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Instagram: Kommen bald bezahlte Abos?

Bei Instagram bahnen sich zwei neue Features an, wobei das eine vor allem Künstlern, das andere eher den Nutzern zugutekommt.

Instagram: Bezahltes Folgen per In-App-Kauf

Soziale Netzwerke sind stetig im Wandel. Gerade bei Instagram werden immer wieder neue Funktionen eingeführt und manche gestrichen. Doch eine Konstante gab es in der Regel bei der Foto-Plattform wie bei allen anderen Produkten aus dem nun Meta getauften Zuckerberg-Imperium: dass Nutzer keinerlei Möglichkeit haben, für die Verwendung Geld auszugeben. Selbst WhatsApp ist schon seit mehr als fünf Jahren völlig kostenfrei, nachdem anfangs eine (wenn auch winzige) jährliche Gebühr anfiel.

Das könnte sich bei Instagram jedoch bald ändern, wie aktuelle Berichte wie der von TechCrunch durchblicken lassen. Demnach könnten Nutzer womöglich bald nicht nur wie gewohnt anderen Accounts folgen, sondern auch ein bezahltes Abonnement einzelner Kanäle abschließen. Quelle dieser Vermutungen sind Beobachter des amerikanischen App Stores unter iOS, wo bezahlte Abonnements bei Instagram als In-App-Kauf hinzugefügt worden sein sollen.

Alternative zu Patreon und Co.?

Dies würde den Fans von Content-Schaffenden wie etwa Fotografen die Möglichkeit geben, sie und deren Inhalte finanziell zu unterstützen. Bislang mussten Künstler dafür auf Plattformen wie Patreon oder Steady ausweichen, was mit einigem Aufwand verbunden ist. Direkt in Instagram integriert hätten Account-Betreiber aber vermutlich mehr Chancen, den virtuellen Hut gefüllt zu bekommen, da die Schwelle für Fans deutlich niedriger ist: Einerseits müssten sie die Plattform, auf der sie die Inhalte konsumieren, nicht verlassen, andererseits würde die Abrechnung bequem als In-App-Kauf vonstattengehen. Dafür scheint es so, als ob Creator keine Möglichkeit hätten, die Höhe der Summe für das bezahlte Abo anzupassen. Auf Screenshots ist ein monatlicher Preis von 0,79 Pfund, also wahrscheinlich 0,99 Euro, zu erkennen.

Was ein solches bezahltes Abo dann überhaupt genau bedeutet, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise gibt es dann Zugriff auf exklusive Story- und Beitrags-Feeds, die der Öffentlichkeit und anderen “normalen” Followern verborgen bleiben. Außerdem will ein findiger Entwickler entdeckt haben, dass in der App bereits Abzeichen für Mitglieder enthalten sind, die durch ein entsprechendes Abonnement freigeschaltet werden können.

Instagram-Chef machte früher Andeutungen

Gänzlich überraschend kommen diese Nachrichten nicht, da Instagram-Chef Adam Mosseri laut The Information schon vor einigen Monaten derartige Andeutungen gemacht hatte. Zwar gibt es wie erwähnt eine ähnliche Funktionalität nicht bei Facebook oder WhatsApp, wohl aber bei anderen Netzwerken wie etwa Twitter, wenn auch noch nicht global. Mit den “Super Follows” können Fans dort ihre liebsten Accounts für 2,99, 4,99 oder 9,99 US-Dollar monatlich unterstützen. Bei YouTube hingegen sind die Kanal-Mitgliedschaften längst etabliert.

“Take a Break” soll Instagram-Sucht einschränken

Das ist aber nicht die einzige Neuerung, die sich bei Instagram ankündigt. Nach Umlegen des jeweiligen Schalters in der App soll die “Take a Break”-Funktion dafür sorgen, die Anwendung nicht zu lange am Stück zu verwenden. Dieses Feature wurde bereits bei einer kleinen Nutzergruppe getestet, soll jetzt aber mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Läuft der Timer von 10, 20 oder 30 Minuten ab, gibt die App Vorschläge, etwas anderes zu tun, beispielsweise “ein paar Mal tief durchzuatmen”, “den Lieblingssong zu hören” oder “aufzuschreiben, was man gerade denkt”.

Unklar ist bislang, ob die App am Stück genutzt werden muss, um die “Take a Break”-Benachrichtigungen auszulösen oder ob die Zeit zum Beispiel pro Tag gilt. Für letzteres lassen sich sowohl unter Android als auch iOS systemseitig Nutzungsbeschränkungen festlegen.

Ist unter euch zufälligerweise ein Instagram-Influencer, für den die bezahlten Abos in Frage kämen?

via: PetaPixel | PetaPixel

Jonathan Kemper

Hat Technikjournalismus studiert, bloggt seit einer gefühlten Ewigkeit vor allem über die neusten Entwicklungen der Mobil-Branche und fotografiert lieber mit kompakten Kameras.