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Capture One stellt herstellerspezifische Versionen ein: Das müssen Kunden jetzt wissen

Capture One hat die herstellerspezifischen Versionen der eigenen Software eingestellt. Wir fassen zusammen, was das für Kunden bedeutet.

Capture One schafft Brand-Versionen ab

Capture One war schon immer eine vergleichsweise teure Software. Doch wer ausschließlich eine Kamera aus dem Hause Sony, Fujifilm oder Nikon nutzt, der hatte in den letzten Jahren zumindest die Möglichkeit, die etwas günstigere herstellerspezifische Version von Capture One zu kaufen. Damit ließen sich dann zwar nur Kameras der einen Marke nutzen, doch das dürfte viele sicherlich nicht gestört haben.

Im Januar 2021 hat sich Capture One dazu entschieden, die Preise für die herstellerspezifischen Versionen deutlich zu erhöhen. Der Preis für die Einzelversion von Capture One für Fujifilm, Sony oder Nikon wurde damals beispielsweise von 149 Euro auf 229 Euro erhöht.

Das sind die neuen Preise (für Neukunden)

Nun gehen die Entwickler den nächsten Schritt und greifen dabei zu noch drastischeren Mitteln, die herstellerspezifischen Versionen wurden am 18. Januar 2022 nämlich komplett abgeschafft und sind auch schon nicht mehr auf der Webseite von Capture One zu finden. Ab sofort wird es Capture One also nur noch in einer einzigen Version geben, nämlich Capture One Pro. Erworben werden kann die Software von einem Neukunden entweder als Einzellizenz (349 Euro), als monatliches Abonnement (29 Euro pro Monat) oder als Jahresabonnement (219 Euro pro Jahr bzw. 18,25 Euro pro Monat).

Quelle: Capture One Webseite

Aus der Sicht eines Neukunden mit einer Sony, Fuji oder Nikon Kamera haben sich die Preise für Capture One also innerhalb eines guten Jahres (seit Ende 2020) mehr als verdoppelt:

Aktuelle Preise (CO Pro)Preise Ende 2020 (Brand Version)
Einzelversion349 €149 €
Jahresabo18,25 € pro Monat9,08 € pro Monat
Monatliches Abo29 € pro Monat18 € pro Monat

Natürlich hat Capture One Pro den Vorteil, dass damit Kameras sämtlicher Hersteller genutzt werden können, wir würden aber mal vermuten, dass das für viele Kunden keinen tatsächlichen Mehrwert darstellt.

Was bedeuten die Änderungen für Bestandskunden?

Capture One hat eine neue FAQ-Seite eingerichtet, in der ausführlich erklärt wird, wie sich die Änderungen auf Bestandskunden auswirken.

Für Besitzer von Capture One 22:

Bestandskunden, die eine herstellerspezifische Version von Capture One 22 besitzen, sind von den Preiserhöhungen nicht betroffen. Wenn man eine herstellerspezifische Version von Capture One 22 besitzt (egal ob Einzellizenz oder Abo), dann erhält man ein kostenloses Upgrade auf Capture One Pro. Dieses Upgrade möchte Capture One im April 2022 ausrollen.

Für Abo-Kunden werden sich die laufenden Kosten außerdem nicht erhöhen. Solang man Subscriber bleibt, zahlt man also weiterhin nur die alten Preise für die herstellerspezifischen Versionen, auch wenn man ab April 2022 dann Capture One Pro nutzt. Ich mache von der entsprechenden Stelle im Capture One FAQ mal einen Screenshot, nur für den Fall, dass die Entwickler diese Aussage in einigen Monaten vergessen haben sollten:

Für Besitzer von Capture One 21 oder älter:

Wer Capture One 21 oder eine ältere Version besitzt, erhält bis zum 18. April 2022 die Möglichkeit, Capture One Pro mit einem Rabatt von 25 Prozent zu erwerben. Damit ist das Upgrade dann genauso teuer, als hätte man vor einigen Wochen das herstellerspezifische Upgrade auf Capture One 22 für Sony / Fuji / Nikon durchgeführt.

Wenn man nicht upgraden möchte (egal ob Capture One 22, 21 oder älter) dann wird die Version, die man besitzt, natürlich weiterhin funktionieren.

Was sagt ihr zu den neusten Entwicklungen bei Capture One?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.