Canon EOS RP mit deutlichen Schwächen im Videobereich

Die Canon EOS RP scheint auf den ersten Blick eine tolle Videokamera zu sein. Doch es gibt einige Nachteile, die man als Videograph vor dem Kauf kennen sollte.

Canon EOS RP für Videos

In Zeiten von YouTube spielen die Videofunktionen von Kameras für einige Kunden eine wichtige Rolle. Und auf den ersten Blick sieht es eigentlich so aus, als wäre die Canon EOS RP eine durchaus attraktive Option für genau diese Zielgruppe, beispielsweise weil sie ein Display besitzt, welches sich seitlich aus der Kamera herausklappen lässt. Zudem nimmt sie Videos in 4K auf und ist mit einem Preis von 1.500 Euro vergleichsweise günstig.

Schon aufgrund dieser Merkmale kann man festhalten, dass die Canon EOS RP keineswegs eine schlechte Videokamera zu sein scheint. Doch die RP hat definitiv einige Schwächen im Videobereich, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht sieht. Auf diese Schwächen wollen wir euch hier kurz aufmerksam machen.

Keine Full-HD-Videos mit 24 fps

Smartphones tun es, günstige Kompaktkameras tun es, teure Videokameras tun es – doch die Canon EOS RP tut es nicht. Die Rede ist von Full-HD-Videos mit einer Bildwiederholrate von 24 fps. Eigentlich sind 24 fps im Full-HD-Bereich fester Bestandteil einer jeden Kamera, Canon streicht diese bei der Canon EOS RP jedoch ganz bewusst weg, einfach um die Kamera zu limitieren. Wer also regelmäßig auf Full-HD-Videos mit 24 fps zurückgreifen möchte, kann das mit der Canon EOS RP nicht tun.

Kein Dual-Pixel-Autofokus bei 4K-Videos

Videos mit 24 fps pro Sekunde, die kann man ja auch einfach in der höheren 4K-Auflösung aufzeichnen. Denn 4K-Videos mit 24 fps unterstützt die Canon EOS RP. Allerdings steht bei 4K-Videos dann kein Dual-Pixel-Autofokus mehr zur Verfügung, stattdessen nutzt die Kamera den Kontrastautofokus, der leider nicht ansatzweise mit dem eigentlich erstklassigen Dual-Pixel-AF mithalten kann.

Rolling-Shutter-Probleme und Crop-Faktor

Mit dem 1,6-fachen Crop-Faktor bei 4K-Videos werden sich einige sicherlich arrangieren können – trotzdem muss man einfach wissen, dass die Canon EOS RP bei 4K nicht den kompletten Sensor ausliest.

Zudem sprechen erste Testberichte davon, dass die Kamera bei Videos teilweise recht deutlich mit Rolling-Shutter-Problemen zu kämpfen hat. Erste kurze Videos von Nutzern bestätigen diese Erfahrungsberichte:

Wäre die Canon EOS RP für euch trotzdem eine interessante Videokamera? Oder fallen die oben genannten Schwächen für euch zu deutlich ins Gewicht?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.