Sicherheitslücke: 32 Canon Kameras können gehackt werden

Achtung Canon Nutzer, eine Sicherheitslücke im Picture Transfer Protocol macht es möglich, dass eure Kameras gehackt werden.

Canon Kameras können gehackt werden

Wenn man etwas von einem Hackerangriff liest, wird man im ersten Moment wahrscheinlich vermuten, dass ein Computer oder alternativ ein Smartphone betroffen ist. Doch auch Kameras können gehackt werden, das zeigt nun eine neu entdeckte Sicherheitslücke bei 32 Canon Kameras. Wobei, so neu ist diese Sicherheitslücke eigentlich gar nicht. Das Sicherheitsunternehmen, welches die Lücke entdeckt hat, hat Canon nämlich schon im März 2019 darauf aufmerksam gemacht.

Vor wenigen Tagen gab es eine offizielle Pressemitteilung von Canon, die Sicherheitslücke soll nach und nach in kommenden Firmwareupdates geschlossen werden. Betroffen sind Kameras, die mit dem Picture Transfer Protocol (PTP) arbeiten, welches für die Übertragung der eigenen Bilder an den Computer oder ein Smartphone benötigt wird. Aktuell ist die Sicherheitslücke nur bei Canon Kameras bekannt, grundsätzlich ist es aber auch denkbar (und wahrscheinlich), dass Kameras anderer Hersteller ebenfalls betroffen sind.

So kann die Sicherheitslücke ausgenutzt werden

Wie diese Sicherheitslücke von Hackern ausgenutzt werden kann? Ganz einfach: Wenn man mit einem ungeschützten oder öffentlichen WLAN-Netzwerk verbunden ist, kann ein Hacker beispielsweise die Bilder auf der Speicherkarte verschlüsseln und die Überweisung einer bestimmten Summe fordern, damit die Bilder wieder entschlüsselt werden. Gerade für Profis, die bei größeren Events fotografieren, könnte das ein echtes Problem sein. Alternativ können natürlich auch einfach Bilder gestohlen werden.

Deshalb empfehlen Sicherheitsprofis, die WLAN-Funktion der Kameras bzw. Bluetooth so oft wie möglich auszuschalten.

Liste der betroffenen Kameras

Hier abschließend noch die Liste der 32 Canon Kameras, die von der Sicherheitslücke betroffen sind:

  • 1DX Mark I und Mark II
  • 1DC
  • 5D Mark III und 5D Mark IV
  • 5DS und 5DS R
  • 6D und 6D Mark II
  • 7D Mark II
  • 70D
  • 80D
  • 750D
  • 760D
  • 800D
  • 77D
  • 200D
  • 250D
  • 1300D
  • 2000D
  • 4000D
  • EOS R, EOS RP
  • M3, M5, M6, M10, M100, M50
  • PowerShot SX70 HS
  • PowerShot SX740 HS
  • PowerShot G5X Mark II

Update 13.09.2019: Heute hat Canon Firmwareupdates für sieben der genannten Kameras veröffentlicht, die die Sicherheitslücke schließen sollen (EOS-1D X, EOS-1D X Mark II, EOS-1D C, EOS 5DS, EOS 5DS R, EOS 5D Mark III und EOS 5D Mark IV).


Quelle: Canon

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.