Die Nikon Z5 II fügt sich direkt von Beginn an wunderbar ins Nikon Sortiment ein. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.
Nach der Präsentation der Nikon Z5 II am 3. April 2025 haben wir hier auf Photografix nicht mehr allzu viel über Nikons neuste spiegellose Vollformatkamera gesprochen. Zu Unrecht! Denn Nikon hat hier eine wirklich leistungsstarke DSLM mit einem erstklassigen Preis-Leistungs-Verhältnis vorgestellt. 24 Megapixel, aktueller Expeed 7 Prozessor, schneller Autofokus (sogar inklusive Vogel-AF, den noch nicht mal die Z6 III hat), verbesserte Bildschirme, mehr Video-Funktionen – da gibt es insgesamt nicht viel zu meckern.
Als Nikon im Jahr 2020 die Z5 vorgestellt hat, war die Kamera aus technischer Sicht zwar ebenfalls gelungen, trotzdem habe ich damals nicht so richtig erkennen können, wer diese Kamera denn zum Verkaufsstart tatsächlich erwerben sollte. Denn zum Zeitpunkt der Z5 Präsentation war die Z6 II zum gleichen Preis erhältlich – und bot ein besseres Gesamtpaket. Warum dann für das gleiche Geld die Z5 und somit die schlechtere Kamera kaufen? Bei der D7500 war das im Jahr 2017 ganz ähnlich und die UVP der 2024 vorgestellten Z6 III war für meinen Geschmack ebenfalls etwas zu hoch angesetzt.
Klar, im Laufe der Wochen und Monate haben sich die Preise eingependelt. Doch nach einigen Wochen ist auch die Aufmerksamkeit um eine neue Kamera weitestgehend verflogen. Aus Sicht der Hersteller finde ich es deshalb immer sinnvoll, Produkte auf den Markt zu bringen, bei denen das Preisniveau direkt von Beginn an stimmt. Da sind die Kunden dann viel eher mal geneigt, eine Vorbestellung zu platzieren.
Und siehe da: Bei der Z5 II hat Nikon (bewusst oder unbewusst) mit einer UVP von 1.899 Euro dafür gesorgt, dass sich die Kamera direkt von Beginn an sehr schön ins eigene Sortiment einfügt.
Die Nikon Zf weist sehr viele technische Gemeinsamkeiten mit der Nikon Z5 II auf, der größte Unterschied sind Gehäuse und Bedienung. Das schicke Retro-Gehäuse lässt sich Nikon etwas teurer bezahlen, die Zf kostet bei den meisten Händlern aktuell 2.099 Euro – somit kein Nachteil für die Z5 II.
Die Nikon Z6 II ist momentan zwar günstiger als die Z5 II (der beste Preis laut Idealo liegt bei 1.645 Euro, die meisten Händler bieten sie für 1.799 Euro an), allerdings kann man ziemlich eindeutig festhalten, dass die Z5 II der Z6 II technisch überlegen ist. Grund dafür ist vor allem der schnellere Expeed 7 Prozessor, mit dem die Z5 II ausgestattet ist und der für deutliche Vorteile beim Autofokus sorgt. Auch der 5-Achsen-Bildstabilisator arbeitet spürbar effektiver (7,5 Blendenstufen vs. 5 Blendenstufen) und die Z5 II hat die Nase im Vide-Bereich vorne. Unter anderem weil die Länge der Videos nicht mehr auf 29:59 Minuten beschränkt ist.
Der kleine Aufpreis, der derzeit für die Z5 II im Vergleich zur Z6 II fällig wird, ist also gerechtfertigt. Somit haben beide Kameras nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Das wirkte im Jahr 2020 bei der Z5 und Z6 weniger schlüssig.
Rückblickend macht es jetzt auch etwas mehr Sinn, dass Nikon mit der Z6 III in ein etwas höheres Preissegment vorgestoßen und der Kamera unter anderem eine neue Sensor-Technologie spendiert hat. Denn die Z5 II ist ja keine reine Einsteiger-Kamera, sondern holt auch Fotografen ab, die zum Beispiel ihre Z6 erneuern wollen.
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Ihr merkt schon, bei mir hat die Z5 II einen guten Eindruck hinterlassen. Nikon ist mit den eigenen Kameras damit weiterhin gut aufgestellt, auch wenn ich im Portfolio nach wie vor Platz für ein echtes APS-C-Flaggschiff (sprich eine D500 Nachfolgerin) und eine Z7 III mit hoher Auflösung sehe. Allerdings stehen die Chancen für beide Kameras aktuell nicht besonders gut.