Lightroom: So schnell vergisst Adobe die eigenen Versprechen

„Zukünftige Versionen von Lightroom werden zeitlich unbegrenzt als kaufbare Einzelversionen verfügbar sein.“ Adobe, 2013.

Adobes Versprechen von 2013

Mit Lightroom CC und Lightroom Classic CC hat Adobe kürzlich die neuste Version der weit verbreiteten Software zur Bildbearbeitung vorgestellt – und dabei ein Versprechen gebrochen, welches man dem Kunden im Jahr 2013 gegeben hat.

Damals wurden in einem offiziellen Artikel auf der Webseite von Adobe, der auch heute noch online ist, einige wichtige Fragen rund um Lightroom beantwortet. Dabei hat Adobe auf die Frage, ob Lightroom irgendwann in der Zeit nach Lightroom 5 nur noch als Abo-Modell verfügbar sein wird, folgendermaßen geantwortet:

„Zukünftige Versionen von Lightroom werden zeitlich unbegrenzt als kaufbare Einzelversionen verfügbar sein.“

Außerdem hat Adobe auf die Frage, ob es eine andere Version von Lightroom mit Namen ‚Lightroom CC‘ geben wird, kurz und knapp mit „nein“ geantwortet.

Enormer Erfolg mit dem Creative Cloud Foto Abo

Beide Versprechen hat Adobe nach nur vier Jahren gebrochen, denn mit der Einführung von Lightroom CC und Lightroom Classic CC setzt Adobe jetzt nur noch auf das Abo-Modell. Eine kaufbare Einzelversion der Software zu einem einmaligen Preis wird es nicht mehr geben und Adobe bestätigt, dass Lightroom 6 die letzte kaufbare Einzelversion von Lightroom sein wird.

PetaPixel hat bei Adobe nachgefragt, was denn aus den Versprechen von 2013 geworden ist. Dazu hat Adobe geantwortet, dass sich „die Pläne aufgrund des Feedbacks der Kunden geändert haben“. Dabei bezieht sich Adobe auf den Erfolg des Creative Cloud Foto Abos.

Und dieser Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen, denn Adobe konnte zuletzt dank des Abo-Modells absolut exzellente Zahlen vorlegen. Der Wert bzw. die Aktie des Unternehmens ist in den letzten Jahren enorm gestiegen:

Aus Sicht von Adobe ist der Schritt weg von kaufbaren Einzelversionen also nur logisch, denn es geht hier um Erfolg, Geld und den Ausbau des eigenen Unternehmens. Trotzdem ist der Ärger von vielen Kunden natürlich absolut nachvollziehbar. Und er wird nicht kleiner, wenn man sich Adobes Äußerungen von 2013 anschaut.

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.