Canon Kameras

Canon EOS R5 & R6: Wie effektiv ist der IBIS mit welchen Objektiven?

Bis zu 8 Blendenstufen soll der IBIS der Canon EOS R5 & R6 ausgleichen, allerdings nur mit manchen Objektiven. Wir zeigen euch, welche das sind.

Details zum IBIS der Canon EOS R5 & R6

Ein 5-Achsen-Bildstabilisator, der in der Lage ist, 8 Blendenstufen längere Belichtungszeiten zu ermöglichen – das gab es zuvor noch in keiner anderen Kamera. Selbst die Micro-Four-Thirds-Kameras, die in Sachen Stabilisation eigentlich immer leicht die Nase vorne haben und die besten Systeme auf dem Markt anbieten, lässt Canon mit neuen EOS R5 und R6 hinter sich.

Doch Moment: Der IBIS der neuen Canon DSLMs schafft „maximal“ 8 Blendenstufen, und zwar nur dann, wenn bestimmte RF-Objektive an der Kamera angebracht werden. Dann arbeitet der bewegliche Sensor nämlich mit dem optischen Bildstabilisator der RF-Objektive zusammen und beide tauschen kontinuierlich Daten aus und stimmen sich ab.

Der eigentliche 5-Achsen-Bildstabilisator der Canon EOS R5 und R6 ist in der Lage, rund 5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten zu ermöglichen. Mit diesem Wert kann man ungefähr rechnen, wenn man ein Objektiv ohne optischen Bildstabilisator nutzt.

Welche Objektive sind wie effektiv?

Canon hat den Experten von DPReview verraten, mit welchem RF-Objektiv wie viele Stops ausgeglichen werden können. So sieht die Liste aus:

8 Blendenstufen:

  • 24-70mm F2.8 L IS
  • 24-105mm F4 L IS
  • 28-70mm F2 L
  • 85mm F1.2 L
  • 24-105mm F4-7.1 IS
  • 85mm F2 Macro IS

7,5 Blendenstufen:

  • 70-200mm F2.8 L IS

7 Blendenstufen:

  • 35mm F1.8 Macro IS
  • 50mm F1.2 L
  • 15-35mm F2.8 L IS

6,5 Blendenstufen:

  • 24-240mm F4-6.3 IS

6 Blendenstufen:

  • 100-500mm F4.5-7.1 IS

Ihr seht, auch unter den RF-Objektiven mit eigenen Bildstabilisatoren gibt es Unterschiede. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es ganz generell für einen IBIS (nicht nur bei Canon) deutlich schwerer ist, Verwacklungen bei wirklich langen Telebrennweiten auszugleichen. Beim neuen 100-500mm zum Beispiel arbeitet der IBIS bei 100mm effektiver als bei 500mm. Bei langen Brennweiten hat der IBIS der Kamera also einen geringeren Einfluss und der Bildstabilisator der Objektive rückt in den Vordergrund. Besonders deutlich wird das bei den neuen 600mm und 800mm f/11 Festbrennweiten, hier bringt der IBIS nämlich überhaupt keinen nennenswerten Vorteil.

Was mir persönlich noch nicht klar ist: Warum stehen zum Beispiel ein 85mm f/1.2 oder ein 28-70mm f/2 in der Liste bei „8 Blendenstufen“, obwohl diese Objektive überhaupt keinen optischen Bildstabilisator haben? Hat da jemand eine Erklärung für mich? Oder hat sich da bei DPReview/Canon der Fehlerteufel eingeschlichen?

Quelle: DPReview

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Herrbert

Das ist bei allen Herstellern so, dass der IBIS bei den großen Brennweiten nicht mehr voll unterstützen kann. Das ist einfache Mathematik und das sollte sich auch jeder vorstellen können. Das ist kein Problem was speziell Canon oder die R5 betrifft. 6 Blendstufen bei dem 100-500 mm ist schon eine tolle Sache.

Alfred Proksch

Ich bin kein Mathematiker. Was ich aus jahrelanger Erfahrung sagen kann ist das es kontraproduktiv ist bei kurzen (ab 1.000/sec) Verschlusszeiten den IBIS zu verwenden.   Ich habe Versuche mit und ohne Stativ gemacht und teilweise sind seltsame Ergebnisse zustande gekommen die mich ratlos zurück gelassen haben weil ich sie nicht nachvollziehen kann.   Eines hat sich sehr klar erwiesen, Stativ, Spiegel hochklappen ergibt immer das beste Bild. DSLM macht vom Stativ ohne IBIS perfekte Bilder. Aus der Hand bei statischen Motiven ist hingegen der IBIS eine feine Sache, weil sonst hätte der Fotograf gar kein Bild. Er erlaubt das Spiel mit ISO, Lichtstarken Objektiven und das bei wenig Beleuchtung. Ein Stativ ersetzt der IBIS wenn es um absolute Bildqualität geht nicht!   Leider haben viele Anwender der Werbung Glauben geschenkt das mit IBIS unscharfe weil verwackelte Bilder der Vergangenheit angehören. Der Zusammenhang der Brennweiten bezogen auf das Sensorformat ist für sie ein Buch mit sieben Siegeln.   Meine Mittelformat hat der IBIS straßentauglich gemacht. Ich kann damit wie früher mit den Canon Vollformat Boliden aus der Hand ohne nachdenken arbeiten, das ist klasse und ein echter Mehrwert.   Das die beiden EOS R5/R6 damit ausgestattet sind finde ich gut,… Weiterlesen »

W. Heidemann

Wirkt denn IBIS auch bei EF-Objektiven mit Adapter? Im Artikel oben sind nur Angaben für RF-Objektive.

Patrick

Ich glaube, erst die ersten richtigen Berichte aus der Praxis werden zeigen, was der IBIS leisten kann. Und wenn es „nur“ 6 Blendenstufen sind, ist das doch schon eine tolle Sache. Mal eben „im Vorbeigehen“ mit mittlerem Bildwinkel einen Wasserfall mit 1 oder 2 Sekunden aus der Hand am Foto zum Leben zu erwecken, hat schon was.

Klar, manche werden das in ihrer Fotografie nicht brauchen, mir zum Beispiel zaubert der IBIS meiner Olympus nach wie vor oft ein Lächeln auf die Lippen ????

Hauke

> Ein Stativ ersetzt der IBIS wenn es um absolute Bildqualität geht nicht!
Da bin ich anderer Meinung. Ich habe eine Olympus-Ausrüstung und kann bei normalen Lichtbedingungen nicht erkennen, dass Bilder mit Stativ schärfer wären. Dieses brauche ich nur für Belichtungszeiten im Sekundenbereich oder für den Highres Mode, wo der Sensor Shift für die Erhöhung der Auflösung „missbraucht“ wird. Ich komme von einer analogen Nikon-Ausrüstung und kenne mich mit verwackelten Bildern aus.

J.Friedrich

Habe aktuell 2 RP’s plus RF’s 4,0 24-105, plus 4,0 70-200mm, plus 24-240mm BridgeUntermAutoSitzGlasKombi, plus EF’s 50mm und mein Lieblingsteil 17-40. Jetzt kommt R6 plus 2,0 85mm Macro dazu. Für meine Fotografie ist IBIS zwischen 5-7 Stufen optimal und seeehr, seeehr gut. Alles im grünen Bereich, aktuell machen die ein Kamera/Optik/Ausstattungsprogramm als würden die mich kennen :-).

Andy

Welches (ultra-) Weitwinkel nimmt man denn an den R Kameras ? Gibts das überhaupt schon ?
 

J.Friedrich

Wie gesagt mit Adapter kannst Du ja jedes EF-„Neu und/oder Alt“-Glas nehmen, ich habe noch glücklicherweise das superleichte 17-40mm 4,0 L. Am Adapter baut es zwar die 3-4 cm länger, aber es wird durch Kamera erkannt und wenn Du willst, genau wie die RF Objektive, auch korrigiert. Das Super RF 15-35mm ist ja das Einzige aktuell verfügbare Ultra, aber eben auch mit einem Ultrapreis. Mein EF-Teil bekommst Du gebraucht in A-Minus für 1/5 tel des Preises.

Andy

ok, dann wird man wohl an dem Adapter erstmal nicht vorbeikommen. Sollen denn die Gläser von den „Fremdherstellern“ ähnlich gut funktionieren ?
 
Habe nämlich eigentlich auch noch ganz vernünftige Gläser für EF (Tamron 24-70 2,8 , Tamron 90 macro, und halt Canon 70-300L)
 
 

Andy

????????

Lukas Gellert

Eine Erklärung zu
@“Was mir persönlich noch nicht klar ist: Warum stehen zum Beispiel ein 85mm f/1.2 oder ein 28-70mm f/2 in der Liste bei „8 Blendenstufen“, obwohl diese Objektive überhaupt keinen optischen Bildstabilisator haben? Hat da jemand eine Erklärung für mich? Oder hat sich da bei DPReview/Canon der Fehlerteufel eingeschlichen?“

What really changes things is the reduced focal flange distance, that is now 20mm against the 44mm of the EF Mount. That with the large diameter enables RF lenses to be designed with larger image circles facilitating greater movement of the body IS system, meaning some non-IS RF lenses such as the RF 85mm F1.2L USM or RF 28-70mm F2L USM can also achieve up to 8-stops of image stabilization. (https://www.provideocoalition.com/canon-eos-r5-and-eos-r6-leapfrogging-the-ibis-competition/)

gregor

Warum sind die Kommentare in hellgrau ausgegeben?
Und die Kommentare der Kommentaren noch dazu mit Hellgrau hinterlegt?
Unglaublich schlechte Lesbarkeit, für mich unverständlich!
Wenn man gute Lesbarkeit wünscht, macht man Text schwarz, nicht grau : )

Stephan

Ich habe seit ca. 4 Monaten eine R5 und nutze sie zusammen mit einem RF 24-105 IS 4.0. Leider ist meine Erfahrung mit dieser Kombination nicht gerade gut. Kennt das jemand anderes auch, dass zum Beispiel bei 35mm, f/5.6 und eine 1/250s die Aufnahmen aus der Hand gerade bei eingeschaltetem Bildstabilisator des Objektivs deutlich verwackelt sind ?? Mir kommt es zum teil do vor, als würde der Stabi ab und an unkontrollierte Eigenbewegungen machen, die zu den Verwacklungen führen.

Kennt jemand das Problem… ?

Csaba Mester

Ja, dieses Problem habe ich auch. Vor kurzem habe ich das Phänomen mit der R6 entdeckt, als ich mit der RF 28-70 F2.0 Aufnahmen gemacht habe. Bei unterschiedlichen Belichtungszeiten um die 1/60 oder 1/125 Sekunden herum, wechselten sich ganz scharfe Bilder mit stark verwackelten Bildern ab. Bei einer gezielten Testreihe von dem gleichen Motiv und gleicher Kamerahandhabung waren dann die Motive teilweise auch bei noch 1/8 Sek. ganz scharf, aber auch bei 1/125 Sek. stark verwackelt. Ich finde auch, dass es nur an einer Fehlfunktion der IBIS (Bildstabilisierung im Gehäuse) liegen kann. Mit dem 50-er Stift habe ich es auch probiert. Da war das Problem auch da. Einen Stabilisierungstest habe ich auch mit der RF 2,8/24-70 IS gemacht. Bei diesem Objektiv schien dieses Problem nicht aufzutreten. Ich dachte wegen der doppelten Stabilisation durch den IS + IBIS. Wie ich aber hier in Ihrem Beitrag gelesen habe, hatten Sie bei dem RF 24-105 IS 4.0 das gleiche Problem, obwohl dieses Objektiv auch ein IS hat. Das könnte ein echtes Problem werden… Nächste Woche telefoniere ich mit dem CPS Service, aber ich habe eine schlechte Vorahnung…

Arthur Häberli

die Angabenerscheinen mir nicht plauseibel. das 28-70 2.0 hat keinen eingebauten IS

fkf

Hallo,
erscheint beim Zusammenspiel des RF 24-70 2.8 mit der R5 dann das „+“ im Stabilisierungssysmbol (also „wackelnde“ Hand mit „+“?
Ich habe gerade ein gebrauchtes 24-70 bei mir, das dieses „+“ nicht anzeigt (wie es z.B. bei meinem 85mm 2.0 kommt) und frage mich, ob das ein Fehler ist.

Vielen Dank im Voraus,
fkf

Csaba Mester

Die Hand mit + erscheint nur dann, wenn die IS am Objektiv eingeschaltet ist. Wenn IS ausgeschaltet ist , dann erscheint die Hand mit der Schrift „OFF“.

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