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Canon EOS R6 Mark II vorgestellt: 24 Megapixel und 40 fps

Mehr Megapixel, höhere Geschwindigkeiten und besseres Temperaturmanagement – das sind die Stärken der neuen Canon EOS R6 Mark II.

Canon EOS R6 Mark II offiziell präsentiert

Dass Canon einer Kamera wie der EOS R6 schon nach zwei Jahren ein Update spendiert, ist eigentlich eher ungewöhnlich. Schließlich hat man bei Modellen wie der 5D Mark III oder 6D eher vier Jahre warten müssen, bis eine Nachfolgerin präsentiert wird. Doch der kurze Zeitabstand lässt auch schon erahnen, was sich bei einem Blick auf das Datenblatt bestätigt: Canon hat das Rad bei der EOS R6 Mark II nicht neu erfunden. Viele Eigenschaften und Merkmale werden von der Vorgängerin übernommen, trotzdem hat der Marktführer aber auch an einigen wirklich entscheidenden Stellen nachgebessert.

Neuer Sensor und neuer Prozessor

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Sensor, der ab sofort mit 24 und nicht mehr mit 20 Megapixeln auflöst. Vielen von euch brennt die Frage wahrscheinlich schon auf der Zunge: Nein, es handelt sich bei dem neuen 24-MP-Sensor nicht um einen Stacked-Sensor und somit nicht um den Sensor der EOS R3. Auch wird er nicht rückwärtig belichtet (nicht BSI).

Trotzdem soll der Sensor der R6 Mark II mit einer deutlich höheren Auslesegeschwindigkeit und somit auch einem geringeren Rolling-Shutter-Effekt überzeugen. Bei Fotos soll sich der unerwünschte Effekt um rund 20 Prozent reduzieren, bei 4K-Videos mit 30 fps sogar um etwa 40 Prozent. Auch das Rauschverhalten soll sich trotz der etwas höheren Auflösung im Übrigen verbessert haben, der ISO-Bereich bleibt grundsätzlich aber bei 100 bis 102.400 (erweiterbar auf ISO 50 – 204.800).

Canon hat nicht nur den Sensor, sondern auch den Prozessor erneuert. In der Canon EOS R6 Mark II kommt nämlich ein überarbeiteter DIGIC X zum Einsatz, der die Akkulaufzeit um bis zu 50 Prozent verlängert und weniger Hitze entwickelt. Das kommt vor allem den Video-Modi zugute, auf die wir gleich zu sprechen kommen.

Autofokus und Serienbildgeschwindigkeit verbessert

Vom neuen Prozessor profitieren grundsätzlich Serienbildgeschwindigkeit und Autofokus. Die Serienbildgeschwindigkeit mit elektronischem Verschluss inklusive Autofokus- und Belichtungsnachführung hat sich mal eben von 20 fps auf 40 fps verdoppelt, mit mechanischem Verschluss bleibt es bei 12 Bildern pro Sekunde.

Der Autofokus der R6 Mark II soll sich ab sofort auf dem Niveau der EOS R3 bewegen. Canon spricht grundsätzlich von einem schnelleren Autofokus, zudem wurde auch die Motiverkennung verbessert. So erkennt die EOS R6 Mark II beispielsweise Pferde, Flugzeuge und Züge, außerdem kann man beim Autofokus nun auswählen, ob sich der AF auf das linke oder das rechte Auge legen soll.

EVF und Display sind alte Bekannte

Den elektronischen Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten, das dreh- und schwenkbare Display mit 1,62 Millionen Bildpunkten und den 5-Achsen-Bildstabilisator mit bis zu 8 Blendenstufen längeren Belichtungszeiten übernimmt Canon von der EOS R6. Auch das Gehäuse wird grundsätzlich übernommen (der optionale Griff BG-R10 ist weiterhin kompatibel), allerdings hat Canon den An-/Aus-Schalter auf die rechte Seite verlegt, links findet sich nun ein neues Bedienelement, mit dem zwischen Foto- und Videomodus gewechselt werden kann.

Videos mit besserem Temperaturmanagement

Apropos Videomodus: Hier schafft die Canon EOS R6 Mark II 4K-Videos mit 60 fps und 6K-Oversampling (kein Crop), 6K-Videos können ebenfalls aufgezeichnet werden, allerdings nur extern (RAW, 60 fps). In Full-HD-Auflösung erreicht die Kamera 180 Bilder pro Sekunde und ganz grundsätzlich sollen die Aufnahmezeiten aufgrund des verbesserten Temperaturmanagements deutlich länger ausfallen als noch bei der Vorgängerin. Da Überhitzungen bei dieser hin und wieder ein Thema waren, ist das eine unscheinbare, aber äußerst wichtige Neuerung – vor allem für Videografen.

Zu den weiteren Neuerungen der R6 Mark II gehören eine Pre-Burst-Funktion bei Fotos und Videos (bei der schon kurz vor dem Durchdrücken des Auslösers aufgezeichnet wird), eine digitale Kompensation von Fokusatmen mit bestimmten Objektiven, Unterstützung von UVC und UAC (die R6 Mark II kann also unkompliziert als Webcam genutzt werden) und ein neuer Multifunktions-Blitzschuh, den man bereits von der EOS R3 kennt.

Preis und Verfügbarkeit

Verfügbar sein wird die neue Kamera bereits ab Ende November, der Preis für das Gehäuse wird bei 2.900 Euro liegen. Zusätzlich werden auch zwei Sets mit den beiden 24-105mm Objektiven angeboten. Mit der lichtschwachen Variante werden 3.260 Euro fällig, mit der lichtstarken Variante 4.200 Euro.

Die Canon EOS R6 Mark II ist ab sofort im Fachhandel vorbestellbar:

Zusätzlich zur EOS R6 Mark II hat Canon auch ein neues RF-Objektiv und einen neuen Blitz vorgestellt, mit denen wir uns in einem separaten Artikel beschäftigt haben.

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.