Marktgeschehen

Spannende Einblicke: Nikon gibt Pläne bis 2025 bekannt

Nikon hat im Zuge des aktuellsten Geschäftsberichts einen Ausblick bis 2025 vorgelegt. Für Fotografen gibt es gute und schlechte Nachrichten.

Aktueller Bericht von Nikon Japan

Die offiziellen Geschäftsberichte von Unternehmen sind nicht nur interessant, wenn man die finanzielle Situation des jeweiligen Konzerns besser einschätzen möchte. Vielmehr gewähren Unternehmen in ihren Berichten immer wieder Ausblicke auf die nächsten Jahre und verraten interessierten Kunden und Investoren, worauf in nächster Zeit der Fokus liegen soll.

Nikon Japan hat am 8. April 2022 einen solchen Ausblick vorgelegt und verrät darin unter anderem, welche Pläne man innerhalb der Kamerasparte bis 2025 verfolgen wird. Den originalen Geschäftsbericht findet ihr hier auf der Seite von Nikon Japan, außerdem haben die japanischen Kollegen von DCLife eine Zusammenfassung des Berichts veröffentlicht. Beide haben wir uns mit Hilfe des Übersetzungsdienstes DeepL genauer angeschaut.

Preiserhöhung von 20 Prozent

Wenig überraschend kommt die Nachricht, dass sich Nikon in den nächsten Jahren auf „spiegellose Kameras“ konzentrieren möchte. Dabei sollen sowohl die Erwartungen von Profis als auch von Hobbyisten erfüllt werden und es soll sich um Produkte „mit hohem Mehrwert“ handeln.

An dieser Stelle kommen wir auch direkt zur ersten schlechten Nachricht für Fotografen, Nikon möchte die Stückpreise im Schnitt nämlich um 20 Prozent erhöhen. So möchte das Unternehmen mittelfristig einen Umsatz von 200 Milliarden Yen erzielen, zuletzt hatte man wohl noch einen Umsatz von 150 Milliarden Yen angepeilt. Da wir in den letzten Monaten bereits Preiserhöhungen bei Nikon beobachten konnten ist es denkbar, dass die Preiserhöhungen (zumindest teilweise) schon umgesetzt wurden.

50 Z-Objektive bis 2025

Die gute Nachricht ist, dass Nikon das Angebot an Z-Objektiven weiterhin in hohem Tempo ausbauen möchte, bis zum Jahr 2025 will der Herstellers mehr als 50 Z-Objektive im Programm haben. Damit peilt Nikon ein ähnliches Tempo wie Canon an. Interessant ist außerdem, dass Nikon plant, für jede verkaufte Kamera im Schnitt zwei oder mehr Objektive zu verkaufen. Im originalen Bericht ist von einem „Abdeckungsgrad von zwei oder mehr“ die Rede.

Auch der Videobereich wird von Nikon im Geschäftsbericht direkt angesprochen, der Hersteller möchte die Videofunktionen der eigenen Kameras verbessern, um Videografen noch gezielter ansprechen zu können. Ob Nikon in den nächsten Jahren eine Videokamera im Stile der Canon EOS R5C, Sony A7s III oder Panasonic S1H auf den Markt bringen möchte, geht aus dem Bericht nicht hervor – denkbar wäre es aber allemal.

Fokus auf das Lizenzgeschäft

Zu guter Letzt spricht Nikon noch davon, dass man den Fokus stärker auf das „Lizenzgeschäft“ legen möchte. Was genau damit gemeint ist, ist weder uns noch den Kollegen von DClife klar. Prinzipiell wären Lizenzvereinbarungen mit Objektivherstellern denkbar, so wie sie bereits zwischen Nikon und Tamron geschlossen wurden. Alternativ wäre es beispielsweise denkbar, dass wir in Zukunft Objektive mit Nikkor-Schriftzug in Smartphones sehen werden.

Außerdem möchte Nikon auch weiterhin die Fühler in angrenzende Bereiche ausstrecken und spricht davon, neue Ferngläser, Teleskope und Laser-Entfernungsmesser produzieren zu wollen. Das Segment der Spiegelreflexkameras wird von Nikon im Bericht nicht erwähnt. Hier sollte man also keine großen Hoffnungen haben, dass Nikon in den nächsten Jahren noch nennenswerte Neuheiten auf den Markt bringen wird.

Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.