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Canon EOS-1D X Mark III: DxOMark erklärt das schlechte Testergebnis

DxOMark erklärt im Detail, warum die Testergebnisse der Canon EOS-1D X Mark III so schlecht ausgefallen sind.

DxOMark Test der Canon EOS-1D X Mark III

Testberichte von DxOMark sind immer für eine hitzige Diskussion gut, doch als vor einigen Tagen der DxOMark Testbericht zur Canon EOS-1D X Mark III veröffentlich wurde, waren die Diskussionen besonders feurig. Der Grund: Die 1D X Mark III schafft im Test lediglich 83 Punkte, während die vier Jahre alte Vorgängerin auf 88 Punkte kommt.

Nun ist das bei Canon natürlich schon mal vorkommen, dass ein neuer Sensor nicht unbedingt einen Quantensprung in Sachen Bildqualität mit sich bringt. Doch ein Minus von 5 Punkten? Das wäre definitiv ungewöhnlich. Zudem haben auch einige Nutzer in den Kommentaren bestätigt, dass sie mit beiden Kameras gearbeitet haben und keineswegs eine solche Verschlechterung in der Praxis feststellen konnten.

Deshalb wertet DxOMark so schlecht

Die Kollegen von PetaPixel haben aus diesem Grund nochmal bei DxOMark nachgeforscht, wie denn das schlechte Testergebnis der Canon EOS-1D X Mark III im Vergleich zur Vorgängerin zustande gekommen ist.

DxOMark hat diese Frage wie folgt beantwortet: „Portrait and Landscape scores result mainly from high Color Sensitivity (CS) and Dynamic Range (DR) measurements almost always at native lowest ISO setting. The Canon EOS-1D X Mark III has a native ISO of 136 which is very high compared to its predecessor the Canon EOS-1D X Mark II which is at 63.”

DxOMark erklärt hier, dass die Testergebnisse in den Bereichen Dynamikumfang und Farbempfindlichkeit stark von der minimalen nativen ISO-Empfindlichkeit einer Kamera abhängen. Und da die alte Canon EOS-1D X Mark II laut DxOMark eine minimale native ISO-Empfindlichkeit von 63 mit sich bringt und die Canon EOS-1D X Mark III erst bei ISO 136 beginnt, schneidet die neue DSLR auch im Testbericht schlechter ab.

Bei identischen ISO-Einstellungen hingegen würden die beiden Kameras „sehr ähnliche Ergebnisse“ erzielen. Das erklärt die Nutzerberichte, die keine Verschlechterung bei der Bildqualität feststellen konnten.

ISO 136? ISO 63?

Diese Argumentation macht Sinn. Was mir aber ehrlich gesagt neu ist ist die Tatsache, dass der ISO-Bereich der 1D X Mark III erst bei ISO 136 beginnen soll. Auf der offiziellen Canon Webseite ist von ISO 100 bzw. ISO 50 im erweiterten Bereich die Rede, genauso wie bei der 1D X Mark II auch. Auch in den Datenblättern anderer Webseiten finden sich diese Angaben.

DxOMark schreibt dazu: „As with previous EOS-1D models, the Canon EOS-1D Mark III has an extended ISO 50 option, but in terms of sensor dynamics, it’s really no different than the ISO 100 setting. Both ISO 50 and ISO 100 settings measured the same relatively high ISO of 136 […]“

Warum die Mark II gerade bei ISO 63 beginnt und die Mark III bei ISO 136, erschließt sich mir trotzdem noch nicht.

Kann mir jemand erklären, wie diese unterschiedlichen Angaben bzw. Abweichungen zustande kommen?

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Nonac-Ynos

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Joachim

Wen interessiert schon DxO, die verdienen auch nur Geld, mit dem was sie tun? Die Canon 1D Mark III ist aktuell die leistungsstärkste Kamera auf dem Markt. Wen interessieren die Tests, wenn die Praxis die Wahrheit zeigt. Wenn man tatsächlich aufgenommene Bilder z. B. Wildlife ansieht, weiß man, was eine Canon 1D, auch die Vorgänger sind gemeint) kann.

Cat

du meinst, was die Fotografen mit viel Geduld und Wissen können!
Mit einer EOS 1DX hat das gar nichts zu tun, gleiche oder bessere Ergebnisse sind auch mit D5, A9 möglich.

Nonac-Ynos

Wenn das stimmt..und die Canon Kameras so schlecht abschneiden bei den ‚Tests‘.. sollten die Top Sensoren Nikons und Sonys dann um das zigfaches bessere Fotos liefern? ?

lichtbetrieb

Jetzt mach dich doch nicht über Cat lustig, der gerade überlegt um Nikon zu retten, die neue innovative D6 kaufen möchte. Oder vielleicht doch die A9? Ah nein, er fotografiert mit der A7Riv im Crop Modus. So machen das die Profis heutzutage. Da wird Canon nie eine 1DxIII verkaufen.
Achtung Ironie.

Niethalf

„Zigfaches besseres Foto“? Bei welchen Vollformat Kameras bei Nutzung des gleichen Objektivs und gleicher Bedingungen soll da nochmal ein Unterschied in Bezug auf „besser“ erkennbar sein?

joe

Ich bin zwar nicht immer einer Meinung mit Dir, aber ich denke wie du, dass es unabhängig von den Spezifikationen und einer fragwürdigen DXO Beurteilung zwischen 1DXIII, D6 und A9II nahezu identische Ergebnisse geben wird, alleine abhängig vom Können des Fotografen!

joe

Sobald die R5 und R6 auf dem Markt sind ist die 1DXIII eh mehr oder weniger Geschichte, bis auf einzelne Spezialanwendungen. Habe gestern nochmals ein neues Teaser Video von Canon erhalten und jetzt ist auch klar, warum eine R5 „nur“ 4’000.- kostet und eine C300 für 15’000.- nicht überflüssig wird. Die bekannten Spezifikationen wurden nochmals bekräftigt, aber gleichzeitig wurde auch bestätigt, das 4K bis120B/s nur intern möglich sind. Extern sind Aufnahmen „nur“ bis 4K60 möglich. Es wurde zwar noch nicht mitgeteilt, aber ich gehe davon aus, dass sowohl bei 8K und auch bei 4K höher als 30Bs ein Zeit Limit bestehen wird. Somit ist für mich klar wo der „Cripple Hammer“ bei der R5 hängt. Mich persönlich tangiert das nicht, aber es wird einige Filmer geben, die deshalb Abstand von einem Kauf nehmen werden. Wenn bei der Sony A7SIII bei interner Aufzeichnung kein Zeit Limit bestehen sollte, wäre diese Kamera mehr als konkurrenzfähig trotz fehlendem 8K.
 

m0nk3y4rt

Das Zeitlimit von 29:59 Min. wird bei keiner Kamera fallen, einfach aus dem Grund das sie dann anders besteuert werden müssen und somit teurer werden. Das Dx0 Mark Ergebnis mag wohl korrekt sein aber ist es auch praxisnah ?

Niko Berndt

Das stimmt nicht. Die aktuellen Sony-Kameras z.B. A9, A7 R filmen einschließlich 4k ohne Zeit-Limit. Beschränkungen gibt es nur aufgrund der verwendeten SD-Karte und – nach Ort und Situation – aufgrund der Wärmeentwicklung. Dann kann ein Hitzeschutz die Kamera abschalten. Das mit der Besteuerung wird wohl eingepreist sein.

BEN

Dass es bei 8K ein Zeitlimit geben könnte, habe ich vermutet, denn das wird Hitzeprobleme in dem kleinen Body erzeugen. Bei 4K 25/30 P erwartet man inzwischen langsam mal den Wegfall des Limits. Es dürfte auch klar sein, dass es Unterschiede geben muss zwischen einer 4500 Euro Kamera und einer 12000 Euro Kamera. Jeder, der ein bisschen Ahnung von der Materie hat, wird mit solchen genannten Einschränkungen der R5 gerechnet haben. Für szenische Drehs kommt man aber mit den Limits trotzdem ganz gut klar.

Rolulu

Hallo Mark,   gute Frage! 😉   Das Problem besteht darin, dass die ISO-Angaben der Hersteller nicht hinreichend normiert sind. Da du ja Tony Northrup kennst – hier ist ein Video von ihm zum Thema, ab 4:16 ist die Übersicht zu den ISO-Werten zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=QVuI89YWAsw&t=256s   Deshalb misst DXO-Mark den ISO-Wert selbst (es sind eigentlich zwei Werte – Farbsättigung: ISO-Speed_sat, kurz: S_sat und Rauschen: ISOspeed_noise, kurz: S_noise) und nimmt nicht die Herstellerangaben. Wegen der unterschiedlichen und schlecht vergleichbaren Angaben würde das zu einem ordentlichen Tohuwabohu führen. 😉   Maßstab für die Messung ist die Norm ISO 12232:2019. Sie definiert einen spezifischen „Belichtungsindex, der erforderlich ist, um ein unter den in ISO 12232 angegebenen Bedingungen spezifiziertes digitales Ausgangssignal zu erzeugen“. Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Belichtungsindex   Wie das genau abläuft (also grob-genau 😉 – bei DXO-Mark – ist hier zu lesen:   „To measure the camera sensor’s ISO sensitivity, we set up the camera body without a lens on a stand to receive light from a controlled source. The light source is positioned far enough away from the camera sensor to ensure good light uniformity on the sensor plane. We then use a certified lux meter to precisely measure the illuminance that the… Weiterlesen »

Ingo

@ Rolulu
Toll erklärt, vielen Dank. Interessant auch, daß zwei unterschiedliche Werte gemessen werden.

Tom

Auch sehr schön erklärt. Aber trotz deiner Erklärung und der von ExXxD weiter unten, wird es immer noch Leute geben, die sich über DxOMark beschweren und die der Meinung sind, es wäre alles Schwachsinn, wie sie testen.

Jürgen Saibic

Es ist nicht Schwachsinn, wie sie testen, nur braucht niemand diese Tests in der Praxis.

lichtbetrieb

Dxo Mark ist einfach unseriös. Sie testen willkürlich, oder schlimmer vielleicht, wer am besten bezahlt. Die Fuji GFX taucht gar nicht auf, die Pentax 645Z Jahre später. Wer kann diesen Laden wirklich ernst nehmen?

Ich habe ja bei dem anderen Post über die Kamera schon erwähnt, was ich von dxo Mark halte. Es sei daher hier noch mal erwähnt: Bei photonstophotos.net wurde der 1DxIII gegenüber dem Vorgänger Modell 0.8 Stops mehr Dynamikumfang attestiert. Was ich aber noch viel spannender finde, die neue 1DxIII besitzt nahezu kein Read Noise bei ISO 100. Das ist tatsächlich was mich bisher bei Canon Sensoren gestört hat. Gute Zeiten für Canon Käufer. Anders kann man es nicht ausdrücken.

daniel

seit der xf1 im märz 2013 haben die keine fujifilm mehr getestet. die letzte aps-c-kamera von fujifilm die dxo testete, war die x100 im april 2011. allgemein weisen sie große lücken auf. 😉

Carsten Klatt

Eigentlich sind die ganzen Tests doch eh für die Tonne. Sicherlich stimmt es, das Canon mit seinen Sensoren hinterherhinkt, aber mal ehrlich, wer sieht das auf einem Foto? Egal welche Marke, man macht mit allen aktuellen Kameras tolle Aufnahmen. Im Endeffekt zählt die Praxis.

50d

Eben tagsüber kann man auch noch mit einer 15 Jahre alten Kamera gut fotografieren. Wenn man eine moderne KB besitzt sollte man eine neue Kameras eigentlich nur noch kaufen, weil es mehr Spaß macht oder irgendwie einfacher ist.

ExXxD

Zu allererst muss man verstehen was der ISO Wert denn eigentlich ist: ein Zahlenwert der nur für die korrekte Belichtung eine Rolle spielt. Blende und Verschlusszeit regulieren physikalisch die „Menge“ Licht die auf den Sensor trifft. Was nun aus jedem Pixel herauskommt ist ein elektrisches Signal das proportional zur Menge an Licht ist die während der Belichtung auf den jeweiligen Sensor traf. Dieses wird anschließend verstärkt bevor es weiter verabreitet wird. Und eben diese Verstärkung findet nun in Zweierpotenzen (full stops of light) oder eben halb-, bzw. drittel-stops statt. Vereinfacht gesagt: Hersteller stellt für ISO 100 einen beliebigen Faktor im Verstärker ein sodass das resultierende Bild (bei gleicher Blende und Verschlusszeit, sowie gleichem Licht) den Erwartungen entspricht. Für ISO 200 wird dann entsprechen eine doppelt so hohe Verstärkung in der Kamera hinterlegt und so weiter. Da das natürliche Rauschen des Signals immer mit verstärkt wird kommt es bei hohen ISO Werten entsprechend zu sichtbaren Bildfehlern. Je komplizierter ein elektrisches Bauteil wird umso „schlechter“ wird es, sprich es kommt mit Rauschen schlechter klar und erzeugt selbst zuätzliches Rauschen. Darum kann der Verstärker nicht Hardwareseitig für beliebig viele ISO Stufen implementiert werden. Erst recht nicht für alle halb- und drittel Stufen. Kamerahersteller… Weiterlesen »

Tom

Sehr schön erklärt.

Ingo

Schön erklärt. Dazu kämen dann noch die Sensoren, die mit einer einer ISO Invarianz arbeiten, siehe auch https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/hardware/iso-invarianz.html.
Interessant zum Thema ISO Messung bei unterschiedlichen Kameras ist, was Rolulu weiter oben schreibt.
 
 

Dominik

es ist immer zu geil eure Kommentare zu lesen. Da geht alles von „unseriös“ bis „die Praxis zeigt die Wahrheit“ ? Ist einfach lustig, wenn man sich mit massiven Verständnis- und Wissenslücken hier äußert. Sorry, wenn DXO nicht in eure subjektive Wahrheit hinein passt und sorry, wenn ihr nicht versteht, dass DXO ebenso Praxis ist und sorry, wenn ihr Labortests und Fotos von Tieren nicht auseinander halten könnt ?

Ingo

Ich finde, DXO vermittelt nicht genügend, daß der ISO Wert nur für einen Teil des nachher erzeugten Bildes verantwortlich ist. Und dann, wie gesagt, die Bezeichnung Sport für einen High ISO Test, bei dem dann auch noch klasse Sportkameras schlechter abschneiden als fast völlig Sport-Untaugliche Landschafts- und Portraitkameras.
So etwas erzeugt nicht die freundlichsten Kommentare, und wenn man es genau nimmt, ist das auch einfach völliger Blödsinn.
Zumal DXO Mark ja schreibt, daß die Base-ISO bei der EOS 1DX Mark III ja höher liegt als bei der Mark II, bei gleichen ISO Werten die Bilder aber vergleichbar sind.
Nach der Logik müsste dann aber die Mark III bei hohen ISO Werten entsprechend besser sein, da die Verstärkung bei gleicher ISO Zahl ja nicht so hoch ist.
 

Tom

Warum muss man noch vermitteln, dass der ISO Wert nur für einen Teil des nachher erzeugten Bildes verantwortlich ist?

Das sollte doch jeder wissen. Wenn man sich nicht auskennt, schaut man doch eh nicht bei DxOMark vorbei, weil einem die Werte dann nichts sagen.

Ingo

@ Tom
Meinst du ernsthaft, daß Nutzer einer EOS 1DX Mark III zuerst bei DXO vorbeischauen?
Was ich meine, ist die Bezeichnung der Test-Abschnitte.
Die sollten nicht den Test hoher ISO-Werte als Sport bezeichnen, die sollten das einfach als das bezeichnen, was es ist.
Sport ist viel umfassender als der ISO Test, und wenn eine Sport-Kamera im Bereich Sport so schlecht abschneidet, ist das, sorry, lächerlich.
Einfach die falsche Bezeichnung für den Test, hätten sie nur hohe ISO-Test geschrieben, hätten höchstens die Canon-Fans gemeckert.

joe

@Dominik, also ich habe nichts gegen die Messungen von DXO, solange es heisst, dieses Rauschen oder diese Farbwiedergabe entsteht bei ISO 100, 200, 400…. in Kamera X, Y, Z… Stattdessen geben sie die Eignung für Sport, Portrait und Landschaft an, basierend auf ihren Messungen. Ganz ehrlich, das ist doch kompletter unbrauchbarer Blödsinn!

Dominik

@all – hmmm… ist dennoch eine „shoot the messenger“ Mentalität. Ja, in der Portraitfotografie ist mittlerweile ein guter kontinuierlicher AF inkl. Motiverkennung wichtiger als Ergonomie der Kamera oder Farbwiedergabe des Sensors. DXO hat versucht es etwas zu „verschlagworten“. Und für Iso fiel das Schlagwort „Sport“. Was nützt mir jedoch eine Kamera mit hervorragenden Iso 12.800, wenn sie stets im Hintergrund auf die Wand fokussiert. Im Gegensatz zu Dpreview bringt DXO aber gute Einzelwertungen. Diese sind sehr wichtig. Dennoch ist und bleibt es eine kleine blöde Einzelwertung. Hohe Iso-Fähigkeit beantwortet mir die Frage nach Klappdisplay und guten Sucher nicht. Dafür wechsle ich wieder rüber nach Dpreview oder schaue auch mal gerne YouTubes dazu. Auch ein Northtrup hat einen unterhaltsamen Wert. Man muss nicht alles für voll nehmen und sollte stets kritisch hinterfragen. Aber leider stecken oft einzelne wahre Punkte dahinter. Wollen wir hoffen, dass Canon mit der R5 und R6 endlich tolle Sensoren verbauen. Das Monopol von Sony macht mir Angst. Es muss endlich mehr Konkurrenz geben.

Tom

Aber so wie du schreibst, muss man es auch machen. Es ist nie sinnvoll sich nur auf einen Test bzw. eine Aussage zu verlassen.

50d

Ich glaube auch, dass man die Tests so bewerten sollte: „Die Kamera zeigt bei xy Schwächen, statt so eine Wertung zu machen wie: „Portrait:Super Sport:Mist etc.“ Wenn man nach DXo gehen würde, müssten sich jetzt alle eine Samsung nx 500 kaufen, aber so verwirrt das eher. Ein Anfänger führt das in die Irre und die anderen empören sich dann wie hier über den Test. Wer sinnvolle Einschätzungen will muss Praxistests und so lesen.

Ingo

@ Dominik,
das ist des Pudels Kern. Man schreibt nicht einfach Sport, wenn man hohe ISO testet und bewertet eine Sport-Kamera dann mit einer solchen Punktzahl in der Kategorie Sport.

Ingo

Joe, wie recht du hast.

joe

@Dominik
Wie schon gesagt, ich bezweifle nicht, dass die Messungen an sich so korrekt wie möglich sind, und ich habe auch nichts dagegen, dass der Sensor nach gewissen Kriterien beurteilt wird – aber genau dabei sollte es bleiben, alles andere – Punkte für Sporteignung, Portrait oder Landschaft ist meiner Meinung nach Mumpitz. Du beurteilst doch Deine Frau nicht nach irgendeinem äusseren Merkmal um dann zu sagen, deshalb ist so und so gut für den Haushalt, so und so gut für die Kindererziehung und so und so gut für den „vergnüglichen“ Teil. Alleine darum geht es und nicht darum ob jetzt Canon gut oder schlecht abschneidet. Ich bin sogar der Meinung, dass sie jetzt durch diese Veröffentlichung, dass die D850 besser für Sport als 1DXIII ist, bei vielen den letzten Kredit verspielt haben. Wenn sie jetzt nicht merken, dass ihre Bewertung in dieser Form Blödsinn ist, ist ihnen nicht mehr zu helfen. Die D850 mag übrigens – und ist es meiner Meinung nach auch – die beste DSLR überhaupt sein, aber mit Sicherheit keine bessere Sportskamera als die 1DXIII, da helfen alle Erklärungsversuche nichts mehr, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.
 

lichtbetrieb

Falls du mich mit dem Schlagwort „unseriös“ meinst, dann erkläre mir gerne meine Wissens und Verständnislücken. Anders als einfach die Trollkarte zu ziehen, habe ich ein Argument geliefert. Weiter unten bist du ja schon zurück gerudert. Schön, dass dir klar geworden ist, dass dxo Mark nur mit Vorsicht zu genießen ist, statt jeden Wert für bare Münze zu nehmen. Weiter so.

Siebteradler

Hi, ich denke Mal, dass es jemand in den Kommentaren schon geschrieben hat, aber sicher weiß ich es nicht, weil die ersten Kommis, die ich angefangen habe zu lesen, waren Mal wieder so „typisches Senfdazugegebe ohne was konstruktives zu sagen“-Zeugs. Hier ist mein Erklärungsversuch. Native ISO: Das ist nicht die niedrigste ISO, die die Kamera einnehmen kann, sondern eben die native also natürliche ISO. Hast du oder machst du aktuell noch Analoge Fotos? Dann müsstest du wissen, dass jeder Film einen festen ISO Wert hat, der selbstverständlich nicht Kameraseitig verändert werden kann. Will ich mit verschiedener ISO fotografieren, brauche ich unterschiedliche ISO bei meinen Filmen. Bei einer digi. Kamera ist das ganz ähnlich. Jeder Sensor hat einen festen ISO Wert – die native ISO. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich den Sensor in der elektronischen Intensität eben abschwächen oder verstärken kann. Damit simuliere ich Sensoren mit anderen ISO Werten, aber die native ISO ist und bleibt die selbe. In den EXIFs wird der simulierte Wert geschrieben. Es gibt übrigens Sensor mit zwei natürlichen ISO Werten, z.B. die Lumix GH5s – wie das funktioniert und warum man das macht, kannst du dir ja Mal ansehen bei Gelegenheit und Lust. Wenn… Weiterlesen »

Dominik

jo, endlich mal ein Kommentar mit etwas Wissen. Viele Sensoren erlauben ein „umswitchen“ zwischen zwei… drei nativen ISO Werten. Dazwischen ist alles simuliert. Wenn man diese Punkte kennt, dann kann man gezielt ein Umschalten vermeiden oder nach Bedarf erzwingen. Ein Sensor, der einen hohen nativen Wert hat, kann leichter bei extrem hohen Isos betrieben werden. Oftmals mit leichten Abstrichen in anderen Disziplinen. Exakt dies schlägt sich dann negativ in den DXO Tests nieder. Wahrscheinlich hat Canon bei den Auslese- und Verarbeitungszeiten optimiert zu Lasten der anderen Werte. Dadurch wird es eine bessere „Sport-“ und Pressekamera. Nur dummerweise nennt DXO seinen Testwert „Sport“. Dadurch ist die Verwirrung nun perfekt

joe

@Siebterradler
 
Super erklärt und wäre eigentlich Aufgabe von DXO, denn so wie du das erklärt hast – da bin ich mir fast zu 100% sicher – wissen das nicht einmal viele Profifotografen und wir Laien schon gar nicht. Nichtsdestotrotz bleibe ich bei meiner Kritik, dass DXO mit ihrer Beurteilung: Eignung für Sport, Portrait und Landschaft zu viel hineininterpretieren, was der Sensor nicht aussagt!

Ingo

@ joe,
doch, Profifotografen wissen das schon, daß ein Sensor eine feste Licht- (ISO-) Empfindlichkeit hat und der Rest nur elektronisch verstärkt wird.
Klar, je höher die ISO-Grundempfindlichkeit, desto weniger muß das Bild elektronisch verstärkt werden, mit den bekannten Nachteilen bei niedrigen ISO-Werten, die womöglich unter der ISO-Empfindlichkeit des Sensors liegen.
Interessant wird es, wenn Kameras mit invarianten ISO-Sensoren verwendet werden. Dann macht es nämlich Sinn, den Sensor in der Grundeinstellung zu belassen, die Fotos dementsprechend unterzubelichten und die Fotos erst am Computer auf die gewünschte Helligkeit zu bringen. Das hilft sowohl der Farbwiedergabe als auch der Rauschempfindlichkeit, ist aber natürlich nervig, immer mit unterbelichteten Foto im Sucher zu arbeiten.
 

joe

@Ingo, ich wollte hier Niemandem Fachwissen absprechen, aber in dieser verständlichen Klarheit habe ich dies zuvor so noch nie gehört. Ich blende übrigens bei meiner 5D4 auch um 1/3 Blendenwert ab und erhalte viel bessere Ergebnisse, die oft nicht einmal nachbearbeitet werden müssen.

Ingo

Hi joe,
sorry, war auch nicht so gemeint.
Allerdings finde ich das Thema interessant, ob man die ISO in der Kamera einstellt oder, wie bei Kameras mit invarianten Sensoren empfohlen, die Kamera bei einer der festen ISO Werten belässt und dann entsprechend unterbelichtet. Beim Dynamikumfang habe ich damit nämlich bessere Erfahrungen gemacht.
Was die Canon betrifft, so ist das sicher ein gutes Beispiel dafür, daß man ruhig individuelle Erfahrungswerte verwenden sollte. Fuji kann z.B. gerne bis zu 2/3 Blenden überbelichtet werden, um ordentliche Kontraste ins Bild zu bekommen. Robin Wong hatte mal geantwortet, daß bei seinen Olympus Kameras es sehr wichtig ist, genau zu belichten. Ich denke, die Micro Fourthird Sensoren haben einfach wenig Toleranz gegenüber Belichtungsabweichungen.
Abgesehen davon ist deine 5D Mark IV ja sowieso eine Spitzenkamera, wo Canon sich mit den neuen R Modellen wirklich anstrengen muß, um das Niveau wenigstens zu halten.
 
 

Tobi B

Tatsächlich ist DXO die einzig seriöse Quelle wenn es um valide und objektivierbare Daten geht. Die Rechtfertigungsideologie um Skintones, Weathersealing und Menues war nur noch peinlich, ein regelrechter Offenbarungseid von Menschen, die mangelnde Integrität und Persönlichkeit wie die fehlende Sinnmitte und Beziehungskultur mit Fanboyismus und Markenergebenheit substituieren mussten. Die DXO-Daten sind ungefähr so zuverlässig wie ein Motorenprüfstand in einer PKW-Werkstatt, eine Streuung und einen Fehler wird es auch da geben. Vielleicht erwischen sie wirklich mal eine Montagskamera und wissen wir, ob sie geregelte klimatische Bedingungen im Labor haben. Kann schon sein, dass ein Sensor im Sommer ein paar Punkte nach unten ausreißt, wenn es eben sehr heiß im Labor ist.   Ein Sensor ist eine in Sperrrichtung betriebene Photodiode. Der Strom fließt auch in Sperrrichtung, aber eben nur wenn Licht auf den Sensor fällt. Stellen wir uns vereinfacht ein Schütz oder Relais bzw. eine handelsübliche Triode/Röhre vor. Es gibt da eine große ‚Last‘ mit einem feinen Aktor/Steuerstromkreis zu schalten. Je höher die vorgewählte ISO-Spannung, desto höher die geschaltene Last, desto empfindlicher, aber auch störanfälliger (Rauschabstand) wird der entsprechende Sensor. Das ganze ist eine Zeit lang linear und lässt sich tatsächlich mit der Dichte von chemischem Film vergleichen. Das was diese… Weiterlesen »

joe

Der Herr Oberschlaumeier und Neidgeschädigte ist zurück – alles beten hat nicht geholfen – ich trete somit mit sofortiger Wirkung aus der Kirche aus, da offensichtlich all diese Kerzen die ich angezündet habe und die innigen Gebete die ich mit Leidenschaft gebetet habe, um genau das zu verhindern, nicht geholfen haben. Lieber Herr Gott, das war’s dann zwischen uns beiden.

lichtbetrieb

Tobi, du musst ja ganz schön gekränkt sein, hast du etwa ein Sony Sensor, machst aber keine besseren Bilder, wie das dxo Mark dir eigentlich verspricht?
Selten so ein tiefen Markenhass erlebt. Entspannt dich doch mal, das wird dir gut tun. Vielleicht wird dein Eimer dann wieder etwas leerer.
In der Zeit schaue ich noch mal, ob die knapp 15 Stopps meiner GFX gegenüber den 12 meiner 6D wirklich so ein riesen Unterschied machen.
Ach spoiler-alarm, tun sie nicht.
Viele Grüße

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