Fujifilm Kameras

Fuji arbeitet an modularer Mittelformatkamera

Fujifilm hat das Konzept einer neuen Mittelformatkamera enthüllt, bei der der Nutzer frei zwischen verschiedenen Modulen wählen kann.

Fujifilm geht einen anderen Weg

Panasonic, Nikon, Canon und Sony haben sich dafür entschieden, im Bereich der spiegellosen Vollformatkameras zu konkurrieren. Das sind – zusammen mit Leica und Sigma, die ebenfalls mitmischen – gleich sechs große Unternehmen, die eine vergleichsweise kleine Zielgruppe für sich gewinnen wollen. Ob da am Ende genügend Kuchen für alle übrig bleibt?

Unternehmen wie Olympus und Fujifilm hingegen gehen diesem Konkurrenzkampf bewusst aus dem Weg. Olympus hat in den letzten Wochen mehrmals betont, dass man sich auf das Micro-Four-Thirds-Format konzentrieren möchte, während Fujifilm sehr gute Arbeit im Bereich der APS-C- und Mittelformatkameras leistet.

Mittelformatkamera mit verschiedenen Modulen

Vor allem das Mittelformat könnte dem Vollformat auf Dauer auch gefährlich werden, denn Fujifilm scheint derzeit stark interessiert daran zu sein, Mittelformatkameras so kompakt wie möglich zu bauen. Das zeigt auch ein neues sehr interessantes Konzept, welches der Hersteller kürzlich offiziell im Rahmen der „Fujifilm X Summit“ vorgestellt hat.

Es geht dabei um eine modulare Mittelformatkamera, bei der es ein voll funktionsfähiges „Hauptteil“ gibt und optional dann weitere Elemente wie ein Griff oder ein elektronischer Sucher angebracht werden können. Das Hauptteil ist überaus kompakt und besteht lediglich aus den wichtigsten Komponenten wie Sensor, Prozessor usw., einem Auslöser, einigen wenigen Einstellrädern sowie dem Display.

Hier könnt ihr euch in einem kurzen Video anschauen, wie das Ganze funktioniert (das Beitragsbild oben zeigt die GFX 50S und nicht die modulare Kamera):

Seine eigene Kamera zusammenstellen?

Der Vorteil eines solchen Systems ist beispielsweise, dass man als Nutzer zwischen verschiedenen Griffen wählen kann. Wir alle kennen das Problem, das nicht jede Kamera perfekt in die eigene Hand passt. Wenn man aber genau die Griffgröße auswählen kann, die zur Größe der eigenen Hand passt, dann gehört dieses Problem der Vergangenheit an.

Langfristig gesehen wäre es sogar denkbar, dass Fujifilm mehrere Hauptteile mit unterschiedlichen Sensoren und unterschiedlicher Ausstattung anbietet, sodass man sich dann wirklich seine eigene Mittelformatkamera zusammenstellen kann.

Dass Fujifilm jetzt das Konzept einer modularen Mittelformatkamera vorgestellt hat, heißt übrigens nicht, dass eine solche DSLM jemals auf den Markt kommen wird. Doch dass der Hersteller selbst so offen mit Details umgeht, zeigt uns zumindest, dass es sich hier um mehr als nur eine Idee handelt.

Was würde ihr von einer modularen Mittelformatkamera halten?

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Maratony

Das Mittelformat wird eine große Zukunft haben. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit bis andere ebenfalls aufspringen.
Denn gerade in der viel benutzten Peoplefotografie steckt hier Potenzial. Denn ich überlege schon ob ich mir eine VF Kamera kaufe für 3.500€ oder gleich zur MF-Kamera für 4.500€.
Und wenn ich mir die Preise der neuen Objektive von Canon, Nikon und Panasonic so anschaue, dann gibt es auch da wenig Unterschiede mehr.

Georg

Super Sache, besonders eine Option mit verschiedenen Suchern bis hin zum Faltlichtschacht und verschiedene Griff und Batterievarianten lassen einem ein ganz schlankes bis großes System zusammenstellen. Je nachdem ob jemand stationär oder zu Fuß unterwegs ist gibt es verschiedene Optionen.
Auch Ein Sensormodul für sagen wir 100MP und eines mit 40 MP aber dafür höherer Dynamik und ISO können das System vielfältig nutzbar machen.
Ich habe meine Mamiya 645 mit Prismensucher und Lichtschacht und verschiedenen Filmkassetten geliebt…
ich hoffe aber das sie den Verschluss im Gehäuse lassen und nicht den Weg Hasselblads gehen.
Oder sie verwenden Sensoren mit Global shutter wenn es denn soweit ist…

Rinde

Fuji kommt zu spät….
meine Meinung.
Die KB`s sind heute schon so leistungsfähig, das die Hobbyisten nichts anderes mehr benötigen.
Web – Katalog – Ausdrucke bis 100cm oder mehr –
Mittelformat für wen ?
Ja richtig, für Berufliche Fotografen, die damit Geld verdienen wollen/müssen. Also einige wenige.
Im Kleinbildformat muß ich nicht gleich 10.000 oder mehr Euros ausgeben, im MF ja.
Daher bleibt es abzuwarten, ob sich der Invest für Fuji lohnt.

Wenn ich dann die „alten“ Herren hier lese, denen reicht ja APS-C oder noch eher das mft Format. Wird ja sehr drauf geschworen. Wo möchten dann die nötigen neuen Käufer für Fuji herkommen ?

Gustav

Ja Rinde …
Bei mir hast Du recht – mein Horizont endet bei VF – und ansonsten würde ich Deinen Beitrag auch unterschreiben – solch ein MF System sehe ich auch eher für eine kleine Nische – und obwohl es sich etliche hier sicherlich leisten könnten wird das MF der Fuji – Schmiede sicherlich keine breiten „Käufermassen“ zuführen ….
Sicherlich „kein Retter in der Not“ – aber wenn man nun schon kein VF hat ist es für Fuji besser noch sowas zu haben als gar nichts Besonderes …
Ich spreche aber nicht für Alfred – den „Fachmann“ …..
Gruß . Gustav ….

Petra

Am Anfang steht immer die Idee! Was jede einzelne Firma daraus macht,bleibt abzuwarten. Keiner wollte damals 35 Mpix und mehr haben…und heute?
Besser die Hersteller haben noch Ideen als einzuschlafen.

Rolf Carl

Vor allem kann man die VF Kameras auch für die schnelle Fotografie brauchen, die D850 z.B. Mit MF- ist man schon sehr eingeschränkt mit den Motiven. Ich glaube auch nicht, dass das ein Renner wird. Vielleicht für ein paar Landschaftsfotografen, die noch 2 % mehr Auflösung brauchen und wo Geld keine Rolle spielt.

Mirko

…interessant war der Vergleich eines Fotografen, ein Motiv und 3 Sensorformate, angepasste Blende und Brennweite. Komisch,die Aufnahme mit der MF Kamera erkannten die meisten richtig nur bei den Aufnahmen Vollformat/ APS-C lagen die meisten falsch

Cat

Interessantes, altes Konzept – was letztlich auch besonders für KB-Vollformat-Sensoren Sinn machen würde. Das wichtigste dabei hat Fuji (wie auch alle anderen) bisher übersehen: Quadratische Sensoren. Das hebt sich die Industrie offensichtlich auf, wenn sonst mal alle Features aufgebraucht sind. Das dieses kleine Mittelformat dem jetzigen Vollformat gefährlich werden kann, stelle ich in Abrede. Ich habe mit der GFX und den wichtigsten Objektiven gearbeitet – das ist alles schön langsam und lässt hervorragende Ergebnisse zu. Aber die Objektive sind größer und teurer und lichtschwächer, viele Brennweiten und Zooms sind im MF leider gar nicht sinnvoll realisierbar. Weder Tele noch Ultraweitwinkel, noch Makro können im MF dem VF das Wasser reichen und bleiben weit hinter den Möglichkeiten vom VF zurück. Und um noch die Menschen anzulocken die Linhof und Co oder auch nur 6×6, 6×9 gewohnt waren, ist der Sensorunterschied zum VF viel zu gering. Ich sehe es eher umgekehrt, wenn VF demnächst die Pixeldichte erhöht oder andere Sensor-Strukturen wagt, wird MF wieder das Nachsehen haben. Technisch wird jetzt mit Hochdruck alles im VF realisiert, alle anderen Formate bis auf Kleinstformate für Smartphones, fallen in die zweite und dritte Reihe zurück. Und gleichzeitig schwinden die Motive & Verdienstmöglichkeiten für solche professionellen… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Irgendwie hat Cat recht, LEIDER! Wie ihr alle wisst fotografiere ich mit den beiden Fuji Systemen. Kleines Mittelformat ist aber mal so was von besser gegenüber der EOS 5D SR (die ja ebenso 50Megapixel hat) und mit der APSC Fuji X-T3 macht man nichts verkehrt. Mit den XF Festbrennweiten bekommt der Anwender Bilddateien mit denen alles machbar ist. Froh bin ich nur das ich kein Geld mehr mit den Dingern verdienen muss so wie das früher der Fall war. Cat hat es in einem treffenden Satz zusammengefasst. „Und gleichzeitig schwinden die Motive & Verdienstmöglichkeiten für solche professionellen Sonderwege. Die Produktfotografie übernimmt der PC, Plakatwände sind mit IPhone „möglich“ und alles andere übernimmt Vollformat locker.“ Wenn da nicht die persönliche Freude am Bilder machen wäre, hätte ich vielleicht ein MFT System oder maximal APSC wegen den günstigeren Volumen und Größen Verhältnissen. Vollformat wegen der Kosten-Nutzen Rechnung eher nicht! Die Idee einer „Modul Kamera“ ist nicht neu, bekommt aber im fotografischen digitalen Zeitalter neuen Schwung. Für berufliche Nutzer oder ambitionierte Anwender wenn es gut gemacht wird ist es ein Segen!!! Am Studio Stativ benötige ich keinen Handgriff und keinen Akkupack, noch nicht mal einen Sucher, denn diese Funktion übernimmt mein großer Monitor… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Vollformat von der anderen Seite aufzäumen…….

Das neue L-Bajonett wird sicher funktioniere. Da arbeiten Leica, Panasonic, Sigma zusammen. Leica zusätzlich seit geraumer Zeit mit Huawei!

Warum nicht für das Vollformat zusätzlich einen beweglichen „S-Rahmen“ entwickeln. Jeder hat ein Smartphone! Die Kameras brauchen kein Display mehr weil mit dem S-Rahmen das Smartphone verwendet werden kann. Damit bekommen die Kameras Zusatznutzen ohne Ende und die Smartphones endlich ihre Zoom Objektive.

Das Vollformat wäre eine Modulkamera geworden und für viele Foto begeisterte Nutzer wieder interessant.

Eberhard Fillies

Ja das waren noch Zeiten als es 6×6 oder 6×7 gab, darf sich heute MV überhaupt noch MV nennen, damals war doch das kleinste Formar 4,5×6

Maratony

Fuji ist bei denn MF gerade einmal in der zweiten Generation, vielleicht sollte man da auch mehr Geduld haben. Bei den kommenden Rechenleistungen fällt MF bestimmt auch nicht mehr auf.

Robin

Von 2010 bis 2018 hat die komplette Kamerasparte einen Verkaufseinbruch von 84%. Quelle 43 Rumors und Mirrorless Rumors
„I wonder how all these camera manufacturers will survive if things will go even worse the next couple of years…“ 43 Rumors

Rainier

Welcher zumeist Fotoamateur, der seine Bilder doch nur am schwachen Monitor anschaut, braucht schon eine Mittelformat-Kamera!

Das Getöse um eine Modular-Mittelformatkamera wird im allgemeinen rückgängigen Kameramarkt wohl wenig Chancen haben!

Robin

Wenn sich die Kamera und Objektivsparte nicht auf ein minimalen Stand zusammenschrumpft, sieht es so aus als seien in den nächsten Jahren mFT, APS-C, VF, MF und Großformat so richtig tot.
Oder die Kameraindustrie kommt mit einem ganz neuen Knaller.
Ein kleiner Knall könnten dabei Modulare-Systeme sein, dann reicht es allerdings nicht Handgriff und Sucher zu wechseln, sondern das Hauptmodul wären wechselbare Sensormodule. Die Kamera aus dem Baukasten, von ganz klein bis ganz groß.
Anderer Knaller, an den Grenzen der Physik vorbei, Superzoomkameras, die in die Manteltasche passen, mit winzigsten Sensoren, Rauschfreiheit bis ISO 500 000 und mehr, Auflösungen jenseits von 100 MP, integrierter Infrarot /Nachtsichtfunktion und wasserdicht bis 300 m.
Oder die autonome Kamera dank AI, photographenfrei.

daniel

der gedanke einer modularen kamera gefällt mir sehr gut. aus einer x-h1 mit zwei handbewegungen eine x-e3 zu machen würde mir spaß machen. einerseits das kompakte gerät für die jackentasche, andererseits die funktionen in den weiteren knöpfen und rädern. dazu noch der mir gefallende griff.

was mir an dem entwurf auch sehr gut gefällt ist die iso-einstellmöglichkeit am bajonettanschluss. ähnlich kenne ich das von der pentax k2.

Frank Janowski

Auf der DOCMA Webseite wird berichtet das die Mittelformatkamera-idee verworfen wurde und das der gezeigte modulare Würfel nur einer von vielen Design-Ideen war. Also alles nur heiße Luft…

Siehe hier:

https://www.docma.info/blog/gipfeltreffen-fujifilm-x-summithttps://www.docma.info/blog/gipfeltreffen-fujifilm-x-summit

GJW

Finde ich keine gute Idee, da es viele Steckverbindungen erfordert, die störanfällig sind und Probleme bei Feuchtigkeit machen. Unwahrscheinlich, dass ein Hersteller verscgieden grosse Handgriffe anbietet.
Zusätzlich werden grosse, teure Objektive verlangt, deren Schärfentiefe sehr klein ist.
Ich wette, dass Fuij im den nächsten Jahren kein solch modulares System anbieten wird.

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