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Sony A7r III vs. Nikon D850 vs. Canon EOS 5D Mark IV [Teil 1]

Wie schneidet die Sony A7r III im Vergleich zur Nikon D850 bzw. Canon EOS 5D Mark IV ab? Wir vergleichen die wichtigsten technischen Daten.

A7r III: Sonys Antwort auf die Nikon D850

Nikon hat im Juli 2017 mit der D850 einen wahren Kracher präsentiert und Druck auf die Konkurrenz ausgeübt. Vor wenigen Tagen hat nun Sony die eigene Antwort auf die Nikon D850 enthüllt, die Sony A7r III nämlich.

Die A7r III und die D850 sind sich in vielerlei Hinsicht recht ähnlich, auch wenn wir es grundsätzlich natürlich mit zwei unterschiedlichen Kameras – einer DSLR und einer DSLM nämlich – zu tun haben. Doch die Vorgänger dieser beiden Modelle waren beide für ihre hohe Auflösung und die tolle Bildqualität bekannt, während sie in Sachen Geschwindigkeit Schwächen offenbarten. Die D850 und A7r III sind nun beide deutlich schneller und können als absolute Allround-Kameras ohne wirklich große Schwächen betrachtet werden.

Vergleich zwischen A7r III, D850 und 5D Mark IV

Wenn man eine Canon Kamera mit der D850 oder A7r III vergleichen möchte, dann könnte die Wahl aufgrund der hohen Auflösung natürlich auf die 5DS bzw. die 5DS R fallen, gar keine Frage. Doch die beste Allround-Kamera aus dem Hause Canon ist die Canon EOS 5D Mark IV, weshalb auch hier ein Vergleich absolut legitim und unserer Meinung nach sogar noch etwas naheliegender ist.

Wir wollen in diesem Artikel die wichtigsten technischen Daten der Sony A7r III, Nikon D850 und Canon EOS 5D Mark IV miteinander vergleichen. Dabei geht es uns nicht um einen wirklich vollständigen und detaillierten Vergleich, auch darf der Artikel nicht als komplette Kaufberatung betrachtet werden, denn hier müssen Dinge wie Objektive, Service, Bedienung, Handling und viele weitere Punkte beachtet werden. Um all das geht es hier nicht. Wir wollen lediglich einen Blick auf die Technik der Kameras werfen und wichtige technische Merkmale miteinander vergleichen.

Sensor & Bildqualität

  • Sony A7r III: 42 Megapixel, kein Tiefpassfilter
  • Nikon D850: 46 Megapixel, kein Tiefpassfilter
  • Canon EOS 5D Mark IV: 30 Megapixel, Tiefpassfilter

Die Nikon D850 ist die erste Vollformatkamera überhaupt, die im Test von DxOMark 100 Punkte erreicht hat. Die alte A7r II liegt damit mit ihren 98 Punkten nur noch auf dem zweiten Platz.

Sonys Fokus lag bei der Entwicklung der A7r III nicht primär auf einer höheren Auflösung oder einer besseren Bildqualität, trotzdem soll es beispielsweise in Sachen Dynamikumfang nochmal eine Steigerung geben, die Rede ist von beeindruckenden 15 Blendenstufen. Uns würde es also nicht wundern, wenn die A7r III bald als die Kamera mit dem besten Vollformatsensor bezeichnet werden würde.

Doch ob da jetzt eine Kamera 0,2 Blendenstufen Dynamikumfang mehr als die andere zu bieten hat, das spielt ja letztendlich keine Rolle. Grob kann man in jedem Fall festhalten: Die Sony A7r III und die Nikon D850 haben beide erstklassige Sensoren und eine fantastische Bildqualität zu bieten.

Die Canon EOS 5D Mark IV hat deutlich weniger Megapixel im Gepäck und stellt außerdem einen Tiefpassfilter bereit. Beide Tatsachen führen dazu, dass die Canon in Sachen Details und Schärfe auf hohem Niveau keine Chance gegen die A7r III und D850 hat. Das zeigt beispielsweise auch dieses Vergleichsbild von Imaging Resource, wobei es bei solchen Vergleichsbildern natürlich auch immer sein kann, dass der Autofokus bei einer Kamera mal nicht perfekt saß:

Insgesamt erreicht – das kann man unserer Meinung nach festhalten – der Sensor der Canon EOS 5D Mark IV also nicht ganz das Niveau einer Sony A7r III oder Nikon D850.

Serienbildgeschwindigkeit

  • Sony A7r III: 10 fps (76 JPEGs / 28 RAWs)
  • Nikon D850: 7 fps oder 9 fps (51 RAWs)
  • Canon EOS 5D Mark IV: 7 fps (21 RAWs)

Problem von hohen Megapixel-Zahlen: Es entstehen große Datenmengen, demzufolge haben die entsprechenden Kameras oftmals den Nachteil, dass sie nur eine vergleichsweise langsame Serienbildgeschwindigkeit bereitstellen können.

Nicht so die Sony A7r III. Sie offeriert sowohl mit mechanischem als auch mit elektronischem und somit lautlosem Verschluss 10 fps. Das ist beeindruckend. Die Nikon D850 schafft 7 fps bzw. 9 fps, wenn man den zusätzlichen Batteriegriff anbringt. Das ist ebenfalls mehr als ordentlich, vor allem da die Nikon nochmal mit 4 Megapixeln mehr auflöst. Allerdings muss man auch bedenken, dass die Kombination Nikon D850 + Batteriegriff deutlich größer und viel schwerer ist als die Sony A7r III, was in jedem Fall als Nachteil gewertet werden kann.

Die Canon EOS 5D Mark IV hat die mit Abstand geringste Auflösung zu bieten, ist aber im direkten Vergleich trotzdem die langsamste Kamera. Auch der Zwischenspeicher ist am schnellsten vollgeschrieben.

Sieger bei der Serienbildgeschwindigkeit ist also die Sony A7r III, gefolgt von der Nikon D850 und der Canon EOS 5D Mark IV.

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Volker MIssal

Die Sony R3 löst erstaunlich gut auf, sieht man an der Pupille und darunter, ebenso das Lid.
Nikon löst die Augenbraue besser auf. erstaunlich ist hier der Farbunterschied !!
Fuji löst dei Hautporen besser auf, die Augenbraue ist jedoch matschig !! während Canon hier nicht mehr mithalten kann.
Hier sieht man doch deutlich den Pixelunterschied.
Also bei Großausdrucken braucht die Canon hier gar nicht anzutreten. Der Vergleich hinkt einfach.
Hier sollte aus Fairniss die gr Canon stehen !!
Danke für die Gegenüberstellung. Mir hilft es jedenfalls ungemein.

Sabrina

Ich bin verwundert, dass manche Leute diese Test so einfach glauben. Der Auflösungsunterschied zwischen den Kameras ist völlig unerheblich. Verhältnis Auflösung Sony / Canon: Quadratwurzel aus 42Mpx/30Mpx = 1,18 Sony löst also gerade mal 18% besser auf – aber nur die Kamera – nicht die Objektive Verhältnis Auflösung Nikon / Canon: Quadratwurzel aus 46Mpx/30Mpx = 1,23 Sony löst also gerade mal 23% besser auf – aber nur die Kamera – nicht die Objektive Heutzutage ist bei der Auflösung vor allem das Objektiv der limitierende Faktor. Man schaue mal DXO-Mark, welche Auflösung die Objektive dem KameraSensor bereitstellen. Die Canon-Objektive und auch der Autofokus von Canon sind bekanntermaßen der Konkurrenz deutlich überlegen. Das ist auch der Grund, warum Canon nach wie vor einen Tiefpassfilter verwendet. Bei den beiden Konkurrenten sind die grottigen Objektive der Tiefpassfilter. Ein seriöser Test zeigt deshalb ein genau umgekehrtes Bild: Da der limitierende Faktor Objektiv bei Canon eine höhere Auflösung zulässt, sind die Bilder von Canon besser aufgelöst, trotz geringerer Pixelzahl der Canon-Kameras. Das wird hier verschwiegen und zeigt einmal mehr, mit welchen Methoden Sony zu punkten versucht. Und dass Imaging Resource hier jpeg-Bilder präsentiert, offenbart endgültig die Unseriösität des Tests. Die Canon-Nutzer wissen, warum Sie trotz solcher… Weiterlesen »

Jochen

Sabrina, bitte keine Unfug erzählen. Quadratwurzel hier, Verschwörungstheorie dort, am Ende des Tages ist die Bildqualität der MK4 einfach schlechter als die der Konkurrenz. Für mich reichen die 30MP absolut aus, aber man muss ehrlich bleiben.

Markus J.

Ihre Rechnung bezieht sich auf die Druckauflösung (dpi) und nicht auf die Pixelzahl. Sollte vllt. erwähnt werden. Wenns um die Pixelanzahl geht kommen ganz andere Werte raus.

Sony/Canon 42/30=1,4 entspricht 40% mehr Pixel
Nikon/Canon 46/30=1,53 entspricht 53% mehr Pixel

Wenn die Ausschnitte alle auf gleiche Größe angezoomt wurden, ist es doch ganz klar das Canon am schlechtesten abschneidet. Bin selbst Canon-Nutzer und mit den 22MP meiner 5D III zufrieden. Allerdings reizt die 5D IV mich aufgrund des Preises überhaupt nicht. Da gibt es derzeit bei anderen besseres für weniger Geld. Besitze noch eine A7 II, die ich vornehmlich als Reisekamera nutze und mit der ich auch zufrieden bin. Ein Wechsel kommt für mich allerdings nicht in Frage. Ich mag einfach das Handling der 5D-Serie. Es hat alles sein für und wider, der Sensor ist dabei nur ein Teil vom großen Ganzen.

Volker MIssal

@ Sabrina
….Der Auflösungsunterschied zwischen den Kameras ist völlig unerheblich…..

hallo Sabrina,
nicht ganz. Falls Sie Ausdrucke an die Wand bringen möchten, wie ich beispielsweise,
dann freuen Sei sich über große scharfe Ausdrucke, hier sind natürlich die beiden Ferraris ganz klar im Vorteil. Bei 42/45MP sieht natürlich ein Bild ganz anders aus, als mit meinen 21 MP.
Bei 60/80 und größer in der Wohnung, freut man (ich) sich, wenn alles scharf ist, selbst der Floh am Pilz usw.
Heute ist das möglich geworden, ich rede nicht von Kinoleinwänden, wo ich ab 5 mtr Entfernung und mehr daran vorbeigehe.
Deshalb liebäugele ich mit VF, bisher habe ich nur APS.

Im übrigen ist dieser Vergleich der 3 Kameras natürlich Unfug, da der „Schwache“ eben nicht gut aussehen kann. Das kennen wir doch schon Stiftung Warentest. Da werden 1 Top Kandidat und viele kleine andere verglichen, wer gewinnt ?? So funktioniert doch Werbung.

In diesem Sinn…..

Sabrina

An alle, die bisher auf meinen Kommentar geantwortet haben:

Wenn Sie wissen wollen, wie sich diese höhere Auflösung in der Diagonale auswirkt, müssen Sie die Wurzel aus dem Auflösungsverhältnis bilden.

Und da sind die 18% bei Sony bzw. 23% bei Nikon absolut marginal.

Hinzu kommt, dass kein Objektiv die Auflösungen der Sensoren erreicht – siehe DXO-Mark

Und diese dümmlichen Pöbeleien können Sie stecken lassen. Suchen Sie sich dafür jemandem auf ihrem Laien-Niveau.

Sabrina

@ Volker Missal

Gegenüber Ihrer 21 Mpx Kamera macht sich dass schon bemerkbar

Da sieht die Rechnung so aus

Verhältnis Auflösung Nikon / Missal-Canon:
Quadratwurzel aus 46Mpx/21Mpx = 1,48

48% mehr Diagonale ist schon ein deutlicher Unterschied.

Aber hier ging es ja um den Vergleich zu einer 30 Mpx-Canon. Und da ist der Unterschied unerheblich.

Tipp
Vergrößern Sie Ihre Bilder aus der 21Mpx-Canon unter Verwendung des Lanczos3-Filter im FastStone Image Viewer und Vergleichen Sie das mit der Aufnahme aus der Nikon.

Sie werden staunen, wie gering der Unterschied ist.

René

@Sabrina, dass Sony FE 85mm 1.8 löst 40mp auf, das neue 90mm Macro von Sony löst 42mp auf, also 100% von Sensor… siehe DXO. Also vor dem Behaupten bitte richtig informieren.

https://www.dxomark.com/Lenses/Compare/Side-by-side/Sony-FE-90mm-F28-Macro-G-OSS-on-Sony-A7R-II-versus-Sony-FE-85mm-F18-on-Sony-A7R-II__1517_1035_1818_1035

Sabrina

@ René
31. Oktober 2017 um 14:22 Uhr

40 Mpx ist natürlich sehr gut. Am Rand oder nur innerhalb des APS-C-Bildkreises?

So wie ich Sony allerdings kennenlernen durfte, gilt das sicher nur für ausgewählte Einzelexemplare und nicht für die ganze Serie.

trotzdem danke für die Info.
Mein letzter Stand waren da die Zeiss-Objektive, die bis etwa 25 Mpx auflösten.

Allerdings weiß ich nicht, wie ich mit 85 mm (also etwa 57 mm APS-C) ein Gebäude auf’s Bild bekommen soll, insbesondere, wenn das dann noch auf 16/9 beschnitten wird.

Alfred Proksch

Das sieht eher nach einer unsauberen Fokussierung oder für diese Auflösung nicht tauglichen Objektiven aus. Was sind das für technische Muster in der Iris? Spiegelt sich da die Sensorstruktur? Das ist ja unmöglich wenn sich in spiegelnden Flächen solche Fehler zeigen.

Da kann ich mir denken warum Canon weiterhin einen Filter vor dem Sensor hat. Wer von Porträts, Hochzeiten lebt und ständig Angst haben muss das solche Augen vorkommen können hat die falsche Kamera.

Simon

Ich vermute, dass das Model hier irisfärbende Kontaklinsen trägt, wie auch im Forum von Sonyalpharumors jemand bemerkt. Eine solche Struktur wäre schon sehr sehr seltsam, wenn es als Artefakt auftauchen würde. Stimmt diese für mich schlüssige Vermutung, wäre diese seltsam aussehende Struktur ein klares Qualitätsmerkmal.

Mace

Es sind tatsächlich Kontaktlinsen, wie Simon schon richtig bemerkt hat. Bei den Bildausschnitten handelt es sich um 100% Ansichten aus den einzelnen Fotos, im Originalartikel dazu waren auch die Ganzen Fotos zu sehen und dann sind die Unterschiede auch logischer Weiße nicht mehr so deutlich (aber immer noch) sichtbar. Das bei der Canon die Struktur der Kontaktlinse nicht so stark auffällt liegt einfach an der niedrigeren Auflösung des Sensors.

Simon

Dass das an der niedrigeren Auflösung liegt, kann nicht sein, wenn es sich hier wie du schreibst um 100% Ansichten handelt. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Feinheit der Aufnahme durch Faktoren wie den Tiefpassfilter gemindert sind. Aber wie Aussagekräftig der Test ist, sieht man allein schon daran, dass unterschiedliche Objektive genutzt worden sind.

Mace

Es sind wohl nicht genau 100% (stand nicht dabei), es wurde auf den etwa gleichen Ausschnitt ins Foto gezoomt, dadurch macht sich die niedrigere Auflösung schon bemerkbar. Der Tiefpassfilter wird sicherlich auch seinen Teil dazu beitragen.
Besonders aussagekräftig ist der Vergleich sicher nicht, wobei es wahrscheinlich auch kein Objektiv gibt, dass mit allen 4 Kameras genutzt werden kann um besser vergleichen zu können.

Markus J.

Das Canon TS-E 17mm und TS-E 24mm könnten wahrscheinlich an allen 4 Kameras genutzt werden. Der Bildkreis ist wohl groß genug für die Fuji, einen Adapter gibt es von der Fa.Cambo.

Mace

Allerdings wird es an der Nikon nicht funktionieren, da Nikon ein größeres Auflagemaß als Canon (Nikon 46,5mm, Canon 44mm) hat und man es nicht Adaptieren kann bzw. kenne ich keine Möglichkeit und hab auch keine finden können. Andersrum ginge es, also Nikon Objektiv auf Canon Kamera.
Eventuell gibt es ein Nikon Objektiv, dass für den Fuji Sensor ausreicht (Adapter gibt es), sicher wäre ich mir da aber nicht.

Sabrina

Als ich noch mit Nikon fotografiert habe, hat mich die Werbung über die angeblich tollen Sony-Sensoren leider beeindruckt.

Nur besteht eine Kamerasystem eben nicht nur aus Bildsensoren und aus Dynamikumfang.

Seitdem ich eine EOS M3 besitze, kann man mir mit dem Gedöns, wie schlecht Canon angeblich sei, den Buckel runter rutschen.
Ich weiß, was ich an der Canon habe: hervorragende bis an den Rand scharfe Architektur- und Landschaftsaufnahmen – und ein transportables Stativ, weil die Kamera ausreichend leicht und klein ist.

Und Straßenbahnen kriege ich auch noch scharf, auch wenn die Kamera etwas langsam ist. Die Nachfolger sind dann deutlich schneller.

Viel Spaß noch beim Canon-Bashing!

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