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Darktable: Mac-Entwickler gibt nach 10 Jahren auf, Support endet

Weil sich der langjährige Betreuer von Darktable unter Mac anderen Dingen zuwenden will, ist der Bestand des RAW-Konverters auf Apple-Hardware bedroht.

Support nach 4.2.1 bedroht

Über Darktable haben wir hier im Blog schon einige Male berichtet. Schließlich ist der RAW-Konverter die wohl beste Lösung, wenn ihr auf der Suche nach kostenlosen Alternativen zu den meist teuren, kommerziellen Produkten seid. Offensichtlicher Haken an dem Kostenlos-Modell: Man ist von der Freizeit von Hobby-Entwicklern abhängig, wenn es um Fehlerbehebungen und neue Funktionen geht.

Darktable ist für Linux, Windows und macOS verfügbar. Dass die Software auch unter dem Apple-Betriebssystem genutzt werden kann, war die letzten zehn Jahre über wohl einer einzigen Person mit Pseudonym parafin zu verdanken, die die Betreuung des Projektes jetzt aber abgeben möchte.

Findet sich niemand, der die macOS-Veröffentlichungen übernehmen möchte, wird der Support für Darktable unter Apple wohl eingestellt. „Aufgrund mangelnder Ressourcen auf MacOS werden wir gezwungen sein, die Darktable-Portierung nach 4.2.1 einzustellen“, heißt es von einem anderen Betreuer.

„Motivation auf lange Sicht wichtig“

Immerhin verschwindet parafin nicht einfach, sondern möchte die Zügel geordnet übergeben. In einer GitHub-Diskussion äußert er sich zum aktuellen Stand der Software, möglichen Verbesserungen für die Zukunft und zur Motivation, die ein Nachfolger mitbringen muss.


Neben zwei weiteren notwendigen Ressourcen – Zugang zu Apple-Hardware und freie Zeit – ist die Motivation auf lange Sicht wichtig. Für mich war es, zumindest am Anfang, der Wunsch, darktable auf meinem MacBook selbst zu benutzen. Es ist wahrscheinlich die einzige brauchbare Motivation für ein Open-Source-Projekt – etwas für sich selbst zu bauen, aber natürlich muss jeder selbst entscheiden, was ihn/sie antreibt.

Bislang hat sich offenbar noch niemand getraut, die durchaus große Verantwortung auf sich zu nehmen. Zwar haben sich schon ein paar Leute gemeldet, den neuen Maintainer zu unterstützen – den Hut will aber keiner auf haben. Sollte sich an der Situation etwas ändern, werden wir euch informieren.

via: Heise | Beitragsbild: Bram Van Oost

Jonathan Kemper

Hat Technikjournalismus studiert, bloggt seit einer gefühlten Ewigkeit vor allem über die neusten Entwicklungen der Mobil-Branche und fotografiert lieber mit kompakten Kameras.