Canon Objektive Top Viltrox

Exklusiv: Canon nennt Gründe für Streitigkeiten mit Viltrox

Canon Deutschland hat gegenüber Photografix in einem Statement die Gründe für die Streitigkeiten mit Viltrox erläutert.

Statement von Canon Deutschland

„Kein Kommentar zu diesem Zeitpunkt“, so lautete die bisherige Antwort, die große Magazine wie DPReview und PetaPixel von Canon in der Diskussion rund um RF-Objektive von Drittherstellern wie Viltrox erhalten haben (wir berichteten).

In der Zwischenzeit haben wir, nach unserer Anfrage vom 30. August 2022, von Canon Deutschland erfreulicherweise noch ein etwas ausführlicheres Statement erhalten, das sich folgendermaßen liest:


„SHENZHEN JUEYING TECHNOLOGY CO.LTD, stellt unter dem Markennamen „Viltrox“ Autofokus-Objektive für den RF-Mount von Canon her. Canon ist der Ansicht, dass diese Produkte ihre Patent- und Geschmacksmusterrechte verletzen und hat das Unternehmen daher aufgefordert, alle Handlungen einzustellen, die die geistigen Eigentumsrechte von Canon verletzen.“
Canon Deutschland

Canon Deutschland bestätigt hier also, was in den letzten Tagen bereits von vielen vermutet wurde: Der Grund dafür, dass Viltrox eigene RF-Objektive vom Markt genommen hat, sind verletzte Patentrechte. Canon bezieht sich in dem Statement außerdem explizit auf RF-Objektive mit Autofokus. Das erklärt, warum manuelle Objektive von Herstellern wie Samyang oder Laowa weiterhin im Handel erhältlich sind. Diese scheinen die geistigen Eigentumsrechte von Canon nicht zu verletzen und stellen somit aus Sicht des Marktführers wohl kein Problem dar.

Persönliche Anmerkung

Ich habe es schon in meinem ersten Artikel zum Thema angemerkt: Im Falle von Patentverletzungen ist es Canons gutes Recht, Viltrox dazu aufzufordern, die Produkte, die die Patente verletzten, vom Markt zu nehmen. Nun haben wir Gewissheit, dass es tatsächlich um verletzte Eigentumsrechte geht.

Inwiefern Canon den Plan verfolgt, das RF-Bajonett zu einem geschlossenen System zu machen, muss abgewartet werden. Fehlende Objektive von Drittherstellern würden natürlich insgesamt eine geringe Auswahl für die Kunden bedeuten, allerdings könnte Canon so auch eine durchgängig hohe Qualität innerhalb des EOS R Systems garantieren. Bisherige Autofokus-Objektive von Viltrox und Samyang scheinen beispielsweise (so berichtet unter anderem Canonrumors) nicht die neueren RF-Protokolle, sondern stattdessen die alten EF-Protokolle zu verwenden.

Unter Umständen könnte der Verkauf von Lizenzen an ausgewählte Dritthersteller ein Schritt sein, den Canon früher oder später in Erwägung ziehen wird. So würde man noch eine Zeit lang die sicherlich hohen Entwicklungskosten des RF-Bajonetts über den Verkauf der eigenen RF-Objektive kompensieren, würde das RF-System langfristig gesehen aber durch die gezielte Ergänzung von Dritthersteller-Objektiven für die Nutzer attraktiver machen.

Wie ordnet ihr Canons Stellungnahme ein?

Beitragsbild: Bashar

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lichtbetrieb

Danke für die Aufklärung, tolle Arbeit. Das Viltrox wird als EF 85mm f1.8 erkannt. In der Tat nicht besonders seriös.

Ich hoffe der Shitstorm wird gewaltig und Canon richtig wehtun.

Akki Moto

Du hast Dich verschrieben. Der Shitstorm muss doch gegen Viltrox gehen, denn sie sind doch die Patentverletzer und gaukeln ein RF vor, was doch nur ein EF mit anderem Anschluss ist. Seriös ist das nicht.

Leonhard

Verschrieben eher nicht, irgendwie kommt mir der Beitrag von Nils in dieser Form etwas kürzer vor als ich ihn in Erinnerung hatte, was die Ironie im zweiten Satz nicht zum Ausdruck bringt.

Genau dieser komische Scheißwind (man sollte immer möglichst deutsche Ausdrücke verwenden, selbst wenn es dafür keine gibt) ist in dem Fall gegen Canon eh nicht so wirklich zu verstehen.

Es vergeht doch keine einzige Messe in Europa, bei der nicht irgend welche Hersteller aus einem gewissen Land hopp genommen werden, die westlichen Vorstellungen von geistigem Eigentum scheinen mit der Denkweise einiger Staatsbürger aus einem Staat nicht so wirklich kompatibel zu sein.

Geht dann ein Kamerahersteller gegen unsere angeblichen Interessen, billig kaufen zu wollen vor, dann ist hier das Geschrei groß, verstehe wer will. Leute, dann kauft euch doch ein EF Objektiv von Sigma oder Tamron und nutzt den hauseigenen Adapter von Canon, habt ihr in allen Fällen ein EF drann, RF mit einem Stift drauf malen können wir doch selber, oder?

lichtbetrieb

Das ist richtig. So ist der Satz tatsächlich etwas komisch. Mark hat mich darüber informiert und ich bin Okay damit. Insofern kann ich mit leben. 🙂

lichtbetrieb

Ich als Konsument schere mich nicht wirklich um Patentverletzung, wenn ich dafür gute und preiswerte Alternativen erhalte. Das Objektiv ist nicht perfekt, aber macht vieles richtig. Wenn, dann kann man sagen, es gaukelt der Kamera vor, es sei ein EF Objektiv. Andersrum macht kein Sinn.

N1USER

Du scherst Dich nicht um Patentverletzungen? Interessanter Ansatz. Canon investiert sehr viel Geld in die Entwicklung neuer, innovativer Produkte. Diese Produkte sind teuer und Du kaufst sie vielleicht deshalb nicht. Der Patentverletzer hat eklatant verringerte Kosten, er entwicklelt nicht, sondern kopiert nur. Dafür ist er billiger und Du kaufst seine Produkte vielleicht. Der Originalhersteller verliert einen Teil seines Gewinns und kann seine Innovationen nicht ausreichend refinanzieren. Ist Dir doch egal, Hauptsache billig. Der Originalartikel verschwindet irgendwann vom Markt, denn es rechnet sich ja nicht mehr. Zum Glück gibt es aber den Patentverletzer, der produziert und verkauft munter weiter. Für ihn und für Dich ist die Welt ja noch in Ordnung. Wenn der Patentverletzer dann vielleicht in der Zukunft einmal der einzige Produzent des von Dir benötigten Artikels ist, wird er Dich garantiert marktwirtschaftlich betreuen – getreu dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast also letzten Endes einen schlechteren Artikel zum mindestens selben Preis wie damals vom Originalhersteller. Dafür kommt der Artikel aber auch aus China und nicht mehr aus Japan, ist ja auch ganz schön.

Na, wie hört sich das für Dich an?

lichtbetrieb

Hast du dir mal die älteren Yongnuo EF-Kopien angesehen? Die sind fast 1 zu 1 aus wie das Original. Das Viltrox existierte vorher so nicht. Da steckt also schon Entwicklungsarbeit drin. In meinen Augen ist das Thema also viel komplexer, als du es hier darstellst.

Um auf deine Frage zu antworten. Für mich hört sich das so an, als ob ein Random Moralapostel aus dem Internet was erzählen will, um sich wichtig zu fühlen. Ich habe bereits mehrere RF L Linsen inkl. die entsprechenden Kameras dazu und dann unterstellst du mir Hauptsache billig? Ich hoffe du kaufst auch fleißig RF. Sonst ist wegen dir Canon pleite. Ich hoffe du erkennst Ironie.

N1USER

Da halte ich es mal wie Steffen Seibert: Ich habe meinen Ausführungen nichts hinzuzufügen 😉

Heinkal

Die Gerüchte sind also wahr. Canon stellt sich für mich ins Abseits, ob es klug ist werden die Kunden entscheiden.

Josef

Ich denke, dass R-System hat sich bisher ausgezeichnet verkauft und wird sich auch in Zukunft bestens verkaufen.
Denn sehr viele, die Canons Strategie kritisieren, sind gar keine Canon Kunden.

joe

Canon ist einer der Wenigen Hersteller die nahezu ausschließlich in Japan produzieren. Alle anderen sind in Billiglohnländer abgewandert, das ist übrigens der Grund weshalb Nikon in Japan nicht mehr besonders beliebt ist. Dass sie ihre Patente vor allem gegen die Chinesen schützen und auch durchsetzen halte ich für richtig. Was sie mMn tun sollten wäre Lizensen an Firmen wie Sigma zu vergeben. Ich weiß nicht in welcher Branche hier die ganzen Kritiker arbeiten, aber stellt euch vor euer Produkt wird kopiert und zum halben Preis verkauft, dann würde ich gerne mal sehen was dann eure Meinung wäre. Ob ihr das dann noch so toll findet.

Rawbert

Sehe ich auch so. Fuji z.B. hat auch erst spät freigegeben, da gab’s nicht solch einen Aufschrei.

Martin Berding

Weil Fuji nicht Canon ist. Canon ist ein Begriff, Fuji ein Hersteller. Bitte nicht falsch verstehen, bin selbst Fuji Eigner. Aber Canon ist seit Jahrzehnten ein Symbol für Fotografie, viele Profis verwenden ausschließlich Canon, während Fuji noch immer seinen Platz im Universum sucht. Nur wer heute an Systemkamera oder Spiegelreflex denkt, denkt fast immer sofort an Canon oder auch an Nikon. Ist einfach so.

Rawbert

Klar, das weiß ich doch.

N1USER

Bei Fuji ist es seit Digital einfach ein Überlebenskampf, bei Canon und Nikon der Kampf um Platz 1. Danach richtet sich natürlich auch die Wahl der Waffen.

Juppy

Sehr treffend formuliert. Ob Canon diesen Kampf noch lange führen wird, bleibt wohl abzuwarten. Ich mach Vorteile bei Nikon aus.

Leonhard

Da mir Freund Joe ja in letzter Zeit immer recht gibt erlaube ich mir in Anlehnung an Nils jetzt mal eine noch viel steilere These:

Was wäre, wenn es nicht einmal eine Kopie wäre sondern am Ende des Tages nichts anderes als China-Fake?

Mal angenommen, der Adapter von Canon hat nur eine einizige, gar nicht wirklich spannende Funktion: Beim Einschalten einer R prüft die Kamera die 11 Füßchen des R-Systems, auf 9 Füßchen kriegt die Kamera eine Rückmeldung, die beiden anderen sind nur Plattfüße, die Kamera stellt auf Kommunikation mit EF um.

Nun bauen findige Zopfmänner genau so einen Mount, wieder die gleiche Prozedur und Du fotografierst am Ende des Tages mit stolzer Brust mit nichts anderem als einem teuer bezahlten EF-Objektiv.

Nun mal die Frage an einen ganz alten Fuhrmann im Geschäft mit China: Ehrlich, Joe, gibt es irgend eine Schweinerei, welche Du Dir bei chinesischen Firmen nicht vorstellen könntest und wer möchte sich schon den Ruf versauen lassen?

So, und nun gib mir mal recht, klappt ja in letzter Zeit wirklich gut!

Joschuar

… siehe MB, oder andere Firmen, sie lassen sich Kopieren und ziehen scheinbar Profit ! Langfristig sind Sie Verlierer ! Dito andere BS wie Energie !! Es ist unglaublich wie diese Scheinheilikeit um die Häuser zieht !!
Will sagen, das ich finde das Canon es richtig macht !! Das Sony damit Erfolg hat, scheint jetzt so zu sein, wie es aber in naher Zukunft sein wird, wird sich zeigen !! Sony kann nur im Bereich G oder GM Objektive seine Vorteile ausspielen, aber wie sieht es in naher Zukunft aus, siehe SAMYANG 135mm 1,8 AF, das Ding scheint schon besser zu sein als das SONY 135mm 1,8 GM, was nun ?

Eberhard Fillies

Du hast recht und Canon macht es nachvollziehbar richtig.

Juppy

Nein, so funktioniert dass nicht. Der RF-Mount benutzt drei Protokolle. Eines für die Bedienung der Steuerringe und anderes Geschirr. Der Bus ist langsam und kann nur max 7 Sensoren bedienen. Derzeit kenne ich nur den Steuering am Adapter als praktisches Gerät, dass dieses Leiungspaar verwendet. Dann hätten wir den bi-direktionalen EF-Kanal ; kennen wir. Nun kommt noch der RF-Bus dazu. Der benutzt für Daten, Strobe und Takt vier Leitungen. Die Daten werden bi-direktional, differential und erheblich schneller zwischen Kamera und Objektiv übertragen. Hauptsächlich werden die Steuerdaten zwischen zwischen IBIS, Body-Microcontroller und Objektiv-Microcontroller übertragen. Das ist jetzt etwas vereinfacht beschrieben, aber es werden nicht Leitungen nach ihren Signalpegeln abgefragt. Der Anmeldeversuch des Objektivs an der Kamera wird dann durchgeführt, wenn beim Linsenwechsel oder Reset, die Linse ein Bitmuster auf den RF-Bus legt. Der Clue ist, dass die Objektive sich bei RF-Mount an der Kamera mit einer Signatur / Schlüssel anmelden müssen. Damit muss man sich keine Sorgen um Reverse Engineering machen. Die haben keinerlei Chancen. Ich habe von einem Kollegen gehört, dass Nikon mit Z sowas in der Art auch macht. Fremdobjektive können also kein Z-Protokoll nutzen, wenn sie nicht über eine Lizenz verfügen. Also alles, was da gerade an Z… Weiterlesen »

Markus B.

Als Canon Kunde kann ich verstehen, dass Canon seine Patente schützen möchte. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem RF System. Trotzdem würden Objektive von Fremdherstellern dem System sicherlich gut tun. Die Preise der RF Objektive sind schon gesalzen…

Alfred Proksch

Danke für die Aufklärung, gute Arbeit.

Vor und Nachteile wurden mit 289 Kommentaren ausführlich beschrieben – auch meine Einstellung zur Abschottung. Beide Seiten haben vernünftige Argumente – der Kunde an der Kasse ist wie der Wähler an der Urne. Mal sehen wohin sich die Verkaufsanteile entwickeln. Interessant ist das auf alle Fälle!

Jürgen W

An der Urne kannst du dein Kreuz machen, wo du willst, da bekommst du immer wieder eine Koalition der neoliberalen Mitte. Da hat man bei der Wahl der Kamera eine bessere Auswahl.

Mirko

👍🏻 👍🏻 👍🏻

Rawbert

Nö, nur wenn du nicht genügend Gleichgesinnte findest bzw. die anderen eine abweichende Wahlentscheidung treffen. So ist das nunmal.

alex

Wenn für dich schon die Grünen „neoliberale Mitte“ sind, will ich gar nicht wissen wo du politisch stehst.

Rawbert

Hmm ja, dabei macht er solch klasse Bilder…

Leonhard

An der Urne hat man trotzdem noch mehr Entscheidungsfreiheit als in der Urne.

Rawbert

Der war gut.

ccc

😂 😅

Thomas Müller

Was bitte bedeutet „neoliberal“ und wer ist es?

Leonhard

Wie erklärt man so was einem Schweizer, ahhh jetzt ja:

Also, lieber Thomas, ein liberaler Zimmermann hat erkannt, dass er nicht jeden Dachschaden reparieren kann und gönnt seinen Mitmenschen den Klammerbeutel, mit welchem sie gepudert wurden.

Steht so ein Zimmerer am ersten Tag der Woche an der Straße und es kommen Spaziergänger, welche er aus der Entfernung zuerst für einen Wandertag der Irrenanstalt gehalten hat, dann gönnt der denen ihre Bewegung und hält die Klappe. So was ist liberal.

Ein neoliberaler Zimmermann hingegen bekommt hinterher Gewissensbisse, geht in die Anstalt und entschuldigt sich bei den Patienten, dass er sie mit denen da verwechselt hat.

Bei uns im Kafter haben sie mal ein Drama aufgeführt, als der eine erstochen wurde lies er auf dem Boden liegend einen fahren, der andere Stardarsteller wollte die Szene retten und rief „was, du röchelst noch, dann stech ich Dich noch töter!“

Rolf Carl

Tja, lieber Leonhard,
dies einem Schweizer erklären zu wollen, dürfte ziemlich schwierig sein, wenn man schon selber nicht so genau weiss, was eine neoliberale Mitte ist. Mit deiner Vermutung beim Kommentar unten liegst du auf jeden Fall ziemlich falsch. Nicht dass ich das vorher wusste, aber da genügen in der Regel 2 Minuten Internet-Recherche.

Frank hat immerhin die Grundzüge des Neoliberalismus gut erklärt. Für das nächste Mal empfehle ich dir einfach mal den Satz bei Google einzugeben: „Was ist eine neoliberale Mitte?“

Google liebt Fragen über alles!

Leonhard

Lieber Rolf, wie konnte ich nur, verzeih mir bitte. Internet bildet ungemein, da erfährt man dann, man lügt ja gar nicht, nein, man hat nur alternative Fakten. Gerade aktuell kann man lesen, Betriebe gehen nicht pleite, die sperren nur zu, wundervolle moderne Welt. M.M.n. hat da jemand beim Ornanieren festgestellt, dass dabei keine Kosten entstehen, dann Wichskosten mit Fixkosten gleichgesetzt und so kam dann diese neue Ökonomie zustande. Wir haben hier einen Bäcker, der hat so etwa 60 Fialen, wenn der nur 2 Monate zusperrt, dann hat der ein gewaltiges „negatives Eigenkapital“, ob der dadurch zum Staat wird weiß ich nicht, da muss ich noch mal im Internet nachschauen. Frank hat es ja sehr schön geschrieben, gerade der Begriff des Neoliberalismus ist im Zeitstrahl zu sehen, der als Kampfausdruck missbrauchte Begriff bedeutet eigentlich das genaue Gegenteil dessen, was der Begriff früher einmal aussagen sollte. Der politische Begriff der Mitte ist letztendlich eine reine Erfindung des Marketing, gestützt auf Meinungsforschung. Da haben Umfragen ergeben, Menschen wählen gern die Mitte, die Erklärung dürfte darin liegen, dass man es gerne vermeidet, klare Positionen zu beziehen. Wenn aber die Mitte gerne gewählt wird, dann sind wir eben alle die Mitte, denn man will ja… Weiterlesen »

Frank

Genau da scheiden sich die Geister, weil es in der Hauptsache zwei Strömungen des Neoliberalismus gibt. Zum einen der Neoliberalismus, der eher dem angelsächsischen Muster eines freien Marktes folgt, während der Ordoliberalismus durchaus den Staat in einer aktiven Handlungsrolle sieht, Verwerfungen des freien Marktes zu Gunsten eines funktionierenden Sozialstaates zu korrigieren.
Neoliberalismus kann also durchaus anders interpretiert werden, als dass uns das Neoliberalismus als Kampfbegriff suggeriert.

Leonhard

Nun ja, lieber Frank, Neoliberalismus ist ja klar, ist als Begriff ja auch definiert!

Aber es ging ja um eine „neoliberale Mitte“, was soll denn dies wieder sein, die Furche in der Mitte, der alles scheißegal ist?

In Berlin sitzen ja auch eher Ultraliberalisten im Parlament, die greifen permanent in irgend etwas ein um Probleme zu lösen, welche der Markt ohne ihr Dauereingreifen gar nicht gehabt hätte. Klar, Hilfen sind wichtig, besonders wenn man damit Gieskannenhersteller unterstützen kann, aber Probleme löst man so nicht, nein, man verschlimmert sie eher, Hilfe für Gaskunden, tolle Idee, wieso sagt denen nicht endlich mal einer: „Wir haben nicht zu wenig Euronen, wir haben zu wenig Gas!“ Mit so einem Treiben treibt man toll, und zwar die Preise.

Frank

Tja, also die „neoliberale Mitte“ dürfte wohl eher eine Wortschöpfung sein, die suggerieren soll, man stünde in der Mitte des Parteienspektrums. Aber da wird es jetzt schon ziemlich eng, denn fast alle siedeln sich selbst in dieser Mitte an.
Wenn man die Parteien dann an ihren Taten mißt, dann sind sie alle doch ziemlich mittelmäßig. Ob das jetzt die zitierte Mitte ist?

Leonhard

Tja lieber Frank, hatte ich Rolf ja schon geantwortet, es ist immer schwierig, mißbrauchte Begriffe einzuordnen, wenn alles Mitte ist dann wird logischer Weise auch der Rand zur Schmuddelecke, weil die sind eben nicht Mitte, was sie natürlich bestreiten würden.

Man sollte bei vielen Spekulationen auch einmal die Vorgehensweise der Ärzte kopieren, dann kann man über die einelnen Symptome zu einem Bild kommen, hier ein Beispiel, dieses mal ausnahmsweise Kamerabereich:

Nikon baut eine riesige neue Firmenzentrale, kauft einen deutschen 3D-Druckerhersteller, gibt den Mount frei.
Was würde ich aus dieser Kombination nun schließen?
Anscheinend bereitet Nikon seinen Abgang aus der Reihe der Großhersteller vor, die Bildsensoren kommen ja meist schon von Sony, weitere Zusammenarbeit wäre denkbar, man wird wohl weiter Kameras anbieten, aber sicherlich nicht mehr in der großen Zahl, wie es einmal gewesen ist.

Anscheinend ist bei Nikon ja noch entweder genug Geld da oder es kam frisches dazu, aber man möchte wohl dieses Geld lieber in anderen Geschäftsfeldern anlegen als es in der Entwicklung eigener Optiken zu investieren.

Juppy

Wenn dass mal so einfach wäre…immerhin haben sich soviel Kunden für eine R-Variante entschieden, dass sie bereits weit über ihre Erwartungen verkaufen und für 2021 ausgesprochen gute Zahlen präsentierten.
Die bessere Auswahl ist nur scheinbar besser….Die Frage ist nur, mit welchem Kompromiss lässt sich besser leben und die Frage lässt sich erst am Ende der Zeit beurteilen….

Frank

Aus der Erklärung seitens Canon geht klar hervor, um welche Streitigkeiten es genau geht. Betroffen scheint aktuell aber hauptsächlich Viltrox zu sein. Deshalb finde ich die Überschrift „Canon fordert Dritthersteller dazu auf, keine Objektive für dem RF-Mount anzubieten“ etwas irreführend. Andere Hersteller haben bereits ihre Produkte zurückgezogen.
Wie Du aber auch richtig schreibst, ist jetzt der Kunde gefragt, sein Urteil abzugeben. Da geht es dann nicht nur um die Rechtmäßigkeit der Forderung von Canon, sondern auch um das Geld der Kunden. Es bleibt also spannend.

Juppy

Es geht auch um den Image-Schaden, den Canon ganz sicher jetzt erleiden wird, nachdem sie offenkundig formuliert haben, wie sie zu den Drittherstellern stehen. Vorher war es ja nur eine Vermutung, die aus einigen nebulösen Kommentaren des CEO auf den Messen ableiten ließen. Nun ist es kalr und ohne weiter Verschlüsselung kommuniziert. Ich denke, dass dies ganz sicher nicht ohne Folgen für Canon bleiben wird. Zumal auch der Markt durch die Energiekriese und der noch immer grassieren Corona-Pandemie kleiner werden wird. Ob man die „Mercedes-Politik“ bei Canon lange durchhalten wird, kann nur die Zeit zeigen. Kurzfristig wird es wohl erstmal dabei bleiben. WIe lange sich Canon die Zahlen schönreden will, wird man abwarten müssen.

Leonhard

Wieso soll es denn ein Image-Schaden sein, wenn eine Firma keine Drittanbieter zulassen möchte?

Welche Zahlen soll sich Canon denn schön reden, die Zahlen sind aus Sicht der Firma doch gar nicht schlecht, bessere Zahlen hätte man nur, wenn man dann mal alles liefern könnte.

Seit wann muss ein Zug in die richtige Richtung unbedingt Trittbrettfahrer haben? Und was sollte z.B. ich Canon vorwerfen? Dass ich keine Fremdobjektive haben möchte und die genau diese auch zulassen?

Nehmen wir mal das 100-500mm, welcher von diesen Zauberlehrlingen könnte dieses Objektiv den z.Z. nachbauen, selbst wenn sie dürften?

Leonhard

Erst mal vielen Dank für die Aufklärung! Letztendlich folgt Canon mit dieser Geschäftspolitik nur einer einfachen Logik, welcher der Veränderung des Marktes geschuldet ist, wie immer nun ein Beispiel: Früher: Als ich noch jung und hübsch war, da ging man in ein Fotofachgeschäft und kaufte sich einen Fotoapparat. So ein Fotoapparat war eine Einheit, bestehend aus einem Gehäuse und einem Objektiv, die Wahl des Geräts war, was die Optik betraf eine Entscheidung fürs Leben, also nun das der Kamera, nicht das eigene. Millionen von Menschen kauften sich so ein Gerät und Diskussionen gab es eigentlich über die verwendeten Filme, ansonsten gab es nicht viel zu diskutieren, zu fotografieren übrigends auch nicht, „Nachtaufnahmen“ machte man zur „blauen Stunde“, wer den A…. zu spät vom Sessel bekam, dem blieb der Trost, auch in den kommenden Tagen wird es wieder eine blaue Stunde geben, der Rest war Heimweg. Heute: Die Hersteller haben alle gemerkt, dass man mit den wenigen Kunden für Kameras letztendlich keinen Staat mehr machen kann, nur durch das Wecken von Bedürfnissen kann man den Markt noch am Leben halten. Ausserdem weiß jeder Hersteller, er wird in den nächsten 20 Jahren mehr Kunden an den Totengräber verlieren als an jeden anderen… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Servus Leonhard

Volle Zustimmung bis zum letzten Punkt.

Eines meiner zwei wirtschaftlichen „Standbeine“ beschäftigt sich hauptsächlich mit Gerüchten und daraus folgenden geschäftlichen Entscheidungen. Ob diese positiv aufgenommen werden ist DIREKT und SOFORT am Markt sichtbar.

Wenn ein wirtschaftlicher Rechtsstreit „gewonnen“ wurde ist das zwar schön für den Kläger aber nicht ausschlaggebend für die kaufende Klientel. Die beißt sich nicht am R-Bajonett fest. Schon gar nicht wenn damit gedankliche Einschränkungen verbunden werden.

In diesem Fall ist die Wahlurne der Handel und der Kunde setzt sein Kreuz an der Kasse!

Leonhard

Mit Deinem 2ten Standbein habe ich seit Jahren nichts mehr zu tun, ist mir einfach zu stressig.

Wer da Geld verdienen will, der muss schon lange vor der Insektenerkältungszeit die Flöhe husten hören und ausserdem sollte man dann schon seine Leute haben, die gewisse Gerüchte kennen, bevor es überhaupt Gerüchte werden, neee neee, braucht der olle Leo nicht mehr so wirklich.

Aus der Zeit, als ich noch meinen kleinen Gemischtwarenladen hatte ist mir auch noch eines klar: richtig gute Gerüchte kosten aber auch richtig Geld, schlecht für das kleine Spiel. Zumal ja auch an der Börse die Zeiten anders werden, über Jahre setzte sich die Idee fest, jeder könne an der Börse Geld verdienen, von diesem Gedanken sollten wir uns langsam verabschieden, was hoch gehen kann kann auch runter gehen.

Bei den Objektiven wurde doch gar kein Rechtstreit gewonnen, oftmals ist es besser, gar keinen zu führen, bei Androhung, man würde die Volksverarsche an die Presse geben herrschte schon oft bei Staranwälten nur noch betroffenes Schweigen, nichts ist oft so gemein wie die reine Wahrheit, egal wer dann recht hätte, wenn er es überhaupt einklagen wollte weil es besser ist, es einfach zu lassen.

Stefan Komarek

Es könnte sein, dass es Canon ergeht wie Apple. Die lassen auch keine kompatible Hardware zu – alles mit Patenten abgesichert. Wer auf die Börsendaten oder die Geschäftsberichte blickt, sieht, wie Apple jedes Quartal erneut darunter leidet.

Wenn die erwähntem Objektive ein EF-Protokoll fahren, wird die Patentverletzung nicht dort liegen, sondern im Bereich der EF zu RF-Übersetzung, sozusagen im Adapter. Es wäre möglich, dass sie einfach die Software des Canon-EF/RF-Adapters kopiert haben.

Daniel

Bringt endlich mal einen Nachfolger der Canon R raus !

Michael

Richtig so von Canon.

Steffen Schöwel

Was soll der Blödsinn Canon ? Ihr seit eine Premium Marke und verkauft weiterhin Euro Premium Objektive ! Wer Viltrox kauft wird vielleicht später mal sich einige Eurer Objektive kaufen, wenn seine Ansprüche steigen. Ihr schießt mit Kanonen auf Spatzen!
Ich bin Sony User und bin froh das Sony einen anderen weg geht!

Marcello

wir sind alle mit Dir froh

alex

Es geht hier um Patentrechtsverletzung. Das ist eine Straftat und Canon hat das gute Recht dagegen vorzugehen.
Oder sagst du zu Rolex auch, dass sie leise sein sollen, nur weil ein paar Menschen gute nachgemachte Rolex Uhren kaufen und Rolex selbst ja bereits genug Geld verdient?! Sehr interessante Sichtweise, die manche Canon-Hater / Sony-Fanboys hier an den Tag legen.

Juppy

NOch geht Sony diesen Weg. Wenn Canon und Nikon so Geld verdienen, wird auch Sony sich überlegen, ob dies nicht eine Option für sie ist. Die wollen auch nur Geld verdienen….Sony ist da nicht anders. Mal sehen was Sony für eine Strategie in den kommenden Jahren fahren wird. Wer weiß, evtl. machen sie ja einen S-Mount, der etwas größer im Durchmesser ist und ein paar andere Goodies in sich vereint.

Alfred Proksch

Ich kann diese Firmen bezogene Verbissenheit nicht nachvollziehen. Wenn ich überlege so zieht sich solches Verhalten durch alle Branchen. Vom Kauf eines Automobils bis dahin welche Zahnbürste ausschließlich benutzt wird.

Teilweise wird dabei die Kosten Nutzen Rechnung selbst für Alltagsdinge völlig aus den Augen verloren. Canon ist kein Luxusprodukt oder mit besonderem Image behaftet. Canon stellt wie die Mitbewerber sehr gute Kameras/Objektive her.

Ehrlich – schön wenn jemand mit EOS R Produkten mehr als zufrieden ist – andere mögen Sony oder sonst etwas lieber – auch sehr gut – Hauptsache es gelingen gute Video/Bild Ergebnisse.

Cat

Vielleicht gibt Canon auch einfach preiswertere Objektive, wie früher, bei Sigma in Auftrag.
Canon handelt nur konsequent. Und sogar Sony letztlich auch, denn wir in der Oberliga fotografieren will, wird allenfalls in der Anfangsphase mit Fremdobjektiven froh.

Leonhard

Sehr guter Beitrag, werter Cat.

Und wer an eine A1 nur Spitzenglas ansetzen möchte, für den reduziert sich das riesige Objektivangebot ja auch recht schnell.

Genau wie der tolle Adapter bei Canon. War für uns in der Anfangszeit wirklich wunderbar, was hat uns Canon in vielen Jahrzehnten schon versprochen und hinterher hatte man sich anscheinend nur versprochen, hier war es nützlich, erst mal EF anzuschrauben und zu sehen, was R5 oder R3 hiermit liefern können. Aber auf Dauer will man diesen Fotopräser dann doch nicht so wirklich, nach der Probe der Gehäuse soll es dann schon RF sein, was vorne drauf kommt.

Und ob Pitschi-Patschi oder Klimm-Bimm auch Objektive für R liefern, nun ja, wer drauf wartet soll eben warten, nichts dagegen.

N1USER

Ich bin durchaus ein großer Freund der hochperformanten RF-Objektive. Da ich als Amateur natürlich nicht gleich jede L-Linse von Canon kaufen möchte und die Canon-Range ja auch noch nicht annähernd vollständig ist, bin ich bis dahin mit der Adapterlösung mittelmäßig zufrieden. Ein Tamron 35-150mm oder ein Sigma 12-24mm gibt es von Canon nicht für RF (vom Preis mal ganz abgesehen) und das 70-210mm von Tamron ist im Vergleich unschlagbar günstig. Nur die AF-Performance ist leider grottig. So wurschtelt man sich durchs Leben 😉

Canons Vorgehen bei Patentrechtsverletzungen finde ich absolut nachvollziehbar und in Ordnung. Kann ja jeder Fremdhersteller in 20 Jahren nochmal sein Glück versuchen.

Juppy

Oberliga? Seitr wann ist die von Premium-Objektiven abhängig?

Jenser

Was einige immer noch nicht verstehen: Es gibt kein sozialistisches Volkseigentum mehr.

Und gerade chinesische Unternehmen sind in allen Branchen dafür bekannt, zu fälschen und zu kopieren, was das Zeug hält.

Bodo Schulz

Genau. Danke an China für die bisherige Zeit. Nun wird es Zeit sich wieder selbst auf Entwicklung und Produktion zu konzentrieren. Dafür darf gern der Rohstoff in Kanada statt in China eingekauft werden. Und auch teurer sein. Ich will endlich Lieferanten/Hersteller haben (wieder haben … wer erinnert sich noch an AEG Grundig aus Deutschland?) die meine Vorstellungen von Fairness und Menschenrechte vertreten und keine Staaten unterstützen die Krieg gegen eine Bevölkerung führen, welche in Freiheit leben will.

Uneternal

Schwaches Statement von Canon, da sie momentan ja keine Lizenzen an Dritthersteller vergeben.
Canon will das große Geld an neuen Objektiven verdienen, aber im Endeffekt stellen sie sich hiermit nur selbst ein Bein. Denn ohne Unterstützung von Drittherstellern, werden sich nicht nur weniger EOS R Kameras verkaufen, sondern somit auch Canons eigene Objektivverkäufe sinken.
Ich hoffe das Canon da ganz schnell umlenkt, bevor sie sich ihren gerade erkämpften Vorsprung gegenüber Sony wieder zunichte machen.

joe

Canon hat keinen Vorsprung vor Sony bezogen auf Spiegellos und Objektive, sie sind bestenfalls gleichauf. Der eine ist hier etwas besser der andere dort. Bei Sensoren ist Sony aber immer noch führend, Canon hat lediglich den Abstand verringert. Die Vorteile von Canon liegen auf anderen Gebieten. Haptik, Menü, Handhabung, Colour Rendering, Werthaltigkeit und Service. Wenn es darum geht wie viele verfügbare native Objektive für das System gibt bist Du aber – momentan – bei Sony besser aufgehoben. Wer sich allerdings eine R5 kauft oder eine A7IV oder A7RIV oder eine A1 und sich nicht die besten verfügbaren Objektive kauft sollte sich überlegen ob er Fotografie verstanden hat. Da täte es auch etwas Günstigeres oder ein sehr gutes Smartphone. Das Objektiv entscheidet massgeblich über die Qualität des Bildes!

Juppy

Blödsinn – Canon macht derzeit viel mehr Kohle als Sony. Vergleiche mal die Zahlen und Du wirst erkennen, dass es Canon gerade sehr gut geht. Die Produkte sind ja auch wirklich gut – dass muss man ihnen wirklich zugestehen. Der Preis ist aber ebenso sehr „hoch“ angesetzt. Das Fotografieverständis ist wohl kaum von der Wahl des Body abhängig. Diese Auffassung zeigt eine Art Engstirnigkeit auf. Die R5 ist absolut Top und der A7R4 in einigen Belangen überlegen – insbesondere wenn es um den Trackung-AF geht. Dafür löst sie höher auf, macht aber u.a. deswegen weniger Serienbilder. Makro klar die Sony, Sport klar die R5. Die besten Objektive sind Die, mit denen die Bilder so gelingen, wie man es sich vorstellt. Dazu müssen es nicht unbedingt Native oder Superneue, Superteuere sein. Sie müssen nur ausreichend gut sein und dass könnten auch Sigma Art oder Canons EF-L Objektive problemlso leisten. Die Fotos sind damit absolut top und es lässt sich am Bild nicht erkennen, ob es ein EF oder RF war. Das Gear ist gar nicht so entscheidend sondern Deine Fähigkeit, aus dem Vorhanden Geard das maximale rauszuholen. Das kostet kein Geld sondern Zeit und Praxiserfahrung. An der Preispolitik von Canon ist… Weiterlesen »

Thorsten

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb:
Ein Hersteller der seine Übertragungsprotokolle nicht offen legt, kommt für mich definitiv nicht in Frage!
Auch wegen schlechter Erfahrungen bei Nikon F (über 20 Jahre lang intensiv Natürfotografie mit Nikon F betrieben.) Wenn eine neue Kamera kam, gab es oft Probleme mit vorhandenen Tamron und Sigma Linsen. Denn Objektive bei denen die Fremdhersteller die Protokolle durch Reverse- Engineering herausfinden, sind oft nicht zu 100% kompatibel.
Es gibt ja Hersteller die die Protokolle offen legen:
Sony FE, L- Mount Verbund, MFT Verbund, Fuji.
Canon und Nikon hingegen meinen, sich das leisten zu können, denn das System wird durch so eine restriktive Politik für die Kunden deutlich unattraktiver. Denn bestimmt nicht nur für mich, sind die Objektive mitsamt der Auswahl, dass wichtigste Kriterium für die Wahl des Systems.
Konkurrenz innerhalb des Systems führt langfristig zu besserer Qualität und moderateren Preisen.
So eine Politik mache ich nicht mit!

joe

Gib mir einen halbwegs vernünftigen Grund an, weshalb eine Firma ihre Betriebsgeheimnisse umsonst freigeben soll, für Produkte, die sie selbst anbieten will? Würdest Du das tun, wenn du eine eigene Firma hättest? Weisst du wie lange deine Firma noch existieren würde?

Thorsten

Weil sie damit das System für Kunden, bei Öffnung, deutlich attraktiver machen. Busprotolle sind ja keine besondere Innovation, sondern einfach nur die „Sprache“ mit der sich Objektiv und Kamera unterhalten. Bis auf Canon und Nikon legen die Hersteller die Protokolle ja auch offen, sie sind also der Meinung, so wie ich, das damit das System für die Kunden deutlich attraktiver wird. Und es sich letztendlich für sie auszahlt, ansonsten würden sie es nicht offen legen. Mit welcher Strategie der Hersteller nun höhere Gewinne erziehlt beurteilen die Firmen also unterschiedlich. Für mich als Kunde ist eine Verheimlichung doch ein sehr unfreundliches Verhalten. Und nach meinen schlechten Erfahrungen mit Nikon F diesbezüglich, scheidet so ein Hersteller für mich definitiv aus. Kann ja jeder handhaben wie er will, letztendlich entscheidet der Kunde. Ich habe dabei nicht nur die Preise im Auge, sondern vor allem auch um die Vielfalt: Fremdhersteller besetzen oft Nischen: Geringe Stückzahlen für bestimmte Objektive rechnen sich für die „Originalhersteller“ oft nicht, die „Fremdhersteller können mit deutlich höheren Stückzahlen kalkulieren. Beispiele aus meiner Nikon Zeit: 4/300 Macro und 5.6/400 Macro von Sigma, ich besaß sie beide. Es waren die Idealen Objektive für Verhaltensaufnahmen von scheuen Libellenarten und Amphibien. Oder jetzt für… Weiterlesen »

Juppy

Kein Hersteller legt seine Geschäftsgeheimnisse offen oder kennst Du die Sourcen der Firmware des Motomanagements deines Fahrzeuges?
Auch der L-Mount ist nicht offengelegt. Er ist nur die die Mitglieder der Alianz offen zugänglich. Das Protokoll ist nur eine Vereinbarung über die Sprache, die gesprochen wird. Weder der Inhalt noch die Methoden werden geteilt.
Reverse-Engineering ist im Falle von Canon RF zwecklos, da verschlüsselte Tags zum Anmelden der Objektive am Body, kaum zu hacken ist. Alle Fremden die bisher am RF nativ unterwegs waren, haben ausnahmslos EF-Protokoll gesprochen.
Willkommen in der digitalisierten Welt des 21.Jahrhundert.
Ich stimme bedingt zu, dass die Objektive die Wahl des Bodies massgeblich beeinflussen können aber nicht bestimmen müssen.
Was sprucht dagegen, eine R5 mit einem EF70-200 f/2.8 L IS HSM III oder EF16-35 f/2.8 HSM III zu betreiben? Die Ergebnisse sind absolut top und von den RF-Pedanten nicht zu unterscheiden.

hajo

Wenn Canon seine Schutzrechte verteidigt, ist das rechtens und berechtigt. Über den Punkt, daß Canon das RF-Bajonett nicht für andere Hersteller lizensiert, kann man diskutieren. (Und ich denke, das Thema wurde und wird auch bei Canon intern kontrovers diskutiert.) Die RF-L-Objektive sind Spitze, – haben aber auch Spitzenpreise. Einige RF-Zoom-Objektive habe ich gekauft und im Einsatz, die Qualität der Bilder ist wie die Verarbeitung der Optiken einwandfrei. Die „STM-Objektive“ sind preislich attraktiv, mangels Alternativen verwende ich sie, pragmatisch und ohne Emotionen. Was bisher fehlt, das sind RF-Optiken ‚dazwischen‘, bei den Festbrennweiten z.B.: 24mm, 35mm, 50mm, 85mm mit f:1.4 statt f:1.2 und dafür ca. 1000€ statt 2500€ … 3000€. Als Yongnuo damals in diese Lücke stieß, war ich sehr erfreut und habe mir nach Studium von Testberichten das Yongnuo RF 85mm/f:1.4 AF für ca. 800€ gekauft. Was soll ich sagen, ich bin mit der Optik rundum zufrieden. Da Canon das RF-Bajonett bisher nicht lizensiert hat, kann man vermuten, daß Canon diese Lücke gern selbst bedienen möchte. Die Frage ist, wie lange das dauern wird. Das RF 35mm/f:1.2 L ist bereits seit langem in der Planung und wird von „Event“ zu „Event“ immer wieder nach hinten verschoben. Es geht also eher zäh… Weiterlesen »

Juppy

Canon wird bei den Festbrennern um WW und UWW nachlegen – so habeich es heute gelesen…also deine ausgemachte Lücke wird gefüllt werden. Man darf bei der Wahl der Objektive durchaus pragmatisch vorgehen. Es schont den Geldbeutel .

Hajo

Hallo Juppy, von den WW-Plänen hab ich auch schon gelesen. Das ist erstmal sehr positiv. Die Lücke ist m.E. allerdings weit größer als ein paar fehlende WW-Primes. Abgesehen davon, was dann auch wirklich kommt…. Siehe 35mm/f:1.2L, schon seit Jahren geplant und – bisher nix. Nun, in der WW-Ankündigung ist es ja wieder mit dabei. Das lässt hoffen. Aber die Blende 1.2 heißt, wenn man den Analogieschluß zum 50mm/1.2 ziehen will, ein Preis von ca. 2700€. Zieht man noch die ganze Weltlage: Lieferengpässe, Rohstoffmangel,… und die Preistendenzen bei Canon in’s Kalkül, können auch locker 3000€+ draus werden. Und mit f:1.2 wird es zwangsläufig ein ziemlicher „Brummer“. Für „Street“ eher nicht so schön. Ich hab das 35mm/f:1.8 STM. Das passt von Größe und Lichtstärke für den Zweck sehr gut. Wenn es denn nur einen USM hätte. Ich kann mit dem STM einfach nicht warm werden, habe immer den Eindruck, im Inneren fänden „spanabhebende“ Prozesse statt. Ergo, was ich eigentlich gern hätte, wäre ein „RF35mm/1.8L IS USM“, bitte für etwa 1000€ oder ein „RF35mm/1.4L (IS) USM“, nicht zu voluminös und schwer, bitte für max. 1500€. Was von den Ankündigungen dem am nächsten käme, wäre das 28mm/f:1.4, mal sehen, was Canon da abliefern wird.

Juppy

Keiner ausser Canon kann das RF-protokoll nutzen, weil es cryptografisch verschlüsselte Anmeldungen benutzt. Ohne Schlüssel läuft da nichts und da ist mit „Reverse Enineering“ Ende.
Wie lange Canon die Rückwärtskompatibilität bei den Sytemen noch aufrecht erhält, wird man sehen. Ich erwarte nicht, dass eine R1 einen Mount-Adapter unterstützt.
Ich glaube aber auch nicht, dass Canon diesen „Mercedes Benz“ Weg auf lange Sicht halten kann. Selbst Nikon scheint die Nutzung des Z-Mounts seitens Dritter zu tolerieren. Das macht es für Canon noch schwieriger, sich im Markt behaupten zu können. DIe Enthisiasten werden in Zukunft wohl auch mehr Mittel in die Energiewende stecken müssen und werden isch auf anderen terains zurückhalten. So ein Body und Linse kann man ja gut ein paar Jahre nutzen….

Leonhard

Was heißt denn eigentlich hier in diesem Zusammenhang „lange Sicht“?

Welche lange Sicht denn bitteschön?

Hakle ist mit seinem Toilettenpapier bereits über die Wupper gegangen und die EZB mit ihrem Papier geht in spätestens 5 Jahren hinterher, wenn die Karre umfällt dann braucht man keine lange Sicht mehr, vielleicht eine sehr lange, wenn man die Zeit nach dem reinigenden Gewitter bereits ins Auge fasst.

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