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Canon äußert sich zu EOS R1, M-Serie und Drittherstellern für RF-Objektive

Durch ein Interview mit Vertretern von Canon gibt es Neuigkeiten zur EOS R1, dem Ende der M-Serie und zur Öffnung des RF-Mounts für Drittanbieter.

Interview liefert spannende Einblicke

Es gibt noch mehr News zu zumindest einer kommenden Canon-Kamera, nachdem wir gestern erst über den frühestens 2024 stattfindenden Release der EOS R5 Mark II berichtet hatten. Dieses Mal geht es um die R1, zu der schon seit Monaten Gerüchte im Netz kursieren. Ein Interview der französischen Kollegen von Phototrend mit einem Vertreter des japanischen Unternehmens im Rahmen der CP+ soll jetzt aber ein bisschen mehr Klarheit schaffen.

EOS R1 umständlich bestätigt

Die aktuelle Flaggschiffposition bei Canon nimmt ohne Frage die EOS R3 ein. Doch das soll offensichtlich nicht für immer so bleiben. „Es gibt einen Grund, warum wir sie ‚3‘ genannt haben, und Sie können erwarten, dass es eine ‚1‘ geben wird“, lässt sich Go Tokura, General Manager der Imaging-Sparte bei Canon, zitieren, womit zumindest die Existenz der R1 erneut bestätigt scheint. Einen Hinweis auf einen nahenden Release gibt es dadurch leider nicht, höchstwahrscheinlich müssen wir uns noch bis nächstes Jahr gedulden.

Kein offizielles Ende der M-Serie in Sicht

Auch zur Einsteiger-DSLM EOS R50, die Canon erst Anfang dieses Jahres vorgestellt hatte, liefert das Interview spannende Einblicke. Inwieweit wurde sie von der M50 inspiriert und, viel wichtiger, deutet sie auf das Ende der EOS-M-Reihe? „Das Besondere an der R50 war, dass wir ein kompaktes und leichtes Produkt auf den Markt bringen wollten“, so Tetsuji Kiyomi von Canon. „Die EOS-M-Reihe ihrerseits konnte dank des verringerten Durchmessers des EF-M-Anschlusses noch kleiner und leichter sein. Kompaktheit und Leichtigkeit sind also zwei Gemeinsamkeiten zwischen den APS-C-Modellen der EOS-R-Serie und denen der EOS-M-Serie.“

„Allerdings sind die Gehäuse der M-Serie noch kleiner, was von unseren Kunden nach wie vor stark nachgefragt wird. Das bedeutet, dass wir die EOS-M-Serie auch weiterhin anbieten werden, da wir diese hohe Nachfrage befriedigen müssen“, äußert sich Kiyomi deutlich.

Ob es innerhalb der EOS-M-Reihe in Zukunft noch Neuheiten geben wird, bleibt trotzdem abzuwarten. Wir rechnen aktuell nicht damit.

Drittanbieter fordern RF-Öffnung

Schließlich ging es unter anderem um die Situation rund um RF-Objektive von Drittherstellern, denn Canon geht derzeit noch sehr streng mit alternativen Anbietern um. Laut Kiyomi stimme es, dass viele Dritthersteller auf Canon zugehen würden und eine Öffnung des Systems forderten – eine neue Richtlinie des Unternehmens gebe es jedoch noch nicht.

„Natürlich kann ich Ihnen keine weiteren Einzelheiten mitteilen, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir von Fall zu Fall die erforderlichen Maßnahmen ergreifen werden, wenn dies mit unserer Strategie übereinstimmt.“ Ein positives Beispiel für Gespräche sei aber das Voigtländer 50mm f/1, das während der CP+ angekündigt wurde. Dieses verfügt zwar auch über keinen Autofokus, kann jedoch immerhin über elektronische Kontakte mit der Kamera kommunizieren – und ist damit scheinbar das erste seiner Art.

via: Canonwatch | Beitragsbild: Prokhor Minin

Jonathan Kemper

Hat Technikjournalismus studiert, bloggt seit einer gefühlten Ewigkeit vor allem über die neusten Entwicklungen der Mobil-Branche und fotografiert lieber mit kompakten Kameras.