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Canon EOS-1D X Mark III: DxOMark erklärt das schlechte Testergebnis

DxOMark erklärt im Detail, warum die Testergebnisse der Canon EOS-1D X Mark III so schlecht ausgefallen sind.

DxOMark Test der Canon EOS-1D X Mark III

Testberichte von DxOMark sind immer für eine hitzige Diskussion gut, doch als vor einigen Tagen der DxOMark Testbericht zur Canon EOS-1D X Mark III veröffentlich wurde, waren die Diskussionen besonders feurig. Der Grund: Die 1D X Mark III schafft im Test lediglich 83 Punkte, während die vier Jahre alte Vorgängerin auf 88 Punkte kommt.

Nun ist das bei Canon natürlich schon mal vorkommen, dass ein neuer Sensor nicht unbedingt einen Quantensprung in Sachen Bildqualität mit sich bringt. Doch ein Minus von 5 Punkten? Das wäre definitiv ungewöhnlich. Zudem haben auch einige Nutzer in den Kommentaren bestätigt, dass sie mit beiden Kameras gearbeitet haben und keineswegs eine solche Verschlechterung in der Praxis feststellen konnten.

Deshalb wertet DxOMark so schlecht

Die Kollegen von PetaPixel haben aus diesem Grund nochmal bei DxOMark nachgeforscht, wie denn das schlechte Testergebnis der Canon EOS-1D X Mark III im Vergleich zur Vorgängerin zustande gekommen ist.

DxOMark hat diese Frage wie folgt beantwortet: „Portrait and Landscape scores result mainly from high Color Sensitivity (CS) and Dynamic Range (DR) measurements almost always at native lowest ISO setting. The Canon EOS-1D X Mark III has a native ISO of 136 which is very high compared to its predecessor the Canon EOS-1D X Mark II which is at 63.”

DxOMark erklärt hier, dass die Testergebnisse in den Bereichen Dynamikumfang und Farbempfindlichkeit stark von der minimalen nativen ISO-Empfindlichkeit einer Kamera abhängen. Und da die alte Canon EOS-1D X Mark II laut DxOMark eine minimale native ISO-Empfindlichkeit von 63 mit sich bringt und die Canon EOS-1D X Mark III erst bei ISO 136 beginnt, schneidet die neue DSLR auch im Testbericht schlechter ab.

Bei identischen ISO-Einstellungen hingegen würden die beiden Kameras „sehr ähnliche Ergebnisse“ erzielen. Das erklärt die Nutzerberichte, die keine Verschlechterung bei der Bildqualität feststellen konnten.

ISO 136? ISO 63?

Diese Argumentation macht Sinn. Was mir aber ehrlich gesagt neu ist ist die Tatsache, dass der ISO-Bereich der 1D X Mark III erst bei ISO 136 beginnen soll. Auf der offiziellen Canon Webseite ist von ISO 100 bzw. ISO 50 im erweiterten Bereich die Rede, genauso wie bei der 1D X Mark II auch. Auch in den Datenblättern anderer Webseiten finden sich diese Angaben.

DxOMark schreibt dazu: „As with previous EOS-1D models, the Canon EOS-1D Mark III has an extended ISO 50 option, but in terms of sensor dynamics, it’s really no different than the ISO 100 setting. Both ISO 50 and ISO 100 settings measured the same relatively high ISO of 136 […]“

Warum die Mark II gerade bei ISO 63 beginnt und die Mark III bei ISO 136, erschließt sich mir trotzdem noch nicht.

Kann mir jemand erklären, wie diese unterschiedlichen Angaben bzw. Abweichungen zustande kommen?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.