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Sony Xperia 1 VII vorgestellt: Neuer Ultraweitwinkel, sonst alte Kameras

Wer eine flexible Zoom-Optik in seinem Smartphone sucht, kommt an Sony kaum vorbei. Die verbessert der Hersteller im Xperia 1 VII jedoch nicht.

Smartphone-Design bleibt bei altem Rezept

Sony bleibt seiner Linie treu: Obwohl der japanische Elektronikkonzern auf dem globalen Smartphone-Markt nur eine Nebenrolle spielt, hält das Unternehmen unbeirrt an seiner Xperia-Serie fest. Mit dem neuen Flaggschiff Xperia 1 VII setzt Sony erneut auf bewährte Stärken und einzigartige Features, die das Gerät von der Masse abheben sollen. Zumindest gilt das mit der Nebenrolle für Telefone, die Sony selber herstellt. Als Sensorlieferant ist das Unternehmen nach wie vor der größte Player.

In einer Welt, in der viele Hersteller auf austauschbare Designs setzen, sticht das Xperia 1 VII durch seine markante, schlanke Form hervor. Mit Abmessungen von 16,2 × 7,4 × 0,82 Zentimetern und einem 6,5-Zoll-OLED-Display im 21:9-Format bleibt Sony seinem Design treu. Manche mögen das charakteristisch nennen, andere altmodisch. Das ist letztendlich Geschmacksfrage.

Bemerkenswert: In Zeiten, in denen selbst Premium-Smartphones oft auf Kopfhörerbuchse und erweiterbaren Speicher verzichten, bietet das Xperia 1 VII beides – ein klares Statement an Nutzer, die Wert auf diese Features legen. Auch wenn das Xperia 1 VII allgemein technisch zu den stärksten Geräten auf dem Markt gehört, möchte es zweifellos durch seine Kamera-Ausstattung hervorstechen. Hier setzt Sony wieder auf ein Dreifach-Kamera-System mit Zeiss-Optik und verbaut am rechten Gehäuserand einen dedizierten Auslöserknopf.

Die Hauptkamera verfügt über einen 1/1,35-Zoll-Sensor mit 48 MP, einer Blende von f/1.9 und einer Brennweite von 24 mm (Weitwinkel). Sie bietet außerdem Dual-Pixel-PDAF und optische Bildstabilisierung (OIS).

Die größte Neuerung findet sich beim Ultraweitwinkel-Modul: Hier verbaut Sony nun einen deutlich größeren 1/1,56-Zoll-Sensor (statt 1/2,5 Zoll) mit 48 MP (statt 12 MP), einer Blende von f/2.0 und einer Brennweite von 16 mm. Im Vergleich zum Vorgänger bedeutet das eine signifikante Verbesserung, die besonders bei Aufnahmen mit schwierigem Licht zum Tragen kommen dürfte.

Kein 70-200mm wie erhofft

Ein besonderes Highlight bleibt die Telekamera. Im Vorfeld der Präsentation kursierten Gerüchte über ein noch leistungsfähigeres Zoom-System mit einem Brennweitenbereich von 70-200mm – diese haben sich allerdings nicht bewahrheitet, was mich angesichts der technischen Herausforderungen bei der Integration solch großer Zoomoptiken in ein schmales Smartphone wenig überrascht.

Stattdessen bleibt es beim letztes Jahr eingeführten System: Mit einem 1/3,5-Zoll-Sensor, f/2.3 und 12 MP bietet die Telekamera einen durchgängigen, optischen Zoom von 3,5x bis 7,1x, was Kleinbild-Brennweiten von 85 mm bis 170 mm entspricht. Diese Flexibilität ist dennoch einzigartig im Smartphone-Markt. Zudem lässt sich die Telekamera für Makroaufnahmen mit einem Mindestabstand von 4 Zentimetern bei 120 mm Brennweite nutzen, allerdings ohne Autofokus.

Neue Auto-Framing-Funktion für Full-HD-Videos

Neu ist eine KI-gestützte Auto-Framing-Funktion für Videos, die Personen automatisch im Bildausschnitt zentriert. Diese Funktion ist jedoch auf Full-HD-Auflösung beschränkt. Ansonsten bietet das Xperia 1 VII 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 120 fps und HDR-Unterstützung.

Bei der restlichen Ausstattung setzt Sony auf aktuelle Spitzentechnik: Das 6,5-Zoll-OLED-Display mit 2.340 x 1.080 Pixeln unterstützt variable Bildwiederholraten von 1-120 Hz und deckt den DCI-P3-Farbraum vollständig ab. Im Inneren werkelt Qualcomms aktueller Top-Chip Snapdragon 8 Elite, flankiert von 12 GB RAM und 256 GB Speicher, erweiterbar um bis zu 2 TB per microSD. Der 5.000-mAh-Akku verspricht wie beim Vorgänger eine sehr gute Laufzeit.

Längere Updates, aber noch nicht Top-Niveau

Erfreulich ist Sonys verbessertes Update-Versprechen: Vier Jahre Android-Updates und sechs Jahre Sicherheitspatches sollen das Xperia 1 VII lange aktuell halten, wenn auch noch nicht ganz auf dem Niveau von Samsung oder Google.

Das Sony Xperia 1 VII kommt in den Farben Grün, Lila und Schwarz zum Preis von 1.499 Euro in den europäischen Handel. Das sind stolze 100 Euro mehr als noch der Vorgänger, allerdings ist auch bei vielen anderen Herstellern eine kontinuierliche Preiserhöhung für die neuen Flaggschiffe zu beobachten.

via: Heise

Jonathan Kemper

Hat Technikjournalismus studiert, bloggt seit einer gefühlten Ewigkeit vor allem über die neusten Entwicklungen der Mobil-Branche und fotografiert lieber mit kompakten Kameras.