Weil sich der langjährige Betreuer von Darktable unter Mac anderen Dingen zuwenden will, ist der Bestand des RAW-Konverters auf Apple-Hardware bedroht.
Support nach 4.2.1 bedroht
Über Darktable haben wir hier im Blog schon einige Male berichtet. Schließlich ist der RAW-Konverter die wohl beste Lösung, wenn ihr auf der Suche nach kostenlosen Alternativen zu den meist teuren, kommerziellen Produkten seid. Offensichtlicher Haken an dem Kostenlos-Modell: Man ist von der Freizeit von Hobby-Entwicklern abhängig, wenn es um Fehlerbehebungen und neue Funktionen geht.
Darktable ist für Linux, Windows und macOS verfügbar. Dass die Software auch unter dem Apple-Betriebssystem genutzt werden kann, war die letzten zehn Jahre über wohl einer einzigen Person mit Pseudonym parafin zu verdanken, die die Betreuung des Projektes jetzt aber abgeben möchte.
Findet sich niemand, der die macOS-Veröffentlichungen übernehmen möchte, wird der Support für Darktable unter Apple wohl eingestellt. “Aufgrund mangelnder Ressourcen auf MacOS werden wir gezwungen sein, die Darktable-Portierung nach 4.2.1 einzustellen”, heißt es von einem anderen Betreuer.
“Motivation auf lange Sicht wichtig”
Immerhin verschwindet parafin nicht einfach, sondern möchte die Zügel geordnet übergeben. In einer GitHub-Diskussion äußert er sich zum aktuellen Stand der Software, möglichen Verbesserungen für die Zukunft und zur Motivation, die ein Nachfolger mitbringen muss.
Bislang hat sich offenbar noch niemand getraut, die durchaus große Verantwortung auf sich zu nehmen. Zwar haben sich schon ein paar Leute gemeldet, den neuen Maintainer zu unterstützen – den Hut will aber keiner auf haben. Sollte sich an der Situation etwas ändern, werden wir euch informieren.
via: Heise | Beitragsbild: Bram Van Oost
Darktable wird nach einer Umfrage hier ja von immerhin 6% der Abstimmenden genutzt, das ist mehr als ich dachte. Ist noch die Frage, wieviele davon mit MacOS unterwegs sind, aber es braucht ja nur einen, der sich darum kümmert.
Ich hatte da mehr Sorgen um DisplayCal (Kalibrierungssoftware), aber hier gibt es Licht am Ende des Tunnels:
GitHub – eoyilmaz/displaycal-py3: DisplayCAL Modernization Project
Ich gehöre zu den 6%, die (ausschließlich) Darktable nutzen. Und ich nutze es auf MacOS.
Hat die Community eine Empfehlung für eine Alternative?
Ich bin Gelegenheitsfotograf und fotografiere zu 90% in schwarz-weiß (Street und etwas Portrait). Meine Bearbeitung beschränkt sich im Wesentlichen auf begradigen, zuschneiden, Verlaufsfilter und Vignette. Meistens sogar auf Basis der JPGs (Fujifilm). Für eine Bearbeitungssoftware möchte ich daher kein Vermögen ausgeben. Und ein Abo-Modell lohnt sich für mich nicht. Bevor ich zu Darktable gewechselt bin, habe ich Capture One Express (kostenlose Version) genutzt. Hier war mir der Funktionsumfang aber zu eingeschränkt (keine Verlaufsmasken, kein Filmkorn, eingeschränktes Begradigen-Tool).
Also ich empfehle und benutze Photoshop Elements, die kauft man einmal, kann alles, ist einfach zu lernen und wenn man noch etwas spezielles machen will in S/W , analog und alles dann dazu noch Nik-Filter.
Hatte ich zuerst auch auf dem Schirm. Allerdings arbeitet Andreas hauptsächlich mit Jpg-Dateien, und da sind die Funktionen doch ziemlich zusammen gestutzt. Dadurch wird dann Vieles über die Kacheln auf nur wenige Funktionen begrenzt.
Vielleicht wachsen mit der Zeit dann auch die Ansprüche?
Eine kostenlose Alternative wäre noch Raw-Therapee. Allerdings gibt es für den Mac nur die Version 5.8, die schon etwas älter (von 2020) ist. Vielleicht haben die ja die gleichen Probleme wie Darktable, so daß aufgrund der geringen Nutzerzahlen die Aktualisierungen nicht mehr Schritt halten.
Oder einfach mal abwarten, bis ein Anbieter seine Software verschenkt. Die wird dann zwar auch nicht mehr aktualisiert, aber einem geschenkten Gaul…
eigentlich benötigst Du doch nichts,
gerade richten, in der Kamera die Wasserwaage aktivieren
Körnung schon in der Kamera mit hinzufügen
s/w Simulationen gibt es genug bei Fuji
Filter gibt es genügend zu kaufen
Vignette, einfach das ein oder andere chinesische Objektiv verwenden
Vielen Dank für die Hinweise und Empfehlungen! Ich habe mir nochmals Marks Beitrag zu den Lightroom-Alternativen durchgelesen. ON1 Photo RAW und DxO PhotoLab hören sich eigentlich ganz interessant an. Und ein paar Euro gebe ich auch gerne aus, wenn die Funktionalität und Bedienbarkeit stimmt. Nur ein Abo-Modell oder Kaufpreise deutlich über 100€ lohnen sich für mich als Gelegenheitsnutzer nicht.
Vielleicht lade ich mir in einer ruhigen Minute mal die Demo-Versionen einiger Programme herunter und teste sie einfach.
Auf der anderen Seite läuft die aktuelle Darktable-Version ja auch noch. Und solange sich daran nichts ändert und mir der Funktionsumfang ausreicht, sind mir neue Versionen erstmal egal.
Grundsätzlich würde ich anfangen in RAW zu fotografieren, dann holst du wirklich noch einiges aus den Dateien raus. Bei Jpeg macht ein Bearbeitungs-Tool nicht wirklich Sinn, weil du nicht mehr vieles bearbeiten kannst. Fotografiere doch einfach Jpeg + RAW und entwickle die besten Bilder. Dann würde ich dir DxO PL empfehlen; beste Objektivkorrekturen und super Nachschärfen/Entrauschen.
Sie haben offensichtlich noch nie Architektur in engen Städten fotografiert. Denn die Korrektur stürzender Linien hat auch in jpeg Sinn.
Wie wär’s denn hiermit? Du mußt Dich allerdings etwas sputen, um das Heft der Zeitschrift noch zu bekommen.
Und hier der Link dazu: https://www.ifun.de/mac-fotoeditor-luminar-4-vollversion-zum-gratis-download-181832/
RAW-Enwicklung mache ich mit DPP, den Rest mit Lightroom 6.
Die von Ihnen genannten Dinge müßte auch das kostenlose GIMP bringen.
Affinity Photo ist sehr gut und sehr günstig.
Das stimmt, aber wenn Andreas mit Darktable gearbeitet hat, dann könnte ihm die fehlende Bibliothekenfunktion
bei Affinity Photo Probleme bereiten.
Auf dem Rechner sind bei mir eine Menge RAW Konverter installiert. Wenn ich mit der Fuji arbeite mache ich das am liebsten mit Capture-One weil ich darauf eingeschossen und geschult bin.
Weil neben Windows/MAC auf dem ältesten der Rechner Linux Ubuntu installiert ist und mich der Ehrgeiz gepackt hat ist natürlich Darktable dabei. ISBN: 978-3-8328-0538-8 ist das gut verständliche Buch „Darktable Workflow für die perfekte RAW-Konvertierung“ vom Grafikdesigner und Fotografen Michael Gradias eine Zeit lang meine Lektüre gewesen.
Mittlerweile habe ich mir eigene Stile für Kameras/Objektive/Fotografie Sparten selbst erarbeitet und abgespeichert. Nützlich ist das wenn ich mit adaptierten „Fremdglas“ am M-System arbeite oder wenn „Stimmungen“ verstärkt werden sollen.
Es ist unglaublich was dieses kostenlose Darktable kann. Allerdings – für schnell mal eben ist es nicht gedacht. Wer sich gerne mit Bildbearbeitung auseinandersetzt hat beste Voraussetzungen alles von Hand zu gestalten.
Welchen Dingen will er sich jetzt zuwenden? Smartphone-Kameras?