Marktgeschehen

“Gegen Missbrauch als Cloudspeicher”: Flickr schränkt Downloads drastisch ein

Läutet Flickr damit sein Ende ein? Die Fotoplattform lässt kostenlose Nutzer Bilder nur noch in niedriger Auflösung herunterladen.

Download bis 1.024 Pixel

Der Foto-Sharing-Dienst Flickr führt ab dem 15. Mai 2025 deutliche Einschränkungen für Nutzer kostenloser Accounts ein. Künftig können diese keine Bilder mehr in Original- und großer Auflösung (über 1.024 Pixel) herunterladen – weder ihre eigenen noch die anderer Free-Account-Nutzer. Die von SmugMug betriebene Plattform begründet diesen Schritt mit dem zunehmenden Missbrauch des Dienstes.

“Wir gehen gegen den Missbrauch kostenloser Accounts als Cloudspeicher für Originaldateien vor – eine Praxis, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt und die Performance sowie Nutzererfahrung für Pro-Mitglieder negativ beeinflusst”, erklärt Flickr in seinem offiziellen Blog. Die Maßnahme soll die “Integrität der Plattform bewahren” und einen faireren Service gewährleisten.

Die Plattform erlaubt weiterhin das Hochladen von Fotos in allen unterstützten Dateiformaten und -größen. Der Download wird jedoch auf mittlere und kleinere Bildformate beschränkt. Eine wichtige Ausnahme gilt für Inhalte unter Creative-Commons-Lizenz sowie für Mitglieder der Flickr Commons – diese bleiben in allen Auflösungen verfügbar, sofern sie nicht als privat gekennzeichnet sind.

Nutzer kostenloser Accounts behalten grundsätzlich Zugriff auf ihre hochaufgelösten Originaldateien, müssen diese aber künftig über den Umweg der “Flickr Data”-Sektion in den Einstellungen anfordern. Die üblichen direkten Download-Optionen entfallen.

Immer mehr Beschränkungen

Die Ankündigung reiht sich ein in frühere Serviceanpassungen, wie die Reduzierung des kostenlosen Speicherplatzes von einem Terabyte auf 1.000 Fotos. Die Community reagiert gespalten: Während einige Nutzer Verständnis zeigen und die Einschränkung für ihre überwiegend in Smartphone-Auflösung geteilten Bilder als unproblematisch bewerten, kritisieren andere die kollektive “Bestrafung” aller Free-Account-Inhaber.

Wer Flickr weiterhin für hochauflösende Bilder nutzen möchte, kann auf einen Pro-Account upgraden. Dieser bietet für monatlich 10,44 Dollar (bei zweijähriger Bindung ab 5,54 Dollar) unlimitiertes Foto-Sharing in voller Auflösung, werbefreies Browsen sowie ein erweitertes Dashboard mit detaillierten Statistiken und Privatsphäre-Einstellungen.

Mit der Maßnahme versucht Flickr, seine Position als Foto-Community zu stärken und sich klarer von reinen Cloud-Storage-Diensten abzugrenzen. Die Plattform will damit den gemeinschaftlichen Austausch von Bildern in den Fokus rücken, während gleichzeitig die Serverbelastung durch hochauflösende Dateien reduziert wird. Betroffene haben noch bis zum 15. Mai Zeit, sich für einen Wechsel zu Pro zu entscheiden, um unterbrechungsfreien Zugriff auf hochauflösende Inhalte zu behalten.

Nutzt ihr Flickr? Und wenn ja, wie bewertet ihr die Änderung?

via: PetaPixel

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Alfred Proksch

Vielleicht kapieren die Vielfotografen langsam was Bilder in einer Cloud speichern eigentlich bedeutet und nebenbei auch kostet. Vom damit verbundenen CO2 Abdruck rede ich erst gar nicht.

Im Jahr 2023 wurden laut Rise Above Research weltweit 1,6 Billionen Fotos/Videos in der Cloud hinterlegt.

Wenn jetzt Fotografen dachten sie könnten „kostenlos“ Speicher abgreifen – fehlgeschlagen!

Ralf

Und ich Frage mich immer, ob jemand tatsächlich alle die gemachten Handyfotos, die ganzen WA Fotos … ( alles automatisch hochgeladen) … je wieder anschaut …

joe

Wer braucht einen Cloudspeicher? Wer nur die besten und wichtigsten Fotos behält kann diese auch gesichert zu Hause lagern, wer grosse Datenmengen verschicken will macht es mit We-Transfer

Rolf Carl

joe, am besten auch noch eine Sicherung ausser Haus, falls dieses mal unverhofft abbrennt. Regelmässig grössere Datenmengen mit We-Transfer verschicken ist kostenpflichtig. Gratis gehen nur wenige Fotos pro Zeiteinheit, wie ich kürzlich feststellte, als ich ein paar Bilder schicken musste, die für E-Mail zu gross waren.

daniel (ch)

darum bin ich auf swiss-transfe umgestigen. dort sind es bis zu 50gb kostenlos. bei we-transfer war ich mit den pixel shot photos, der a7r-IV schnell am anschlag. s-t reicht voll und ganz fuer meine beduerfnisse.

Ralf

Ich finde das völlig in Ordnung und die Frage nach dem Ende unangebracht und mehr in der Ecke Clickbait angesiedelt.

Kostenlos bedeutet eben auch mit Einschränkungen zu leben (sagt der Pro Nutzer). Flickr soll Impulse geben und dem Austausch von Anregungen unter Hobbyfotografen dienen.

Für das reine Speichern nutze ich ksuite von Infomaniak. Andere Alternativen sind halt Google oder MS oder Dropbox oder … und auch hier hat kostenlos, wie immer, eindeutige Grenzen.

Rüdiger

Die Goldgräberstimmung im Internet ist vorbei, die Investoren schauen, wo man realistisch Geld verdienen kann – die Kostenlos-Mentalität kann eben nicht ewig weitergehen. Ist überall zu sehen. Cloud-Speicher kostet Geld und will bezahlt werden. Ich frage mich deswegen nach wie vor, wie Google den Speicherbedarf von YouTube im Griff behält.

Positiv dabei ist die beginnende Rückbesinnung auf ernsthafte Geschäftsmodelle. Und die aktuelle US Politik macht auch heimische Anbieter wieder deutlich attraktiver.

Flickr/SmugMug ist dabei ein ziemlich kleiner Fisch. Ich werde jedenfalls nicht neu einsteigen. Meine Fotos landen bei Google und auch da beschleicht mich langsam ein schlechtes Gefühl.

Mal angenommen, Europa erhebt eine wirksame Digitalsteuer auf US Dienste und die stellen im Gegenzug ihren Betrieb in Europa ein. So komplett unmöglich erscheint das Szenario nicht mehr.

DigiMuc2015

Ich persönlich denke, dass Flickr sich überschätzt und die Maßnahme um Missbrauch als Cloudspeicher zu verhindern, scheinen mir vor allem darauf ausgelegt zu sein, die Nutzer zu kostenpflichtigen Abos zu bewegen.
Es wirkt fast so, als würde der Fokus mehr auf Monetarisierung liegen als auf der Nutzererfahrung. Schade, denn ursprünglich hatte Flickr viel Potenzial.

Es gibt Alternativen, bye Flickr!

Pius Walder

Wenn man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt kann man auch dafür bezahlen. Das ist in anderen Bereichen des Lebens auch kein Problem. Es ist zwar schön und angenehm, etwas gratis zu bekommen, ein Recht auf Schnorrertum gibt es aber nicht.

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