Nikon scheint mit dem neuen 800mm f/6.3 voll ins Schwarze getroffen zu haben. Das Objektiv lässt die Konkurrenz (vorerst) alt aussehen.
Nikon hat heute das neue Nikkor Z 800mm f/6.3 VR S vorgestellt. Wenn man sich die Merkmale der neuen Festbrennweite anschaut, dann fallen vor allem zwei Punkte ins Auge:
Nachdem ich mich heute Mittag mit den Spezifikationen des Nikon Z 800mm f/6.3 beschäftigt und den Vorstellungsartikel zum Objektiv geschrieben habe, habe ich mir – wie der ein oder andere von euch vielleicht auch – die Frage gestellt: Wo ist denn nun der Haken? Die etwas geringere Lichtstärke (f/6.3 anstatt f/5.6) kann es nicht sein. Die wird durch den Preis und das geringe Gewicht mehr als aufgewogen.
Ich habe mir also ein paar erste Erfahrungsberichte zum Nikon Z 800mm f/6.3 angeschaut. Leider durfte bisher niemand wirklich detaillierte Vergleiche und Tests in Bezug auf die Bildqualität anstellen, da Nikon ausschließlich Vorserienmodelle des 800mm f/5.6 an ausgewählte Tester verteilt hat. Und detaillierte Tests zur Bildqualität sind erst mit der finalen Version des Objektivs gestattet.
Trotzdem war es den Testern aber erlaubt, ihre ersten Eindrücke zusammenzufassen. Ich fand hier das Video von Steve Perry, den viele von euch aus dem Bereich Wildlife-Fotografie kennen werden, besonders aussagekräftig.
Ich nehme die Antwort auf meine Frage (Wo ist der Haken?) direkt mal vorweg: Es scheint keinen Haken zu geben. Klar, die wirklich ausführlichen Testberichte und Vergleiche stehen noch aus, aber Steve Perry beispielsweise ist in vielerlei Hinsicht von dem neuen Nikon Z 800mm f/6.3 begeistert:
Das Nikon Z 800mm f/6.3 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Für mich deutet sich hier also an, dass das Nikon Z 800mm f/6.3 keine echte Schwachstelle hat. Mag sein, dass spätere Vergleiche mal zeigen werden, dass das Canon RF 800mm f/5.6 bei 300 Prozent Vergrößerung in den Ecken doch noch etwas mehr Schärfe liefert oder dass der Autofokus bei Canon oder Sony noch ein paar Millisekunden schneller reagiert. Geschenkt! Die Zahl der Profis, denen diese Feinheiten am Ende einen Aufpreis von 10.000 Euro oder mehr wert sind, dürfte überschaubar sein. Denn 13.000 Euro mehr für das Canon RF 800mm f/5.6 sind auch dann noch unfassbar viel Geld, wenn man die Ausgabe steuerlich geltend machen kann.
Ich war damals begeistert von Canons 600mm f/11 und 800mm f/11 Objektiven, da diese Objektive Einsteigern Zugang zu Brennweiten gewährt haben, die normalerweise verdammt teuer sind. Genauso begeistert bin ich jetzt von Nikons Z 800mm f/6.3. Das Objektiv ist – vor allem wenn man sich die allgemeinen Preissteigerungen der letzten Monate anschaut – spottbillig, sehr leicht und scheint auch ansonsten eine rundum gelungene Qualität zu bieten. Wenn ich ein Wildlife-Fotograf wäre, der derzeit noch mit DSLRs fotografiert, aber bald einen Wechsel zu einem spiegellosen System anstrebt, dann wäre das neue Objektiv für mich ein ganz starkes Argument für Nikon.
Mal sehen wie und ob die Konkurrenz auf dieses Objektiv reagieren wird.