Canon EOS R Test: „Viele positive und einige negative Punkte“

Die Jungs von DPReview haben ihr Testvideo zur Canon EOS R veröffentlicht. Wir fassen alle Kritikpunkte des Videos zusammen.

Canon EOS R Testvideo

Chris und Jordan von DPReview haben ihr – wie immer sehr gelungenes – Testvideo zur neuen Canon EOS R veröffentlicht. Knapp 25 Minuten lang sprechen die beiden über positive sowie negative Punkte, die ihnen bei der Arbeit mit der EOS R aufgefallen sind.

Wir wollen in diesem Artikel kurz und knapp die wichtigsten Aussagen der beiden Tester über die Canon EOS R zusammenfassen. Das komplette Testvideo findet ihr am Ende des Artikels.

Gehäuse ähnelt einer DSLR

Zunächst einmal gefällt Chris, wie sich die Canon EOS R anfühlt – wie eine DSLR nämlich. Von allen aktuellen Vollformat-DSLMs auf dem Markt ist die EOS R die Kamera, die vom Gehäuse her am ehesten einer klassischen Spiegelreflexkamera ähnelt. Dementsprechend liegt sie sehr gut in der Hand, alles fühlt sich hochwertig und vertraut an und darüber hinaus ist der Body auch robust. Chris würde die Verarbeitung (und auch Wetterfestigkeit) am ehesten mit einer 6D Mark II vergleichen wollen.

Mit der Multifunktions-Touch-Bar bringt Canon zwar eine innovative Neuerung, die nach Meinung der Tester aber noch nicht ganz ausgereift ist. Zu oft kommt man versehentlich auf die Touch-Bar, zwar kann man die Einstellungen so anpassen, dass man den Finger länger auf die entsprechende Taste legen muss, um die Funktion auszulösen – doch das verlangsamt eben auch den gesamten Arbeitsablauf.

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EVF, Display und Autofokus

Der elektronische Sucher gefällt Chris insgesamt sehr gut, auch wenn er maximal 60 Hz schafft und nicht wie andere EVFs 120 Hz. Das Display ist mit seiner extremen Flexibilität fantastisch und der Sensor ist laut Chris ebenfalls gut, aber eben nicht mehr ganz aktuell und auf dem allerneusten Stand.

Der Autofokus gibt beim Subject Tracking ein gutes Bild ab, es gibt laut Chris aber noch Spielraum nach oben. Auch bei Videos wirke der Autofokus teilweise ein bisschen „nervös“, anders als man das von anderen Canon Kameras kennt. Bei schwachem Licht soll er aber ganz hervorragende Arbeit leisten. Insgesamt überzeugt der AF der Canon EOS R, aber Canon scheint sich mit dem Autofokus nicht an die Spitze aller spiegellosen Systemkameras setzen zu können.

Schwächen bei Videos und Geschwindigkeit

Wo sich Canon ebenfalls nicht an die Spitze setzen kann, sind Videos. Ein deutlicher Crop-Faktor bei 4K-Videos, ein teilweise sehr weiches Bild, kein 5-Achsen-Bildstabilisator, ein „extrem schwacher“ digitaler Bildstabilisator – das sind alles Punkte, bei denen die anderen Hersteller besser dastehen. Trotzdem ist die Canon EOS R eben alleine schon wegen ihres Displays und dem Dual-Pixel-Autofokus eine interessante Vlogging-Kamera.

Eine Serienbildgeschwindigkeit von 5 fps inklusive Autofokus mag für viele ausreichen, doch Sony bietet bei der A7 III eben 10 fps an – ein deutlicher Unterschied. Für Sport- oder Wildlifefotografen ist die EOS R dementsprechend nicht so wirklich interessant. Spannend sind aber vor allem die neuen Objektive, die die größte Stärke der EOS R sein könnten. Darauf sind die Tester in dem Video aber nicht genauer eingegangen.

Fazit: Die Canon EOS R ist eine interessante neue Kamera die vieles richtig macht, aber in einigen Punkten auch hinter der Konkurrenz hinterher hinkt.

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.