Wir fassen zusammen, welche Stärken und Schwächen das Objektiv besitzt und womit die Linse im PetaPixel Test überraschte.
Das Viltrox 135mm f/1.8 LAB ist hierzulande seit November 2024 erhältlich und scheint laut ersten Tests ein äußerst gelungenes Porträt-Objektiv geworden zu sein. Es ist zudem schon ab einem attraktiven Preis von rund 1000 Euro zu haben. Das Sony 135mm f/1.8 GM kostet aktuell ca. 1600 Euro. Nun hat auch PetaPixel den Anwärter auf den „Schwergewichts-Titel“ unter den 135 mm Linsen ausführlich getestet. Das Objektiv ist Teil der neuen LAB-Serie, welche die beste Bildqualität liefern soll, die Viltrox aktuell zu bieten hat. Ob die Linse dieses Versprechen halten kann?
Das Erste, was Chris Niccolls von PetaPixel auffällt, sind die Größe und das Gewicht des Objektivs. Mit Abmessungen von 93 x 145,7 mm, einem Filterdurchmesser von 82 mm und einem Gewicht von ca. 1235 g gehört es definitiv nicht zu den kompakten Leichtgewichten unter den Objektiven. Dafür ist es laut Chris einwandfrei verarbeitet und wetterfest. Gut gefällt ihm auch die Gegenlichtblende, die schick aussehe und sich gut anfühle, genau so wie der manuelle Fokusring des Objektivs.
Erwähnenswert sind auch die zwei frei konfigurierbare Knöpfe am Viltrox 135mm f/1.8 LAB. Zudem gibt es einen Fokusbegrenzungs-Schalter und einen USB-C-Port für Firmware-Updates. Außerdem ist ein Knopf vorhanden, um das Klicken des Blendenrings ein- und auszustellen. Allerdings wurden die Klickschritte laut Chris nicht gut integriert. So variiert, wie viele Klicks ihr machen müsst, um beispielsweise eine halbe Blende zu verstellen. Mal sind es zwei Klicks, mal sind es drei. Das Ganze ist nicht konsistent. Ein weiteres Problem laut Chris: Wenn ihr bis ganz nach rechts klickt, gelang ihr in den Blenden-Automatikmodus. Dies ist an sich kein Problem, allerdings gibt es keinen Verriegelungsschalter und so kann es passieren, dass ihr aus Versehen in den Automatikmodus wechselt.
Interessant findet Chris das Display auf dem Objektiv, das beispielsweise die Blende oder Fokusdistanz anzeigt. Allerdings wird die Anzeige etwas verzögert dargestellt. Außerdem hätte sich der Tester noch eine Tiefenschärfeanzeige gewünscht. Auf einen Bildstabilisator wurde ebenfalls verzichtet, was allerdings gängig bei 135 mm Objektiven ist.
Der Autofokus arbeitet laut Chris schnell und präzise. Dies hat den Fotografen positiv überrascht, denn bisher war Viltrox seiner Meinung nach nicht für den besten Autofokus bekannt. Das Fokussieren sei zudem nicht laut, jedoch leicht hörbar. Aufgrund der Limitation Sonys von Dritthersteller-Objektiven könnt ihr allerdings „nur“ bis zu 15 Bilder pro Sekunde mit der Linse schießen. Chris würde sich hinsichtlich des Autofokus ohne Probleme zutrauen, mit dem Viltrox 135mm f/1.8 LAB Sportevents zu fotografieren.
Der Hauptgrund für die Anschaffung eines 135mm f/1.8 dürfte für die meisten Foto- und Videografen das weiche Bokeh sein. Dieses Viltrox-Objektiv liefert laut Chris eine sehr schöne Tiefenunschärfe. Zwar sehen die Bokehkreise an den Rändern bei Offenblende nicht perfekt rund, sondern katzenaugenförmig aus, Chris persönlich gefällt diese Charakteristik aber gut. Wenn ihr auf Blende f/2.8 abblendet, verschwindet der Katzenaugen-Effekt und das Bokeh ist schön rund. Ansonsten lobt er das saubere Bokeh, das keine Zwiebelringe enthalte. Chromatische Aberrationen sind unter bestimmten Umständen vorhanden, halten sich aber in Grenzen und sind laut dem Fotografen nicht ausgeprägter als beim Sony 135mm f/1.8 GM.
Auch hinsichtlich der Schärfe zeigt sich PetaPixel begeistert. Bereits bei Offenblende f/1.8 ist die Bildmitte sehr scharf, detail- und kontrastreich. Selbst abgeblendet auf f/4 bemerkt Chris keinen wirklichen Unterschied hinsichtlich der Schärfe in der Bildmitte. Lediglich die Bildränder werden laut ihm abgeblendet etwas schärfer und die Vignettierung verschwindet. Insgesamt sei das 135mm f/1.8 LAB bei Offenblende genauso scharf wie das Sony 135mm f/1.8 GM, biete aber sogar noch etwas mehr Kontrast. Auch Lens Flares und Geisterbilder stellen für das Viltrox 135mm f/1.8 LAB laut PetaPixel kein großes Problem dar.
Chris gefallen darüber hinaus die moderaten Makrofähigkeiten des Objektivs. Die Naheinstellgrenze beträgt 72 cm und das Abbildungsverhältnis liegt bei 1:4. So könnt ihr beispielsweise die Nahaufnahme eines Gesichts und schöne Details festhalten.
Insgesamt zeigt sich Chris sehr begeistert vom Viltrox 135mm f/1.8 LAB. Hinsichtlich der optischen Leistung ist es laut ihm auf Augenhöhe mit dem deutlich teureren Sony 135mm f/1.8 GM. Als einzigen echten Nachteil sieht er die Größe und das Gewicht des Objektivs. Insgesamt überzeugt das Viltrox 135mm f/1.8 LAB dem Fotografen zufolge mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Aktuell ist das Viltrox 135mm f/1.8 LAB nur für Sony E-Mount erhältlich. In den nächsten Monaten könnten Varianten für Nikon Z und Fuji X folgen, das berichten Nikonrumors und Fujirumors.
Was ist eure Meinung zum Viltrox 135mm f/1.8 LAB?