Die bisher größte Enttäuschung der Nikon Z6 & Z7

Die Nikon Z6 und Z7 wissen aus technischer Sicht in vielerlei Hinsicht zu überzeugen. Trotzdem gibt es auch einige Kritkpunkte.

Bisherige Artikel zur Nikon Z6 und Z7

Gestern haben wir uns bereits ausführlich mit den neuen Vollformat-DSLMs Nikon Z6 und Nikon Z7 beschäftigt. So haben wir nicht nur einen Blick auf alle technischen Daten und Details geworfen, sondern haben auch die Unterschiede zwischen der Z6 und Z7 aufgezeigt und einen ersten Erfahrungsbericht zusammengefasst.

Noch ist es zu früh, um zu einem endgültigen Fazit zu kommen. Auf den ersten Blick macht Nikon bei der Z6 und Z7 vieles richtig, aber es gibt auch einige Kritikpunkte von Seiten der Nutzer. Zudem muss man Tests und Vergleiche abwarten, um denn beurteilen zu können, wie sich Nikons neue DSLMs im Vergleich mit der Konkurrenz schlagen.

In diesem Artikel möchte ich kurz darauf eingehen, was für mich persönlich auf dem Papier bisher die größte Enttäuschung der Nikon Z6 und Z7 ist. Das bedeutet nicht, dass ich die Z6 und Z7 schlechtreden will, ich werde an anderer Stelle genauso auf die größten Stärken der Kameras eingehen. Trotzdem ist es meiner Meinung nach eben wichtig, sowohl positive als auch negative Punkte anzusprechen.

Nur ein Speicherkarten-Slot

Dass Nikon auf XQD-Speicherkarten und nicht auf klassische SD-Speicherkarten setzt, will ich in diesem Artikel eigentlich gar nicht thematisieren. Das hat Vor- und Nachteile.

Doch dass Nikon bei einer professionellen Kamera lediglich einen einzigen Speicherkarten-Slot anbietet, ist in meinen Augen unverständlich. Ja, manche von euch werden jetzt sicherlich sagen, dass die Geschichte mit der defekten Speicherkarte reine Paranoia ist und vielleicht ist vielen von euch in den letzten xx Jahren niemals eine Speicherkarte kaputt gegangen. Mag sein. Doch wenn ihr ein Mal einen wichtigen Job hattet, beispielsweise bei einer Hochzeit fotografiert habt, und dann die Speicherkarte nicht mitgespielt hat – dann werdet ihr euch in Zukunft einen zweiten Speicherkarten-Slot wünschen. Glaubt mir.

Nikon hätte meiner Meinung nach bei Sony sehen müssen, wie positiv das Feedback auf den zweiten Speicherkarten-Slot bei der A7 III war. Gut, da war es vielleicht schon zu spät und möglicherweise war die Entwicklung der Z6 und Z7 da schon weitestgehend abgeschlossen. Trotzdem ist ein zweiter Slot gerade für Profis eben wichtig. Ja, vielen Nutzern wird es egal sein, vor allem wenn die Fotografie nicht der Hauptberuf ist – aber gestört hätte sich an einem zweiten Slot definitiv niemand.

Kein Eye-AF, kein GPS, kein komplett flexibles Display

Die andere Sache ist eben auch: Nikon muss bzw. will mit Sony mithalten. Das bedeutet, dass man – vor allem wenn man vielleicht sogar an Sony vorbeiziehen möchte – nichts schlechter und im Idealfall manches besser machen sollte als Sony. Sony bietet sowohl bei der A7 III als auch bei der A7r III zwei SD-Slots an, da hätte Nikon meiner Ansicht nach einfach mitziehen müssen.

Des Weiteren ist es wirklich schade, dass Nikon keinen Augen-Autofokus anbietet. Viele Sony Nutzer schwärmen vom Eye-AF, gerade wenn man sich mal an diesen gewöhnt hat. Ja, das ist nichts was man wirklich „braucht“, aber es wäre definitiv eine sinnvolle Ergänzung gewesen.

Weitere Kritikpunkte an der Nikon Z6 und Z7 sind für mich persönlich das nicht komplett flexible Display und das fehlende GPS.

Welche Kritikpunkte habt ihr? 

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.