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Sony A7 IV präsentiert: Alle Details zur neuen DSLM

Das Warten hat ein Ende, die neue Sony A7 IV ist da! Wir stellen euch die neue Kamera ausführlich vor und gehen auf alle Details ein.

Sony A7 IV offiziell vorgestellt

Mit der A7 III hat Sony im Februar 2018 eine Vollformatkamera vorgestellt, die damals von vielen als Meilenstein angesehen wurde. Rund 3 1/2 Jahre später kommt nun mit der Sony A7 IV die lang ersehnte Nachfolgerin auf den Markt, die nicht nur einen brandneuen 33-Megapixel-Sensor, sondern auch einen deutlich verbesserten Autofokus und weitere Neuerungen besitzt.

Die Sony A7 IV ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt | Foto Leistenschneider

Wir werden uns in diesem Artikel detailliert alle Spezifikationen der Sony A7 IV anschauen, vorab aber erstmal die wichtigsten Infos in Kürze:

  • Vollformatsensor mit 33 Megapixeln
  • Deutlich verbesserter Autofokus (inkl. Eye AF und Animal Eye AF)
  • 10 fps Serienbildgeschwindigkeit, Zwischenspeicher 5x größer
  • Display kann seitlich neben das Gehäuse geklappt werden
  • Neues Menü, verbesserte Touchscreen-Funktionen
  • Elektronischer Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten
  • Gehäuse der A7s III mit kleinen Anpassungen
  • 4K-Videos mit 60 fps mit 1,5-fachem Crop-Faktor
  • Verschiedene neue Video-Funktionen
  • Preis: 2.799 Euro, verfügbar ab Dezember 2021

Sensor & Serienbildgeschwindigkeit

Das Herzstück der Sony A7 IV ist der neue BSI-CMOS-Vollformatsensor mit seiner Auflösung von 33 Megapixeln. Flankiert wird der Sensor von einem leistungsstarken BIONZ XR Prozessor und diese Kombination erlaubt es Sony, trotz der höheren Auflösung weiterhin eine Serienbildgeschwindigkeit von 10 fps anzubieten. Theoretisch wäre da sicherlich auch noch ein bisschen mehr drin gewesen, doch Sony will vermutlich den Abstand zur A9 II und zur A1 wahren. Der Prozessor liefert im Übrigen acht Mal mehr Leistung als der der Vorgängerin, das soll unter anderem für eine bessere Bildqualität sorgen, zum Beispiel bei Aufnahmen mit wenig Licht. Der ISO-Bereich der Kamera erstreckt sich von ISO 50 bis ISO 204.800.

Darüber hinaus ist die Sony A7 IV die erste Kamera der normalen A7 Reihe, mit der verlustfrei komprimierte RAWs geschossen werden können. Wenn man von der maximalen Serienbildgeschwindigkeit Gebrauch machen möchte, muss allerdings auf die komprimierten RAWs zurückgegriffen werden.

Der Zwischenspeicher der A7 IV fällt im Vergleich zur A7 III nun deutlich größer aus, sodass die Serienbildgeschwindigkeit über einen längeren Zeitraum gehalten werden kann. Konkret können bei Verwendung einer CFexpress Typ A Speicherkarte gut 800 Bilder (RAWs + JPEGs) am Stück geschossen werden, das ist etwa fünf Mal mehr als bei der A7 III – klasse!

Des Weiteren ist der Sensor selbstverständlich wieder beweglich gelagert, ein 5-Achsen-Bildstabilisator ist bei der A7 IV also mit von der Partie. Den IBIS will Sony im Vergleich zur Vorgängerin leicht verbessert haben, sodass dieser nun 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen soll.

Deutlich verbesserter Autofokus

Diverse Hersteller haben in den letzten Jahren den Autofokus der eigenen Kameras spürbar verbessert und so verwundert es nicht, dass auch Sony bei der Entwicklung der A7 IV das Augenmerk auf einen erstklassigen Autofokus gelegt hat.

Das AF-System wird zu großen Teilen von den Profimodellen Sony A1 bzw. Sony A9 II übernommen. So erhält man nicht nur mehr Messfelder (759 statt 693), sondern vor allem eine höhere Geschwindigkeit und eine messbar bessere Trefferquote. Erste Testberichte sprechen von einer deutlichen Verbesserung des Autofokus im Vergleich zur A7 III.

Darüber hinaus ist der Autofokus der A7 IV in der Lage, den Augen von Menschen, Tieren und Vögeln zu folgen – und zwar auch bei der Aufnahme von Videos. Die Sony A7 IV scheint insgesamt also eine äußerst interessante Option für Sport- und Wildlifefotografen zu sein, die nicht zu Sonys teureren Modellen greifen wollen.

Neu ist außerdem eine sogenannte Focus Map Funktion zur Visualisierung der Schärfentiefe auf dem Display. Vergleichbar ist die neue Funktion mit dem klassischen Fokus Peaking.

4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde

Auch im Videobereich hat sich in den letzten Jahren viel getan, weshalb Sony der A7 IV bei den Videofunktionen einige Updates spendiert hat. So ist die Kamera beispielsweise in der Lage, 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen, allerdings leider nur mit einem 1,5-fachen Crop-Faktor. 4K-Videos mit 30 fps werden von einer 7K-Auflösung heruntergerechnet, darüber hinaus liefert die A7 IV eine 10 Bit Farbtiefe, S-Cinetone, S-Log3, bietet Datenraten von bis zu 600 Megabit pro Sekunde und kann Videos mit H.265-Codec speichern. Full-HD-Videos werden mit maximal 120 fps aufgezeichnet.

Ebenfalls interessant für Videografen: Die Sony A7 IV besitzt als erste Sony Kamera überhaupt eine Funktion, die sich „Atemkompensation“ nennt. In Kombination mit kompatiblen Objektiven (welche das sind, listet Sony hier auf) soll so das sogenannte Focus Breathing bzw. Fokusatmen effektiv reduziert werden. Dazu verwendet Sony einen minimalen Crop-Faktor.

Probleme mit Überhitzungen soll es laut Sony im Normalfall nicht geben, 4K/60p 10-Bit-4:2:2-Videos können mehr als eine Stunde am Stück aufgenommen werden. Erste Testberichte bestätigen, dass bei einer normalen Umgebungstemperatur keine Überhitzungen auftreten, auch nach mehreren Stunden nicht.

Der 5-Achsen-Bildstabilisator wird bei Videos von einem Videobildstabilisator unterstützt, zudem werden die Bewegungsdaten im Video gespeichert und können nachträglich ausgewertet und zur Bearbeitung genutzt werden.

Display und EVF wurden erneuert

Sowohl Display als auch elektronischer Sucher der A7 III waren inzwischen in die Jahre gekommen, insofern ist es eine willkommene Nachricht, dass Sony in diesen Bereichen nachgebessert hat. Der elektronische Sucher löst bei der Sony A7 IV mit 3,69 Millionen Bildpunkten auf und liefert bis zu 120 Bilder pro Sekunde, das Display ist außerdem voll beweglich und kann auch seitlich neben das Gehäuse geklappt werden. Die Auflösung des Bildschirms liegt bei 1,03 Millionen Bildpunkten, die Größte beträgt 3 Zoll.

Die Sony A7 IV erhält darüber hinaus das neue Menü der Sony A7s III und endlich kann der Touchscreen auch im Menü genutzt werden – das wurde aber auch mal Zeit!

Gehäuse der Sony A7s III

Von der Sony A7s III wurde nicht nur das Menü, sondern auch das komplette Gehäuse übernommen. Eine kleine Veränderung gibt es aber doch, so verzichtet Sony nämlich beim Rad für die Belichtungskorrektur (das jetzt auch einen Lock-Button besitzt) auf eine Beschriftung, da das Rad auch mit anderen Funktionen belegt werden kann. Außerdem spendiert der Hersteller der Kamera ein separates Rädchen zur Auswahl von Foto-, Video- oder S&Q Modus. Dieses findet sich unterhalb des Moduswahlrads.

Bei den Speicherkarten setzt Sony auf zwei unterschiedliche Slots. In einem Slot finden normale UHS-II SD-Speicherkarten Platz, im anderen können auch schnelle CFexpress Typ A Speicherkarten verwendet werden. Wer den Aufpreis für diese Karten scheut oder die hohen Geschwindigkeiten nicht braucht, kann aber auch im zweiten Platz eine normale SD-Speicherkarte verwenden.

Ebenfalls nützlich: Wenn die Kamera ausgeschaltet ist, wird zum Schutz des Sensors der Verschluss geschlossen. Das Gewicht der A7 IV beläuft sich auf 659 Gramm, das Gehäuse ist wetterfest.

Weitere technische Daten der Sony A7 IV

  • Verbesserte Verbindung mit der Imaging Edge App zur Übertragung von Bildern
  • Multi-Funktions-Blitzschuh mit digitalem Audio-Interface
  • 5 GHz WiFi, Bluetooth
  • USB Type-C mit 10 Gbps, Laden via USB
  • Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer
  • Vollwertiger HDMI-Ausgang
  • Funktionen für Live Streaming, Full HD mit 60p, 4k mit 15p
  • FZ100 Akku, ca. 580 Bilder Akkulaufzeit
  • HEIF-Format verfügbar

Preis und Verfügbarkeit

Fehlen abschließend noch die Informationen zum Preis der A7 IV, dieser wird bei exakt 2.799 Euro liegen. Ausliefern will Sony die ersten Exemplare der Kamera im Dezember 2021. Wie schon erwähnt kann die A7 IV bereits bei Calumet, Foto Koch, Foto Erhardt oder Foto Leistenschneider vorbestellt werden.

Zwei neue Blitze präsentiert

Zusätzlich zur A7 IV hat Sony auch zwei neue kabellose Blitzgeräte präsentiert. Der HVL-F60RM2 wird ab November 2021 für 649 Euro erhältlich sein, der HVL-F46RM ebenfalls ab November 2021 für 429 Euro.

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.