Kaufberatung

Systemkamera oder Spiegelreflex kaufen? [2022]

DSLR oder DSLM? Wo liegen die entscheidenden Unterschiede, welches sind die Vor- und Nachteile der beiden Systeme? Wir stellen gegenüber.

Systemkamera oder Spiegelreflex?

Vor gut zehn Jahren waren Spiegelreflexkameras (kurz: DSLRs) noch das A und O. Wer auf hohem Niveau fotografieren wollte, der kam um den Kauf einer DSLR nicht herum. Doch seit einigen Jahren haben die Spiegelreflexkameras ernsthaft Konkurrenz bekommen, durch die spiegellosen Systemkameras (kurz: DSLMs) nämlich. Diese hatten in den ersten Jahren rund um 2010 zwar noch mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen, haben zuletzt aber kräftig aufgeholt und sind den DSLRs inzwischen in vielen Punkten überlegen.

Aus diesem Grund stellen sich viele Kunden vor dem Kauf einer neuen Kamera die Frage: Systemkamera oder Spiegelreflex, DSLM oder DSLR? Welche Art von Kamera soll ich kaufen, was sind die Vor- und Nachteile? Und welches System passt besser zu mir und den Anforderungen, die ich an eine Kamera stelle?

Wir wollen euch mit dem folgenden Artikel bei der Beantwortung dieser Fragen helfen. Wir haben jede Menge Herzblut und Zeit in die Erstellung dieses Artikels gesteckt, damit alle wichtigen Unterschiede beleuchtet und so verständlich wie möglich erklärt werden. Außerdem überarbeiten wir den Artikel in regelmäßigen Abständen, damit er immer auf dem neusten Stand ist. (Letzte Aktualisierung: Januar 2022)

Also, legen wir los!

Der entscheidende Unterschied zwischen DSLR und DSLM

Wir wollen zunächst einmal auf DEN entscheidenden Unterschied zwischen einer DSLR und einer DSLM eingehen. Dieser Unterschied ist im Grunde ziemlich schnell auf den Punkt gebracht: Spiegelreflexkameras verfügen über eine Spiegelkonstruktion im Inneren, spiegellose Systemkameras – wie der Name schon sagt – nicht.

Ihr versteht nicht, was genau das bedeutet? Kein Problem, das erklären wir euch im Laufe des Artikels noch genauer. Auch werden wir im Folgenden natürlich erläutern, was genau das alles für eine Spiegelreflex bzw. Systemkamera bedeutet und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Bauarten mit sich bringen.

Eines können wir aber vorab schon mal festhalten: Sowohl bei einer Spiegelreflexkamera als auch bei einer Systemkamera habt ihr die Möglichkeit, unterschiedliche Objektive anzubringen und diese zu wechseln. Das ist ein riesiger Vorteil im Vergleich zum Smartphone oder einer Kompaktkamera, da sich mit unterschiedlichen Objektiven ganz neue kreative Möglichkeiten eröffnen und sich nicht nur interessantere, sondern auch bessere Bilder schießen lassen.

Merke: Egal ob DSLR oder DSLM, bei beiden Systemen lassen sich die Objektive wechseln.

Spiegellose sind kleiner und handlicher

Beginnen wir mit einem Unterschied, der bei der Frage ob Spiegelreflexkamera oder Systemkamera und beim Betrachten verschiedener Kameramodelle vermutlich ziemlich schnell ins Auge fällt: Eine spiegellose Systemkamera ist im Normalfall kleiner als eine Spiegelreflexkamera und dementsprechend auch leichter. Auch die Objektive sind in der Regel etwas kompakter. Der Grund dafür liegt auf der Hand: DSLMs verzichten wie oben bereits angedeutet auf die aufwendige Spiegelkonstruktion im Inneren, wodurch eine kompaktere Bauweise möglich ist.

Schauen wir uns doch mal zwei Vergleichsbilder an. Auf der linken Seite seht ihr jeweils eine klassische DSLR, auf der rechten Seite eine DSLM. Ihr werdet merken – die DSLMs sind etwas kompakter:

Canon EOS 5D Mark IV links, Sony A7 III rechts.
Canon EOS-1D X Mark II links, Panasonic GM1 rechts.

Okay, beim letzten Bild mit der Canon EOS-1D X Mark II und der Panasonic GM1 haben wir ein bisschen geschummelt. Denn hier hinkt der Vergleich natürlich, die Canon will überhaupt nicht kompakt sein und ist für Sportfotografen entwickelt worden, die ein richtiges Werkzeug in der Hand brauchen. Die Panasonic GM1 hingegen ist eine der kleinsten DSLMs auf dem Markt und arbeitet auch mit einem deutlich kleineren Bildsensor als die Canon. Trotzdem wollten wir hier einfach mal aufzeigen, wie groß die Unterschiede im Extremfall ausfallen können.

Die Größe sämtlicher Kameras könnt ihr übrigens wunderbar auf camerasize.com miteinander vergleichen. Das ist praktisch, wenn man einen schnellen Eindruck erhalten will, wie groß oder klein bestimmte Kameras im Vergleich sind.

Kompakte Bauweise oft (aber nicht immer) vorteilhaft

Die geringere Größe der Systemkameras ist in vielen Fällen ein großer Vorteil. Wer den ganzen Tag mit seiner Kamera unterwegs ist, freut sich über das geringere Gewicht und die kompakteren Abmessungen der Kamera, die damit mobiler ist und auch in eine kleinere Tasche passt.

Doch es gibt Ausnahmen: Menschen mit sehr großen Händen beispielsweise empfinden DSLMs hin und wieder als zu klein und fummelig. Auch bevorzugen manche einen großen und massiven Griff an der Kamera, damit man diese richtig „anpacken“ kann. Zudem kann ein schweres Kameragehäuse für eine bessere Balance sorgen, wenn man häufig mit langen Telebrennweiten arbeitet. Die braucht man beispielsweise bei der Wildlife-Fotografie, wenn man nicht nah genug an bestimmte Tiere herankommt.

Das haben in den letzten Jahren aber auch die Hersteller von Systemkameras gemerkt, weshalb sie inzwischen auch DSLMs im Angebot haben, die etwas größer sind und vom Gehäuse her eher einer klassischen Spiegelreflexkamera ähneln. Die Fujifilm X-H1 oder die Panasonic S1 wären hier als Beispiele zu nennen. Diese sind teilweise sogar größer als eine DSLR:

Canon EOS 250D links, Fujifilm X-H1 rechts. In diesem Vergleich ist die DSLM größer.

Eine DSLM kann also kleiner sein als eine DSLR, muss es aber nicht zwingend. Auch gibt es Systemkameras, die zwar mit einem kompakten Gehäuse, aber trotzdem mit einem vergleichsweise großen Griff daherkommen, damit die Kamera gut in der Hand liegt.

Merke: Systemkameras sind in der Regel leichter und kompakter als Spiegelreflexkameras.

Die unterschiedlichen Bauweisen im Detail erklärt

Kommen wir nochmal auf den eingangs erwähnten „entscheidenden Unterschied“ zwischen Systemkamera und Spiegelreflex zu sprechen: die unterschiedliche Bauweise. Welchen Sinn und Zweck erfüllt die Spiegelkonstruktion im Inneren einer DSLR eigentlich? Und wie sieht das Innenleben einer DSLM im Vergleich aus?

Schauen wir uns doch einfach mal eine Grafik an, die verdeutlicht, wie sich eine DSLR und eine DSLM von der Bauart her unterscheiden:

Zunächst einmal wird anhand dieser Grafik nochmal sehr schön der erste Unterschied deutlich, den wir im vorherigen Absatz schon beschrieben haben: Eine Systemkamera ist oftmals kleiner und kompakter als eine Spiegelreflexkamera. Die Grafik erklärt auch, warum das so ist. Im Inneren einer DSLR steckt nämlich noch jede Menge „Zeug“, ganz im Gegensatz zu einer DSLM. Was genau es mit diesem Zeug auf sich hat und warum die DSLM mit so wenigen Bauteilen auskommt, das wollen wir euch jetzt genauer erklären.

Bauweise einer DSLR

Wenn man es ganz vereinfacht ausdrücken möchte, dann fällt das Licht beim Benutzen einer Spiegelreflexkamera durch das Objektiv und trifft dann im Inneren auf eine Spiegelkonstruktion (Farbe grün im linken Teil der Grafik), welche das Licht und somit das „Bild“ reflektiert und über ein Pentaprisma (gelb) in den optischen Sucher leitet. Wenn wir durch den Sucher schauen, sehen wir also das „echte“ Bild des Geschehens vor der Linse, über einen Spiegel.

Wenn man nun den Auslöser betätigt, klappt der Spiegel kurz hoch und das Licht fällt nicht mehr über Spiegel und Pentaprisma in den optischen Sucher (dieser wird kurz schwarz), sondern auf den Sensor (rot), wo das Bild von der Kamera erfasst und gespeichert wird.

Zu den Bauteilen im Inneren einer DSLR gehören auch noch ein Autofokus-Sensor (blau) sowie ein kleiner Nebenspiegel (hellgrün). Was es mit diesen beiden Teilen auf sich hat, darauf kommen wir etwas später zu sprechen.

Bauweise einer DSLM

Bei einer Systemkamera fehlt diese ganze Spiegelkonstruktion. Aber trotzdem haben die meisten spiegellosen Systemkameras einen Sucher zu bieten, durch den man das Motiv beobachten kann – wie kann das sein?

Ganz einfach, es handelt sich beim Sucher einer Systemkamera nicht um einen optischen Sucher (kurz: OVF), der ein „echtes“ Bild über einen Spiegel zeigt, sondern um einen elektronischen Sucher (kurz: EVF). Dieser elektronische Sucher ist im Grunde nichts anderes als ein kleines Display. Bei einer DSLM fällt das Licht nicht auf einen Spiegel, sondern direkt auf den Sensor, wo das Bild vereinfacht ausgedrückt verarbeitet und dann wieder in digitaler Form auf dem Display des EVF ausgegeben wird. Es ist also ein künstlich erzeugtes und kein echtes Bild.

Auch bei einer Spiegelreflexkamera ist es im Übrigen möglich, ein künstlich erzeugtes Bild zu erhalten. Nämlich in dem Moment, wenn man den Live-View-Modus benutzt (also das Geschehen vor der Linse live auf dem großen Display anzeigen lässt und nicht durch den Sucher schaut). Dann benutzt man gewissermaßen auch eine „spiegellose“ Kamera, da im Live-View-Modus einer DSLR die Spiegelbox hochgeklappt und nicht mehr eingesetzt wird. Es wird wie bei einer DSLM auch das Bild dauerhaft auf dem Sensor verarbeitet und dann „künstlich“ auf dem Display ausgegeben.

Merke: DSLMs und DSLRs arbeiten mit unterschiedlichen Suchern. Auf der Seite der DSLM steht ein elektronischer Sucher, der im Grunde nichts anderes als ein kleines Display ist, auf der Seite der DSLR ein optischer Sucher, der dank der Spiegelkonstruktion im Inneren der Kamera ein „echtes Bild“ anzeigt.

Elektronischer Sucher vs. optischer Sucher

Über die verschiedenen Bauweisen von DSLR und DSLM haben wir nun also gesprochen, gleichzeitig sind wir jetzt auf einen extrem wichtigen Unterschied zwischen den beiden Kameraarten gestoßen – den Sucher nämlich.

Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Art von Sucher beim Kauf einer neuen Kamera denn die bessere Wahl ist. Der elektronische Sucher einer Systemkamera? Oder doch lieber der optischer Sucher einer Spiegelreflexkamera?

So ganz allgemein kann man das nicht beantworten, denn beide Sucher haben Vor- und Nachteilen zu bieten.

Bei einer DSLM stehen sozusagen zwei Displays zur Verfügung – großer Bildschirm plus elektronischer Sucher.

EVF: Merkmale und Stärken

In einem elektronischen Sucher sieht man das Bild in der Form, in der man es später auch auf seiner Speicherkarte wiederfinden wird. Das heißt: Wenn man Einstellungen wie zum Beispiel die Blende, die Verschlusszeit oder die ISO-Empfindlichkeit an der Kamera verändert, dann sieht man im Sucher auch gleich, wie sich diese Veränderungen auf das Bild auswirken werden. Bei einem optischen Sucher ist das nicht der Fall – logisch, hier schauen wir ja sozusagen nur in einen Spiegel und nehmen das Motiv vor der Linse so wahr, wie wir es mit unserem menschlichen Auge eben erfassen.

Das ist in den allermeisten Fällen ein klarer Vorteil für die elektronischen Sucher. Das Fotografieren geht hier schneller und natürlicher von der Hand, da die ganze Vorbereitung vor dem eigentlichen Fotografieren, wie man sie von einer DSLR kennt, entfällt.

Wie diese Vorbereitung aussieht? Oftmals ungefähr so: Bild schießen, Kamera vom Auge weg nehmen, Bild auf dem Bildschirm betrachten, Bild zu dunkel, Korrekturen an den Einstellungen vornehmen; zweites Bild schießen, zweites Bild auf dem Bildschirm betrachten, immer noch zu dunkel, erneute Korrekturen vornehmen; drittes Bild schießen, drittes Bild auf dem Bildschirm betrachten, Helligkeit jetzt okay, zufrieden sein, anfangen zu fotografieren.

Bei einer DSLM sieht das anders aus. Man kann einfach die ganze Zeit durch den Sucher schauen und währenddessen die Einstellungen verändern. Jede Veränderung wird sofort im Sucher angezeigt und man sieht, wie sich die neuen Einstellungen auf das fertige Bild auswirken werden. Das ist wie bereits erwähnt in den meisten Fällen ein großer Vorteil einer DSLM, gerade Einsteigern fällt es so leichter, ein Gefühl für die richtigen Einstellungen zu bekommen.

Merke: Ein elektronischer Sucher zeigt das Bild immer sofort so an, wie es auch auf die Speicherkarte geschrieben wird. Für Einsteiger ist das meistens ein Vorteil.

Weiterer Vorteil eines elektronischen Suchers: Mit einem EVF hat man technisch gesehen mehr Möglichkeiten. Wir geben euch mal ein paar Beispiele, was das für Möglichkeiten sein können:

  • Schwarzweiß-Fotografie: Wenn man die Kamera in den Schwarzweiß-Modus versetzt, dann sieht man auch im elektronischen Sucher die Welt vor der Linse in Schwarzweiß. Man kann sich also besser in die Stimmung hineinversetzen und Schwarzweiß-Fotografie stärker „erleben“.
  • Fotografieren bei Dunkelheit: Es ist ziemlich dunkel und man kann mit bloßem Auge nicht mehr viel erkennen? Dann kann ein EVF (die entsprechenden Kameraeinstellungen vorausgesetzt) das Geschehen vor der Kamera heller anzeigen, als es eigentlich ist.
  • Hilfsmittel einblenden: Focus Peaking für manuelles Fokussieren, Histogramme, Lupen, Raster, Wasserwaagen – auf dem Display des elektronischen Suchers können diverse Hilfsmittel und Informationen angezeigt werden, die in einigen Situationen wirklich nützlich sein können.

OVF: Merkmale und Stärken

Manche Fotografen bevorzugen nach wie vor die echten Bilder eines optischen Suchers und entscheiden sich deshalb bei der Frage ob Spiegelreflex oder Systemkamera für eine klassische DSLR. Das Bild wirkt bei einem OVF einfach natürlicher, zudem wird es von manchen als schonender für die Augen empfunden.

Des Weiteren hat der optische Sucher generell einen Geschwindigkeits-Vorteil auf seiner Seite. Denn bei einem elektronischen Sucher muss das Bild wie weiter oben erklärt erst verarbeitet und auf dem kleinen Display ausgegeben werden – das kostet Zeit und kann bei manchen Suchern zu minimalen Verzögerungen, sogenannten Lags führen. Allerdings sind die EVFs von aktuellen spiegellosen Systemkameras inzwischen so gut, dass keine Lags mehr sichtbar sind. Lags sind also vor allem ein Problem von etwas älteren und günstigeren DSLMs.

Trotzdem gilt aber: Fotografen, die primär im Sports-, Action- oder Wildlife-Bereich fotografieren und ihre Kamera oftmals schnell bewegen, die bevorzugen auch heute noch ab und zu eine Spiegelreflexkamera. Allerdings nicht nur wegen des optischen Suchers, sondern beispielsweise auch wegen der größeren Auswahl an passenden Objektiven.

Spiegelreflexkameras haben immer einen optischen Sucher sowie ein Display inklusive Live-View zu bieten.

Natürlich muss man aber stets die einzelnen Kameramodelle beurteilen und vergleichen. Wie gesagt, es gibt inzwischen auch extrem schnelle und verzögerungsfreie elektronische Sucher, wie zum Beispiel den der Sony A9 II, der zudem völlig ohne sogenannte Blackouts arbeitet. Das bedeutet, dass der Sucher hier niemals schwarz wird, was bei einer Spiegelreflexkamera technisch gesehen gar nicht möglich ist. Denn sobald der Spiegel hochklappt, kann ja kein Licht mehr durch den Sucher fallen.

Einen Vorteil werden die optischen Sucher allerdings immer auf ihrer Seite haben: Sie verbrauchen keinen Strom. Das führt dazu, dass die Akkulaufzeiten von DSLRs teilweise erheblich länger sind als die von DSLMs. Somit ist man als Besitzer einer spiegellosen Systemkamera gezwungen, einen oder zwei zusätzliche Akkus zu kaufen, um die Akkulaufzeit einer DSLR zu erreichen. Alternativ muss der Akku einer DSLM zwischendurch aufgeladen werden, zum Beispiel mit einer Powerbank – so die Kamera diese Lademethode denn unterstützt.

Die Kosten von einem oder zwei zusätzlichen Akkus müssen beim Kauf einer DSLM also eingeplant werden. Es sei denn man kann sich mit einer kürzeren Akkulaufzeit arrangieren und ist bereit, den Akku häufiger aufzuladen.

Fassen wir abschließend die Stärken von elektronischen und optischen Suchern nochmal zusammen:

Fazit: EVF oder OVF?

Elektronischer Sucher
  • Sucher zeigt sofort, wie das fertige Bild aussehen wird
  • Prozess der Bildkontrolle entfällt
  • Im Sucher können „Hilfsmittel“ angezeigt werden (nützlich z.B. für manuelles Fokussieren)
  • In dunklen Umgebungen zeigt der Sucher ein helleres Bild
  • Bei teuren EVFs entfallen unter Umständen die sogenannten Blackouts
Optischer Sucher
  • Zeigt ein natürliches und unverfälschtes Bild
  • Verbraucht keinen Strom, somit Akkulaufzeit der Kamera länger
  • Keinerlei Lags oder Verzögerungen bei schnellen Schwenks
  • Manche empfinden OVFs als angenehmer für die Augen

Ob man einen OVF oder einen EVF und damit eine DSLR oder DSLM bevorzugt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Geht am besten in ein Fotogeschäft und probiert beide Varianten aus, dann werdet ihr schnell merken, welche Art von Sucher euch mehr zusagt.

Unsere Meinung:

In der günstigsten Preisklasse bis 500 Euro haben die Spiegelreflexkameras die Nase vorne, schon alleine deshalb, weil viele DSLMs in dieser Preisklasse überhaupt keinen Sucher besitzen. In etwas höheren Preisklassen ist unserer Meinung nach inzwischen der elektronische Sucher mit all seinen Einblendungen und der Möglichkeit, das fertige Bild mit Berücksichtigung der Einstellungen anzeigen zu lassen, in der Regel die bessere Wahl – vor allem für Einsteiger. Hier muss man aber stets den Sucher jedes einzelnen Kameramodells betrachten. Achtet bei EVFs zum Beispiel auf die Auflösung. Diese sollte mindestens 2,3 Millionen Bildpunkte betragen.

(Eigentlich) keine Unterschiede bei der Bildqualität

Für viele Fotografen ist eine ausgezeichnete Bildqualität ein äußerst wichtiges Kriterium, über das wir natürlich auch im Vergleich DSLR vs. DSLM sprechen müssen. Und es ist ein Punkt, den wir recht schnell abwickeln können.

Egal ob Spiegelreflexkamera oder Systemkamera, Unterschiede in Sachen Bildqualität gibt es ganz grundlegend von der Technik her nicht. Die Bildqualität hängt nämlich in erster Linie von der Größe des Sensors, der Anzahl der Megapixel und vom verwendeten Objektiv ab. Und sowohl DSLRs als auch DSLMs können mit großen oder kleinen Sensoren und einer unterschiedlichen Anzahl an Megapixeln arbeiten. In puncto Bildqualität gibt es also eigentlich keinerlei Vor- oder Nachteile bei einem der beiden Systeme – die Betonung liegt hier allerdings auf „eigentlich“. Einen Unterschied gibt es nämlich doch.

Dieser Unterschied hängt allerdings nicht mit unterschiedlichen Bauweisen zusammen, sondern vielmehr damit, dass sich fast alle Kamerahersteller (mit Ausnahme von Unternehmen wie z. B. Pentax) seit einigen Jahren voll und ganz auf den Bereich der spiegellosen Systemkameras konzentrieren. Die Neuheiten im Bereich der Spiegelreflexkameras in den letzten Jahren kann man an einer Hand abzählen.

Neue spiegellose Systemkameras und Objektive für Systemkameras kommen häufig also in den Genuss der neusten Technologien und sind deshalb vergleichbaren Spiegelreflexkameras, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, überlegen.

Autofokus von DSLR und DSLM im Vergleich

Größere Unterschiede bei der Beantwortung der Frage, ob eine Systemkamera oder Spiegelreflex die richtige Wahl für euch ist, gibt es dann aber wieder beim Autofokus (kurz: AF). Der Autofokus ist dafür verantwortlich, dass auf das gewünschte Motiv scharfgestellt wird. Das stellt für die Kameras teilweise eine große Herausforderung dar, wenn der Autofokus beispielsweise einem Motiv folgen soll, das sich schnell bewegt oder wenn die Lichtverhältnisse außergewöhnlich sind.

Es gibt grundlegend zwei verschiedene Autofokus-Technologien:

  1. Phasendetektions-Autofokus
  2. Kontrast-Autofokus

Ein Phasendetektions-AF arbeitet häufig schneller als ein Kontrast-AF, hat dafür aber Probleme in bestimmten Situationen, in denen der langsamere Kontrast-AF zuverlässiger arbeitet und so seine Stärke ausspielen kann.

Wenn ein sich schnell bewegendes Motiv immer im Fokus sein soll, braucht es eine Kamera mit erstklassigem Autofokus.

Keine Sorge, ihr müsst nicht genau verstehen, wie die unterschiedlichen Autofokus-Technologien funktionieren, das würde auch den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wir wollen trotzdem versuchen, euch mit ein bisschen einfach verständlichem Hintergrundwissen zu versorgen.

So funktioniert der Autofokus einer DSLR

Werfen wir nochmal einen Blick auf unsere Abbildung von weiter oben, denn wir hatten ja versprochen euch noch zu erklären, was es mit dem Autofokus-Sensor einer DSLR auf sich hat:

Ihr seht auf der linken Seite, dass Spiegelreflexkameras mit einem separaten Autofokus-Sensor (blau) ausgestattet sind. Dieser wird über einen kleinen Nebenspiegel (hellgrün) mit Licht versorgt und stellt so auf das Motiv scharf. Es handelt sich hierbei um einen Phasendetektions-AF.

Wenn man nun den Auslöser der Kamera betätigt, dann klappt die gesamte Spiegelkonstruktion (inklusive Nebenspiegel) nach oben, damit das Licht auf den Sensor fällt und das Bild aufgenommen werden kann. Hier wird eine kleine Schwachstelle der Spiegelreflexkameras deutlich, denn wenn der Spiegel nach oben geklappt wird, funktioniert der Autofokus für einen kurzen Moment nicht mehr, da er nicht mehr mit Licht versorgt wird und sozusagen „nichts mehr sieht“.

Moment mal, ist beim Live-View-Modus der Spiegel nicht dauerhaft nach oben geklappt, damit der Sensor durchgängig das Bild aufnehmen und auf dem Display wieder ausgeben kann? Richtig! Deshalb arbeiten Spiegelreflexkameras im Live-View-Modus auch mit einem anderen Autofokus, dem zusätzlichen Kontrast-AF, der direkt auf dem Sensor untergebracht ist. Dieser kommt dann während des Live-Views zum Einsatz – und ist wie gesagt in der Regel langsamer und träger als der Phasendetektions-AF des separaten Autofokusmoduls.

Das ist häufig auch ein Nachteil der DSLRs bei der Aufnahme von Videos, denn dort ist die Spiegelbox ja ebenfalls dauerhaft hochgeklappt. Der schnelle Phasen-AF kann dann also nicht genutzt werden.

So funktioniert der Autofokus einer DSLM

Als die ersten spiegellosen Systemkameras auf den Markt kamen, waren diese in Sachen Autofokus einer Spiegelreflexkamera hoffnungslos unterlegen. Der Grund liegt auf der Hand und wird erneut auf der Abbildung sichtbar.

Systemkameras haben kein separates Autofokusmodul mit Phasendetektions-AF wie die DSLRs. Ihnen stand ausschließlich ein langsamer Kontrast-AF direkt auf dem Sensor zur Verfügung.

Inzwischen hat sich das aber geändert, da es den Herstellern gelungen ist, einen Phasendetektions-AF direkt auf dem Sensor zu integrieren – ohne separates AF-Modul. Und da sowohl ein Phasendetektions-AF als auch ein Kontrast-AF Vorteile mit sich bringen, sind viele Hersteller vor einigen Jahren dazu übergegangen, ihre DSLMs mit einem sogenannten „Hybrid-Autofokus“ auszustatten. Dieser kombiniert einen Phasendetektions-AF mit einem Kontrast-AF, sodass man das Beste aus beiden Welten erhält. Der Hybrid-Autofokus ist ebenfalls komplett auf dem Sensor untergebracht.

Auch Spiegelreflexkameras sind inzwischen teilweise mit einem Phasendetektions-AF auf dem Sensor ausgestattet, Canons Dual-Pixel-Autofokus ist hier ein Beispiel. Deshalb können Spiegelreflexkameras heutzutage teilweise auch mit einem tollen Videoautofokus überzeugen, was normalerweise eine klare Stärke von DSLMs ist.

Fazit: Welcher Autofokus ist besser?

Wie gesagt, vor vielen Jahren hatten Spiegelreflexkameras beim Autofokus klar die Nase vorne, heute dürften im Schnitt spiegellose Systemkameras leicht die Nase vorne haben. Es kommt in vielen Fällen aber auf das einzelne Kameramodell an, mal ist eine bestimmte DSLR die bessere Wahl, mal eine bestimmte DSLM.

Unsere Meinung:

Müssten wir uns ganz allgemein festlegen, welche Art von Kamera in Bezug auf den Autofokus die bessere Wahl ist, würden wir inzwischen den DSLMs den Zuschlag geben. Das liegt nicht nur daran, dass bei DSLMs grundsätzlich noch mehr Spielraum für Verbesserungen ist als bei DSLRs, sondern auch daran, dass viele Systemkameras inzwischen mit einem tollen Augen-Autofokus aufwarten, der bei Porträt-Shootings eine nützliche Ergänzung darstellt, vor allem für Einsteiger. Auch überzeugen DSLMs häufig mit mehr Autofokus-Messfeldern, die einen größeren Bildbereich abdecken. Das bedeutet, dass auch in den Randbereichen des Bilds noch zuverlässig fokussiert werden kann. Zudem funktioniert das manuelle Fokussieren mit einer Systemkamera dank Fokus-Peaking und den Einblendungsmöglichkeiten im elektronischen Sucher deutlich besser und zuverlässiger.

Videoaufnahmen: Lieber Systemkamera oder Spiegelreflex?

Prinzipiell lassen sich sowohl mit DSLRs als auch mit DSLMs erstklassige Videos aufzeichnen. Trotzdem würden wir ganz allgemein in vielen Fällen einer DSLM den Vorzug geben, wenn es um das Erstellen von Videos geht.

Das liegt zunächst einmal am Autofokus. Hier haben wir euch ja gerade erklärt, dass bei einer DSLR der separate Autofokus-Sensor nicht mehr funktioniert, sobald Videos aufgezeichnet werden. Denn dabei muss die Spiegelbox dauerhaft noch oben geklappt werden, damit der Sensor durchgehend ein Bild erfassen kann. Dann steht also nur noch der Autofokus auf dem Sensor selbst zur Verfügung, der manchmal (aber nicht immer, siehe z.B. Dual-Pixel-AF von Canon) nicht so wirklich zu überzeugen weiß.

Bei einer DSLM ist man in Bezug auf Videos mit dem Hybrid-Autofokus häufig besser bedient, denn eine DSLM ist es ja sozusagen gewohnt, dass nur der Autofokus auf dem Sensor genutzt wird. Zudem steht bei den neusten Systemkameras teilweise auch der bereits angesprochene Augen-Autofokus bei Videos zur Verfügung. Dieser stellt immer automatisch auf das Auge scharf, auch wenn man sich bewegt. Das ist perfekt für Vlogs oder für Videos, bei denen Menschen vor der Linse stehen sollen. Darüber hinaus punkten DSLMs häufig auch mit etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten.

Wenn man bei Videos ausschließlich manuell fokussieren möchte – was zum Beispiel Profis gerne machen – dann relativieren sich die Vorteile des Autofokus natürlich wieder. Doch gerade Einsteiger werden in den allermeisten Fällen sicherlich auf den Autofokus zurückgreifen wollen. Deshalb würden wir für Videoaufzeichnungen ganz allgemein eine DSLM empfehlen. Bei den DSLRs wissen dank des Dual-Pixel-Autofokus vor allem die Modelle von Canon zu überzeugen.

Wenn man sich selbst filmen möchte ist ein Display von Vorteil, das sich seitlich neben die Kamera klappen lässt.

Serienbildgeschwindigkeit: Welche Kameras sind schneller?

Der Begriff der „Serienbildgeschwindigkeit“ beschreibt, wie viele Bilder eine Kamera maximal pro Sekunde schießen kann, wenn man den Auslöser einfach durchgedrückt hält.

Bei einer Spiegelreflexkamera muss vor jedem einzelnen Bild der Spiegel hochgeklappt werden, bei einer Spiegellosen nicht. Ihr ahnt es sicherlich schon: So ergibt sich allgemein ein Geschwindigkeitsvorteil für die DSLMs. Die Serienbildgeschwindigkeit der DSLMs fällt in ähnlichen Preiskategorien oftmals höher aus als die Serienbildgeschwindigkeit der DSLRs. Was natürlich nicht heißt, dass einzelne DSLRs nicht schneller als bestimmte DSLMs sein können.

Trotzdem ist das ein Vorteil für Systemkameras. Wer also hin und wieder ein bisschen Sport oder Action fotografieren möchte und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit den einen richtigen Moment erwischen möchte, der ist mit einer DSLM grundsätzlich gut beraten. Wobei hier natürlich auch der Autofokus eine wichtige Rolle spielt. Denn wenn das Motiv nicht scharf ist, dann bringt auch die höchste Serienbildgeschwindigkeit nichts.

Objektive und Zubehör bei DSLRs und DSLMs

Spiegellose Systemkameras sind, auch wenn die ersten Modelle bereits vor 2010 auf den Markt gekommen sind, nach wie vor vergleichsweise neu. So haben Canon und Nikon beispielsweise erst im Jahr 2018 eigene Systemkameras mit Vollformatsensoren (das sind besonders große Bildsensoren, die eine erstklassige Bildqualität ermöglichen) vorgestellt. Diese haben auch einen neuen Objektivanschluss, man kann also nicht einfach ein altes DSLR-Objektiv an eine neue DSLM schrauben. Auch dann nicht, wenn die Produkte alle vom gleichen Hersteller stammen. Die neuen DSLMs brauchen neue Objektive – und die müssen die Hersteller erstmal bauen. So etwas braucht Zeit, da die Entwicklung und Fertigstellung eines neuen Objektivs unter Umständen Jahre dauern kann.

Das heißt: Für Spiegelreflexkameras stehen aktuell noch deutlich mehr Objektive zur Verfügung, auch auf dem Gebrauchtmarkt, wo man hin und wieder ein echtes Schnäppchen schlagen kann. Zudem gibt es ganz allgemein deutlich mehr Zubehör für DSLRs, ebenfalls zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen.

Objektive und Zubehör? Hier haben viele DSLRs aktuell noch die Nase vorne.

Die meisten Hersteller bieten sogenannte Objektivadapter an, sodass man seine alten DSLR-Objektive auch an den neueren DSLMs verwenden kann. Ein Adapter ist gewissermaßen ein kleines Zwischenstück, das zwischen Objektiv und Kamera angebracht wird. Das funktioniert grundsätzlich sehr gut, kann aber mit kleineren Einschränkungen verbunden sein. So ist beispielsweise der Autofokus oftmals nicht ganz so flott wie mit einem „richtigen“ Objektiv, welches speziell für die DSLMs gebaut wurde. Auch wird die Kamera durch den Adapter natürlich etwas größer und schwerer, wodurch sich der grundsätzliche Vorteil der kompakteren Bauweise wieder etwas relativiert. Gerade die originalen Adapter von Herstellern wie Canon und Nikon sind allerdings sehr gut und grundsätzlich zu empfehlen.

Insgesamt stehen für Spiegelreflexkameras also mehr Objektive zur Verfügung. Das ist ein Vorteil, der sich durch einige sehr gute Adapter allerdings teilweise relativiert. Schließlich kann man z.B. die Canon EF-Objektive mit Hilfe des Adapters auch wunderbar an spiegellosen Systemkameras verwenden. Zudem sollte hinzugefügt werden, dass viele spiegellose Systemkameras inzwischen auf ein mehr als ausreichend großes Sortiment an Objektiven zurückgreifen können. Der Ruf ist hier oftmals schlechter als das eigentliche Angebot. Viele haben noch den Stand von vor ein paar Jahren im Kopf, gerade in den letzten ein bis zwei Jahren hat sich bei verschiedenen Herstellern aber viel getan. Zudem haben viele DSLM-Objektive den Vorteil, dass sie neuer und somit oft auch besser sind als vergleichbare DSLR-Objektive, die bereits seit vielen Jahren auf dem Markt sind.

Merke: Für DSLRs stehen insgesamt mehr Objektive zur Verfügung, die teilweise auch günstiger sind. Viele DSLMs punkten inzwischen aber ebenfalls mit einem ausreichenden Angebot an Objektiven, die zudem oftmals besser (da neuer) sind. Außerdem kann man mit einem Adapter seine alten DSLR-Objektive auch an einer neuen DSLM nutzen.

DSLMs können lautlos fotografieren

Wenn ihr gerne lautlos fotografieren möchtet, dann sollte eure Wahl bei der Frage ob Spiegelreflex oder Systemkamera ganz klar auf eine Systemkamera fallen, da diese einen elektronischen Verschluss zu bieten hat.

Was genau ein „Verschluss“ ist, müsst ihr an dieser Stelle eigentlich gar nicht unbedingt verstehen. Wichtig zu wissen ist nur, dass bei spiegellosen Systemkameras zusätzlich zum mechanischen Verschluss auch ein elektronischer Verschluss genutzt wird. So sind noch kürzere Verschlusszeiten möglich (bis zu 1/32.000 Sekunde), auch ist das Auslösegeräusch deutlich leiser bzw. sogar absolut lautlos. Das bedeutet, dass mit aktuellen DSLMs lautloses Fotografieren möglich ist! Für Hochzeits- oder Konzertfotografen, die nicht auffallen und der Veranstaltung unauffällig beiwohnen wollen, ist diese Funktion Gold wert. Denn das klassische „Klack Klack Klack Klack Klack“ einer Spiegelreflexkamera entfällt hier einfach.

Wie sich ein mechanischer und ein elektronischer Verschluss von der Lautstärke her unterscheiden, das wird nochmal schön in diesem Video von Fotograf Gordon Laing deutlich. Zuerst wird im Video der mechanische Verschluss vorgeführt (Minute 0:35), dann schaltet Gordon auf den elektronischen und absolut lautlosen Verschluss um (Minute 1:05). Hier hört man überhaupt nicht mehr, dass gerade fotografiert wird:

Ein deutlicher Unterschied, oder? Das lautlose Fotografieren ist wie schon gesagt ein großer Vorteil von DSLMs, allerdings hat der elektronische Verschluss auch Nachteile. So kann man zum Beispiel mit dem sogenannten Rolling-Shutter-Effekt Probleme bekommen. Dabei treten unerwünschte Verzerrungen im Bild auf, wenn sich Objekte schnell bewegen. Neuere Systemkameras haben dieses Problem aber schon deutlich besser im Griff als ältere. Außerdem hat man ja jederzeit die Möglichkeit, doch wieder auf den mechanischen Verschluss zu wechseln, es sei denn die Kamera heißt Nikon Z9. Das ist nämlich die erste aktuelle spiegellose Systemkamera, die komplett auf einen mechanischen Verschluss verzichtet.

Auch DSLRs bieten inzwischen oftmals so etwas Ähnliches wie einen elektronischen Verschluss an, wobei es sich dabei zumeist lediglich um einen sogenannten elektronischen Verschlussvorhang handelt. Damit sind ebenfalls kürzere Verschlusszeiten und auch etwas leiseres Fotografieren möglich, an einen echten elektronischen Verschluss kommen die Spiegelreflexkameras allerdings nicht heran.

Welches Gehäuse ist robuster und hochwertiger?

Wenn man den unwissenden Kunden fragt, ob das Gehäuse von einer Spiegelreflexkamera oder Systemkamera wohl hochwertiger ist, werden sich viele vermutlich instinktiv für die DSLR entscheiden. Das liegt einfach daran, dass sie größer und somit robuster erscheint. Die Betonung liegt hier aber auf „erscheint“, denn Spiegellose können genauso robust und hochwertig verarbeitet sein wie Spiegelreflexkameras. Auch wetterfeste Modelle, die gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sind, findet man in beiden Lagern.

Somit bleibt es eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man nun das etwas größere und schwerere Gehäuse einer DSLR oder das leichtere und kompaktere Gehäuse einer DSLM bevorzugt. Bedenkt aber auch hier, dass es teilweise große Unterschiede zwischen einzelnen Kameramodellen gibt. Eine Fuji X-H1 oder eine Panasonic S1 ist wie bereits erwähnt fast so groß wie klassische Spiegelreflexkameras, Einsteiger-DSLRs wie die Canon EOS 250D hingegen sind sehr leicht und kompakt.

DSLR? DSLM? Oder vielleicht doch gleich ganz klassisch und analog, mit der Pentax K1000 zum Beispiel?

Die 7 wichtigsten Unterschiede zusammengefasst

Fassen wir abschließend nochmal kurz und knackig die sieben wichtigsten Unterschiede zwischen Systemkamera und Spiegelreflexkamera zusammen:

  1. DSLMs können kompakter und leichter sein (müssen es aber nicht)
  2. DSLMs arbeiten mit einem elektronischen Sucher, DSLRs mit einem optischen Sucher
  3. DSLMs sind häufig besser für Videoaufnahmen geeignet
  4. DSLMs haben oft eine schnellere Serienbildgeschwindigkeit zu bieten
  5. DSLMs können lautlos fotografieren
  6. Für Spiegelreflexkameras gibt es mehr Objektive und mehr Zubehör, zukunftssicherer sind allerdings die DSLMs
  7. Spiegelreflexkameras punkten mit einer längeren Akkulaufzeit

Die Spiegellosen haben in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und haben inzwischen in vielen Punkten die Nase vorne. Die Gehäuse sind zumeist kompakter und leichter, der elektronische Sucher bietet einige Vorteile, außerdem sind viele DSLMs den DSLRs auch bei Videos und beim Autofokus überlegen. Doch auch die DSLRs können nach wie vor ein paar Stärken ausspielen: Optischer Sucher, große Auswahl an Objektiven, gutes Handling durch das große und robuste Gehäuse, lange Akkulaufzeit.

Stellt euch diese Fragen vor dem Kauf

Jeder Fotograf sollte sich vor dem Kauf einer neuen Kamera also überlegen, welches die für ihn persönlich wichtigen Merkmale sind. Stellt euch zum Beispiel vor dem Kauf einer DSLR oder DSLM diese Fragen:

  • Bevorzuge ich einen elektronischen oder einen optischen Sucher? –> Ausprobieren!
  • Ist ein kompaktes und leichtes Gehäuse für mich wichtig? –> DSLM
  • Habe ich große Hände und brauche etwas, was man richtig anpacken kann? –> eher Spiegelreflex
  • Brauche ich die größtmögliche Auswahl an Objektiven? –> Spiegelreflex
  • Will ich das modernere und zukunftssichere System nutzen? –> DSLM
  • Lege ich Wert auf die Video-Funktionen? –> DSLM
  • Will ich lautlos fotografieren können? –> DSLM
  • Ist eine möglichst lange Akkulaufzeit für mich wichtig? –> Spiegelreflex

Unsere Meinung: DSLR oder DSLM? [Stand: 2022]

Spiegelreflexkamera oder Systemkamera kaufen? In den letzten Jahren war diese Frage nicht ganz so einfach zu beantworten, denn beide Systeme haben grundsätzlich Vorteile auf ihrer Seite. Inzwischen schreiben wir aber das Jahr 2022 und bei unserer letzten Überarbeitung des Artikels haben wir uns dazu entschieden, den allermeisten Fotografinnen und Fotografen inzwischen zu einer spiegellosen Systemkamera zu raten.

Das hat weniger mit irgendwelchen technischen Vorteilen zu tun, die wir im Laufe des Artikels beschrieben haben, sondern vielmehr mit der Zukunftssicherheit des Systems. Inzwischen ist nämlich absolut klar, dass die Zukunft den spiegellosen Systemkameras gehört, Spiegelreflexkameras werden langfristig gesehen nur noch ein Nischendasein führen. Canon hat bereits Anfang 2020 die Entwicklung von neuen Objektiven für Spiegelreflexkameras eingestellt, seitdem wird das Angebot an EF-Objektiven radikal ausgedünnt. Zudem hat der Marktführer im Dezember 2021 offiziell bestätigt, dass man keine neuen Flaggschiff-DSLRs mehr entwickeln wird. Bei Nikon sieht es noch etwas besser, im Großen und Ganzen aber eigentlich nicht anders aus.

Wer im Jahr 2022 also noch in eine DSLR investiert, muss sich also darüber im Klaren sein, dass es hier voraussichtlich keine nennenswerten Neuerungen, kaum neuen Produkte und keine großen technischen Neuentwicklungen mehr geben wird. Für wen das kein Problem darstellt, der profitiert gerade auf dem Gebrauchtmarkt von vergleichsweise günstigen Preisen und einer großen Auswahl.

Im Bereich der spiegellosen Systemkameras sieht das mit der Zukunftssicherheit ganz anders aus, hier sind in den letzten Jahren nicht nur jede Menge neue Kameras, sondern auch zahlreiche neue Objektive, die mit kompakteren Abmessungen und einer besseren Abbildungsleistung punkten, auf den Markt gekommen. Das sehen wir als großen Vorteil. Bedenkt außerdem, dass man, sobald man sich mal für einen Hersteller und ein System entschieden hat, nicht ohne Weiteres zu einem anderen Hersteller wechseln kann. Objektive eines bestimmten Kamerasystems sind in der Regel nämlich nicht mit den Kameras eines anderen Herstellers kompatibel. Deshalb ist der Aspekt der Zukunftssicherheit bei Kameras deutlich wichtiger als bei anderen technischen Geräten wie einem Fernseher oder einem Smartphone, wo man mit einem einzelnen Kauf das gesamte System austauschen kann.

Die Entscheidung ob Systemkamera oder Spiegelreflex ist schlussendlich aber auch ein bisschen eine Gefühlssache und nichts, was sich immer komplett rational belegen und begründen lassen muss. Am Ende soll das Fotografieren und das Nutzen der neuen Kamera ja vor allem eines machen – Spaß nämlich! Und Spaß kann man sowohl mit einer DSLR als auch mit einer DSLM haben. Hört einfach auf euer Bauchgefühl, dann werdet ihr euch richtig entscheiden.

Weiterführende Artikel: Kaufberatung für DSLRs & DSLMs

Ihr habt euch entschieden, ob ihr lieber mit Spiegelreflexkamera oder Systemkamera fotografieren möchtet? Super! Dann würden wir euch als nächstes unsere ausführlichen Kaufberatungsartikel ans Herz legen, in denen wir die aktuellen besten Spiegelreflexkameras und Systemkameras für Einsteiger empfehlen:

FAQ


Was ist eure Meinung? DSLR oder DSLM? Wir freuen uns über viele Meinungen und Anregungen!

Dieser Artikel ist erstmals 2015 erschienen und wurde zuletzt im Januar 2022 komplett überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht. Achtet bei den Kommentaren immer auf das Datum, manche sind schon einige Jahre alt und dementsprechend nicht mehr ganz aktuell.

Beitragsbild: insung yoon

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Matthias Rühlemann

Die Überschrift ist doch total unpassend, beide Kamerasysteme ob DSLR oder DSLM sind Systemkameras, jede Kamera mit Wechsel-Objektiv ist ein System. Man entscheidet sich entweder für oder gegen den Spiegel, Gruß Matthias der beide Systeme gerne verwendet.

Bruehs

Der Hauptvorteil der spiegellosen Kameras liegt m.E. in der Bildkontrolle nach der Aufnahme, die nicht auf dem Display, sondern im EVF erfolgen kann. Dadurch erübrigt sich die Lesebrille, die beim Betrachten eines Displays womöglich erforderlich wird. Außerdem ist die Auflösung des EVF erheblich höher als jedes Display, so dass eine bessere und zudem von Fremdlicht unbeeinträchtigte Sicht auf das Bildergebnis möglich ist.

Birdy

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, endlich ein verständlicher Artikel, der auch Nichtprofis wertvolle Beurteilungen gibt.

Tathu

Ja, ich finde den Beitrag auch gut. Allerdings muss ich sagen, dass bei Vollformat-DSLM die Objektive so groß und schwer sind, dass sich die Gewichtsersparnis des Systembodys fast nicht bemerkbar macht.

EinKritischerNutzer

Habe gerade diesen Beitrag gelesen und auch wenn er schon etwas älter ist, so würde ich gern auch noch meine Meinung dazu schreiben. Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit digitaler Fotografie und habe in dieser Zeit einige DSLRs (Nikon APS-C und Vollformat) und in den letzten drei Jahren auch DSLMs (Olympus MFT und Fuji APS-C) besessen und ausprobiert. Hieraus habe ich für mich folgende Erkenntnis abgeleitet: 1.) Meine schönsten Fotos sind nicht mit den teuersten Kameras/Objektiven entstanden. Es ist ein Irrglaube zu denken, dass man mit neuer Hardware automatisch bessere Bilder macht. 2.) Die meisten DSLR und DSLM Kameras der grossen Marken (Nikon, Canon, Olympus, Fuji, Sony, Leica, Panasonic) kann man bedenkenlos kaufen. Es gibt keine wirklich schlechten Kameras. Fast alle Kameras decken 90% der privaten Belange ab. 3.) Vollformat wird überwertet. Die Kosten für Kameras und Objektive steigen und die Grösse der Objektive auch. Die wenigsten Privatanwender brauchen aber Auflösungen von 36 Megapixeln und mehr. Das ist weder am Monitor oder Tablet darstellbar, noch auf dem 10×15 Foto zu sehen. Daher ist das Preis-Leistungsverhältnis bei Vollformat grundsätzlich schlechter und man sollte sich gut überlegen, ob und wofür man es braucht. 4.) Die neuen Modelle der meisten Hersteller… Weiterlesen »

REINHART REUSCHEL
  • Wenn ich meine Halbformatsensor-Bilder anschaue, vermisse ich nichts. Ich bin nicht mehr als Profi tätig und nicht abhängig von Auftraggeber-Diktaten. Mit dem Halbformat spare ich durch den Crop-Faktor 1.5 (Nikon D300 reicht mir auch heute vollkommen) ganz schön was an Gewicht!
Tobias

Toll,
endlich ein wirklich neutraler Vergleich der offen auf die entscheidenden Punkte eingeht!! Finde ich extrem gelungen! Vielen Dank!

Kim

Danke für den Artikel. Ich habe das Problem, dass ich mittlerweile viel ’nebenbei‘ fotografiere: da stört mich das Mitnehmen und tragen meiner D90 schon so, dass ich oft drauf verzichte sie mitzunehmen.
Auf der anderen Hand ist meine Kompaktcoolpix, die ich wegen der Grösse öfters einfach mal dabei habe, oft limitiert. DSLM scheint mir eine Art ‚best of both worlds‘ zu sein.

Klausmaus

Ich nehme sogar oft die M100 mit, an den Bildern gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Der LCD-Sucher ist sogar bei Sonnenlicht hell genug.

Nik-Can Son

In dem Artikel wird immer wieder darauf hingewiesen: „gerade für Anfänger…“
Diese Aussage spricht für sich. Scheinbar fallen die „Vorteile“ der DSLM für alte Hasen nicht so sehr ins Gewicht. Dies erklärt auch meine Beobachtung, dass im professionellen Bereicht die DSLR deutlich überwiegt um es vorsichtig auszudrücken.

StephanKl

Das liegt unter anderem daran, weil es von Canon und Nikon im Professionellen Bereich erst seit kurzer Zeit dslm’s gibt und diese auch noch nicht so ausgereift sind. Ich schätze, dass wird sich mit der nächsten Generation ändern.

Dominik

@Nik-Can Son – der Umkehrschluss ist leider falsch. In der Auftragsfotografie liefen wir noch bis vor Kurzem mit einer Nikon D800 rum. Diese hätte auch noch weitere 10 Jahre den Dienst verrichtet und mindestens 300 bis 400% der Kundenerwartung erfüllt. Nikon selbst hat uns die Entscheidung leicht gemacht. Nach unerlaubten Firmware-Update bei einem Servicetermin funktionierten 70% unserer Objektive nicht mehr. Da Nikon selbst nur teure und eher minderwertige Objektive hat und sämtliche Sigma Art Linsen nicht mehr funktionierten, haben wir den Stöpsel gezogen und sind zu Sony gegangen. Den Schritt haben wir nie bereut. Die jetzige Ausrüstung wiegt 50% und besitzt 50% des Volumens. Ob die Bilder nun wirklich besser und kreativer sind, darüber lässt sich bekanntlich streiten. Sagen wir es so: Die Handhabung ist jetzt einfacher, komfortabler, schneller, zielsicherer

REINHART REUSCHEL

Isso. Wer fotografieren kann, braucht nichts an KI (KEINE EIGENE INTELLIGENZ). LG RR

Eberhard Fillies

Sollte vor der Wahl ob mit oder ohne Spiegel nicht erst eine Zeit stehen, bei der ein Neueinsteiger sich mit einer kleinen Kamera, die er immer dabei hat, klar macht, wie wichtig ihm Fotografieren überhaupt ist? Ob er, oder sie bereit ist die notwendige Zeit für dieses Hobby zu investieren, nicht nur draußen mit dem dann immer größer werdenden Equipment, sondern dann auch zu Hause beim überspielen auf den entsprechenden PC, ohne dabei am Anfang auch noch eine Bearbeitungszeit der Bilder zu berücksichtigen, das kommt dann später auch noch dazu. Ich würde heute jedem erst einmal dazu raten eine z.B. kleine, aber schon recht gut Kamera zu kaufen (Canon G7x) (bei anderen Marken gibt es bestimmt ähnliche Kameras, und als Neueinsteiger ist die Markenwahl völlig egal) bevor er sich über Spiegel, oder keinen Spiegel hinterfragt. Erst wenn klar ist, dass die Zeit da ist, die Lust auch bleibt, wenn mal nichts zu sehen ist, oder das Ergebnis nicht so ausfällt wie gewünscht und man sich hinterfragt warum und es dann immer wieder probiert, erst nach dieser Zeit entstünde heute für mich die Frage möchte ich Spiegel, oder will ich Spiegellos. Erst wenn es bis dahin so gut läuft, dass es… Weiterlesen »

Bernd

Ich werde keine DSLR mehr kaufen. Die Vorteile finde ich zum Teil überbewertet. Klar, die Größe und Gewicht eines Bodys ist Geschmacksache. Aber was bringt mir ein Heller & Klarer Sucher, wenn das geschossene Bild dem gar nicht entspricht, da es Digital ist bzw nicht die richtige Realität abbildet.

Alfred Proksch

System Frage? Der platte Spruch: „Die beste Kamera ist die die man dabei hat.“ ist manches mal richtig. Wie aktuell das Gerät ist spielt dabei erst mal keine Rolle, es muss parat sein wenn ich es brauche. Da liegt das eigentliche Problem. Bei mir persönlich kann das dazu führen das mein Smartphone mit all seinen Nachteilen zum Einsatz kommt. Dann bewahrheitet sich der zweite blöde Spruch: „Besser ein weniger gutes Bild als gar keines!“ Es geht am Ende um die Bilder die der Fotograf gemacht hat. Darum wofür sie verwendet werden. Wer ein fertiges Foto betrachtet findet es gut oder schlecht, womit es gemacht wurde sieht man dem Bild nicht an. Anders ist es wenn ich bewusst zum Fotos machen unterwegs bin, vielleicht sogar mit einer fertigen Bild Idee im Kopf. Dann soll eine System Kamera mit bester Technik meine Kreativität umsetzen können. Größe, Gewicht, Volumen der Ausrüstung sind mir in diesem Fall egal denn ich möchte ein möglichst perfektes Ergebnis haben. Für beste Ergebnisse spielt je nach Anforderung die verwendete Technik eine entscheidende Rolle. Da kann es sein das eine Spiegellose besser funktioniert als eine DSLR weil sie besser zur Bildidee passt. Was aber wirklich immer sein muss ist… Weiterlesen »

RaBe

Mit einer „Bildidee im Kopf“ ist mir noch nie ein gutes Foto gelungen.
Intuitiv geschossene Fotos sind meist die besten Fotos.
Das setzt natürlich voraus, dass man sein Gerät beherscht.

Dominik

Im Jahre 2020 sind DSLR obsolet. Da fehlt schlichtweg die Motiverkennung. Dank Olympus, Sony und Fujifilm gibt es daran auch nicht mehr viel zu argumentieren. Dinosaurier wie Nikon und Canon werden sich anpassen oder aussterben. Canon zumindest zieht jetzt komplett mit. Entwicklungsgelder fließen gänzlich nur noch in das R System und in die RF Linsen. Knapp 5 Jahre verpennt, aber immerhin jetzt auf der linken Spur mit Top-Speed wird aufgeholt. Noch 2…3 Jahre und die sind dran. Wozu jetzt noch eine DSLR gut sein soll kann ich mir als Ingenieur und zugleich Fotograf nicht erklären. Ok ok… aus nostalgischen Gründen habe ich noch eine Nikon FE2 im Regal mit 2…3 Objektiven. Und in ein paar Jahren werden wir uns der Frage auch nicht mehr stellen. Da wird es im Laden nur noch DSLM zu kaufen geben. Kameras wie eine Nikon D6 und D780 sind letzte Zuckungen in diesem Segment. Man muss die „alte“ (im doppelten und dreifachen Sinne) Kundschaft mit den ganzen Objektiven ja noch bedienen. Solange der „Einsteiger“ nicht 50+ Jahre ist, wird er eh zur DSLM greifen… oder gar nicht, weil er ja ein Smartphone hat. Die Realität beweist es deutlich

Alfred Proksch

Servus Dominik ja, so wird es kommen. Deine Voraussage ist richtig. Etwas wichtiges möchte ich hinzufügen, meine Altersgruppe wird immer größer denn wir leben länger als gedacht. Ich habe mich mit Commodore 64 und Atari beschäftigt, da waren die Monitore noch Bernstein- oder Grünfarbig. An digitale Bildverarbeitung hat da noch keiner gedacht. Für die Datenübertragung wurde der Telefonhörer auf einen Kuppler gelegt. Für mich als beruflichen Fotograf gab es DEN Schnittpunkt als die ersten sündhaft teuren Scanner meine Mittelformat und Plan Film Dias verarbeiten konnten, als Adobe eine rudimentäre Entwicklung und Druckvorbereitung auf den Markt brachte. Der zweite Schnittpunkt war mein erstes CCD Rückteil mit 30 Megapixel an der Fachkamera es war eine Arbeitserleichterung und hat mir viel Zeit und Kosten erspart. Zurück zum Thema! Mittlerweile haben Systemkameras technisch alles was für hochwertige Bilddateien erforderlich ist an Bord. Entscheidend ist die verwendete Software. Die Objektive sind besser geworden. Es ist also alles vorhanden um erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Das meine beiden heute verwendeten Systeme (Mittelformat und APS-C) Spiegellos sind hat sich zufällig ergeben weil ich bei beiden eine einheitliche Bedienung nutzen wollte. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach wird die Art der Präsentation von Bildmaterial einen stärkeren Einfluss auf die Kamera Entwicklung… Weiterlesen »

Klausmaus

Bill Gates hat in den 80ern schon an Streaming und TV on demand gedacht… . Genau, für den Amateur, wie will er 45 MP für die Ausgabeseite nutzen ausser bei der Ausschnittsvergrösserung und beim Pixelpeepen?

REINHART REUSCHEL

Wenn Du auch so ein alter Hase bist wie ich (75), wirst Du verstehen, dass spiegellose Leicas M und Makina67 und Mamiya 6 und Mamiya 7 etc etc wunderbare spiegellose Kameras sind – ob man sie nun noch nutzen mag oder nicht;-))

Bernhard

Da fehlt schlichtweg die Motiverkennung.

Ist das nicht die Aufgabe des Fotografen?
Sorry, aber wenn ich ein Motiv nicht sehe, dann hilft mir eine Kamera auch nicht …

REINHART REUSCHEL

Isso. Oder degeneriert Fotografie zum BLIND DATE? KI = Hirn ist aus, oder?

Flash

Hallo Mark,

vielen Dank für den DSLR/DSLM Vergleich, sehr schön zusammengefasst.

Ich dachte schon ohne DSLM verpasse ich etwas, doch es bestätigt sich meine Vermutung, dass es sich einfach „nur“ um ein weiteres System handelt und nicht unbedingt um die Nachfolge von DSLR Kameras. Es ist einfach etwas handlicher und leichter, punkt. Sensorleistung ist identisch, die Bildquali wohl ebenso. Wozu dann also vom DSLR System auf eine DSLM wecsheln? Macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Für Neueinsteiger oder Erstausrüstungen kann das schon sinnvoll sein, wer bereits vieles um seine DSLR angeschafft hat, muss auch nicht wechseln.

Ich kann getrost bei meinen DSLR für die Landschaftsfotografie bleiben und die vielzahl der Objektive nutzen. Wenn eines Tages die DSLR’s nicht mehr funktionieren sollten wird auch schon eine heutige DSLM zum alten Eisen gehören. Also zurücklehnen und entspannen. Vielleicht gibt es ja doch noch einen „Afterburner“ mit der EOS 5D5 als einen der letzten Dinosaurier“, mal sehen 😉

Uneternal

Eine sehr gute Zusammenfassung.
Zu was ich allerdings wieder nicht zustimmen kann, ist der Punkt, dass es für DSLRs mehr Objektive gibt. An Canons und Nikons DSLM Modellen lassen sich DSLR Optiken per Adapter NATIV nutzen (fokussieren teilweise sogar besser als an ner DSLR). An Sony lässt sich zwar nichts wirklich nativ adaptieren, aber trotzdem hat man die Möglichkeit nicht nur alte Sony A Objektive zu nutzen sondern auch ein Großteil Canon-Objektive. Dazu bieten DSLMs die Möglichkeit so gut wie jede alte manuelle Optik zu adaptieren. Also wenns wirklich um mehr Objektivauswahl geht, ist die DSLM der klare Gewinner.

Fazit: Das Ende der DSLR ist Nahe. Ich denke dass DSLRs noch maximal 10 Jahre überleben. 2025 werden wahrscheinlich die meisten Kameras auf dem Markt bereits DSLMs sein. Von daher muss man sich auch keine Gedanken machen, was nun besser oder schlechter ist. Denn in den nächsten Jahren werden die wenigen Nachteile der DSLMs verschwinden und die DSLR wird leise in den Ruhestand gehen, genauso wie Filmkameras in den 2000ern verschwanden.

Konrad Till

Hallo Mark,
richtig toller Artikel. Thema voll auf den Punkt gebracht.
Kenne das fotografieren noch aus Minox GT Zeiten, mit manueller Blendenvorwahl, damals konnte man schon mit Spiegel freien einfachen Dingern gute Bilder machen.
Seit Jahren frage ich immer mal wieder Besitzer von digitalen Spiegelreflexkameras, wozu denn der Spiegel, die Mechanik gut sei, noch keiner konnte mir das erklären!
Auf meine Ansage hin, dass mehr bewegte Teile, mehr Gewicht, mehr Mechanik die kaputt gehen kann UND vor allem mehr Bewegung im Moment des Fotografierens eher kein Vorteil sein können, von den Kosten hierfür ganz abgesehen – habe ich noch nie eine passende Replik erhalten.
Hier zum ersten mal eine Erklärung die gut und sinnvoll ist.
Daher für mich als Laie – top Info – klare Tendenz was passt.
Vielen Dank.
Konrad

REINHART REUSCHEL

Wetten, dass eine aktuelle Spiegellose eher unbrauchbar wird als meine 50 Jahre funktionierende NikonF2? Die Spiegellose von heute wird Probleme mit ihrer Software bekommen, mindestens.

DSLR

Das Ende der DSLR … ähm – ja. Und die DSLM?
Wirklich steigende Verkaufszahlen gibt es dort seit Beginn der Zählungen nicht.
Und die DSLR müssen natürlich abnehmen, weil die von dem Extrem-Maximum sich wieder auf Normalmaß gesundschrumpfen müssen, Extrem-Maximum herrührend vom Umstieg der ganzen Analog-Fotografen auf Digitalkameras.
So einen Umstiegs-Peak werden die DSLMs nie erleben, die werden froh sein müssen, wenn sie weiter stagnieren.
Die Zahlen grafisch hier aufbereitet sind interessant genug:
https://www.bilddateien.de/blog/2020-02-04-dslr-spiegellos-aktualisierung-der-zahlen.html

Klausmaus

Mich erinnerte es an das Ende der Zweiäugigen, in der Bildqualität waren sie dem Kleinbild damals hoch überlegen. Damals konnte man sich auch überlegen, sie noch zu kaufen, was nicht die schlechteste Entscheidung gewesen wäre. Den Grund gibt es heute allerdings nicht.

REINHART REUSCHEL

Es sei denn, Du guckst auf die Bilder einiger weltbester Fotografen, die mit Zweiäugigen gemacht wurden. Dann gibt es einen Grund, noch einmal darüber nachzudenken. Ich habe gerade meine eher weniger Mittelformat-Negative hervorgeholt und wieder Lust bekommen auf eine 6×6 TLR: mein Favorit war die preiswerte, aber sehr brauchbare Yashicamat 124 G, und die Preise heute zeigen, dass ich hier nicht allein bin > Tendenz steigend!

Ingo

Hallo Mark,
danke erstmal für den schönen und sehr umfassenden Artikel.
Wichtiger als der Sensor ist die Objektivqualität.
Und hier denke ich gibt es sehr wohl große Unterschiede zwischen DSLR und DSLM.
Zum einen haben 5 von 5 erwähnten Kameraherstellern DSLM Kameras im Angebot, nur zwei davon aber DSLR. Und davon hat einer wiederum gesagt, daß er aktuell keine neuen DSLR Objektive entwickeln wird.
Und das ist nämlich ein entscheidender Vorteil bei DSLM. Schau dir mal das neue zusammenschiebbare 70-200 von Canon an oder das 2,0/24-70. Sehr teuer, aber etwas ganz besonderes.
Jegliche weitere Objektiventwicklung wird sicher für die DSLM kommen. Und da die MP der Sensoren ja kontinuierlich weiter wachsen, sind neue Objektivrechnungen und Vergütungen sehr wichtig.
DSLR haben ihre Stärken auf dem Gebrauchtmarkt wenn man mit dem sehr guten ist-Zustand zufrieden ist.
Aber was die Bildqualität betrifft, insbesondere das zukünftige Potential neuer Sensoren, dürfte die Entscheidung für eins der beiden Systeme eigentlich klar sein.

Reiner

Die besten neu gerechneten Objektive sind allesamt für DSLM und nicht für DSLR gebaut.

Aber auch die preisgünstigeren neu gerechneten Modelle sind besser als der alte Kram für die DSLRs.

Herr Uschold hat das schon bei Krolop und Gerst erläutert.

Spätestens nach diesen Videos war mir klar, dass ich meine alten Schätzchen allesamt abstoßen musste. Nur dann, wenn man Kleinbildformat geeignete Objektive am APS-C Sensor benutzt, kann man das eine oder andere ältere Objektiv noch erfolgreich einsetzen.

REINHART REUSCHEL

Suchst Du nach Perfektion der Objektive oder nach Perfektion Deiner Bilder? – jedem das Seine…

Hartmut

Hallo Mark,
mir hat der Vergleich der Systeme und die aufgezählten Vor- und Nachteile gut gefallen. Einige Änderungen sind wohl tatsächlich im Laufe der Zeit hinzugekommen. Der Artikel ist gut und verständlich geschrieben.
Ich fotografiere zur Zeit noch mit einer Canon 77d und überlege mir, mich einen Schritt zu verbessern.
Ich schwanke zwischen 90d, 6d II oder halt die Umstellung auf die Canon R.

Ferdinand Leinenbach

Hallo Das ist ein sehr guter Bericht über die beiden Kameratypen. Zur Zeit fotografiere ich mit eine Sony Alpha 65 und bin sehr zufrieden damit. Auch mit den verschiedenen Objektiven von Sigma und Sony.
Des Gewichtes wegen liebäugele ich mit der Sony Alpha 6ooo . In der Kitversion wird sie bei Media -Markt mit Chip und Tasche für 399,- Euro angeboten.
Andere Bewerber haben sie für ca. 150-200,- Eur mehr inseriert, ohne Tasche .
Ich bin hin und hergerissen, ob auch die Qualitäten der Angebote trotz des Preisunterschiedes gleich sind.
LG Ferdinand

Helmut

Hallo…. einen Aspekt habe ich nicht gefunden…. Sensorflecken. Ich besitze DSLR und DSLM… und bei der Systemkamera treten diese deutlich bis eklatant häufiger auf

Anay

Da ist man aber auch einfach zum großen Teil selber dran Schuld. Man muss die Kamera einfach entsprechend handhaben.

Andreas Dickreiter

Hallo,

den Artikel finde ich auch noch nach 5 jahren lesenswert. Zwei Punkte sprechen meiner Meinung nach gegen die Spiegellosen, die nur wenig oder garnicht erwähnt wurden.

Da ist zum einen, das oft krasse (!) Missverhältnis zwischen Verkleinerungstendenz bei den Gehäusen und der Gigantonomie bei den Objektiven. Das geht nicht zusammen. 1 kg Glas für eine Normalbrennweite? Gehts noch? Und dazu ein Gehäuse, das einem bald zwischen den Fingern durchfällt? Mal von den grotesken Preisen für neue Objektive abgesehen.

Und das andere ist, dass ein elektronischer Sucher, genau wie jeder Fernsehbildschirm seit es TV gibt, auf optischer Täuschung basiert. Keine Frage: es gibt hier krasse Entwicklungsfortschritte. Aber eine Täuschung bleibt es, sie wird nur immer raffinierter. Es sind immer nur Einzelsegmente aus einem Bewegungsablauf, sie suggerieren uns Bewegung, können diese aber nicht darstellen. Unser Auge ist so träge, daß es sich prima überlisten läßt. Ich möchte das aber trotzdem nicht. Ich möchte durch den optischen Sucher die Bewegung wirklich sehen, selbst wenn mein Bild nachher auch nur ein Einzelmoment sein wird.

VG Andreas

REINHART REUSCHEL

Beide Argumente sind eindeutig richtig. Aber die Menschen werden durch all diese digitale Hyper-Entwicklung immer denaturierter und können gar nicht mehr selber wirklich hingucken: sie brauchen alle möglichen Assistenz-Systeme und künstliche Intelligenz, weil sei keine eigene Intelligenz mehr aktivieren können.

Counsel29

Ein aufschlussreicher Beitrag, bei dem die wesentliche Unterschiede gut dargestellt wurden. Allerdings ist es schade, dass die neue Reihe der Sony A7 C (Weitere Modelle werden sicher folgen) noch nicht auf dem Schirm ist. Diese Vollformat-Kamera von der Größe einer APS-C – Systemkamera ändert vieles. Vor allem aber: Sony hat wohl in der Entwicklung immer noch die Nase weit vorn. Das ist auch wichtig für Kauf-Entscheidungen.

Jupp

Ich würde Sony zwar nicht mehr mit der Nase vorn im Wind der Entwicklungen sehen. Sony-Nutzer profitiert gerade davon, dass der E-Mount schon lange und unverändert am Markt ist. So werden für DSLR keine neuen Objektive mehr entwickelt, aber die Mounts RF und Z von Canon und Nikon, derzeit nicht wirklich mit alternativen Objektiven von Sigma versehen werden. Ich hätte gern ein aktuelles Sigma 105mm DG DN f/2.8 Macro ART für Canon RF. Was für E- und L-Mount verfügbar ist, darauf muss man wohl für Z- und RF-Mount noch warten – warum auch immer.

Counsel29

Für die zukünftige Entwicklungen erwarte ich, dass weit mehr Energie in die Entwicklung von Software gesteckt wird, durch die Objektiv-Fehler ausgeglichen werden, ja die sogar ein integriertes zum Teil automatisierte Bildbearbeitungsprogramm beinhalten. Die neue Zeiss ZX1 – Kamera mit integriertem Lightroom ist der erste Schritt in diese Richtung. wenn eine solche Kamera dann noch einen extrem hoch auflösenden Sensor hat, ist die Anschaffung von Teleobjektiven nur noch beschränkt notwendig.

Micha

Das kann ich so nicht stehen lassen, vor allem den letzten Satz, denn dieser ist aus zwei Gründen Unsinn.
Zum einen kann man Digitalzoom selbst mit extrem hoch auflösenden Sensoren nur sehr begrenzt einsetzen. Da der Sensor eine zweidimensionale Fläche ist, kann man nicht einfach so rechnen, dass man die Hälfte der Pixel benutzt, um die doppelte Brennweite zu simulieren – nein, man muss den Zoomfaktor quadrieren. Doppelte Pseudo-Brennweite bedeutet, es werden nur 1/4 der Pixel genutzt. Und 10fach Digitalzoom würde selbst von einem 100-Megapixel-Sensor nur noch 1 Megapixel nutzen, wäre also selbst mit der besten Digitalzoom-KI nicht zu gebrauchen. Dafür bräuchte man dann schon einen 1-Gigapixel-Sensor. Aber bau mal einer ein Objektiv, das scharf genug ist für 1 Gigapixel. Wenn man sich den Preis einer ZX1 anschaut, dann würde so eine Gigapixel-Kamera wohl in einem Preisrahmen liegen, für den man auch ein Eigenheim bekommt. Dann doch lieber eine Systemkamera mit extra Teleobjektiv kaufen.
Und zum anderen bedeutet mehr Brennweite auch weniger Schärfentiefe. Ein oft gewünschter Effekt, für den man bewusst Teleobjektive einsetzt. Diesen Effekt kann man nicht überzeugend simulieren.

Valwo

Hi,
Der Artikel bietet einen super Überblick, ich hätte da aber noch eine Anregung:
Auch wenn die Sony/Minolta-SLTs nicht mehr die allerneuesten und bekanntesten sind, vereinen sie doch quasi das beste aus beiden Welten: Phasenautofokus über das AF-Modul – auch im Live-View, elektronischer Sucher, lange Akkulaufzeit und, vor allem für Leute mit kleinerem Budget, eine unglaublich große Auswahl an Objektiven, besonders im gebrauchten Bereich, aber auch im neuen.

Roland

Toller Artikel,
zum Thema Sucher hätte ich noch was, nämlich zum Thema Filter bzw. im speziellen Polfilter. Wenn man an einer DSLR einen Polfilter dreht, sieht man ganz klar, wann er „greift“. An einer DSLM ist bei Verwendung einer Automatik es schwieriger, da die Automatik das Licht nachreguliert und den „gepolten“ Himmel aufhellt.
Ich habe es mir angewöhnt, den Polfilter vor dem Anschrauben mit dem Auge zu „justieren“, mir die Stellung zu merken (anhand der Beschriftung am Filter) und erst dann aufzuschrauben. Alternativ kann man auch die Belichtung komplett auf M(anuell) stellen und dann einstellen.

Klausmaus

Sehr gut!

Reiner

Die Auswahl an Objektiven ist doch kein Kriterium mehr.

Für den Sony e-mount stehen inzwischen doch sehr viele Objektive in allen Preisklassen zur Verfügung. Adaptiere alte Schätze sollte man allmählich vollständig ersetzt haben.

Sport und Wildlife erfordern sehr schnelle Kameras und entsprechende Objektive. Beides kann man inzwischen auch als DSLM kaufen und nutzen. Das Angebot von Sony ist auch dort eindeutig top.

Auch die Akku-Laufzeit wurde inzwischen deutlich verbessert.

Markus Gaide

Toller Beitrag Mark,
Ich mag beide Varianten sowohl bei Landschaften,Architektur und ganz selten Portraits oder Nachts die Vorzüge der DSLM aber nur wenn diese auch einen Batteriegriff haben. Für Tier und Sportfotos ziehe ich nach wie vor sehr gerne die DSLRS vor. Die liegen eben schon mit langen Brennweiten besser in meinen Händen aber auch hier Rüste ich gerne mit Batteriegriffen nach. Auch finde ich bei solchen Bildern den Optischen Sucher besser ist (Gilt wieder nur für mein Empfinden), Zumal ein für mich entscheidender Vorteil ist das die DSLR Bodys und Objektive durch den guten Gebraucht Markt auch bezahlbarer sind (Canon). Mich stört es wenig wenn ich DSLR Objektive auf eine DSLM Setze. So kann ich eben die passende Kombi für den Einsatz Zweck zusammenstellen und mitnehmen. In dem Sinne geht raus und macht Fotos 😉

DirkB

Ein sehr interessanter Artikel, den ich eigentlich gar nicht mehr bräuchte. Denn ich habe mich entschieden. Ein sehr gewichtiger Grund war für mich, dass ich APS-C und Vollformat in einem System nutzen kann. So spazieren in meinem Rucksack gern eine APS-C Kamera mit einem Makro-Objektiv und eine Vollformat Kamera mit Tele mit mir herum. Und ich kann die Objektive untereinander tauschen.
Warum war das nun wichtig? Ganz einfach: ich habe damals wieder mit der Fotografie angefangen und wollte zuerst sehen, ob das nur eine „Phase“ oder doch ein richtiges Hobby ist. Deshalb der Start mit APS-C. Aber immer mit der Option auf Vollformat.
Leider haben die Strategen von Canon hier nicht mitgedacht, dann hätten sie wahrscheinlich ihre APS-C mit dem R-Anschluss herausgebracht.
Egal, die Entscheidung damals war gut und richtig, ich nutze sehr gern die Möglichkeit der Kombination beider Systeme.
Klar, es ist Sony geworden.

Michael Zekl

Wow, vielen Dank für diesen exzellenten Artikel! Ich habe mir vor einigen Jahren noch eine gebrauchte Canon 7D Mark II gekauft, aber die Zukunft gehört ohne Frage den DSLM!

Thorsten

Mit der Augenerkennung ist es kinderleicht mit sehr lichtstarken Objektiven die Schärfe bei Offenblende exakt auf die Augen zu bekommen. Da die Schärfe über den Sensor gemessen hat man auch bei Infrarot-Umbauten kein Probleme mit Fehlfokus. Da kann man auch mit aufgeschraubtem schwarzen 800 nm Filter ohne Stativ Bilder schießen. Das Bild wird ja vom EV angezeigt.

KlausR

Zwei Fragen stellen sich mir, wann kommt ein sphärischer Bildsensor, der die aufwändigen Objektivberechnungen überflüssig macht? In Museen sieht man gelegentlich stereoskopisch aufgenommene, meist Schwarz-Weiss-Bilder, die einen ganz anders in die Situation hineinversetzen als das ganze Getue mit dem Bokeh einen Raumeindruck zu vermitteln, den es natürlicherweise so eigentlich nicht gibt. Das kommt dann in 10 Jahren… :-).

Reinhold

Vielen Dank für den Artikel. Ich versuche mich gerade beim Suchen nach einer Neuanschaffung und momentan hat da die SLR die Nase für mich vorn. Der entscheidende Vorteil liegt neben dem optischen Sucher beim Spiegel selbst. Dieser dient dem Sensor unter anderem auch als Schutz vor Außeneinwirkungen beim Objektivwechsel.

REINHART REUSCHEL

Spiegellos hat für mich keinen Mehrwert. Ich bleibe bei DSLR und außerdem bei analogen SLR. Da bevorzuge ich nicht die hier angebotene Pentax K1000, sondern die wunderschöne Asahi Pentax Spotmatic Black Body von 1972 – still going strong;-)) Leider sind die dazugehörigen Wunschobjektive teuer, weil selten; das lag an dem M42-Schraubgewinde, sodass sich der durchschnittliche Pentax-Freund mit billigen Nicht-Pentax-Produkten zufrieden gab. Was ich an guten Objektiven in der Menge brauche, habe ich bei Nikon günstiger – es sind immer mehr als zwei Dutzend;-))

Mohamed

Sie erwähnen hier nicht das bekannte Problem von Flecken auf Bildern von digitalen spiegellosen Kameras. In diesem Bereich schneiden DSLRs oft besser ab, da Flecken auf Bildern bei DSLRs oft geringer auftreten können als bei digitalen spiegellosen Kameras (DSLMs). Dies resultiert aus der Bauweise von DSLRs und dem Einsatz eines Spiegels zwischen Objektiv und Bildsensor, was sie weniger anfällig für direkten Staubkontakt auf dem Sensor macht. Um solche Flecken zu beheben oder zu vermeiden, kann bei DSLMs der Reinigungsmodus aktiviert werden (sofern unterstützt), um den Sensor vorsichtig zu säubern. Hierbei sollten die Anweisungen in der Kameraanleitung sorgfältig befolgt werden. In vielen Fällen ist es ratsam, die Sensorreinigung einem Fachmann zu überlassen, um Beschädigungen zu vermeiden.
Ich musste das bei meiner Nikon Z50 mehrmals durchführen, was mir leider den Spaß verdorben hat.