Sigma: Keine Objektive für Fuji, aber für Canon EOS R und Nikon Z?

Sigma wird auch in Zukunft keine Fuji Objektive bauen, doch die Entwicklung von Objektiven für Canon EOS R und Nikon Z scheint denkbar.

Hersteller halten Objektiv-Protokolle unter Verschluss

Canon, Nikon und Fujifilm haben eines gemeinsam: Sie alle halten die Protokolle für die Objektive der eigenen spiegellosen Systemkameras unter Verschluss. Das bedeutet, dass Dritthersteller wie Sigma oder Tamron nicht ohne Weiteres Objektive für die genannten Anschlüsse entwickeln können, vielmehr muss zunächst sogenanntes Reverse Engineering betrieben werden, wo Objektive sozusagen „umgekehrt entwickelt“ werden. Und das ist natürlich aufwendig.

Sony ist der einzige der großen Hersteller, der die eigenen Protokolle offengelegt hat. Deshalb gibt es inzwischen für Sony A7 & Co. auch einige interessante Objektive von Drittherstellern, unter anderem eben auch von Sigma. Als nächstes wird Sigma im Übrigen ein 70-200mm f/2.8 FE Objektiv für die spiegellosen Vollformatkameras von Sony präsentieren, das hat das Unternehmen kürzlich in einem Interview bestätigt.

Sigma: Keine Objektive für Fujifilm

In besagtem Interview ging es auch um die Frage, ob Sigma in Zukunft Objektive für Fujifilm, Nikon Z und Canon EOS R anbieten möchte.

Bei Fujifilm ist die Antwort eindeutig: Sigma wird, zumindest in naher Zukunft, keine Fuji X Objektive auf den Markt bringen. Prinzipiell würde das Unternehmen das gerne tun, allerdings nicht, wenn dafür Reverse Engineering notwendig wäre. Dafür seien aktuell nicht die notwendigen Ressourcen vorhanden.

Nun könnte man natürlich hoffen, dass Fujifilm vielleicht doch noch die eigenen Protokolle freigeben wird. Doch hier gab es im letzten Jahr eine eindeutige Ansage von Fujifilm:

„Wir müssen unsere X-Mount-Protokolle nicht mit Drittherstellern teilen, weil wir selbst jede Menge Objektive im Angebot haben.“ [Fujifilm]

Objektive für Canon EOS R und Nikon Z?

Auch bei Nikon Z und Canon EOS R müsste Sigma Reverse Engineering betreiben, doch hier scheint sich das Unternehmen noch unschlüssig zu sein, ob sich der hohe Aufwand vielleicht lohnen würde. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen, dementsprechend kann man hoffen, dass Sigma in diesem Bereich vielleicht früher oder später noch aktiv wird.

Des Weiteren denkt Sigma auch darüber nach, ob es Sinn machen würde, anamorphe Objektive zu entwickeln.

Quelle: Sigma YouTube

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.