Kameras Sony

Sony A7r III: Dynamikumfang schlechter als erwartet?

Sony bewirbt die neue A7r III mit einem Dynamikumfang von 15 Blendenstufen. Erste Tests deuten nun aber an, dass es womöglich keine großen Verbesserungen gibt.

Sony A7r III Dynamikumfang

Die Sony A7r III ist, wie ihre Vorgängerin auch, mit einem 42-Megapixel-Sensor ausgestattet. Eine höhere Auflösung stellt Sony hier also nicht bereit, trotzdem soll es nach Angaben des Herstellers aber einige Verbesserungen geben – zum Beispiel beim Dynamikumfang. Konkret spricht Sony davon, dass die A7r III in den niedrigen ISO-Bereichen beeindruckende 15 Blendenstufen schaffen soll. Damit würde sie die aktuelle Nr. 1 in Sachen Dynamikumfang, die Nikon D850, vom Thron stoßen. Die D850 hat nämlich „nur“ 14,8 Blendenstufen zu bieten.

Erste Testergebnisse von Photons to Photos

Wenn es darum geht, den Dynamikumfang verschiedener Kameras miteinander zu vergleichen, dann ist neben DxOMark die Webseite von Bill Claff, Photons to Photos, eine gute Anlaufstelle. Auf dieser Webseite hat Claff nun auch erste Testergebnisse zum Dynamikumfang der Sony A7r III bereitgestellt. Es handelt sich hier zwar noch nicht um endgültige Testergebnisse, weil die Testaufnahmen nicht unter den normalen Studiobedingungen angefertigt wurden, doch laut Claff sollen diese Angaben bereits „ziemlich präzise“ sein.

Wenn man sich die Grafik etwas genauer anschaut, dann wird man feststellen, dass die A7r III (Farbe schwarz) in den niedrigen ISO-Bereichen ziemlich genau das Niveau der A7r II (Farbe blau) erreicht. Im Bereich zwischen ISO 800 und ISO 1.600 scheint die A7r III sogar etwas schlechter dazustehen als ihre Vorgängerin.

Insgesamt deuten diese ersten Testergebnisse in jedem Fall darauf hin, dass der Dynamikumfang der A7r III etwas geringer ausfällt als von Sony angepriesen. Lasst uns aber in jedem Fall endgültige Testergebnisse abwarten, bevor wir ein finales Urteil fällen.

Update: Ich hatte gerade per E-Mail Kontakt mit Bill Claff von PhotonsToPhotos und er ergänzt die folgenden Informationen: „One problem is that Sony simply says „dynamic range“ without qualification so it’s unclear which type of „dynamic range“ they mean. Also, FWIW, 14-bits is sufficient to record only about 14.5 stops of true dynamic range. DxOMark might report higher but this is because of how they normalize their Landscape score.“

guest
6 Kommentare
älteste
neueste
Feedback
Zeige alle Kommentare
carsten

Bei dem Chart ist sowieso bei 12 Blendenstufen Schluss. Zudem gibt es noch die Diskussion, ob man für 15 Blendenstufen nicht ein 16-Bit-RAW Format braucht. Hinzu kommt: Die Streuung von Sensoren und Messeinrichtungen soll bei 2 Blendenstufen liegen.
Wie dem auch sei. Beim Bildvergleich können hochwertige DSLRs und DSLMs mit Filmkameras noch nicht mithalten. Deshalb bezweifle ich die Laborwerte, auch bei der D850.

Tobi B

Wie ist die Bittiefe mit dem Dynamikumfang in Relation zu setzen? Wenn ich den Noisefloor auf der dunklen und den ‚Buffersize‘ auf der hellen Seite als den Dynamikumfang definiere, dann entscheidet die Bittiefe des Raw-Files doch nur über die Schrittweite, das Inkrement der einzelnen Helligkeitsstufen, die von gut 4096 Schritten bei 12 bit bis 16384 Schritte bei 14 bit reichen. Wenn mir die Abtastdichte der Graukurve von 16384 Schritten nicht reicht, weil der Gradient dort wo er nunmal flacher wird, also in den tiefsten Tiefen und höchsten Höhen dann doch irgendwann in der Postproduction/dem Tonemapping zur Posterisation neigt, dann exportiere ich einfach mein Raw- nach dem Tiff-Format und interpoliere so gewissermaßen durch Verdoppelung der Bittiefe nochmal Größenordnungen an Grauwerten hinein. Sicher, da sind Kompressionsverluste eines 12 auf ein 14 bit Raw, aber diese sollten jedenfalls den Umfang der Dynamik nicht tangieren, ergo sollten 16 bit auch nicht mehr an Dynamik bringen, da der Umfang ja über die Physik des Sensors determiniert ist und nicht über das Inkrement der Graustufen. Wir haben bei Pixelpipelines und Sensor-Prozessorkombis, die schnell sein und darüber noch hoch auflösen sollen, immer thermische Friktionen. Wenn ich eine Hardware so auslege, dass 5 Bilder/Sek. bei 24 MP auf… Weiterlesen »

Patrick Illhardt

Laut Sonyalpharumors ist das noch kein offizieller Test :-/

Volker Missal

Beim 2. Nachdenken über die A7R3 wundere ich mich doch ein wenig: Sony hatte die 60-70 MP in der Mache, traut sich jedoch nicht, diese zu bringen. Würden sie doch opt. die neue Nikon, kaum erschienen, schon wieder in den Schatten stellen. Rein Politisch betrachtet. Sony k o n n t e aber nicht. Also haben sie nur getrommelt. Das ist ja legitim. Zeigt aber, das Sony auch nur Wasser zum Kochen nimmt. Mit er R3 haben sie eigentlich nur gleichgezogen mit der Nikon D850, Also gleichauf zum Flaggschiff, nicht mehr. Einziger Trumpf: Sie liefern. Nikons Blödheit ist: wir können nicht liefern. So etwas nennt man im Fußball – 2 Eigentore !! Haste mal nen Trumpf Ass und kannst es nicht spielen, das nenn ich Hirnverbrannt. Wann hat Nikon mal wieder so ein Ass ?? gegenüber der Konkurrenz ?? Ich bin kein Nikon – Fan, das sage ich hier ausdrücklich, habe nur sehr gute Erfahrung mit der D300 ( 12 MP, ca 10 Jahre) und jetzt mit der D500, 1 Jahr, gemacht. Schade, das Canon nicht liefern kann, sie haben ja auch noch bis 100MP in der Mache. Mal sehen, was die daraus machen. Natürlich muß mit der Auflösung auch… Weiterlesen »

Björn Wunderlich

Enttäuschung!
Ich habe sie und muss sagen, dass die A7 II schärfere, detailliertere Fotos liefert. Egal ob mit 35mm 1.4, 55mm 1.8 oder 85mm 1.4GM, die NON-R mit 24MP ist hier beweisbar besser. Wer es mir nicht glaubt, der kann sich geren bei mir melden. Habe etliche Fotos auf Dropbox. Schade…

Jochen Kleinfeld

Hallo Björn Wunderlich,
ich würde mir die Vergleichsbilder gern mal ansehen.

Viele Grüße
Jochen Kleinfeld

Photografix Newsletter

In unserem kuratierten Newsletter informieren wir dich 1-2 Mal pro Woche über die aktuellsten News und Gerüchte aus der Welt der Fotografie.

Wir senden keinen Spam und teilen niemals deine E-Mail-Adresse.
Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.