Sofortbildkameras haben eine gewisse Fangemeinde, doch sind sie in ihrer Funktionalität relativ beschränkt. Ein Start-up will das ändern.
Ich gebe zu, das digitale Fotografieren verleitet mich dazu, Tausende, bald Zehntausende Bilder auf meiner Festplatte anzuhäufen. Dabei können manche Fotos aber leider auch in der Masse untergehen, weil ich fürs Aussortieren leider wirklich viel zu faul bin. Meine Mutter hat das passenderweise immer das “digitale Nirwana” genannt. Dabei gibt es mit der Sofortbild-Technik ja durchaus eine Lösung für das Problem.
Besonders der Name Polaroid ist mit dem Konzept von Kameras, die Bilder direkt nach der Aufnahme ausdrucken, verbunden, doch auch Fujifilm unterhält mit der Instax-Serie eine beliebte Produktreihe von Sofortbildkameras. In den meisten Fällen seid ihr aber ziemlich eingeschränkt, was die Wahl der Linse angeht, denn diese lässt sich nicht wechseln. Das möchte das Start-up NONS ändern, das schon 2020 mit der SL42 die weltweit erste SLR mit Sofortbild-Technik und Wechselobjektiven erfolgreich über Kickstarter finanzierte.
Jetzt folgt die SL660, die statt auf das Format Instax Mini auf Instax Square setzt. Auch dieses ist mit umgerechnet 85 Cent pro Bild (wenn ihr sie über Amazon kauft) verhältnismäßig günstig. Standardmäßig könnt ihr auf die NONS SL660 EF-Objektive schrauben, per Adapter steht euch aber die ganze Welt der M42-, Nikon F-, PK-, CY- und Mittelformatobjektive offen. NONS hat offenbar auch eine eigene Linse entwickelt, die mit einer Brennweite von 50 mm und einer maximalen Lichtstärke von f/1.8 daherkommt.
Der Sucher der SL660 ist mit einer Brennweitenreduzierung ausgestattet und bietet eine größere Abdeckung und höhere Qualität als der Sucher der SL42. Eine weitere Verbesserung gegenüber der SL42 ist die neu gestaltete, kleinere Spiegelreflexeinheit, die eine kürzere Verzögerung bis zum Auslösen ermöglicht. Neben einem manuellen Modus gibt es einen integrierten Lichtmesser, der euch bei den Einstellungen hilft. Eine Aufladung des Akkus soll für 100 Aufnahmen reichen, gefüllt wird er wieder per USB-C.
Die NONS SL660 hat sich laut Unternehmen schon einige Monate in einer internen Testphase befunden, bevor die Kampagne gestartet wurde. Die Massenproduktion steht unmittelbar bevor, ab Juli sollen die ersten Besteller ihr Exemplar schon in den Händen halten. Während ihr für eine Fujifilm Instax mit quadratischem Film rund 130 Euro zahlen müsst, liegt die SL660 mit rund 600 Dollar etwa beim drei- bis vierfachen Verkaufspreis.
Die Kickstarter-Kampagne bewegt sich leider schon auf ihr Ende zu, weshalb ihr euch bei Interesse vermutlich bis zum späteren Verkauf gedulden müsst. Das mit rund 6.000 US-Dollar ziemlich niedrige Ziel wurde mit über 110.000 eingesammelten Dollar aber mehr als erreicht.
Hattet ihr NONS schon vorher auf dem Schirm und was haltet ihr von der Idee?
via: DPReview