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Canon EOS R50: Das kann die neue DSLM für Einsteiger

Die Canon EOS R50 ist Canons neue spiegellose Systemkamera für Einsteiger. Wir schauen uns die technischen Daten im Detail an.

Canon EOS R50 für 829 Euro vorgestellt

Wer so günstig wie möglich in Canons RF-System einsteigen möchte, musste bisher zur gut 900 Euro teuren Canon EOS R10 greifen (oder zur Canon EOS RP, deren Marktpreis inzwischen auf rund 900 Euro gesunken ist). Die neu vorgestellte Canon EOS R50 ordnet sich unterhalb der R10 ein und stellt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 829 Euro ab sofort den preiswertesten Einstieg ins RF-System dar. Gewissermaßen könnte man die R50 als indirekte Nachfolgerin der M50 sehen – ein weiteres Indiz dafür, dass die EOS M Reihe bei Canon keine Zukunft mehr hat.

Dass man bei diesem Preis nicht mit einem perfekten Gesamtpaket rechnen kann, sollte jedem klar sein. Trotzdem hat die Canon EOS R50 aber ein paar Highlights zu bieten, mit denen man in dieser Preisklasse vielleicht nicht unbedingt rechnen würde.

Die Canon EOS R50 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

APS-C-Sensor mit 24 MP, 15 Bilder pro Sekunde

Doch beginnen wir mit einem Blick auf die technischen Daten und genauer gesagt den Sensor. Es handelt sich hier um einen APS-C-Sensor mit einer Auflösung von 24 Megapixeln, der ISO-Bereich erstreckt sich von ISO 100 bis ISO 51.200. Unterstützt wird der Sensor vom Digic X Prozessor, diese Kombination erlaubt Serienbildgeschwindigkeiten von 15 Bildern pro Sekunde mit elektronischem und 12 Bildern pro Sekunde mit mechanischem Verschluss (1. Verschlussvorhang elektronisch) – gar nicht so übel für eine Einsteigerkamera. Allerdings kann die maximale Geschwindigkeit nur für einen sehr kurzen Zeitraum gehalten werden, nach 28 JPEGs oder 7 RAWs ist bereits Schluss.

Autofokus mit exzellenter Motiverkennung

Eines der angedeuteten Highlights ist der Autofokus, das AF-System wird nämlich – wie auch bei der Canon EOS R8 – von der R6 Mark II bzw. R3 übernommen. Auch bei der R50 darf man sich also auf einen exzellenten Tracking-AF sowie die Motiverkennung von Menschen, Augen, Hunden, Katzen, Vögeln und Fahrzeugen freuen. Insgesamt verrichtet der AF bis -4 LW seine Arbeit und hat 651 Zonen zu bieten.

Auch die Tatsache, dass die Canon EOS R50 nicht auf einen elektronischen Sucher verzichtet, ist positiv hervorzuheben. Der Sucher löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf, bietet bis zu 120 Hz und arbeitet mit einer 0,95-fachen Vergrößerung. Das flexible Display löst derweil mit 1,62 Millionen Bildpunkten auf und in Ermangelung eines Joysticks kann über das Touchdisplay unter anderem das Motiv ausgewählt werden, auf das fokussiert werden soll. Dabei gibt es bei der R50 (wie bei der R8 auch) im Übrigen einen neuen Modus, bei dem ein Tippen auf das Display dazu führt, das in Sachen Autofokus zum nächsten erkannten Motiv umgeschaltet wird.

Einfache Bedienung, 4K-Videos mit 30 fps

Überhaupt steht die Touchbedienung bei der R50 sehr im Vordergrund, da das Gehäuse vergleichsweise wenige Buttons und Rädchen zu bieten hat. Canon scheint davon auszugehen, dass zumindest Teile der Zielgruppe die R50 hauptsächlich im Automatik-Modus verwenden werden, deshalb gibt es zum Beispiel nur ein Control-Dial und keinen AF-ON-Button. Im Gegenzug stehen bei der Kamera zahlreiche Kreativassistenten zur Verfügung, dazu gehört zum Beispiel eine Fokus-Stacking-Funktion.

Videos nimmt die Canon EOS R50 maximal in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde auf, dabei kommt ein 6K-Oversampling zum Einsatz. Die maximale Bildwiederholrate bei Full HD liegt bei 120 Bildern pro Sekunde, so sind schicke Zeitlupenaufnahmen möglich. Im Übrigen bietet die R50 auch die Möglichkeit, vertikale Videos aufzuzeichnen. Das dürfte vor allem für diejenigen interessant sein, die mit der Kamera Videos für Social Media aufzeichnen wollen.

Zu den weiteren Merkmalen der R50 gehören:

  • 2,4 GHz WLAN, Bluetooth, USB Typ C (USB 2.0)
  • Integrierter Pop-Up-Blitz (Leitzahl 6)
  • Multi-Interface-Zubehörschuh
  • Platz für eine SD-Speicherkarte (UHS-I)
  • Micro-HDMI-Anschluss
  • Live-Streaming-Funktionen
  • Gewicht: 375 Gramm mit Akku und Speicherkarte
  • Akkulaufzeit: 440 Bilder mit Display, 310 Bilder mit Sucher

Preis und Verfügbarkeit

Die Canon EOS R50 soll ab Ende März 2023 in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich sein, der Preis wird bei 829 Euro liegen. Zusammen im Kit mit dem RF-S 18-45mm werden 949 Euro fällig, wer zusätzlich auch das neue RF-S 55-210mm f/5-7.1 besitzen möchte, muss 1.149 Euro für das Kit mit beiden Objektiven einplanen.

Die Canon EOS R50 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

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Alfred Proksch

Eine R50 ohne IBIS geht an der angestrebten Zielgruppe vorbei besonders wenn ich z.B. an eine stabilisierte Panasonic Lumix G110 + 12-32mm + Stativ-Handgriff für 650 Euro denke.

Ansonsten eine übersichtliches Gerät welches nur mit Zubehör über ein modernes Smartphone hinauswächst. Für letzteres würde ich mich persönlich entscheiden – es sei denn man könnte mit der R50 auch telefonieren usw.

Thommick

Ist leider eine Fehlinformation! Die Lumix G110 hat nur einen elektronischen Stabilisator, ich besitze die Kamera und vermisse den echten IBIS wie den eine GX9 oder GX80 besessen hat.

Henry333

Das 12-32 enthält einen Stabi.

joe

Die R50 hat etwas von einem Kropf – überflüssig! Dann lieber etwas länger sparen, 2 bis 300.- drauflegen und ein R10 kaufen. Das Ding ist flüssiger als Wasser!

Rüdiger

Das wäre ein Mehrpreis von 30% für den gleichen Sensor. Nein, hier geht’s um den Preiskampf im untersten Segment. In der Hoffnung, dass die interessierten Kunden dann später auf was brauchbares upgraden.

joe

In dem Fall wäre eine M50 für unter 400.- wie sie derzeit zu haben ist, die bessere Wahl! Also was ich bisher gesehen habe taugt das Ding nur dazu, dass die Leute lieber zu ihrem Smartphone greifen werden.

ccc

Weiß jemand, was das für ein 24MP Sensor ist in R10 und R50?
Ist das noch „der alte“?

Rüdiger

Das können wahrscheinlich nur Insider wissen. Hier wäre der DR Vergleich zwischen R10, 80D und M50:

https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm#Canon%20EOS%2080D,Canon%20EOS%20M50,Canon%20EOS%20R10

R10 und 80D sind sich sehr ähnlich, die M50 fällt etwas ab.

Die Sensorperformance wird sicher auch durch andere Bauteile, die Beschaltung und evtl. Kühlung beeinflusst – deswegen kann der gleiche Sensor in unterschiedlichen Kameras unterschiedliche Ergebnisse liefern.

Und beim elektronischen Shutter wird die Auslesegeschwindigkeit zunehmend wichtig. Die listet meine Referenzseite: https://www.the-digital-picture.com/Reviews/Canon-EOS-R50.aspx

R10 / R50: 35ms
R6 II / R8: 14,5ms

Leider keine Angabe für die R7.

K. W.

Wird im Regelfall für die meisten ausreichen.

Lieber diese Kamera und dafür das Geld für bessere Objekte ausgeben.
Wenn der Einstieg in die Fotografie geglückt ist, wird in der Regel nach ein paar Jahren der Body ausgetauscht und die Objekte können bleiben.
Wer weiß schon was es dann für Kameras gibt.
In Sachen Bildqualität vermute ich, wird die R50 sowieso jedes Handy in den Schatten stellen.

Früher hatten keine Kameras nen Bildstabilisator. Auch das spricht eigentlich für dieses Gerät. Erst einmal lernen wie man eine Kamera richtig hält ( linke Hand an das Objektiv, rechte an den Griff und wenn die Verschlusszeit zu lang wird, dann noch die Ellenbogen am Körper abstürzen ).
So kann man später auch den Bildstabilisator optimal ausnutzen.

Für Einsteiger in die Fotografie also ein guter Schachzug.

Andreas

Früher hatten die Kameras noch einen Balgen und eine Mattscheibe.

Peter

…oder der Einsteiger kann ja auch erst mal eine Poloraid kaufen und Bildausschnitt und Perspektive lernen…
Ironie aus.

Der Bildstabi hilft dem Beginner genau gleich viele Blenden wie dem Profi. Üben kann man auch MIT Stabi.
Und bei spontanen Videos aus der Hand hilft der Stabi Anfängern wie Profis und der Anfänger ist ja auch schon Stabi verwöhnt vom Smartphone.

K. W.

Ich sprach von der Fotografie. Nicht von Filmen.
Des das Lernen einer ruhigen Kamerahaltung.

Ich bitte um eine gewisse Ernsthaftigkeit.

Nicht auf dem Niveau, man muss nicht Schreiben lernen, man kann ja ins Handy sprechen und Screenshots anderen vor die Nase halten.

Peter

Ernsthaft: Eine ruhige Hand beim Auslösen kann man auch MIT Stabi erlernen. Man kann dann einfach NOCH länger belichten.
Und Video ist bei den meisten (jungen) Einsteiger heutzutage ein ebenso wichtiges Feature, wie fotografieren.

Rüdiger

Der bessere Schachzug für Einsteiger wäre der Gebrauchtkauf. Leider muss man dazu wissen, was man braucht und wieviel das kosten darf.

Canon will mit der R50 den niedrigsten Einstiegspreis bieten und hofft dann, dass die Kunden auf besseres Equipment der gleichen Marke upgraden.

Peter

Sehe ich auch so und was man braucht und was so die Gebrauchtpreise sind kann man ja rausfinden indem man Bekannte fragt. Jeder kennt ja irgendwer, der eine richtige Kamera hat.
Ich habe in meinem Leben fast alles an Kameraequipment gebraucht gekauft, auch heute noch. Ich hinke der neuesten Kameragenerationen immer eins zwei hinterher. Es ist toll, wie viele immer die neuste Kamera brauchen und dann die alte auf dem Gebrauchtmarkt verscherbeln, teilweise mit kaum Auslösungen…

Hugo Heinrich

Ja wenn es denn diese besseren Objektive geben würde. Wer eine R50 kauft, der wird sich bis auf wenige Ausnahmen kaum eines der Ls kaufen. Letztlich wird das Objektivangebot geringer als das für ms sein. Da Canon keine Objektive von Fremdanbietern zulassen möchte.

K. W.

Ok, aber dann würde ich die Marke meiden.

Joachim

Ich meine so.
Objektiv betrachtet ist das eine Ergänzung des Portfolios von Canon. R8 soll so die R ablösen, da der Preis sehr ähnlich. Mit ein paar Verbesserungen.
R50 ist dann das lowcost Modell, welches für die Masse gut genug ist für Familienfeiern, Urlaub etc, da auch connected.
Pixelmäßig fehlen die Steigerungen.

Subjektiv benötige ich keine der beiden Kameras. Eventl.mal die R50. Sie hat dieselbe Auflösung wie die 750 D. Hätte den Vorteil des Focus stacking für mein Tokina 35 Makro und Canon 60 mm Makro (bei der RP kommen nur so 8 Mio Pixel raus). Verwirrend ist dabei, da ich noch gerne mit den Zeisslinsen von meiner Contax fotografiere, das ständige Adapterspiel. Da lohnt sich eventl. der Kauf von 1 oder 2 zusätzlichen Adaptern.

Leider macht das Photographieren wohl zukünftig durch KI und Konsorten nicht mehr soviel Freude. Ist so wie autarkes Autotofahren. Ist richtig langweilig.

Gunnar

Hm, ich bin hier (und natürlich auch bei der R8) etwas zwiegespalten. Canon macht mit diesen Modellen einige Sachen sehr gut, andere dagegen arg verbesserungswürdig. Gut ist zunächst einmal: Die Modelle sind allesamt relativ homogen. Es scheint einen gewissen „Standard“ zu geben, der nicht unterschritten wird und offenbar aus dem DIGIC-X-Prozessor mit all seinen Vorteilen (der umwerfende Motiv-AF, hohe Bildraten und sehr gute Videofähigkeiten) besteht.Schlecht wiederum ist, dass ein IBIS offenbar nicht zu diesem Standard zu gehören scheint – da bieten die Mitbewerber eben um einiges mehr. Aber wer weiß, vielleicht wird dieses Feature ja auch etwas überbewertet – zumal bei Canon-Objektiven ansonsten die Stabilisierung eigentlich immer ziemlich gut ist – und man ja eigentlich sowieso immer nach Möglichkeit ein Stativ nutzen sollte, falls das jemand vergessen hat. 😀 Was die Modellpolitik angeht, befremdet die Flut an R-Kameras eventuell ein wenig, denn die Unterschiede von R50 zu R10 zu R7 zu R8 zu R6 II sind ja eben nicht riesig. Hier wäre wohl nur folgendes zu mutmaßen: Die Firmenstrategie sieht vor, das eigene Angebot entlang von Preisen im Abstand von ca. 200-300€/$ zu staffeln. Tja, warum eigentlich nicht? Wie sagte man früher mal: Für jeden (na ja, fast jeden…) Geldbeutel… Weiterlesen »

Eberhard Fillies

Als „M“ war sie wunderbar klein, konnte aber einiges wie die EOS 80, nun mit weniger Auflagemass sieht sie aus wie viele Andere.

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