Canon Kameras

Canon bestätigt: Keine neuen Flaggschiff-DSLRs mehr

Canon bestätigt in einem Interview, dass es keine neuen Flaggschiff-DSLRs mehr geben wird. Das Ende der DSLR scheint näher denn je.

Im November 2021 haben wir euch in einer Umfrage zur Zukunft der DSLR bei Canon und Nikon befragt. Die Meinungen gingen dabei weit auseinander, so waren 22 Prozent der Befragten beispielsweise der Meinung, dass ab sofort überhaupt keine neuen DSLRs mehr erscheinen werden. 21 Prozent waren sich hingegen sicher, dass Canon und Nikon bei teuren DSLRs langfristig Modellpflege betreiben werden.

So sieht das Endergebnis der Umfrage aus:

Wie sieht die Zukunft der DSLRs bei Canon und Nikon aus?
  • Noch ein bis zwei Jahre dezente Modellpflege, dann ist komplett Schluss 46%, 689 Stimmen
    689 Stimmen 46%
    689 Stimmen - 46% aller Stimmen
  • Es werden ab sofort überhaupt keine neuen DSLRs mehr erscheinen 22%, 331 Stimme
    331 Stimme 22%
    331 Stimme - 22% aller Stimmen
  • Langfristige Modellpflege bei teuren DSLRs, nicht bei günstigen 21%, 312 Stimmen
    312 Stimmen 21%
    312 Stimmen - 21% aller Stimmen
  • Canon und Nikon werden in allen Preisklassen langfristig Modellpflege betreiben 5%, 72 Stimmen
    72 Stimmen 5%
    72 Stimmen - 5% aller Stimmen
  • Langfristige Modellpflege bei günstigen DSLRs, nicht bei teuren 3%, 42 Stimmen
    42 Stimmen 3%
    42 Stimmen - 3% aller Stimmen
  • Canon und Nikon werden sich irgendwann wieder verstärkt auf DSLRs konzentrieren 2%, 36 Stimmen
    36 Stimmen 2%
    36 Stimmen - 2% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 1482
22.11.2021 - 29.12.2021
Umfrage beendet

Canon CEO: EOS-1D X Mark III „das letzte Modell der Serie“

Nun stellt heraus, dass die 21 Prozent, die mit einer langfristigen Modellpflege bei teuren Spiegelreflexkameras gerechnet hatten, falsch lagen – zumindest im Falle von Canon. Canon CEO Fujio Mitarai hat nämlich in einem Interview mit der großen japanischen Tageszeitung Yomiuri Shimbun bestätigt, dass die Canon EOS-1D X Mark III die letzte Flaggschiff-DSLR des Unternehmens sein wird. Die Entwicklung und Produktion sollen in einigen Jahren eingestellt werden.

Hier einige Zitate aus dem originalen Interview, automatisch übersetzt mit DeepL:

In einem Interview mit der Yomiuri Shimbun verriet Fujio Mitarai, Chairman, President und CEO von Canon, dass das Unternehmen die Entwicklung und Produktion seiner digitalen Spiegelreflexkamera-Flaggschiffe in einigen Jahren einstellen und sich auf spiegellose Kameras konzentrieren wird. […] Das Flaggschiff unter den DSLR-Modellen von Canon war die „EOS-1“-Serie, deren erstes Modell 1989 eingeführt wurde. […] Das neueste Modell, die EOS-1D X Mark III, wird das letzte Modell der Serie sein. […] Das Unternehmen plant, die Entwicklung und Produktion von Spiegelreflexkameras der Einstiegs- und Mittelklasse vorerst fortzusetzen, da die Nachfrage nach diesen Kameras in Übersee groß ist.

Gegenüber PetaPixel bekräftigt Canon, dass „zukünftige Flaggschiff-Kameras ausschließlich als spiegellose Systemkameras“ auf den Markt kommen sollen.

Die Aussagen im Detail betrachtet

Canon bestätigt also, dass es keine neuen teuren Spiegelreflexkameras mehr geben wird. Flaggschiff-Kameras sollen in Zukunft nur noch als spiegellose Systemkameras auf den Markt kommen. Ganz konkret spricht das Unternehmen von der EOS-1D X Reihe, doch ich denke man kann diese Aussage auch auf andere teure Kamerareihen wie zum Beispiel die Canon EOS 5D Reihe beziehen. Ganz eindeutig ist Canon hier allerdings nicht.

In der Einsteiger- und Mittelklasse sollen Entwicklung und Produktion von Spiegelreflexkameras vorerst fortgesetzt werden. Ich finde es etwas verwirrend, dass Canon immer von „Entwicklung und Produktion“ spricht. Ich verstehe „Entwicklung“ hier allerdings eher als Synonym für Produktion, zumindest glaube ich nicht, dass Canon hier „Neuentwicklungen“ im Sinne von neuen Kameras meint.

Trotzdem scheint das Ende der DSLR im High-End-Bereich mehr oder weniger beschlossene Sache zu sein, während Canon im Einsteiger- und Mittelklassebereich das Hintertürchen noch einen Spalt weiter offen lässt. Ich halte hier ganz dezente Modellpflege für denkbar, aufregende Neuheiten werden wir aber mit Sicherheit nicht mehr sehen.

Einige Webseiten wie zum Beispiel Canonrumors deuten das Interview mit Fujio Mitarai bereits als Bestätigung für das Ende sämtlicher Canon DSLRs. So weit würde ich nicht gehen, denn in dem Interview ist ausschließlich vom Ende der EOS-1D X Reihe und teurer Flaggschiff-DSLRs die Rede. Trotzdem, dass wir in den nächsten Jahren noch neue Spiegelreflexkameras aus dem Hause Canon sehen werden, ist nach dem Interview deutlich unwahrscheinlicher geworden.

Wie beurteilt ihr die Aussagen von Fujio Mitarai?

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Carsten Klatt

Na da sind wir aber alle überrascht. 😀

Alfred Proksch

Lohnt auch nicht mehr, schließlich hat man mit Volldampf Werbung für Spiegellos gemacht, ein neues Bajonett eingeführt und durch Nichtbeachtung von APS-C Produkten die Kundschaft ins Vollformat gezwungen.

Ob überhaupt eine RF-APS-C kommt? Wenn dann höchstens ein Alibi Modell mitgeliefert der Adapter für die unverbesserlichen Altkunden.

Besser ist es freie Entwicklungskapazitäten für komplett neu designte Kameras mit Smartphone Anbindung und dementsprechender Software zu nutzen. Denn selbst DSLM System Geräte werden Probleme bekommen wenn sie sich nicht in Richtung digitale Multitalente entwickeln.

Für mich eher eine bedauerliche Entwicklung, für Canon aber ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Markus B.

Naja, das mit APS-C sehe ich mit gemischten Gefühlen. Einerseits wäre eine R7 mit APS-C sicherlich interessant, aber wer wird das Modell kaufen? Zumal man hierfür auch wieder Objektive entwickeln muss, um den Crop-Faktor zu berücksichtigen. Und wer eine günstige VF will, der greift zur RP…einerseits ist es sicherlich strategisch vernünftig nur noch einen Objektivanschluss zu haben (siehe auch Nikon, Sony und L-Allianz), andererseits hat man natürlich im Weitwinkelbereich den Nachteil des Crop-Faktors und braucht doch wieder speziell angepasste Objektive. Ich glaube auch, dass bei den grossen drei (Nikon, Sony, Canon) der APS-C Bereich zukünftig nur noch als Anhängsel betrachtet werden wird, um die Palette nach unten abzurunden und Käufern den Einstieg ins VF leichter zu machen. Während die A7er Serie super läuft, fristet die 6xxx Serie ein Nischendasein. Gleiches gilt bei Nikon: Z50 und Zfc sind tolle Kameras, aber es gibt kaum darauf zugeschnittene Objektive. Genauso wird es auch bei Canon kommen…

Ingo

Was die Entwicklung betrifft, ich denke, da ist insbesondere die Firmware gemeint und eventuell Zubehör.
Ich denke, im Einsteigerbereich werden deshalb noch DSLRs angeboten und eventuell weiterentwickelt, weil den Umstellung und Entwicklungskosten auf DSLM sich noch nicht rentiert.

Rüdiger

Wobei auch eine gewisse Modellpflege betrieben werden muss, weil Bauteile und ICs im Laufe der Jahre nicht mehr hergestellt werden und ersetzt werden müssen. Dafür wird dann kein neues Produkt eingeführt, sondern das passiert still und heimlich.

Cat

Finde ich gut und konsequent.
Es gibt Millionen Spiegelreflexkameras, wer eine will, wird eine finden.
Die Argumente mit dem Sucher sind nicht mehr stichhaltig, Suchermonitore sind schon längst weitgehend praktischer. Genauso wird es bald das Ende aller mechanischen Verschlüsse geben.
Das ende aller fetten Grosskameras ist das ja trotzdem nicht, weil Nikon das Verlangen ja stillt.

Frank

Es mag durchaus konsequent sein, die DSLR auf’s Altenteil zu schicken. Aber mit der Hinwendung zum neuen Bajonett und der Entwicklung neuer Objektive dafür ging auch eine massive Preissteigerung einher. Die mögen die Fotografen in den reichen Ländern vielleicht noch durch ihre Einkommen kompensieren können, teilweise zumindest. Ganz anders sieht das in den ärmeren Ländern aus. Da werden sich wohl viele Fotografen umorientieren müssen. Vielleicht zum Smartphone? Ich denke, die will Canon mit seiner Entscheidung bei der Stange halten, für einen begrenzten Zeitraum noch die kleineren DSLRs zu pflegen. Und mal ganz unter uns: Woher kommt eigentlich dieser arrogante Anspruch, daß alles immer vom letzten technischen Stand sein muß? Kann man mit alten Kameras etwa keine guten Fotos machen? Ich kann mich noch gut erinnern, daß unsere erste Waschmaschine für den eigenen Haushalt eine gut erhaltene gebrauchte war. Die war schon 13 Jahre alt, hat bei uns aber noch weitere 7 Jahre problemlos ihren Dienst versehen. Wir waren jung, hatten wenig Geld, warum also nicht was Altes? Ich finde, wir lassen uns hier zu sehr vor den Karren der Industrie spannen, daß neu immer gleich besser ist. Die setzt verständlicherweise auf schnelle Modellwechsel, mit Inkompabilität zu älteren Modellen. Vielleicht sollte… Weiterlesen »

Leonhard

Alles richtig, lieber Frank, leider hat der „Fortschritt“ aber auch noch ganz andere Probleme mit sich gebracht. Deine Waschmaschine von früher in allen Ehren, aber heute kann man froh sein, wenn man eine nagelneue Waschmaschine kauft und die dann mal 7 Jahre hält. Nachhaltiger war jedenfalls das frühere Model, dieser ganze A+++++ Schwachsinn und neue Maschinen vergisst nämlich den ganzen Umweltdreck, den die dauernde Produktion von diesem Zeug verursacht, da wäre für einen alten Bock wie mich auch das alte Auto die umwelttechnisch gesehen bessere Alternative, beim permanenten Stehen haben die alle den gleichen Verbrauch, ob es der Umweltminister glauben kann oder nicht!

Frank

Genauso ist das. Die neuen Geräte halten einfach nicht mehr lange durch, weil die Lebenszeit von den Herstellern willentlich begrenzt wird. Warum sollten wir Hausgeräte so auslegen, daß sie 15 Jahre halten können, wo doch am Gerät selbst nicht mehr viel verdient wird. Da muß es der schnelle Modellwechsel halt bringen. Wenn man bei Nikon und Canon die DSLRs zum Schluß nur noch verschleudert hat, so war dies ein Fehler. Sich jetzt aus dieser Falle zu befreien, indem ein radikaler Wechsel durchgezogen wird ist auch nicht die feine englische Art. Und was den A++++++ Schwachsinn anbelangt, so ist das auch nur ein Täuschungsmanöver. Die angegebenen Wasserverbräuche der Waschmaschine bezieht sich auf die immer größer werdenden Trommeln von heute zwischen 7 und 10 Kilo Trockenwäsche. Rechnerisch ergibt das einen günstigeren Verbrauchswert. Bei immer kleiner werdenden Haushalten macht das aber keinen Sinn. Weil, entweder wird die Trommel gar nicht voll, oder das Lieblings T-Shirt muß unbedingt noch schnell sauber sein. Unter dem Strich ist der Verbrauch dann gar nicht niedriger. Und auch beim Auto liegst Du völlig richtig. Stehend haben die alle den gleichen Verbrauch. Und fahrend meistens auch, weil die Einsparung durch Downsizing beim Motor vom Mehrgewicht durch Zusatzsysteme aufgefressen wird.… Weiterlesen »

Carsten Klatt

Schon mal was von Miele gehört? Meine Waschmaschine habe ich seit 11 Jahren, die läuft störungsfrei. Geht sie kaputt, dann kommt ein Techniker von Miele. Nicht alles ist Schund. Schund kaufte jene, die nur billig wollen.

Frank

Völlig richtig, aber Miele geht halt den Weg über einen angemessenen Preis. Reparaturen sind bei Miele aber schweineteuer. Unsere letzte Miele hielt exakt 13 Jahre, ohne Reparatur, dann war Schicht. Und da es die Originalsteuerung nicht mehr gab, sollte die Reparatur mit Umbausatz 540.- Euro kosten. Das ist ein Drittel des Neuanschaffungspreises. Miele wirbt zwar damit, Geräte auf eine Lebensdauer von 20 Jahren zu konzipieren, die werden aber in den seltensten Fällen auch erreicht. Unser Miele Staubsauger schwächelt jetzt nach 6 Jahren schon. Kleines mechanisches Problem durch die Verwendung von billigen Kunststoffen. Auch bei Miele kocht man mittlerweile nur noch mit Wasser.
Ich bin selbst vom Fach, kann also viele Reparaturen selbst durchführen. Nur fehlen mir bei Miele die technischen Unterlagen zur Eigenreparatur. Die Umbausätze bedürfen nämlich teilweise einer Programmierung. Dazu rückt Miele die Unterlagen aber nicht heraus.
Ich muß aber eingestehen, daß die Mitbewerber von der Haltedauer deutlich schlechter sind. Deshalb würde ich auch immer bei Miele bleiben.

Robin

Sinnvoll.
Oder gibt es noch Video Cams mit Handkurbel?

Markus B.

Wofür noch eine neue 1Dx entwickeln? Für alle, die unbedingt das beste wollen, kommt bald die R1 und die R3 ist schon auf dem Markt. Für mich nur der einzige absolut logische und betriebswirtschaftlich sinnvolle Schritt…DSLR weiter bauen, wäre ungefähr so wie die S-Klasse weiterhin mit 12 Zylinder anzubieten statt auf E-Antrieb umzurüsten;)

Henry

Den Mercedes 600 V12 gibt es aber noch. Die Nachfrage ist also da.

joe

Also auch ich habe lange gezögert von DSLRs auf DSLMs umzustellen, weil ich die EVFs für viel zu schlecht hielt im Vergleich zu OVFs. Das hat sich inzwischen total geändert und sind wir mal ehrlich, OVFs sind auch nur wirklich gut bei den Top-Modellen. Bei der 5DIV war er gut, bei der D850 ist/war er spitze, aber alles was darunter kam war ja – speziell bei den Einstiegs und Mittelklasse Modellen, auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Solange es Nachfrage gibt würde ich noch welche anbieten, aber nie und nimmer neue entwickeln.

Carsten Klatt

Du hast die a900 vergessen. Die war lange Benchmark bei den Suchern.

w. W.

Wenn sich der Markt überraschend doch noch anders entwickeln würde hat der Manager bestimmt kein Problem damit, mit den Weiterentwicklungen der DSLM´s einfache DSLR- Updates auf den Markt zu schmeißen… aber dafür muß der Bedarf erst einmal da sein und erkannt werden… von daher doch sehr unwahrscheinlich.
–> und dann müßte vielleicht noch ein EF-auf-RF-Adapter… aber das wird ja wohl gar nicht erst nicht passen.
–> neue EF- Objektive wird´s wohl bestimmt nicht mehr geben.
=> Irgendwie macht Weiterentwicklung keinen Sinn mehr… allenfalls, wenn überhaupt Modellfplege

Uli

Canon bestätigt also, dass es keine neuen teuren Spiegelreflexkameras mehr geben wird.“ Dann gibt es jetzt also noch teure Spiegellose, haha. Und ein 70-200 nicht innenfokusiert kostet 40% mehr.
Ich deck mich noch mit 2 1X3 ein, denn die kann ja keiner mehr nehmen, wenn er auf RF Bajonett umsteigt. Und die EF Teles schön aus dem Service nehmen, damit sie einfacher Ihr neues System pushen können.


Rüdiger

Die EF Teles aus dem Service nehmen? Das wird sich Canon gut überlegen. Wenn die Kunden das in den falschen Hals bekommen, dann wechseln die sicher nicht auf RF, sondern zur Konkurrenz. Falls die in der Beziehung besser ist 😉
Außerdem lässt sich mit dem Service auch Geld verdienen. Musste letztens feststellen, dass die Canon-Technikerstunde mittlerweile bei 80 Euro liegt (netto), im Vergleich zu knapp 60 in 2018.
Für meine EF-S Linsen fand ich das ganz schön happig.

Leonhard

Letztendlich bleibt allen (außer Nischenherstellern) nichts übrig, aus dem DSLR-Bereich auszusteigen!

Die haben gemeinsam so viel Dickebackenmusik für DSLM gemacht, da werden bei DSLR nur noch sehr wenige Kunden übrig bleiben, nämlich die, die wissen, für was sie ein Werkzeug brauchen und was dieses Werkzeug dann können oder eben auch nicht können muss, eine zahlenmäßig m.M.n. gewaltig überschätzte Gruppe.

Wenn Hersteller aber nun bei DSLM viel Geld investieren wollen, dann haben die ein Problem:
Bei der Produktion ist es wie bei der Bigamie, zweigleisig fahren ist immer teuer, zwei Hochzeitstage, zwei Geburtstage, Weihnachten auch zwei mal und noch dazu nach einigen Jahren am Ende 2 mal nichts wirklich neues, dies braucht Mann nicht und Hersteller auch nicht, bringt die gleichen Probleme, Updates für die R1 plus für eine 1DXIV, braucht die Bilanz nicht!

Thorsten

Alles andere hätte mich auch gewundert.
Die werden das genau durchkalkuliert haben und zu dem Ergebnis gekommen sein, das bei rückläufigen Stückzahlen, sich teure Neuenwicklungen für Spiegelreflex nicht rechnen.

Alfred Proksch

„Butter bei die Fische“ ist die Ansage.

Jeder hat es für sich längst entschieden ob er mitmachen will oder eben nicht. Canon möchte den nächsten Schritt konsequent und ohne Altlasten gehen.

Persönlich habe ich mich fotografisch weiterentwickelt und den Werkzeughersteller gewechselt. So und so ist das immer mit Kosten verbunden. Das Problem mit der Weiterverwendung „alten Bestandes“ auf neuer Boliden Technik stellt sich für mich nicht.

Canon will Neukunden gewinnen. Dafür sind sie mit ihrem Portfolio gut aufgestellt. Bisher hat eine „Betreuung mit Adapter“ die Altnutzer bei der Stange gehalten. Daran wird sich bis auf die Auslaufgeschichte DSLR/EF Objektive nichts ändern.

@Leonhard bringt nebenbei andere Aspekte auf den Tisch. Sehe ich mir meine 10 Jahre alten Canon Bilddateien an dann stellt sich die Frage ob jemand ohne die EXIF Daten tatsächlich einen Unterschied zu den neuen R Dateien bemerken würde.

Wichtig für Canon sind die neuen Anwendungsfelder für Foto/Video Ergebnisse und deswegen hat man sich entschlossen ein neues System auf den Markt zu bringen. Wie gut das zukünftig funktioniert hängt letztendlich von Dingen wie der Pandemie und den daraus entstandenen Beeinträchtigungen ab.

Fazit für mich: Jeder wusste es und nun kommt eine offizielle Bestätigung hinterher.

BEN

Ich könnte mir nach diesem Interview vorstellen, dass für manche Regionen tatsächlich noch neue DSLRs entwickelt werden könnten. Wenn, dann aber sicher sehr wenige. Es gibt ja einen großen Markt an Objektiven dafür und ich könnte mir vorstellen, dass damit etwas ähnliches passiert, wie wir es zum Beispiel auf dem Automarkt beobachten können. Die ausrangierten Verbrenner werden ins weniger betuchte Ausland verkauft und fahren dort noch eine ganze Weile weiter. Die EF-Objektive sind ja nicht schlecht und irgendwelche Redaktionen in Afrika, Asien, Lateinamerika und sogar in Europa können sie gut und preiswert gebrauchen. Früher hat man auch den Toten die Kleidung ausgezogen und sie weiter getragen und verkauft, je nachdem wie arm man war und wie wertvoll die Kleidung. Viele Menschen dieser Erde können sich durch die Leichenfledderei der reichen Länder etwas mehr Wohlstand verschaffen. Witzig finde ich daher auch die Einstellung einiger Zeitgenossen, dass das, was auf den paar Quadratkilometern Deutschland passiert, das Maß der Dinge für die Welt sein sollte. Die Verbrennermotoren laufen noch Jahrzehnte weltweit fröhlich und erfolgreich weiter und auch die DSLRs werden sicher noch eine Weile genutzt. Der Unterschied zwischen gar keiner Kamera und einer DSLR ist halt größer als der Unterschied zwischen einer DSLR… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Hallo Ben, wertfrei betrachtet alles richtig. Genau so richtig ist das Atomstrom Co-zwei-frei ist.

Einem weltweit agierenden Konzern soziale Aspekte zuzuordnen? Canon ist egal was mit EF/DSLR passiert, solange damit noch Geld verdient wird ist es gut, ansonsten tschüss.

Übrigens wünsche ich Dir ein Glück bringendes Neues Jahr.

BEN

Danke, Alfred, für die guten Wünsche. Auch ich wünsche dir und auch allen anderen Lesern und Schreibern hier einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Zum Thema soziales Verhalten von Konzernen könnte man viel sagen. Vielleicht an dieser Stelle nur, dass natürlich die Profitorientierung an erster Stelle stehen wird. Nicht jedes soziale Verhalten muss altruistisch sein. Oft ergibt sich auch eine Win-Win-Situation. Eine völlige Ignoranz zu sozialen Fragen ist manchmal auch nicht zum (wirtschaftlichen) Erfolg dienlich.

Martin Berding

Canon hat entschieden einen neuen Weg zu gehen. Die alten Systeme werden irgendwann nicht mehr erhältlich sein, einige Objektive schon abgekündigt. Aber ist das wirklich tragisch? Nein, Reflexe sind immer noch zu bekommen und werden noch lange funktionieren. Außerdem ist Canon ein Volumenhersteller, kann sich nicht ausschließlich auf reiche Neukunden berufen. Kurz und gut, wer heute eine Reflex hat, könnte sich in 2 oder 3 Jahren nochmal eine neue kaufen und damit über Jahre fotografieren. Darum ist Panik nicht angesagt, zumal die wichtigen Objektive neu zu kaufen sind.

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