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Datacolor SpyderExpress: Bildschirmkalibrierung in 90 Sekunden

Wenn ihr Fotos bearbeitet, kennt ihr das Problem: Die Farben wirken auf jedem Bildschirm ein wenig anders. Mit dem neuen SpyderExpress von Datacolor könnt ihr euren Monitor angeblich in nur 90 Sekunden kalibrieren. 

Günstige Kalibrierung von Einsteiger und Profis

Datacolor hat mit dem SpyderExpress ein neues, vergleichsweise günstiges Display-Kalibrierungsgerät vorgestellt, das professionelle Ergebnisse in rund 90 Sekunden bieten soll. Der Einführungspreis liegt bei etwa 129 Euro. Ihr könnt bis zu drei Bildschirme an einem Rechner kalibrieren – auch moderne Apple-Displays mit Mini-LED-XDR werden unterstützt.  

Der Lieferumfang umfasst den Kalibriersensor, eine Schutzhülle, einen USB-A/USB-C-Adapter sowie den Software-Aktivierungscode. Die Systemanforderungen sind moderat: Windows 10/11 oder macOS 10.14 bis 14, mindestens 1280×768 Auflösung, rund 1 GB RAM und 500 MB Speicherplatz.

Erweiterbar durch Software-Module

Besonders spannend: Ab Oktober 2025 bietet Datacolor Software-Upgrades, mit denen ihr zusätzliche Funktionen freischalten könnt, ohne neue Hardware kaufen zu müssen. Dazu gehören Soft-Proofing, Device Preview, Display Matching sowie spezielle Tools für die Videobearbeitung.

Datacolor betont, dass SpyderExpress vor allem für Hobby- und Berufsfotografen interessant ist, die eine einfache und schnelle Kalibrierung wünschen, um sicherzustellen, dass Farben auf dem Bildschirm so angezeigt werden, wie sie gedacht waren. Dank der Upgrade-Option via Software ist das SpyderExpress zudem nachhaltig und günstig, da ihr euch bei steigenden kreativen Anforderungen keine neue Hardware anschaffen müsst.

High-End-Monitore mit integrierten Colorimeter

Ein SpyderExpress kalibriert euren vorhandenen Monitor mithilfe eines externen Messgeräts und verbessert so die Farben deutlich, also ideal für ambitionierte Fotografie. High-End-Monitore wie der Eizo CG3100X oder der Eizo CG2400S gehen hingegen noch weiter: Sie besitzen eingebaute Sensoren und eine Hardware-Kalibrierung, die langfristig präzisere und stabilere Ergebnisse liefern.

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Wie wichtig ist euch eine exakte Bildschirmkalibrierung – genügt euch ein “guter Eindruck” oder wollt ihr Farben immer absolut präzise sehen?

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OlliKa

Ich nutze seit ca. acht Jahren einen Spyder von Datacolor. Mal davon abgesehen, dass das Design unverändert ist, liefert das Teil noch immer ordentliche Ergebnisse.
Ich hatte damals ein paar bearbeitete Fotos über ein Labor in Auftrag gegeben. Was auf meinem Monitor noch gut aussah, war im Druck ziemlich daneben. Keine Ahnung ob das Labor oder ich Schuld hatte. Jedenfalls war das der Grund, mir einen Spyder zuzulegen. Seit dem keine Probleme mehr gehabt.
Ich denke für Profis (bin selber keiner) eh ein Muss, wenn man Qualität abliefern muss. Sicher nutzen die aber eher Monitore mit eingebauter Kalibrierung.

Rolf Carl

Macht schon Sinn, den Bildschirm ab und zu zu kalibrieren, vor allem bevor gedruckt wird. Allerdings müssen der Drucker oder die Druckmaschine auch kalibriert werden, sonst können die Farben auch danebenliegen. Seriöse Druckereien und Copyshops (für hochstehende Drucke werden Kopierer mit einem sechsstelligen Preis eingesetzt, Canon ist da auch führend) kalibrieren die Geräte vor jedem heiklen Auftrag, um beste Ergebnisse zu erzielen. Gut möglich, dass das bei dir nicht der Fall war.

Trainspotter_Brenzbahn

Wichtig dabei ist auch, den entsprechenden Monitor bei Mehrmonitorbetrieb vorab auszuwählen. Mein Drucker nimmt gerne den 08/15 Moni der neben meinem Bildbearb. Moni steht, entsprechend mau ist dann der Ausdruck.

weinsack

Hat jemand Erfahrung damit bei Woled oder QDoled Displays? Funktioniert das Problemlos? Gilt es da etwas speziell zu beachten?

Jens Jakob

Ich habe einen LG WOLED Display mit dem Spyder kalibriert. Hat auf Anhieb gut geklappt. Man kann am Anfang des Kalibrierungsvorgangs die Monitorart auswählen und den Rest macht die Software. Wichtig ist dabei aber, dass der hier vorgestellte Express das NICHT kann, sondern nur der “normale” oder der Pro.

Stefan Zimmermann

Kalibrierung ist nur die halbe Wahrheit, zwar wichtig, aber den zweiten Teil kennen die meisten Fotografen leider nicht. Warum Fotos mit viel schwazanteil oft zu dunkel wirken und wie man das verhindert und eine Kalibrierung alleine nicht ausreichend ist. Egal ob draußen auf dem Smartphone bei Sonne, am Monitor mit hellem Browserhintergrund oder beim Ausdruck auf Papier im Tageslicht. Unsere Augen passen sich an die Umgebung an. Je heller sie ist, desto eher wirken Schatten wie schwarze Flächen. Ein kalibrierter Monitor sorgt zwar für technische Korrektheit, aber er kann daran nichts ändern. Besonders Fotos mit großen Schwarzanteilen wie Nachtaufnahmen sind anfällig dafür. Die Lösung ist, Schwarz nicht bei absolut null zu belassen, sondern leicht anzuheben. Schon zwei bis drei von 255 Helligkeitsstufen genügen, damit auch in heller Umgebung noch Zeichnung sichtbar bleibt. Genau diesen Trick nutzen auch Filmstudios, um ihre Bilder auf allen Displays bis hin zur Leinwand stabil wirken zu lassen. Eine kleine Orientierung gibt die folgende Tabelle. Sie zeigt, wo die wichtigsten Tonwerte liegen sollten wenn man Fotos mit viel Schwazanteil hat, um auf allen Medien gut zu funktionieren. Perzentil (dunklere Pixel) 5 % – 2 bis 3 / 255 25 % – 6 bis 10 / 255… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Wunderbar eine für viele unbekannte Tatsache so beschrieben das sie allgemein verständlich ist.

Deinen Tipp sollte jeder Hobbyist selbst ausprobieren, die wenigen Euro für die Ausdrucke bringen die Erkenntnis das sie stimmen. Vielen Dank lieber Stefan Zimmermann.

Der Spyder Express ist preiswert und extrem nützlich. Vielleicht noch eine Bemerkung zur Präsentation auf Monitoren. Alle üblichen Rechner-Monitor Angebote für den Bürobetrieb sind auf die Büroumgebung eingestellt, zu hoher Kontrast und Helligkeit schließlich soll die Buchhaltung bei Tageslicht auf dem Monitor Zahlen erkennen. Farbgenauigkeit ist nicht gefordert. Dummerweise werden dort unter anderem oft Bilder/Videos angesehen, die kommen echt beschissen rüber. Es ist bei der Präsentation von für die Kundschaft gefertigten Werke daher sinnvoll den eigenen kalibrierten Rechner zu verwenden.

Stefan Zimmermann

Gerne, und ich erweitere meinen Text (hatte wieder kurz Zeit zum schreiben), weil das ebenfalls nur wenige kennen. Die meisten Monitore treffen keinen genauen Farbraum wie sRGB, AdobeRGB oder DCI-P3. Manche schaffen etwas mehr, manche deutlich weniger. Viele günstige Office-Displays kommen zum Beispiel nur auf 70–80 % sRGB. Andere Wide-Gamut-Modelle liegen deutlich über 100 % sRGB und zeigen dadurch Internetfotos viel zu bunt, weil fast alle Bilder online für sRGB ausgelegt sind. Die Farbsättigung ändert sich, wenn Fotos mit kleineren Farbräumen auf Monitoren mit größeren Farbräumen angezeigt werden. So grob erklärt. Unter Windows wird mit Kalibrierung ein ICC-Profil erstellt und wird als eine kleine 1D-LUT (Gamma-Korrektur) in die Grafikkarte geladen, die Weißpunkt und Helligkeitskurve der Kanale R,G und B anpasst. Aber: Damit wird der Farbraum selbst nicht beschnitten. Ein Monitor der 150 % vom sRGB darstellen kann, bleibt auch nach der Kalibrierung bei 150 %. Um den Farbraum wirklich exakt auf 100 % sRGB, AdobeRGB oder DCI-P3 einzuschränken, braucht man unbedingt eine 3D-LUT. Die kann Windows nicht systemweit anwenden – dafür braucht es Monitore mit eigener Hardware-LUT (Eizo, NEC, BenQ SW-Serie, etc.) oder externe LUT-Boxen. Photoshop und Lightroom können zwar 3D-LUTs laden, aber nur ins Bild – dort dienen sie… Weiterlesen »

Rolf Carl

Dass ein eingebauter Colorimeter bessere Resultate liefert, ist bekannt, da kommt ein externer nicht heran. Allerdings sind diese Monitore auch einiges teurer, und nicht jeder Hobbyfotograf fertigt dauernd hochwertige Drucke an. Und dann reicht eben auch ein externer Colorimeter, nicht perfekt, aber immer noch massiv besser als gar keine Kalibrierung. Allerdings würde ich einen guten Monitor, z.B. von Eizo empfehlen. Die sind schon vom Werk aus gut vorkalibriert, und man sieht auch von jedem Blickwinkel aus die selben Farben, was bei einem billigen Monitor nicht der Fall ist. Wer wirklich Qualität will, braucht fast zwingend einen guten Monitor, denn sonst nützt auch ein Spyder nicht allzu viel.

Rolf Carl

Die Kalibrierung ist mehr als die halbe Wahrheit, denn wenn die Farben daneben sind, ist ein gedrucktes Foto wertlos. Zudem weiss jeder, der Fotos drucken lässt, dass man die Helligkeit leicht noch oben anpassen muss. Aber das ist hier nicht das Thema.

Stefan Zimmermann

Mir musdt du nichts erklären, mir geht es um Aufklärung. Es geht nicht darum, jemandem vorzuschreiben, was er nehmen sollte oder nicht. Wer die Grundlagen verstanden hat – und das gelingt nur durch gute Aufklärung – kann eigenständig entscheiden und für sich persönlich die beste Wahl treffen. Deshalb ist es mir wichtig, die Zusammenhänge zu erklären und zu zeigen, wie alles miteinander verbunden ist.
Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen. So entstehen weniger Missverständnisse oder Diskussionen darüber, wer „recht hat“ oder „das Beste besitzt“. Stattdessen kann jeder selbst entscheiden. Ich halte das für den besseren Weg – und deshalb erkläre ich vieles ausführlicher.

Rolf Carl

Ja, ist ja schön, was du erklärst, aber beim Druck ist nun mal die Farbgenauigkeit das A und O und nicht die Helligkeit, die kann man bei Bedarf noch anpassen, die Farben aber nicht. Deshalb ist es am wichtigsten, dass Monitor und die Druckgeräte kalibriert sind. Und deshalb ist das nicht die halbe Wahrheit, sondern die ganze.

Zudem schreibe ich auch niemandem vor, was für Geräte er zu benutzen hat, sondern es ist lediglich eine Empfehlung. Eizo sind nun mal die führenden Monitore am Markt. Diese Bildschirme stehen in allen Werbeagenturen und in der Druckvorstufe, ausnahmslos. Und es gibt auch sehr gute Modelle für den Amateur. Mein Ziel ist es, den Fotografen aufzuzeigen, wo die Musik spielt.

Stefan Zimmermann

Du pickst dir aus meinen Beiträgen immer nur einen kleinen Teil heraus und wiederholst dann sehr allgemein, was ohnehin längst gesagt wurde. Farbgenauigkeit beim Druck ist wichtig – das bestreite ich überhaupt nicht. Aber mein Beitrag ging bewusst weiter, weil es nicht nur um Farbe geht, sondern auch um Wahrnehmung, Farbräume und Schwarztöne. Genau diese Punkte blendest du aus. Dein Satz „Helligkeit kann man beim Druck leicht nach oben anpassen“ ist fachlich so nicht korrekt. Papier ist ein reflektives Medium mit begrenztem Kontrastumfang – Ausdrucke wirken deshalb immer dunkler als am Monitor. Man kann die Gesamthelligkeit zwar etwas erhöhen, aber Schwarz bleibt Schwarz. Wenn die Schatten im Bild schon auf 0 liegen, ist die Zeichnung verloren. Deshalb heben Profis die tiefsten Tonwerte leicht an und nutzen Softproofing mit Druckprofilen. Ein paar Fakten dazu: – Windows-Kalibrierung arbeitet nur mit einer 1D-LUT (Gamma, Weißpunkt). Der Farbraum selbst bleibt unverändert. – Wer exakte Farbräume möchte, braucht eine 3D-LUT im Monitor oder eine externe LUT-Box. – Schon die Umgebung (heller Browserhintergrund, Sonnenlicht) verändert massiv die Wahrnehmung von Schatten. Kalibrierung alleine löst dieses Problem nicht. Mir geht es darum, den Lesern hier das ganze Bild zu zeigen. Ich schreibe nicht nur für dich, sondern für… Weiterlesen »

Mathias

Das kann ich voll bestätigen.

Ich arbeite (reiner Amateur) auf einem 27″ iMac.
Bei uns hängen einige Bilder an der Wand, bis zu 150cmx100cm groß.
Mit den Farben gab es nie sichtbare Unstimmigkeiten, aber am Anfang einiges zum Teil deutlich zu dunkel wirkend.

Mit einem Wechsel des Labors wurde es besser, da dort die Beratung mit Korrekturen offenbar genau analog deiner Beschreibung hin erfolgte.

Meinen iMac kann ich nicht kalibrieren oder ich hab es zumindest nicht gefunden.
Ich kann nur viele unterschiedliche Profile auswählen.
Hast du hier Erfahrung bzw. einen Rat?

Conny

Was ihr beide schreibt, kann ich nur bestätigen.

Ich drucke seit Jahren ausschließlich selbst. Mein Monitor ist hochwertig und die gesamte Prozesskette ist kalibriert. Entsprechend gut sind auch die Druckergebnisse.

Meine Erfahrung ist jedoch, dass kontrastreiche Bilder sehr unterschiedlich wirken können, je nachdem, wo sie aufgehängt werden und unter welchen Lichtbedingungen man sie betrachtet.

Deshalb gehe ich inzwischen so vor: Bevor ich einen großen Ausdruck mache, erstelle ich mehrere A4-Ausdrucke mit leicht variierter Helligkeit, entweder vom ganzen Bild oder als Ausschnitt aus den kritischen dunklen Bereichen und der vorgesehenen originalen Größe.
Diese teste ich dann direkt am vorgesehenen Platz.

Erst danach entscheide ich mich für den endgültigen Großdruck.

Wie handhabt ihr das, bzw. welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Rolf Carl

Ja, mache ich auch so wie du: zuerst Probedrucke bis die Helligkeit stimmt, und dann ab in den Grossdruck. Bevor ich das angefangen habe, waren die Ausdrucke immer etwa 1/3 bis 1/2 Blenden zu dunkel, ausser bei Fotos, die grundsätzlich sehr hell sind. Seit ich das so mache, sind die Drucke fast immer perfekt. Kalibriert ist aber nur mein Monitor, der kleine Drucker nicht, die Helligkeit kann man so aber trotzdem gut überprüfen, auch wenn die Farben nicht genau stimmen.

Mathias R

Nachdem ich mit Spyder nur den Monitor kalibrieren konnte und die Prints dennoch nicht perfekt waren (gerade SW) , habe ich mir den Colormunki Studio besorgt. Damit kann ich sowohl Monitor, Drucker und alles andere wie Laptop, Beamer usw kalibrieren. Null Probleme mehr.

Mirko

Eigentlich kann man das Display vom iMac kalibrieren. Unter Display gehst Du auf “Voreinstellung”, dort wählst Du nun den letzten Punkt aus “Display kalibrieren”

Mathias

Hallo Mirko und danke Dir. Ist bei mir anders beschrieben, aber tatsächlich komme ich dahin, Farbtemperatur wählen….na einmal gespannt, was draus wird, wenn das nächste Bild an die Wand soll.

Aber der Hinweis von Stefan, ein Bild nicht einfach nur heller machen über die allgemeine Belichtung sondern spezifisch den Schwarz Wert etwas hochziehen, klingt sehr plausibel.

Rolf Carl

Eizo-Bildschirme funtionieren anders, es braucht nicht unbedingt eine 3-Lut im Monitor. Das sagt die KI dazu:

“EIZO-Monitore haben nicht eine bestimmte Anzahl an LUTs, sondern nutzen interne Look-Up-Tables (LUTs) mit unterschiedlichen Bit-Tiefen, oft 10-Bit oder mehr, was eine sehr präzise Farbsteuerung ermöglicht. Professionelle EIZO ColorEdge-Monitore verfügen oft über zwei LUTs: Eine für die Werkskalibrierung und eine für individuelle, anwendungsspezifische Einstellungen, um eine verlustfreie Farbwiedergabe zu gewährleisten.”

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