Von einer der ersten Leica Model IA bis zu einer besonderen MP werden in Wetzlar bald wieder Kamera-Raritäten im Wert von mehreren Millionen Euro versteigert.
Die Wetzlar Camera Auctions präsentieren am 11. Oktober 2025 eine außergewöhnliche Sammlung fotografischer Raritäten. Im Hotel Bürgerhof Wetzlar kommen ab 12 Uhr mittags Kameras und Objektive unter den Hammer, deren Schätzwerte gerne sechsstellige Beträge erreichen.
Das absolute Highlight bildet eine schwarze Leica MP aus dem Jahr 1956. Diese legendäre Kamera wurde damals exklusiv für Profifotografen produziert, wobei nur etwa 140 Exemplare in schwarzer Lackierung entstanden. Komplett mit passendem Summilux 50mm f/1.4 und Leicavit MP “im vollständig originalen Zustand erhalten” wird sie auf 350.000 bis 400.000 Euro geschätzt.
Nicht minder spektakulär ist eine Leica Model IA mit Anastigmat aus dem Jahr 1925 – die allererste Leica-Version, die auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt wurde. Von den ursprünglich etwa 150 produzierten Exemplaren haben nur wenige überlebt. Der Schätzpreis liegt bei 80.000 bis 100.000 Euro.
Besondere Aufmerksamkeit verdient auch eine schwarze Leica M3 aus dem Jahr 1956, die intern an die Leica Technik-Abteilung geliefert wurde. Diese frühe Version mit charakteristischen vier Befestigungsschrauben am Oberteil wird auf 150.000 bis 200.000 Euro taxiert.
Neben den Leica-Klassikern bietet die Auktion weitere fotografiehistorische Schätze. Dazu gehört eine Voigtländer Metall-Daguerreotypie-Kamera aus dem Jahr 1840 – die weltweit erste Metallkamera überhaupt. Von diesem Meilenstein der Fototechnik existieren heute nur noch 10 bis 15 Exemplare, meist in Museen. Der Schätzwert beträgt 200.000 bis 300.000 Euro.
Eine Leica 250 FF aus der ersten Serie von 1934 stammt aus der Anlaufserie von nur 20 Exemplaren und wurde werksintern ausgeliefert. Besonders für Objektivsammler interessant ist ein Leitz Summaron 2,8cm f/5.6 Prototyp von etwa 1954, der nie in Serienproduktion ging.
Eine olivgrüne Leica M4-2 Safari von 1979 zeigt, wie selten manche Planungen blieben. Während Leitz die R3 Safari in Serie produzierte, entstanden von der M4-2 Safari nur wenige Muster. Aus der Sowjetunion stammt eine GOI Pioneer von 1944, eine der letzten Versionen der berühmten Leica-Kopie.
Erst diesen Sommer hat eine historische Leica-Kamera wieder einen spektakulären Preis erzielt. Im Juni wurde eine Leica 0-Serie Nr. 112 aus dem Jahr 1923 bei der 46. Leitz Photographica Auction für 7,2 Millionen Euro versteigert und wurde damit zur zweitteuersten Kamera aller Zeiten.
via: PetaPixel