Smartphones & Apps

Neues Smartphone hat herausfahrbare Portrait-Kamera

Wie bekommt man mehr Brennweite in ein Smartphone, ohne es dicker zu machen? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand.

Sensoren durchgespielt, jetzt sind Linsen dran

Das Rennen um immer mehr Megapixel scheint seit Mitte des Jahres entschieden zu sein. Inzwischen haben Kunden sogar die Wahl aus mehreren Smartphones mit wahnsinnigen 200 MP – auch wenn mit dem gewohnten Pixelbinning effektiv nicht wirklich höher auflösende Fotos hinten herauskommen.

Wenn überhaupt, gab es in den letzten Monaten also Fortschritte bei den Sensoren, weniger den Linsen, die nun mal ebenfalls einen großen Einfluss auf die Qualität des geschossenen Bildes haben. Der flachen Bauweise eines Smartphones geschuldet haben die Hersteller aber auch zugegebenermaßen wenig Spielraum, um höhere Brennweiten zu liefern (von gruseligen Aufsteckobjektiven mal abgesehen). Bislang behelfen sich viele durch die bewährte Periskop-Technik, doch es gibt eine Alternative.

50-MP-Kamera für bessere Portraits

Das Phantom X2 Pro vom chinesischen Hersteller Tecno lässt ein fast vergessenes Konzept wieder aufleben. Bei bedarf fährt die Kamera auf der Rückseite nämlich heraus, wovon Nutzer vor allem bei Portraitfotos durch ein cremigeres Bokeh profitieren sollen.

Das Objektiv bringt es dann nach Herstellerangaben auf eine Brennweite von 65mm mit einer Blende von f/1.5, was einer 2,5-fachen Vergrößerung gegenüber dem Weitwinkel. Während Tecno der Portraitlinse also mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat, fällt dafür der Sensor wieder etwas hinten über.

Zwar bringt er es mit 50 MP immerhin auf die gleiche Auflösung wie die Hauptkamera, der Sensor ist mit 1/2,7 Zoll aber deutlich kleiner als die 1/1,3 Zoll. Als dritte Kamera steht übrigens ein 13-MP-Ultraweitwinkel zur Verfügung.

Da Tecno hierzulande nicht wirklich vertreten ist, würde ich (leider?) mal nicht davon ausgehen, dass wir das Phantom X2 Pro bald beim Elektrofachhändler des Vertrauens erwerben können. Sollte sich Idee aber bewähren, kann ich mir gut vorstellen, dass sich andere Hersteller inspirieren lassen.

Weitere Zoom-Experimente

Andere Wege für die Zoom- bzw. Telekameras an Smartphones gehen auch Konkurrenten von Tecno. Zuletzt hatte Sony etwa den „weltweit ersten“ echten, variablen Zoom in einem Smartphone gezeigt. Auch Oppo hatte davor mit einer ausfahrbaren Kamera experimentiert.

via: PetaPixel

Jonathan Kemper

Hat Technikjournalismus studiert, bloggt seit einer gefühlten Ewigkeit vor allem über die neusten Entwicklungen der Mobil-Branche und fotografiert lieber mit kompakten Kameras.