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Buchrezension: Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie

Ist das Buch „Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie“ von Scott Kelby empfehlenswert? Das prüfen wir in unserer Buchrezension.

In der Einleitung des 560 Seiten starken Buches „Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie“ wird Lightroom als „Goldstandard der RAW-Bearbeitung“ bezeichnet. Und da ist definitiv etwas dran, denn die allermeisten, die Bilder im RAW-Format schießen, werden diese vermutlich im Anschluss mit Lightroom organisieren, entwickeln und bearbeiten.

Nun ist Lightroom ein extrem umfangreiches und mächtiges Werkzeug, das einen absoluten Neuling schnell mal ein wenig überfordern kann – oder zumindest erschließen sich viele der vorhandenen Funktionen nicht von Anfang an. Hier kommt Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie von Scott Kelby, welches im Vierfarben Verlag erschienen ist, ins Spiel.

Inhaltsverzeichnis und Aufbau des Buches

Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie möchte Lightroom von vorne bis hinten beleuchten und alle Funktionen anschaulich erklären. Dabei werden zu Beginn gleich mal ganze 160 Seiten (!) dafür verwendet, dem Leser zu erklären, wie das denn eigentlich mit dem Importieren und Organisieren der eigenen Fotos funktioniert. 160 Seiten, das mag im ersten Moment nach ziemlich viel Inhalt klingen. Ist es natürlich auch, doch nur wer seine Fotos von Anfang an richtig sortiert, wird auch dann noch den Überblick behalten, wenn irgendwann viele tausend Fotos importiert und organisiert werden müssen. Es ist unserer Meinung nach also durchaus sinnvoll, diesem Thema eine solche Aufmerksamkeit zu schenken.

Anschließend geht es weiter mit den „Basics der Bildbearbeitung“. Hier wird anschaulich und mit vielen Bildern erklärt, wie man denn zum Beispiel Kontrast oder Helligkeit verändert – die Basics eben. Im Anschluss geht es etwas mehr ins Detail. Hier erklärt Scott Kelby, wie denn lokale Korrekturen vorgenommen werden können. Es werden also Dinge wie Radial-Filter, Korrekturpinsel, Verlaufsfilter usw. besprochen. So wird nach und nach immer mehr ins Detail gegangen, über verschiedene Spezialeffekte bis hin zu sogenannten Problemfotos (Bildrauschen, Gegenlichtaufnahmen, Randabdunklung) und, und, und. Zwischendurch gibt es noch ein Kapitel für die Lightroom App sowie Abschnitte, in denen es um den Export, den Sprung zu Photoshop, das Drucken von Bildern oder Scotts Workflow für Porträts geht. Das Buch hat also jede Menge Inhalt zu bieten und bleibt dabei in keiner Weise oberflächlich. Alleine das Inhaltsverzeichnis ist schon 6 Seiten lang…

Schreibstil und Aufbau einzelner Seiten

Was will man bei einem Buch über Lightroom als Leser sehen? Richtig, viele Bilder. Denn wenn es erstmal losgeht mit „im Menü dann den vierten Unterpunkt auswählen, dann drei mal nach rechts klicken, dort dann den siebten Regler…“ – dann macht das Ganze ziemlich schnell keinen Spaß mehr.

Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie liefert jede Menge tolle Bilder, sowohl Beispielbilder mit einem „Vorher Nachher Vergleich“ als auch Screenshots aus Lightroom selbst, die das Geschriebene wunderbar untermauern. Ansonsten liest sich das Buch sehr angenehm, Kelby schreibt aus der lockeren Ich-Perspektive, hat manchmal einen kleinen Witz auf Lager und spricht den Leser mit „Sie“ an. Das Ganze ist also nicht zu trocken gehalten, im Gegenteil.

Fazit

Vermissen wir etwas in Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie? Eigentlich nicht. Vielleicht hätte man hier und dort noch ein kleines Kapitel für bestimmte Arten von Bildern (Landschaftsfotografie etc.) einfügen können, doch das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Und für sowas gibt es auch noch speziellere Artikel, Bücher und YouTube-Videos. Davon mal abgesehen ist ja letztendlich sowieso jedes Bild verschieden und es lassen sich oftmals keine allgemeinen Aussagen darüber treffen, wie man nun ein Bild am besten bearbeiten sollte. Da ist es schon wesentlich sinnvoller und besser, die Grundlagen und Details zu erklären. Und das gelingt dem Autoren, ohne Frage.

Das Buch erklärt tatsächlich nicht nur Lightroom selbst, sondern im Grunde alles, was irgendwie damit in Verbindung steht. Es ist ein kompletter Ratgeber, den wir uneingeschränkt empfehlen können. Auch bei Amazon wird das Buch mit durchschnittlichen 4,9 Sternen belohnt.

Kleines Highlight war für uns am Ende nochmal Kelbys persönlicher Workflow für Porträts. Wer in diesem Bereich etwas professioneller arbeiten möchte, kann sich hier sicherlich nochmal den ein oder anderen Tipp abholen.

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