Fujifilm X-T4 vs. X-T3: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Mit der Fujifilm X-T4 hat der japanische Hersteller den Nachfolger zur X-T3 vorgestellt! Im Vergleich verraten wir euch die wichtigsten Unterschiede.

Fast identisch: Größe und Gewicht

Fujifilm hat am 26. Februar 2020 die X-T4 vorgestellt und liefert mit der neuen Systemkamera einen Nachfolger zur X-T3. Rund anderthalb Jahre liegen zwischen den beiden Modellen und auf den ersten Blick bleibt der japanische Hersteller seiner Linie treu. Beide Kameras reizen mit Retro-Optik und einem Metallgehäuse mit Magnesium-Legierung.

Im Gehäusevergleich ist die X-T4 allerdings ein wenig gewachsen und hat vor allem an Höhe gewonnen. Mit ihren Dimensionen, genau sind es 135 x 93 x 84 Millimeter, bleibt die X-T4 aber noch immer eine recht handliche Systemkamera. Da auch der Haltegriff der Kamera gewachsen ist, sollte die Kamera zudem ein wenig besser in der Hand liegen. Diese kosmetischen Änderungen äußern sich auch im Gewicht der Kamera. Wog das Vorgängermodell noch 539 Gramm, ist die X-T4 mit 607 Gramm ein wenig schwerer.

Akkulaufzeit jetzt für bis zu 600 Fotos

Eine Mitschuld am Gewichtszuwachs trägt der größere Akku. Das neue Akkupack „NP-W235“ soll laut Hersteller für 500 Fotos reichen. Betreibt ihr die Kamera ausschließlich im „Economy-Modus“, reicht ein vollgeladener Akku sogar für 600 Auslösungen. Besitzer der X-T3 müssen die Akkupacks ihrer Kamera nach rund 400 Fotos wieder aufladen.

Aufgrund der neuen Akkus könnt ihr Zusatzakkus, die ihr für die X-T3 gekauft habt, in der X-T4 nicht mehr verwenden. Für die neuen Akkupacks werden kurz nach der Veröffentlichung der neuen Kamera 69 Euro fällig, bestellen könnt ihr sie zum Beispiel hier.

Gleicher Sensor, neue Bildstabilisierung

Fujifilm vertraut bei der neuen Kamera sowohl auf den 26-Megapixel-Sensor als auch auf den Bildprozessor des Vorgängermodells. Kauft ihr eine der beiden Kameras, nehmt ihr Bilder über den BSI-CMOS-Sensor im APS-C-Format auf und lasst sie von Fujifilms „X-Processor 4“ verarbeiten. Ebenfalls gleich geblieben ist Fujifilms Sampling-Methode, die der Hersteller „X-Trans“ nennt. Anders als bei einer Bayer-Matrix ist das Pixelmuster des Sensors in einem 3×3-Punkte-Schema angeordnet. Noch immer wird der Sensor der X-T4 rückseitig belichtet, lediglich der Verschluss ist laut Fujifilm um 30 Prozent leiser geworden, ermöglicht Serienaufnahmen mit 15 statt 11 Bilder pro Sekunde (mit digitalem Verschluss erreichen beide Kameras 20 Bilder pro Sekunde) und soll 300.000 Auslösungen lang halten.

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Eine Neuigkeit darf bei der X-T4 aber nicht unerwähnt bleiben: Als erstes Modell der Serie verfügt sie über einen eingebauten Bildstabilisator, der Bewegungen auf fünf Achsen ausgleicht. Der IBIS arbeitet magnetisch und bringt laut Hersteller zusammen mit 18 der insgesamt 29 hauseigenen XF/XC Objektive einen Verschlusszeitenvorteil von 6,5 Blendenstufen. Mit allen anderen Objektiven sollen 5 Blendenstufen ausgeglichen werden können.

Bildschirm jetzt auch „Selfie-tauglich“

Der IBIS hilft auch gegen zittrige Hände bei Videoaufnahmen und arbeitet hier auf Wunsch mit einer digitalen Bildstabilisierung zusammen. Zusammen mit dem neuen hochauflösenderen Bildschirm (1,62 vs. 1,04 Millionen Bildpunkte) macht das die Kamera auch für Vlogger interessant. Denn der Touchscreen der Fujifilm X-T4 lässt sich nun um 180 Grad in Richtung Objektiv drehen, nach oben und unten schwenken und, um Kratzer auf dem Display zu vermeiden, rückseitig in das Gehäuse klappen. Der ebenfalls berührungsempfindliche 3-Zoll-Bildschirm des Vorgängermodells ließ sich lediglich nach oben, unten oder leicht zur Seite klappen.

Fotografiert ihr nicht gerne per Live-View, dürft ihr euch auf den gleichen elektronischen Sucher mit einer Auflösung von 3.690.000 Pixeln und einer 100-prozentigen Abdeckung des Sichtfeldes freuen. Lediglich das Okular hat Fuji beim neuen Modell verbessert. Dieses lässt sich jetzt arretieren und sollte hierdurch ein wenig komfortabler sein.

Schnellerer Autofokus, weitere Details und Preis

Laut Pressemitteilung hat Fujifilm auch beim Autofokus der X-T4 nachgebessert und gibt die AF-Geschwindigkeit nun mit geringen 0,02 Sekunden an. Die Verfolgung von Objekten soll zudem doppelt so präzise erfolgen. Da die Autofokus-Performance jedoch auch vom Objektiv und von den jeweiligen Lichtbedingungen abhängig ist, sind diese Werte nur schwer verallgemeinerbar. Weitere Verbesserungen will Fujifilm bei Gesichts- und Augenerkennung sowie bei der Lichtempfindlichkeit (-6 EV vs. -3 EV) vorgenommen haben.

Als Detailverbesserungen sollte die Trennung der Foto- und Videoeinstellungen durch separate Modi nicht unerwähnt bleiben. Wechselt ihr im Alltag oft zwischen Bewegtbild und Foto, bleiben die Einstellungen des anderen Modus bestehen. Darüber hinaus könnt ihr die Audiopegel von Line-In-Geräten und externen Mikrofonen nun unabhängig voneinander pegeln.

Weitere Neuerungen der Fuji X-T4 im Vergleich zur X-T3:

  • Zwei neue Filmsimulationsmodi (Bleach Bypass und Classic Negative)
  • Schnelleres Laden des Akkus dank USB-PD
  • Full-HD-Videos mit 240 fps
  • Kein Kopfhörerausgang mehr
  • Kein Schalter zum Wechseln der Belichtungsmessung
  • Weißabgleich mit zwei neuen Automatik-Optionen
  • RAW-Modus mit zwei verschiedenen Kompressionsstufen

Für den Body der Fujifilm X-T4 zahlt ihr laut unverbindlicher Preisempfehlung 1.799 Euro. Zum Release im September 2018 kostete die Fuji X-T3 mit 1.499 Euro genau 300 Euro weniger. Rund anderthalb Jahre später ist der Preis laut Idealo.de zudem auf rund 1.230 Euro gefallen. Somit liegen beim Neukauf im Februar 2020 ungefähr 570 Euro zwischen beiden Systemkameras.

Euch hat die Fuji X-T4 überzeugt? Dann könnt ihr die Kamera zum Beispiel hier vorbestellen: Calumetphoto | Foto Koch

Quelle: Fujifilm | DPReview

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.