Nikon Z6 vs. Sony A7 III: Wer hat die Nase vorne?

Was macht Nikon mit der Z6 besser als Sony mit der A7 III? Und wo hat Sony nach wie vor die Nase vorne? Wir vergleichen die wichtigsten Spezifikationen.

Nikon Z6 vs. Sony A7 III: Kurzer Vergleich

Sony bekommt Konkurrenz! Ziemlich genau fünf Jahre nachdem Sony die A7 und A7r vorgestellt hat bietet nun ein weiteres Unternehmen spiegellose Vollformatkameras an – Nikon nämlich. Und wenn man sich ein wenig mit der Nikon Z7 und Nikon Z6 beschäftigt hat, dann wird auch schnell deutlich, dass Nikon sich ziemlich genau angeschaut hat, was denn Sony in den letzten Jahren so getrieben hat. Und so verwundert es auch nicht weiter, dass Nikon mit der Z6 ein direktes Konkurrenzprodukt zur Sony A7 III anbietet und mit der Z7 ein direktes Konkurrenzprodukt zur Sony A7r III.

Wir wollen uns heute kurz und knapp anschauen, wo denn die größten technischen Unterschiede zwischen der Nikon Z6 und der Sony A7 III liegen.

Die Gemeinsamkeiten

  • Preis von 2.300 Euro für das Gehäuse
  • Auflösung von 24 Megapixeln
  • ISO-Bereich von 100 bis 51.200
  • 5-Achsen-Bildstabilisator
  • Kippbares Display
  • Gewicht (Die Nikon Z6 ist nur 25 Gramm schwerer)

Es gibt definitiv einige Gemeinsamkeiten zwischen der Sony A7 III und der Nikon Z6. Zunächst einmal ist der Preis für das Gehäuse absolut identisch, was natürlich schon mal eine gute Voraussetzung für einen Vergleich ist. Auch die Auflösung ist quasi identisch, genauso wie beide Kameras über einen 5-Achsen-Bildstabilisator und ein kippbares Display verfügen. Das Design der beiden DSLMs ist ebenfalls recht ähnlich, auch wenn die Nikon Z6 insgesamt etwas größer ist.

Stärken der Nikon Z6

  • Gehäuse im Gegensatz zur A7 III komplett wetterfest
  • Bessere Bedienung und bessere Menüführung (subjektiv)
  • Besserer Griff
  • Größeres Display mit deutlich höherer Auflösung (2,1 Millionen Bildpunkte vs. 921.000 Bildpunkte)
  • EVF mit höherer Auflösung (3,7 Millionen Pixel vs. 2,4 Millionen Pixel)
  • Timelapse-Aufnahmen möglich
  • In der Spitze etwas schnellere Serienbildgeschwindigkeit (12 fps vs. 10 fps)
  • 10-Bit Videos bei 4:2:2 via HDMI

Die Nikon Z6 bietet ein komplett wetterfestes Gehäuse, was in Sachen Robustheit auf einem Niveau mit der Nikon D850 sein soll. Hier muss Sony definitiv noch nachbessern, auch wenn viele Fotografen berichten, dass sie auch bei extremeren Wetterbedingungen nie irgendwelche Probleme mit ihrer Sony Kamera hatten.

Überhaupt dürfte Nikon in Sachen Menüführung und Bedienung die Nase vorne haben, wobei das natürlich auch immer eine subjektive Geschichte ist und die ersten Testberichte zum Gehäuse der Nikon Z6 nicht ganz so positiv ausfallen, wie man es sich vielleicht erhofft hatte. So sollen sich die Buttons beispielsweise nicht ganz so hochwertig anfühlen, wie man es von der Nikon D850 kennt, außerdem wurde die FN-Buttons neben dem Objektiv für kleinere Hände ungeschickt platziert. Dafür liegt der Griff aber insgesamt wohl besser in der Hand und insgesamt scheint der Body sehr gelungen zu sein.

Ein großer Pluspunkt für Nikon dürfte außerdem der hochauflösende Sucher sein, der bisher von vielen Seiten gelobt wurde. Außerdem ist das Display größer und arbeitet mit einer höheren Auflösung. Hier gibt Sony mit der A7 III klar das schlechtere Bild ab.

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Stärken der Sony A7 III

  • Aktuell deutlich mehr Objektive
  • Zwei Speicherkarten-Slots
  • Längere Akkulaufzeit (710 vs. 310 Bilder laut CIPA Wertung)
  • Schnellere Serienbildgeschwindigkeit mit Belichtungsnachführung (10 fps vs. 9 fps)
  • Deutlich größerer Zwischenspeicher
  • Etwas kompakteres Gehäuse
  • Blitzsynchronzeit von 1/250 Sekunde (vs. 1/200 Sekunde)
  • Deutlich mehr Autofokus-Messfelder (und insgesamt besserer Autofokus?)
  • Eye-AF

Sony hat in den letzten Jahren ein anständiges Objektiv-Portfolio aufgebaut, zudem sind inzwischen auch Dritthersteller wie Zeiss, Sigma, oder Tamron mit an Bord. Da hat Nikon mit den Z-Objektiven noch extrem viel Arbeit vor sich. Zudem sieht es so aus, als würden die neuen Nikon Objektive sehr teuer werden. Hier hat Sony also Stand heute ganz klar die Nase vorne. Es sei denn jemand möchte bei seinen Nikon F-Mount-Objektiven bleiben und nur einen spiegellosen Body kaufen, ohne neue Objektive. Dann ist die Nikon Z6 die bessere Wahl, denn der Adapter scheint sehr gut zu funktionieren, außerdem findet man sich mit der Menüführung usw. sofort zurecht.

Die Nikon Z6 ist in der Spitze mit 12 fps etwas schneller, dafür hat die Sony A7 III aber den deutlich (!) größeren Zwischenspeicher. Schon nach ungefähr drei Sekunde ist Schluss bei der Z6, außerdem dauert es anscheinend recht lange, bis der Zwischenspeicher wieder geleert ist. Weitere Vorteile der Sony A7 III sind die zwei Speicherkarten-Slots sowie die längere Akkulaufzeit.

Interessant wird es beim Autofokus. Was man anhand der technischen Daten festhalten kann ist die Tatsache, dass die A7 III deutlich mehr Messfelder zu bieten hat als die Z6. Zudem verfügt sie auch über einen praktischen Augen-Autofokus.

Welcher Autofokus nun schneller und zuverlässiger arbeitet, das kann man nur in der Praxis feststellen. Doch erste Testberichte deuten bereits an, dass die A7 III hier insgesamt das bessere Bild abgeben könnte, auch wenn der Autofokus der Z6 keineswegs schlecht zu sein scheint.

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Fazit

Ihr seht, beide Kameras haben ihre Stärken und es ist schwer, anhand der technischen Daten einen klaren Sieger zu küren. Da kommt es dann wohl auf die subjektiven Anforderungen des einzelnen Fotografen an. Das heißt: Testberichte abwarten und die beiden Kameras selbst ausprobieren, wenn man sich unsicher ist. In jedem Fall ist es aber schön und wichtig, dass es nun endlich mehr Auswahl und Konkurrenz im Bereich der spiegellosen Vollformatkameras gibt.

Was sind für euch die wichtigsten Unterschiede zwischen der Z6 und A7 III?

Quelle Bilder: Camerasize

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.