Verkaufszahlen von Vollformatkameras: Sony zieht an Canon und Nikon vorbei

Sony hat im vergangenen Jahr in Japan jede Menge Vollformatkameras verkauft. Das Wachstum ist beeindruckend, Canons und Nikons Vormachtstellung ist (vorerst) Vergangenheit.

Japan: Wichtiger Markt für die Unternehmen

Der japanische Markt mag im Vergleich zu Europa oder den USA nur ein relativ kleiner sein, doch da eigentlich alle großen Kamerahersteller aus Japan kommen, hat er als „Heimatmarkt“ für die Unternehmen natürlich eine große Bedeutung. Zudem sehen manche den japanischen Markt auch ein wenig als Vorreiter an, da die Japaner neuer Technik gegenüber sehr aufgeschlossen sind und sich dort zum Beispiel spiegellose Systemkameras schon früher etablieren konnten, als das beispielsweise in den USA der Fall war.

Sony auf dem Vormarsch

BCN Ranking hat nun aktuelle Statistiken veröffentlicht, welche zeigen, welcher Hersteller in Japan in den vergangenen 12 Monaten die meisten Vollformatkameras verkauft hat. Hier werden also gleichermaßen Vollformat-DSLRs und -DSLMs berücksichtigt.

Wenn man sich den Oktober 2017 (ganz links in der Grafik) anschaut, dann wird dort eine Konstellation sichtbar, welche die meisten nicht überraschen dürfte. Canon ist die unangefochtene Nummer 1, gefolgt von Nikon und Sony, wobei zwischen den einzelnen Herstellern jeweils ein großer Abstand liegt.

Wenn man sich nun aber die letzten Monate (rechts in der Grafik) anschaut, dann zeigt sich dort ein völlig anderes Bild: Sony war über vier Monate die neue Nummer 1, während Canon und Nikon auf die Plätze 2 und 3 abgerutscht sind.

Canon EOS R sorgt für leichten Aufschwung

Sonys Wachstum ist wirklich beeindruckend und die Bemühungen des Unternehmens im Bereich der spiegellosen Vollformatkameras scheinen sich definitiv auszuzahlen, auch in Japan, wo die Marken Canon und Nikon traditionell sehr stark sind und sich gut verkaufen.

Canon und Nikon hingegen haben beide mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen, wobei Canon sich im Oktober 2018 wieder ganz knapp den 1. Platz zurückerobern konnte, was man wohl der Canon EOS R zu verdanken hat. Für Nikon scheinen sich die Präsentationen der Z7 und Z6 hingegen noch nicht so wirklich bezahlt zu machen – wobei man natürlich nicht weiß, wie es ohne diese beiden Kameras aussehen würde. (Update: Die Z6 war im Oktober ja noch gar nicht erhältlich, die Z7 anscheinend nur eingeschränkt. Bewerten wir Nikons Zahlen also mal nicht über).

Es wird interessant zu beobachten sein, ob Sony in den nächsten Monaten den Höhenflug fortsetzen kann, oder ob Canon doch nochmal in der Lage ist, sich bei Vollformatkameras eine klare Vormachtstellung zu erarbeiten.

Was denkt ihr? Wo werden Sony, Canon und Nikon langfristig stehen?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.