Die Canon EOS R8 ist da – und mit ihr in vielerlei Hinsicht eine erstklassige Vollformatkamera in der Preisklasse von unter 2.000 Euro.
Die EOS R8 ist Canons neuste spiegellose Systemkamera, die sich grundsätzlich an Vollformat-Einsteiger und all diejenigen richtet, die zuvor vielleicht mit einer günstigen APS-C-Kamera oder einer DSLR wie der Canon EOS 6D gearbeitet haben. Die R8 übernimmt bis auf ein paar Details das Gehäuse der Canon EOS RP, ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.799 Euro aber spürbar teurer als die RP, deren Marktpreis aktuell bei rund 900 Euro liegt. Wir könnten uns dementsprechend vorstellen, dass die RP weiterhin im Programm bleibt und es eher die alte Canon EOS R ist, die so langsam vom Markt verschwindet und von der EOS R8 abgelöst wird.
Die Canon EOS R8 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Beim Sensor bedient sich Canon bei der Ende 2022 vorgestellten R6 Mark II, es handelt sich hier also um einen ganz normalen Vollformatsensor (nicht rückwärtig belichtet, nicht stacked) mit einer Auflösung von 24 Megapixeln. Flankiert wird der Sensor vom DIGIC X Prozessor, der ISO-Bereich erstreckt sich von ISO 100 bis 102.400 im normalen und ISO 50 bis 204.800 im erweiterten Bereich.
Auch die maximale Serienbildgeschwindigkeit wird mit 40 Bildern pro Sekunde von der R6 Mark II übernommen, was für eine Kamera in der Preisklasse von unter 2.000 Euro natürlich eine rasante Geschwindigkeit darstellt. Allerdings wird sie nur mit rein elektronischem Verschluss erreicht, wenn man auf den mechanischen Verschluss umstellt, sinkt die Geschwindigkeit deutlich auf maximal 6 Bilder pro Sekunde. Im Übrigen ist der mechanische Verschluss gar kein reiner mechanischer Verschluss, da der erste Verschlussvorhang bei der EOS R8 immer elektronisch abläuft.
Bei voller Geschwindigkeit soll die Kamera 120 JPEGs und 56 RAWs am Stück aufnehmen können, bei niedrigerer Geschwindigkeit steigt die maximale Aufnahmedauer entsprechend. Auch eine Pre-Burst-Funktion, bei der Bilder schon eine halbe Sekunde vor dem Durchdrücken des Auslösers aufgezeichnet werden, ist mit von der Partie.
Der Autofokus dürfte ein echtes Highlight der Canon EOS R8 sein, da der Dual-Pixel-CMOS-AF-II und der Deep-Learning-Autofokus von teureren Kameras wie der R6 Mark II bzw. der R3 übernommen werden – das ist in der Preisklasse von unter 2.000 Euro schon eine Ansage. Als Besitzer der R8 darf man sich dementsprechend auf die Erkennung von Augen, Gesichtern und Körpern (sowohl bei Menschen als auch bei Tieren wie Hunden, Katzen, Vögeln und Pferden) sowie die Erkennung von Flugzeugen und Zügen freuen.
Der Sucher hingegen dürfte die Konkurrenz nicht unbedingt das Fürchten lehren, da er lediglich mit 2,36 Millionen Bildpunkten auflöst. Immerhin bietet er 120 Hz, die Vergrößerung ist mit 0,7-fach angegeben. Das Display hat derweil 1,62 Millionen Bildpunkte zu bieten, ist 3 Zoll groß, lässt sich links neben das Gehäuse klappen und ist berührungsempfindlich.
4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen zu können ist in der Preisklasse der R8 schon mal nicht so schlecht, dass Canon dabei aber auch auf einen Crop-Faktor verzichtet, ist stark. Zudem arbeitet die 4K-Videofunktion mit 6K-Oversampling und in Full-HD stehen 180 Bilder pro Sekunde zur Verfügung. Aufgenommen wird wahlweise in 4:2:0 8-Bit oder 4:2:2 10-Bit, auch CLog 3 und eine Fokus-Breathing-Korrektur sind mit von der Partie. Damit dürfte die R8 eine der besten Videokameras in ihrer Preisklasse sein.
Wer sich bisher gewundert hat, warum wir nicht auf die Effektivität des 5-Achsen-Bildstabilisators eingegangen sind – dieser fehlt bei der Canon EOS R8. Auch einen Joystick sucht man an der Rückseite der DSLM vergeblich, zudem gehört die Akkulaufzeit mit 370 bzw. 220 Aufnahmen (Display und EVF) zu den eher schwächeren in dieser Preisklasse.
Das Gewicht der Canon EOS R8 beläuft sich im Übrigen auf angenehm leichte 414 Gramm. Canon spricht von einer witterungsgeschützten Bauweise, die Robustheit der teureren Canon Kameras wird die R8 aber wohl nicht erreichen können.
Zu den weiteren technischen Daten gehören:
Die Canon EOS R8 wird wie eingangs bereits erwähnt 1.799 Euro kosten, erhältlich sein soll sie ab Ende April 2023. Wahlweise wird die Kamera auch im Kit mit dem ebenfalls neu vorgestellten RF 24-50mm f/4.5-6.3 IS STM angeboten, das einzeln 399 Euro und im Kit mit der R8 1.999 Euro kostet.
Die Canon EOS R8 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt