Sigma

Sigma BF vorgestellt: Die Kamera, mit der niemand gerechnet hat

Sigma präsentiert mit der BF eine neue Vollformatkamera für Fotografen, die mit einem radikal einfachen Design und einer minimalistischen Eleganz überzeugen soll.

Sigma startet mit einem Paukenschlag in die CP+-2025-Woche. Dass Sigma im Vorfeld einer der wichtigsten Fotomessen des Jahres neue Objektive präsentieren würde, konnte man bereits erahnen. Die Sigma BF hatte in der Gerüchteküche hingegen niemand auf dem Schirm. In den letzten Tagen kursierten zwar wilde Gerüchte zu einer neuen Foveon-Kamera, diese hielten wir jedoch (richtigerweise) für so spekulativ, dass wir sie nicht aufgegriffen haben.

Minimalistisch und “radikal einfach”

Die Sigma BF ist vor allem eines: minimalistisch und simpel. Die Anzahl der Bedienelemente ist auf ein absolutes Minimum beschränkt worden, zudem gibt es keinen Sucher und das Display ist nicht beweglich. Auch das Menü wurde stark angepasst, sodass die wichtigen Einstellungen wie Verschlusszeit, Blende, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur alle möglichst schnell und mit einer einzelnen Fingerberührung erreicht werden können. Taucht man in die tiefere Ebene des Menüs ein, sind dort nach wie vor detaillierte Anpassungen der Einstellungen möglich.

Sigmas Ziel war es eigenen Aussagen zufolge “eine alltagstaugliche Systemkamera für kreative Köpfe” zu entwickeln. Deshalb habe man sich für ein “radikal einfaches Design” entschieden. Habe man sich erstmal an die Bedienung gewöhnt, sei die BF laut Sigma CEO Kazuto Yamaki “die am einfachsten zu bedienende Kamera”.

Die Buttons der Sigma BF liefern (das dürfte generell ein Novum in der Kamerabranche sein) haptisches Feedback. Außerdem steht über dem Einstellrad auf der rechten Seite ein kleines Zweitdisplay zur Verfügung, auf dem wichtige Einstellungen angezeigt werden können. Auf den ersten Blick sieht dieses zweite Display wie ein zusätzlicher Button aus, vor allem bei der schwarzen Version der Kamera.

Das Gehäuse der BF soll laut Sigma das erste in der Geschichte sein, dass ein “echtes Unibody-Design” besitzt. Die Kamera wird aus einem einzigen Aluminimumblock gefertigt, dieser Prozess dauere etwa sieben Stunden. Das Gewicht der neuen Vollformatkamera beläuft sich auf 388 Gramm, die Abmessungen werden mit 129,5 x 73,7 x 35,6 mm angegeben.

Vollformatsensor mit 24,6 Megapixeln

Doch werfen wir einen Blick ins Innere der Kamera. Das Herzstück bildet ein mit 24,6 Megapixeln auflösender Vollformatsensor. Die ISO-Empfindlichkeit erstreckt sich von ISO 100 bis 102.400 und kann im erweiterten Bereich laut PetaPixel auf ISO 6, 12, 25 und 50 gesenkt werden. Darüber hinaus arbeitet die Sigma BF mit einem Hybrid-Autofokus, der laut Sigma schnell und zuverlässig arbeitet und verschiedene Motive wie Menschen, Hunde und Katzen erkennen und diesen folgen kann. Fotografen stehen außerdem 13 Farbmodi zur Verfügung, um ohne Nachbearbeitung direkt Einfluss auf die Bildwirkung nehmen zu können.

Auf einen elektronischen Sucher sowie ein bewegliches Display verzichtet die Kamera wie bereits erwähnt, bleibt uns also nur, die Auflösung des Bildschirms zu nennen – diese liegt bei 2,1 Millionen Bildpunkten. Auch die wichtigsten Einstellungen können auf dem Bildschirm im Übrigen ausgeblendet werden, sodass nichts mehr zwischen dem Fotografen und dem Bild steht. Im Video-Bereich hat die Sigma BF (auch wenn der Hersteller sie ausdrücklich als Fotokamera sieht) 6K/30p in L-Log und H.264, H.265 zu bieten.

Im offiziellen Video zur neuen Sigma BF seht ihr die Kamera und das Bedienkonzept bereits in Aktion:

Abgerundet werden die wichtigsten technischen Daten durch eine fest verbaute 230 GB große SSD, die Platz für 14.000 JPEGs oder 4.300 RAWs bieten soll, sowie USB-C. Einen mechanischen Verschluss gibt es nicht, genauso wenig wie einen Bildstabilisator.

Preis und Verfügbarkeit

Ab April 2025 soll die Sigma BF in den Farben schwarz und silber erhältlich sein. Der Preis liegt bei 1.999 Dollar, den Euro-Preis reichen wir nach, sobald er uns vorliegt.

Update: In Deutschland liegt die unverbindliche Preisempfehlung bei 2.339 Euro. Inzwischen kann die Kamera bei verschiedenen Fachhändlern vorbestellt werden:

Zusätzlich zur BF hat Sigma im Übrigen ein 300-600mm f/4 für Vollformatkameras und ein 16-300mm f/3.5-6.7 für APS-C-Kameras vorgestellt. Außerdem werden alle neun Objektive der kompakten Sigma i-Series in Zukunft auch in der Farbe silber zur Verfügung stehen, damit sich optisch ein einheitliches Bild mit der silbernen Version der Sigma BF ergibt. Ein schönes Detail!

Was haltet ihr von der neuen Sigma BF? Seid ihr genauso überrascht wie wir?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 5.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.