Angesichts sinkender Verkaufszahlen und steigender Preise suchen Kamerahersteller nach neuen Geschäftsmodellen. Werden Updates irgendwann kostenpflichtig?
Laut EOSHD gäbe es “Gespräche in der Industrie” über die Einführung von Abo-Modellen für größere Firmware-Updates – allen voran bei Sony. Bislang sind solche Aktualisierungen meist kostenlos, doch in Zukunft könnten Nutzer die Geldbörse öffnen müssen, um von neuen Funktionen zu profitieren. Sony hatte mit den kostenpflichtigen individuellen Gitterlinien bereits für Diskussionen gesorgt.
Zwar hat Sony auf eine Anfrage von EOSHD nicht reagiert und auch andere Hersteller haben sich bisher nicht offiziell zu den Plänen geäußert, doch das Gedankenspiel erscheint angesichts gesunkener Verkaufszahlen und steigender Preise in der Kamerabranche durchaus realistisch.
Bisher unterscheidet sich der Umgang mit Firmware-Updates je nach Hersteller stark. Während Fujifilm und Nikon einen vorbildlichen Ansatz verfolgt und regelmäßig umfangreiche kostenlose Updates bereitstellt, gelten Sony und Canon dagegen als Nachzügler in diesem Bereich. Manche Hersteller neigen sogar dazu, Kameras mit Funktionen auf den Markt zu bringen, die erst später per Firmware freigeschaltet werden.
Es liegt aber auch auf der Hand, dass neue Funktionen auf Basis von KI oder Cloud laufende Kosten verursachen, die sich nicht allein über den Verkaufspreis der Hardware finanzieren lassen. Ob diese Belastung jedoch auf die Kunden abgewälzt werden sollte, die zunächst den vollen Preis für die Kamera zahlen und dann trotzdem noch regelmäßig zur Kasse gebeten werden, ist fraglich.
Für viele Anwender könnte ein Abo-Modell für Firmware-Updates den Frust mit der Branche weiter erhöhen. Angesichts zahlreicher Abonnements für Software und Dienste sehnen sich viele nach Produkten, die einfach und langfristig funktionieren, ohne ständig zusätzliche Kosten zu verursachen. So eine Kamera nutzt man zudem nicht nur für ein oder zwei, sondern im besten Fall für viele Jahre.
Ob sich Abo-Modelle für Kamera-Firmware tatsächlich durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Hersteller angesichts des Wandels in der Branche neue Einnahmequellen erschließen müssen. Dabei gilt es jedoch, die Balance zwischen finanziellen Interessen und Kundenzufriedenheit zu wahren, um nicht noch mehr Nutzer zu frustrieren und an Konkurrenten (sprich: die Smartphone-Industrie) zu verlieren.
Haltet ihr das für realistisch? Eure Meinung in die Kommentare!