Fotoprojekte

Lebendiges Eis: Fotografie von Mo Devlin

Verwirrung und Faszination – rasend schnell wechseln die Empfindungen, wenn man die Bilder von Mo Devlin zum ersten Mal sieht. Wir können nicht sofort ausmachen, was wir da sehen. Dann erfahren wir es und… sind begeistert!

Mo Devlin wurde eigentlich durch seine Bilder von Fischen bekannt, die Idee zu seinem neusten Projekt kam durch Zufall. Und was zuerst wie Anemonen ähnliches Meeresgewächs aussieht, ist in Wirklichkeit eine faszinierende Zusammenstellung von Makroaufnahmen gefrorener Blumen. Mittlerweile ist er so „besessen“ vom Experimentieren mit Eis und Blumen, dass seine Frau, wenn Mo einen Blumenstrauß nach Hause bringt, schon ironisch fragt, ob dieser für sie oder die Tiefkühltruhe ist.

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Der Chemiker im Fotografen

Was einfach klingt, erforderte jedoch langes Ausprobieren mit Flüssigkeiten und Behältern. Friert man unser Trinkwasser ein, bilden sich durch die enthaltenen Mineralstoffe trübe Stellen im Eis. Auch von der Größe und Beschaffenheit des Wasserbehälters hängt diese Trübung ab, wie Mo feststellen musste. Nach vielen Versuchen, eine größtmögliche Klarheit des Eises zu erreichen, etablierten sich destilliertes Wasser und Puddingschälchen, jedoch hat er mittlerweile viele verschiedene Wasservolumina eingefroren – vom Eiswürfel bis zum Plastikcontainer mit 4000 Litern Fassungsvermögen.

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Eingefroren und doch in Bewegung

Besonders interessant und wirkungsvoll auf den Bildern zur Geltung kommend ist folgendes Phänomen: Gefriert man Wasser, dehnt sich dieses aus. Ist nun ein Körper im Eis eingeschlossen, wird dieser komprimiert. In diesem Fall wirkt also ein Druck von allen Seiten auf die Blume. Diese gibt deshalb Sauerstoff in Form von langgezogenen Bläschen nach außen ab. Es entsteht ein eigenartiger Effekt: Obwohl eingefroren, wirken die Blumen so lebendig wie nie. Mehr noch, es scheint, als würden sie durch die strahlenförmigen Blasen ihr Inneres nach außen kehren und in die Umwelt sprühen.

Bei manchen „Eispucks“, wie Mo die Klötze nennt, hat er mit gefärbtem Wasser experimentiert. Auch der Zustand der Blumen ist unterschiedlich, in voller Blüte stehend bis hin zum letzten Atemzug vor dem Vergehen.

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Alles andere als Stillleben

Was beim Betrachten dieser Bilder fasziniert, sind nicht nur die Farben und Formen der Blumen. Vielmehr ist es die Tatsache, dass man die Motive nicht direkt als Stillleben bezeichnen würde. Mag einer Blumen-Fotos gegenüber voreingenommen sein, so findet er in den Bildern von Mo Devlin doch eine Dynamik, die begeistert.

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Weitere Bilder findet ihr auf  Mo’s Homepage, sowie auf seinen Facebook-Seiten Mo Devlin, Aquamojo (speziell für Fotos von Fischen) und Pupperazzi (entsprechend für Hundeliebhaber).

Quelle Bilder: Mo Devlin (used with permission)

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Kathrin

wooooow das sieht echt beeindruckend aus, nur leider ist das wohl nicht etwas was jeder so einfach nachmachen kann, da ja im Artikel schon beschrieben wird, dass er viel rumexperimentiert, dann will ich nicht wissen wie lang ich dafür brauchen würde^^ Aber echt eine tolle Idee und ich kann dem nur zustimmten, dass ich anfangs auch gedacht hätte dass das Fische sind und keine Blumen.

Mark Göpferich

Absolut, das sind wirklich keine alltäglichen Bilder… 😉

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