Fuji GFX 100 präsentiert, hebt Mittelformat auf neues Level

Fuji hat die GFX 100 präsentiert! Die spiegellose Mittelformatkamera setzt neue Maßstäbe und löst mit 102 Megapixeln auf.

Fujifilm GFX 100 vorgestellt

Schon vor mehr als einem halben Jahr hatte Fujifilm die neue spiegellose Mittelformatkamera GFX 100 angekündigt, nun wurde die Kamera endlich final präsentiert. Dabei herausgekommen ist ein beeindruckendes Flaggschiff, das nicht nur mit 102 Megapixeln auflöst, sondern auch beim Autofokus, den Videos und beim Bildstabilisator für das Mittelformat neue Maßstäbe setzt.

Neuer Sensor & IBIS

Der 44 x 33mm große Sensor der GFX 100 wurde neu entwickelt, löst mit 102 Megapixeln auf und bietet eine Fläche, die 1,7 Mal größer ist als die eines Vollformatsensors. Zudem belichtet der Mittelformatsensor erstmals rückwärtig, was eine bessere Lichtausbeute verspricht. Ebenfalls ein Novum: Die Tatsache, dass der Sensor beweglich gelagert ist. Fujifilm verspricht, dass der Bildstabilisator 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen soll, was natürlich gerade bei der hohen Auflösung von Vorteil sein kann, da Verwacklungsunschärfen hier schneller sichtbar werden.

Gewicht & Autofokus

Das Gehäuse der Fujifilm GFX 100 ist gegen Staub- und Spritzwasser abgedichtet und bringt ein Gewicht von 1,4 Kilogramm auf die Waage. Das ist nicht viel wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Mittelformatkamera handelt. Professionelle Vollformat-DSLRs spielen vom Gewicht her in einer ähnlichen Liga.

Auch beim Autofokus nähert sich Fujifilm den Vollformat-DSLRs an, denn dank eines Phasen-Autofokus mit 3,76 Millionen Messsensoren, die 100 Prozent der Sensorfläche abdecken, soll der Autofokus 210% schneller arbeiten als bei der GFX 50R. Eine beeindruckende Verbesserung. Auch eine Augen- und Gesichtserkennung steht zur Verfügung.

Sucher & Displays

Bei Sucher und Display gibt sich Fujifilm ebenfalls keine Blöße, denn der abnehmbare OLED-Sucher löst mit 5,76 Millionen Bildpunkten auf und arbeitet mit einer 0,86-fachen Vergrößerung (äquivalent Kleinbild). Interessant ist außerdem, dass sich der Sucher abnehmen und in Kombination mit einer optionalen Zwischensteck-Lösung auch horizontal und vertikal schwenken lässt:

Das 3,2 Zoll große Display ist klappbar, die Auflösung beträgt hier 2,36 Millionen Bildpunkte und das Display ist zudem auch berührungsempfindlich. Zwei weitere Bildschirme verstecken sich unterhalb des Hauptdisplays sowie auf der Oberseite der Kamera. Schade ist nur, dass Fujifilm auf die analogen Drehräder auf der Oberseite der GFX 100 verzichten muss, um dort das große Schulterdisplay unterbringen zu können.

Videos & weitere Spezifikationen

Natürlich wird sich niemand die GFX 100 primär als Videokamera kaufen, trotzdem kann das neue Flaggschiff auch mit aktuellen Videofunktionen punkten. Dazu gehören beispielsweise 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde, bei denen im 17:9 Modus sogar der volle Sensor ausgelesen wird. Intern werden die Videos mit 10 Bit in 4:2:0 aufgezeichnet, extern ist auch 4:2:2 möglich, zudem stehen F-Log, HLG und ein Mikrofonanschluss zur Verfügung.

Abgerundet werden die wichtigsten technischen Daten der GFX 100 durch:

  • RAWs mit 16 Bit und TIFFs mit 16 Bit Farbtiefe
  • Akku reicht für 800 Bilder
  • Dauerladen über USB-C
  • WLAN (5 GHz), Bluetooth, Tethered Shooting

Ab Ende Juni 2019 soll die Fujifilm GFX 100 zum Preis von 11.000 Euro im Handel erhältlich sein.

Was sagt ihr zu Fujis neuem Mittelformatflaggschiff?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.