Nikon Z6 & Z7: Warum nur ein XQD-Slot ein großer Fehler von Nikon ist

Mit nur einem Kartenslot hat Nikon bei der Z6 und Z7 eine schlechte Entscheidung getroffen, das zeigen zumindest Umfrageergebnisse.

XQD-Speicherkartenslot löst Diskussionen aus

Dass Nikon bei den spiegellosen Vollformatkameras Z6 und Z6 jeweils nur einen einzelnen XQD-Speicherkartenslot anbietet, hat weltweit für viele Diskussionen gesorgt. Ein Teil der Community ist der Meinung, dass ein zweiter Kartenslot völlig überbewertet ist und den eigentlich niemand so wirklich braucht. Schließlich kommt es nur extrem selten vor, dass es mal ein Problem mit einer Speicherkarte gibt, und überhaupt sind XQD-Speicherkarten ja verlässlicher und hochwertiger als SD-Speicherkarten. Der andere Teil der Community – das sind häufig Leute, die hauptberuflich vom Fotografieren leben – möchte einfach generell einen zweiten Speicherkartenslot zur Absicherung haben.

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Niemand hat hier nun Recht oder Unrecht. Jeder hat seine eigene Meinung und hat seine eigenen Erfahrungen gesammelt. Und auch wenn man natürlich darüber diskutieren kann, ob man nun wirklich einen zweiten Speicherkartenslot „braucht“, dann möchten ihn einfach manche Fotografen gerne haben. Das ist ihre freie Entscheidung. Ich brauche in meinem Auto wahrscheinlich auch keine 10 Airbags, 7 würden auch völlig ausreichen. Aber vielleicht fühle ich mich mit 10 Airbags einfach etwas sicherer.

Falsche Entscheidung von Nikon

Man kann also darüber diskutieren, ob man als Fotograf nun zwei Speichkartenslots braucht oder nicht. Meiner Meinung nach kann man aber nicht darüber diskutieren, ob es nun ein Fehler von Nikon war, nur einen Slot zu verbauen. Denn ein Fehler war es meiner Meinung nach definitiv. Nicht weil ich sage, dass man zwei Speicherkarten braucht, sondern weil Nikon hätte wissen müssen, dass es eben doch einige Fotografen da draußen gibt, für die ein einzelner Speicherkartenslot ein sogenannter „Deal-Breaker“ ist. Also ein Grund der ausreicht, um die Kamera nicht zu kaufen.

Schauen wir uns die Umfrageergebnisse von Nikonrumors an, einer Community, die fast ausschließlich aus Nikon Fotografen und somit Nikon Sympathisanten besteht. Die Frage lautete „Ist ein einzelner XQD-Speicherkartenslot ein Deal-Breaker für dich?“ und die Antworten sehen unter knapp 7.400 Befragten folgendermaßen aus:

  • 27 %: Ja, das ist ein Deal-Breaker für mich
  • 52 %: Nein, das ist kein Deal-Breaker für mich
  • 21 %: Ich bin noch unsicher

Bei Petapixel, also einer eher neutralen Seite, sind die Zahlen unter gut 4.000 Befragten noch ein bisschen deutlicher:

  • 36 %: Ja, das ist ein Deal-Breaker für mich
  • 58 %: Nein, das ist kein Deal-Breaker für mich
  • 16 %: Ich bin noch unsicher

Ca. 30% von fehlender Speicherkarte enttäuscht

Natürlich sind diese Umfrageergebnisse nicht komplett repräsentativ, doch ob es nun 23, 26 oder 34 Prozent sind, die die Nikon Z6 und Z7 aufgrund des fehlenden zweiten Speicherkartenslots nicht kaufen wollen, spielt ja im Grund keine Rolle. Fakt ist, dass fast ein Drittel der potenziellen Kunden einen Kauf der Nikon Z6 und Z7 gar nicht erst in Erwägung zieht! Wegen der dummen und vielleicht unnötigen zweiten Speicherkarte, die Nikon nicht verbaut hat.

Aus Marketing-Sicht eine fatale Fehlentscheidung. Und in diesem Punkt muss ich persönlich auch Jason Lanier ein bisschen zustimmen, der gesagt hat, dass Nikon in den letzten Jahren hätte sehen müssen, wie sehr sich die Leute bei Sony über eine zu kurze Akkulaufzeit und nur einen Speicherkartenslot aufregen. Beides Punkte, die im Grunde Kleinigkeiten sind. Mit Speicherkarten passiert zu 99,9 Prozent nichts und ein oder zwei zusätzliche Akkus kosten nicht die Welt. Trotzdem: Viele Kunden legen eben Wert darauf und das hätte Nikon erkennen und von Anfang an besser machen müssen.


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Mark Göpferich

Gründer von Photografix, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 4.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.