Nikon stellt die neue Z5 II vor und präsentiert damit eine der interessantesten spiegellosen Vollformatkameras in der Preisklasse von unter 2.000 €.
Eine Kamera der Einsteigerklasse ist normalerweise mit ein paar Kompromissen und Einschränkungen verbunden. Teilweise hängen diese Einschränkungen mit einer weniger leistungsstarken Hardware zusammen, teilweise entscheiden sich die Hersteller aber auch ganz bewusst dafür, bestimmte Funktionen weg zu lassen, damit diese als Verkaufsargument für teurere Modelle genutzt werden können.
Die neue Nikon Z5 II ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.899 Euro zwar keine Kamera, die man sofort als absolutes Schnäppchen bezeichnen würde. Dennoch handelt es sich hier um eine (Vollformat-)Einsteigerkamera, bei der man sich normalerweise nicht über die eine oder andere Schwachstelle wundern wurde.
Ich Falle der Nikon Z5 II ist von Kompromissen und Einschränkungen allerdings kaum etwas zu sehen – im Gegenteil. Die Kamera überzeugt durch die Bank weg mit einer deutlich verbesserten Leistungsfähigkeit im Vergleich zu ihrer Vorgängerin. Wie genau sich die Verbesserungen im Datenblatt niederschlagen und wie sich die Z5 II von anderen Nikon Kameras unterscheidet, wollen wir uns hier im Detail anschauen.
Die Grundlage für die erwähnte Leistungssteigerung der Nikon Z5 II bildet das neue Gespann aus Sensor und Prozessor. Den mit 24 Megapixeln auflösenden BIS-CMOS-Sensor kennt man bereits aus der Nikon Zf, zudem setzt Nikon jetzt auf den aktuellen Expeed 7 Prozessor. Dieser sorgt zum Beispiel für eine deutliche Verbesserung beim Autofokus, im Vergleich zur alten Z5 soll dieser um 68 Prozent schneller geworden sein, außerdem bietet er Erkennungsfunktionen und 3D-Tracking für verschiedenste Motive wie Augen, Gesichter, Köpfe, Tiere, Vögel und unterschiedliche Fahrzeuge. Die Anzahl der AF-Messfelder beläuft sich auf 299, zudem ist der Autofokus (wie schon bei der Zf) mit bis zu -10 EV extrem lichtempfindlich.
Im Testbericht von PetaPixel hinterlässt der Autofokus der Nikon Z5 II einen sehr guten Eindruck und das ist ein Punkt, in dem die Z5 II auch der nach wie vor erhältlichen Z6 II (die noch keinen Expeed 7 besitzt) spürbar überlegen sein dürfte.
Auch beim 5-Achsen-Bildstabilisator hat die Z5 II im Vergleich zur Z6 II die Nase vorne. Bis zu 7,5 Blendenstufen kann der IBIS der Z5 II ausgleichen, dabei kann außerdem auch der gerade ausgewählte Autofokus-Punkt berücksichtigt werden, damit an dieser Stelle besonders effektiv stabilisiert wird.
Eine der größten Schwachstellen der Nikon Z5 war die geringe Serienbildgeschwindigkeit. Mit gerade mal 4,5 Bildern pro Sekunde war die Z5 für sich bewegende Motive nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Damit ist bei der Z5 II jetzt Schluss, die Kamera schafft bis zu 30 fps mit elektronischem Verschluss, wer Rolling-Shutter-Effekte vermeiden und lieber auf den mechanischen Verschluss setzen möchte, erhält immer noch mehr als ausreichende 14 JPEGs pro Sekunde oder 11 RAWs pro Sekunde – inklusive Autofokus-Nachführung. Gehalten werden kann die maximale Serienbildgeschwindigkeit über mehrere Sekunden, zudem bietet die Nikon Z5 II Platz für zwei UHS-II-SD-Speicherkarten. Auch in dieser Hinsicht ist von einer Schwachstelle also nichts zu sehen.
Der elektronische Sucher der Z5 II löst weiterhin mit 3,69 Millionen Bildpunkten auf und bietet eine Bildwiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde, dennoch handelt es sich hier nicht um den gleichen EVF wie bei der alten Z5. Das erkennt man an der maximalen Helligkeit des Suchers, diese ist mit 3.000 Nits jetzt 3x so hoch wie bei der Vorgängerin.
Auch dem Bildschirm verpasst Nikon ein Upgrade, das berührungsempfindliche 3,2-Zoll-Display löst ab sofort mit 2,1 Millionen Bildpunkten deutlich höher auf. Zudem setzt Nikon bei der Z5 II auf ein Display, das auch links neben das Gehäuse geklappt werden kann. Das dürfte unter anderem all diejenigen freuen, die zumindest gelegentlich mit Videos arbeiten.
Apropos Videos: Die Nikon Z5 II bietet eine maximale Videoauflösung von 4K, bei 60p mit DX-Crop-Faktor, bei 30p ohne Crop-Faktor und mit 6K-Oversampling. In Full HD steigt die Bildwiederholrate auf 120 Bilder pro Sekunde. Videos können mit der Z5 II neuerdings auch intern in RAW mit 12 Bit Farbtiefe aufgezeichnet werden, zudem stehen N-Log, Anschlussmöglichkeiten für Mikrofon und Kopfhörer und der UVC/UAC-Standard zur Verfügung. Damit kann die Z5 II auch unkompliziert als Webcam genutzt werden.
Das Gehäuse der Nikon Z5 II ist inklusive Akku und Speicherkarte rund 700 Gramm schwer, die Abmessungen gibt Nikon mit 134 × 100,5 × 72 mm an. Dem aufmerksamen Beobachter wird auffallen, dass auf der rechten Oberseite der Kamera ein neuer Picture-Control-Button zu finden ist. Über diesen lassen sich Farbprofile für Fotos und Videos in Echtzeit anwenden, wahlweise lässt sich die Taste aber auch mit einer anderen Funktion belegen.
Ansonsten dürfte das Gehäuse der Z5 II kaum Wünsche übrig lassen. Der Body ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt, zudem ist auch ein Joystick, den man in der Einsteiger-Klasse gerne man vergeblich sucht, auf der Rückseite der Kamera zu finden.
Weitere Merkmale der Nikon Z5 II:
Die unverbindliche Preisempfehlung der Nikon Z5 II liegt wie bereits erwähnt bei 1.899 Euro, ab Ende April 2025 wird die Kamera im Handel erhältlich sein. Nikon bietet darüber hinaus drei verschiedene Sets an, nämlich mit dem 24-50mm f/4-6.3 (2.199 Euro), dem 24-70mm f/4 (2.499 Euro) und dem 24-200mm f/4-6.3 (2.699 Euro).
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Im Falle der Nikon Z6 III konnten wir im letzten Jahr beobachten, dass sich der Straßenpreis schon wenigen Monate nach der offiziellen Präsentation nach unten korrigiert. Wir könnten uns dementsprechend gut vorstellen, dass die Nikon Z5 II rund um den Black Friday 2025 für rund 1.600 Euro erhältlich sein wird. Spätestens dann könnte man der Nikon Z5 II ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis kaum noch absprechen.