20 vs. X-T10: Wo liegen die wichtigsten Unterschiede? Lohnt sich der Aufpreis? Unser Artikel liefert die Antworten.

Fuji X-T20 vs. Fuji X-T10

Am 19. Januar 2017 hat Fujifilm mit der X-T20 eine neue spiegellose Systemkamera vorgestellt, die – da kann man sich ziemlich sicher sein – in den nächsten Monaten und Jahren zu den besten Kameras in der Preisklasse von unter 1.000 Euro zählen wird.

Schon mit der Fuji X-T10 hatte der Hersteller im Mai 2015 voll ins Schwarze getroffen, denn die Kamera kam mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von „nur“ 699 Euro auf den Markt, brachte gleichzeitig aber zahlreiche Funktionen und Komponenten der deutlich teureren X-T1 mit.

Auch heute ist die Fuji X-T10 noch eine absolut empfehlenswerte Kamera – doch es ist eben inzwischen auch schon der Nachfolger vorgestellt worden. Lohnt sich denn da der Aufpreis der neuen X-T20 im Vergleich zur Vorgängerin? Oder sollte man auch heute noch zur günstigeren X-T10 greifen? Diese Frage wollen wir in diesem Artikel mit einer ausführlichen Gegenüberstellung der beiden Kameras auf Grundlage der Spezifikationen beantworten.

Gegenüberstellung der technischen Daten

Werfen wir dazu zunächst einmal einen Blick auf die wichtigsten technischen Daten der beiden DSLMs:

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Eines wird schon auf den ersten Blick klar: Fujifilm hat die X-T20 in einigen Punkten deutlich verbessert, sodass sie ihrer Vorgängerin grundlegend in jedem Fall überlegen ist. Doch diese Vorteile muss man als Kunde natürlich auch bezahlen. Aktuell (Stand Februar 2017) liegt der Preis der neuen X-T20 noch absolut stabil bei 899 Euro, daran gibt es nichts zu rütteln. Der Unterschied zur unverbindlichen Preisempfehlung der X-T10 beträgt also 200 Euro. Wenn man ein gutes Angebot für die X-T10 findet, werden aus den 200 vermutlich ca. 300 Euro. Das ist also der Aufpreis, den man beim Vergleich der beiden Kameras im Hinterkopf behalten sollte.

Sensor & Prozessor

Rein äußerlich gibt es zwischen der Fuji X-T20 und der Fuji X-T10 keine großen Unterschiede, doch unter der Haube hat sich jede Menge getan. Fujifilm übernimmt nämlich sowohl den Sensor als auch den Prozessor vom aktuellen Flaggschiff, der Fuji X-T2. Das bedeutet unter anderem, dass man bei der X-T20 eine bessere Bildqualität erhält – zum Beispiel weil die Auflösung nun 24 und nicht mehr nur 16 Megapixel beträgt.

Auch der neue Prozessor bedeutet einen großen Schritt nach vorne, da er rund vier Mal schneller als sein Vorgänger sein soll. Das wirkt sich nicht nur positiv auf den Autofokus und Videos aus, sondern auch auf den Zwischenspeicher. Das bedeutet, dass die maximale Serienbildgeschwindigkeit (die bei beiden Kameras 8 Bilder pro Sekunde beträgt) über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann. Konkret stehen hier 62 JPEGs und 25 RAWs bei der X-T20 etwa 10 JPEGs und 7 RAWs bei der X-T10 gegenüber.

Autofokus

Auch beim Autofokus hat Fuji kräftig nachgelegt, denn die X-T2o arbeitet nun mit dem neuen Autofokus der X-T2 und der X-Pro2, der in zahlreichen Tests hervorragend abgeschnitten hat (siehe Artikel „Fuji X-T2 mit ‚fantastischem Autofokus‘ (Test CameraStoreTV)“). Das liegt unter anderem daran, dass sich die Anzahl der Messfelder von maximal 77 auf maximal 325 erhöht. Zudem soll sich im Vergleich zur X-T10 die Sensorausleserate ungefähr verdoppelt haben, was dem Kontrastautofokus zugute kommt.

Videos

Die Kameras aus dem Hause Fujifilm waren lange Zeit nicht unbedingt für tolle Video-Funktionen bekannt – im Gegenteil. Mit der Fuji X-T2 hat sich das allerdings geändert, was man wie eingangs bereits erwähnt unter anderem dem neuen Prozessor zu verdanken hat. Und da dieser nun auch in der neuen X-T20 zum Einsatz kommt, darf man sich nicht nur auf 4K-Videos, sondern auch auf eine bessere Bildqualität, einen größeren ISO-Bereich, den ACROS Filmsimulatationsmodus, weniger Morié usw. freuen. Sprich: Die X-T20 ist im Vergleich zur X-T10 die deutlich bessere Videokamera.

Links: Fuji X-T20. Rechts: Fuji X-T10.

Weitere Unterschiede

In Bezug auf Sucher und Display gibt es eigentlich keine großen Unterschiede zwischen X-T20 und X-T10 – mit einer Ausnahme. Die Fuji X-T20 kommt nun nämlich mit einem Touchscreen daher! Das erleichert nicht nur die Bedienung, sondern kann beispielsweise auch bei der Wahl des gewünschten Autofokus-Messfeldes hilfreich sein.

Des Weiteren sind mit der X-T20 auch Belichtungskorrekturen bis +/-5 EV möglich, bei der X-T10 sind es nur +/-3 EV.

Die wichtigsten Neuerungen der X-T20 im Überblick

Fassen wir also die wichtigsten Neuerungen der X-T20 im Vergleich zur X-T10 kurz zusammen:

  • Neuer Sensor mit 24 Megapixeln sorgt für bessere Bildqualiät
  • Neuer Prozessor macht die Kamera in vielerlei Hinsicht schneller (z.B. Autofokus und Videos)
  • Autofokus arbeitet mit deutlich mehr Messfeldern und ist schneller
  • Kamera beherrscht 4K-Videos und liefert insgesamt eine bessere Video-Qualität
  • Touchscreen hilft bei der Bedienung

Fazit: Welche Kamera sollte man kaufen?

Natürlich lässt es sich nicht ganz pauschal beantworten, zu welcher Kamera man als Kunde greifen sollte – das kommt schließlich auf den Einzelfall an. Doch wenn es um die Beantwortung der Frage geht, ob die X-T20 den Aufpreis von 200 bis 300 Euro im Vergleich zur X-T10 Wert ist, dann sollte die Antwort unserer Meinung nach „Ja“ lauten.

Fujifilm verzichtet bei der X-T20 zwar auf große Veränderungen oder Innovationen, verbessert die Kamera aber in allen wichtigen Punkten. Der Sensor ist neu und liefert (das weiß man von der X-T2) eine erstklassige Bildqualität, der Autofokus ist schneller und arbeitet zuverlässig (auch das weiß man von der X-T2), zudem gibt es auch 4K-Videos, einen Touchscreen und weitere kleine Verbesserungen.

Trotzdem ist die Fuji X-T10 auch heute noch eine hervorragende Kamera, denn nur weil die Bildqualität der X-T20 nun besser ist, schneidet die X-T10 deshalb in dieser Hinsicht ja nicht direkt „schlecht“ ab – ganz im Gegenteil. Wer also auf keinen Fall mehr als 700 Euro ausgeben möchte und zudem viele der Neuerungen der X-T20 nicht braucht, kann und sollte nach wie vor zur X-T10 greifen.

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Thomas

Wann hört eigentlich endlich Mal die unsinnige Verknüpfung von Megapixel und Bildqualität auf?

gromit

Das mit den mehr Megapixel für mehr Details erweist sich spätestens bei hohen ISO, wo die Fujis bisher wirklich gut waren, als eher gegenteilig, denn mit mehr Megapixeln auf gleicher Sensorfläche sind die Pixel auch kleiner und fangen somit weniger Licht. Solange man nicht wie bei Pentax Pixel zusammenfassen kann (Binning) wird dadurch der Signal-Rauschabstand schlechter und der Bildprozessor muß wieder mehr rumrechnen, aber auch der kann die Physik nunmal nicht aushebeln, das sieht man bei jedem HighIso-Vergleich von Kameras mit kleinem Sensor auf dpreview.

Oleg

Danke für den guten Vergleich. Es soll noch erwähnt werden, dass die X-T20 leider die GPS-Funktion eingebüßt hat, die in X-T10 noch vorhanden war. Hier ist noch ein Vergleich der beiden graphisch dargestellt: http://camspex.com/comparison.php?camera1=Fujifilm+X-T10&camera2=Fujifilm+X-T20

Ulrich Reiff

Die X-T20 ist nicht UHS-II kompatibel laut Fujifilm:
http://www.fujifilm.com/support/digital_cameras/compatibility/card/x/

Maratony

Mich würde die Gegenünberstellung eher von x100T zu x100F interessieren. Da weiß ich aktuell noch nicht was ich kaufen soll…

Benni

Ja das wäre cool. Die F ist schon echt sexy!

maratony

Ja, generell sind die Specs bekannt. Am Konzept verändert sich nicht viel. Die X100T war immer einer gute Kamera für ihre Zwecke und wird auch dadurch nicht schlechter nur weil es nun eine neuere gibt.
Ich denke ich werde mich für die 100T entscheiden. Wenn ich es mit 16MP nicht schaffe gute Bilder zu machen, dann wird es mir auch nicht mit 24 gelingen. Was ich vermutlich vermissen werden ist die Acros- Filmsimulation aus meiner XPro2. Aber wie sagten schon die Stones: „you cant allways get what you want“…zumindest wenn man nicht Geld wie Heu hat. 😀

Michael

Ich überlege den Kauf der X-T20, habe es aber nicht unbedingt eilig damit. Wie sieht denn die typische Fuji-Kamera-Preisentwicklung aus? Fällt der Preis nach einem halben Jahr merkbar?

SchweizerSchoggi

Bei der X-T10 war es eher so, dass sie recht bald nirgends mehr lieferbar war und auch eeeeewig nicht mehr nachkam. Als wäre das Modell bereits ausgelaufen, weil die X-T20 angekündigt war. Mittlerweile gibt es sie wieder hier und da, aber man muss sie fast gezielt suchen.

Felix

Wie sieht denn die Kaufempfehlung zwischen Sony alpha 6300 und Fuji XT-20 aus ? Ich tendiere zur Zeit zwischen beiden Kameras. Vielen Dank !

Michael

Würde mich auch interessieren! Die Sony hat halt keinen Touchscreen und kostet einen Hunderter mehr. Tatsächlich wäre ein Vergleich der Objektivauswahl/-preise interessant.

Felix

Ich denke bei der Objektivauswahl gewinnt die Fuji. Allerdings kann man bei der Sony den metabones Adapter verwenden. Ich weiß nicht ob es den schon für die Fuji gibt.
Für mich wäre auch ein Vergleich der Autofokus systeme interessant, auf dem Papier ist das immer sehr schwer zu beurteilen.

Frank Meiners

Ich habe beide Kamerass Sony 6300 und X-T20 in der Hand gehabt. Die Funktionen und Bedienung der Fuji ist super intuitive und durchdacht und fühlt sich wie eine Profi-Kamera an. Für mich keine Frage, klarerer Sieger ist für die X-T20.

Utz Fabian

Hallo Mark,

besten Dank für den Vergleich. Jetzt müßte die X-T20 nurnoch ihren Haupt-Nachteil verlieren: Man kann sie nicht im Laden kaufen. Dort ist derzeit (3/2017) erstmal weiterhin die X-T10 vorrätig.
Und: Kannst Du vielleicht noch etwas über die empfohlenen Standard-Zoomobjektive dazusetzen? Die X-T10 wird meist im Set mit dem XC1:3.5-5.6 16-50mm OIS II angeboten, die X-T20 eher mit dem XF1:2.8-4 18-55mm R LM-OIS. Dann gibt es noch ein XF1:2.8 16-55mm R LM WR, bezeichnet als „Premiumobjektiv“. „OIS“ ist ein Bildstabilisator, soweit noch klar. Aber was bedeutet der übrige Buchstabensalat – speziell in der Praxis, also wenn man die Kamera einfach mit rausnimmt und Bilder mit ihr macht?

Gruß

Utz.

FOTOMAX

Deine Überschrift, war auch kürzlich für mich ein Thema. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass lediglich Daten und die Funktionsvielfalt zusammengezählt werden und dann eine neuere Kamera als die „Bessere“ angepriesen wird. Das ist jedoch längst nicht immer so. Der 4K-Wahnsinn regt mich eh auf. Er gehört nicht in eine Fotokamera. Ferner ist wissenschaftlich bekannt, dass unser Gehirn nicht einmal die Schärfe von 4K richtig umsetzen kann. Das hat seinen menschlichen Hintergrund. Erklärungen hierzu würden zu weit führen. Unsere Fernseher haben meist Full-HD. Die Fersehanstalten liefern meist nur in HD. Hat man hier ein wirklich gutes Panel, dann ist die Bildwiedergabe und Schärfe hervorragend. Bei Full-HD würde noch eine Schippe draufgelegt. 4K macht nur Sinn, wenn übergrosse Ansichten (bewegte Bilder oder Reklameposter/Flächen) gefragt sind, sonst ist das reiner Quatsch und liefert meist das schlechtere Bild ! Eine Studie nach der letzten IFA hat ergeben, dass in über 70% aller deutschen Haushalte die falschen Fernseher stehen. Wie kommt das nur ? Nicht alles aufquatschen lassen, mal selbst überlegen. Nie war es so einfach, sich professionelle Meinungen zu holen, wie jetzt in der Internetzeit. Für kleine YouTube Videos also 4K in der Kamera ? Erst mal lernen richtig zu filmen, Storyboard,… Weiterlesen »

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