Was der Nikon D850 zum Verhängnis werden könnte

Die Nikon D850 scheint eine rundum gelungene Kamera zu sein. Doch eine Sache könnte der D850 noch zum Verhängnis werden.

Nikon D850: Definitiv eine gelungene Kamera

Es ist noch zu früh, um die Nikon D850 final zu beurteilen. Wie bei jeder neuen Kamera sollte man ausführliche Testberichte von großen Magazinen abwarten und die D850 mal selbst in die Hand nehmen, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Doch ich denke man kann zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem schon festhalten, dass die Nikon D850 eine gelungene Kamera ist. Vielleicht nicht bahnbrechend, vielleicht nicht herausragend – aber in jedem Fall gelungen!

Die technischen Daten lesen sich auf dem Papier sehr gut, Nikon hat tolle Objektive im Angebot und die Bildqualität des Sensors sollte im Normalfall hervorragend sein. Nun gibt es bestimmt den ein oder anderen, der die Nikon D850 mit ihrem Preis von 3.799 Euro zu teuer findet, was durchaus legitim ist. Doch auch hier denke ich kann man festhalten, dass die D850 zwar teuer, aber noch nicht zu teuer ist.

Natürlich hat die Nikon D850 – wie jede andere Kamera auch – Schwächen. Doch insgesamt sind das nach jetzigem Wissensstand Schwächen, mit denen man sich als Fotograf vermutlich ganz gut anfreunden kann.

Die Probleme der Nikon Kameras

Die Nikon D850 ist auf dem aktuellen Stand der Technik, hat vermutlich keine größeren Schwächen, ist nicht allzu überteuert – okay, wo ist nun der Haken? Was könnte der Nikon D850 noch zum Verhängnis werden?

Es ist eine Sache, die Nikon Kameras in den letzten Jahren manchmal ein wenig in schlechtes Licht gerückt hat. Ich spreche hier von der Tatsache, dass viele Nikon Kameras (und vor allem auch Profimodelle mit Vollformatsensoren) in den letzten Jahren mit irgendwelchen Fehlern und Problemen zu kämpfen hatten. Nikon D600, Nikon D800, Nikon D750, sie alle waren in irgendeiner Art und Weise fehlerhaft. Natürlich nicht alle Exemplare, aber doch einige. Die Nikon D750 hat beispielsweise seit drei Jahren Probleme und Nikon bekommt das einfach nicht in den Griff.

Außerdem hat sich Nikon im Umgang mit diesen Problemen meiner Meinung nach nicht immer mit Ruhm bekleckert. Im Jahr 2014 habe ich dazu mal einen sehr ausführlichen Artikel mit der Überschrift „Der Fall Nikon(s)“ geschrieben, wer sich ein wenig in die ganze Thematik einlesen möchte, dem empfehle ich erst diesen Artikel und anschließend die Fortsetzungen der ganzen Geschichte („Der Fall Nikon(s) geht weiter“).

Hat Nikon aus den Fehlern gelernt?

Wer mit seiner Nikon Kamera nie Probleme hatte, der wird vermutlich der Meinung sein, dass das Ganze ja nicht so schlimm ist. Stimmt ja irgendwie auch, wenn man nicht selbst betroffen ist, sind angebliche Probleme nicht weiter relevant. Doch wer betroffen ist, und nach einem Umtausch wieder eine nicht einwandfrei funktionierende Kamera erhält, und dann von Nikon keine Hilfe mehr bekommt – der wird zurecht verärgert sein. Und er hat vielleicht das Vertrauen in Nikon als Hersteller verloren.

Ich komme auf den Punkt: Viele Vollformatkameras von Nikon hatten in den letzten Jahren Probleme. Bei der Nikon D610 war es Abrieb auf den Sensoren, bei der D800 funktionierte der Autofokus nicht immer einwandfrei, bei der D750 machte der Verschluss Probleme. Nikon hat nicht immer optimal auf diese Probleme reagiert und schafft es manchmal auch nach Jahren noch nicht, die Fehler ganz aus der Welt zu schaffen. So etwas darf bei der Nikon D850 nicht passieren! Schon gar weil es bei Nikon gerade einen großen Umbruch gab und die D850 gewissermaßen der erste große Schritt in Richtung positive Zukunft werden soll.

Ich hoffe Nikon aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt!

Hattet ihr mal Probleme mit einer Nikon Kamera?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.