Canon Kameras Tests

Canon EOS 6D Mark II Test: „Ich bin etwas enttäuscht!“

In ihrem Canon EOS 6D Mark II Testvideo besprechen Chris und Jordan von TCSTV, wo sie die Stärken und Schwächen der neuen Vollformatkamera sehen. Anschauen!

Canon EOS 6D Mark II im Test von TheCameraStoreTV

Chris und Jordan von TheCameraStoreTV, die sich in den letzten Jahren mit ihren erstklassigen Testvideos zu neuen Kameras einen Namen gemacht haben, haben die Canon EOS 6D Mark II unter die Lupe genommen und kürzlich das dazugehörige Video veröffentlicht. Wir wollen die wichtigsten Aussagen aus dem Canon EOS 6D Mark II Test zusammenfassen.

Die Stärken

Beginnen wir mit den Stärken der Canon EOS 6D Mark II, die Chris im Laufe des Videos hervorhebt. Da wären natürlich zunächst einmal die willkommenen Neuerungen der 6D Mark II, der bewegliche Touchscreen sowie der deutlich verbesserte Autofokus. Der Autofokus, der ja mit satten 45 Kreuzsensoren und der Dual-Pixel-Technologie arbeitet, soll laut Chris vor allem im Live-View erstklassige Arbeit leisten.

Des Weiteren ist Chris überzeugt von der ausgereiften und bewährten Bedienung der 6D Mark II. Alles fühlt sich vertraut an und das Gehäuse wirkt absolut hochwertig. Auch von der Low-Light-Performance des Sensors ist er angetan, dazu weiter unten mehr.

Die Schwächen

Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte im Canon EOS 6D Mark II Test. So sind die Messfelder des Autofokus beispielsweise sehr zentral angeordnet, weil Canon das AF-Modul einfach 1:1 von der Canon EOS 80D übernimmt. Den einen wird das stören, den anderen nicht. In jedem Fall gibt die Konkurrenz in Form der Nikon D750 hier aber das bessere Bild ab. Des Weiteren vermisst Chris bei der 6D Mark II den Joystick zur schnellen und unkomplizierten Auswahl des gewünschten AF-Messfeldes.

Bekommt man denn bei der Canon EOS 6D Mark II genug für sein Geld? Hier hat Chris Bedenken und zeigt sich insgesamt ein wenig enttäuscht von der neuen DSLR. Denn die Kamera hat nur einen einzelnen SD-Slot und einen 98%-Sucher zu bieten, außerdem fehlt ihr ein Pop-Up-Blitz, den Chris in einer Vollformatkamera für Einsteiger gerne gesehen hätte.

Große Schwächen im Video-Bereich

Ebenfalls enttäuschend sind natürlich auch die Video-Features der Canon EOS 6D Mark II, was Jordan – der Videoexperte der beiden Tester – auch deutlich macht. Nicht nur dass der Canon EOS 6D Mark II 4K-Videos fehlen, Canon streicht auch den Kopfhöreranschluss und die 1080p-Videos sehen insgesamt sehr weich aus, sodass sie eher wie 720p-Videos wirken.

„Die Canon EOS 6D Mark II ist in Sachen Video in jeder Hinsicht eine Enttäuschung. […] Ich würde sie niemals als Videokamera in Erwägung ziehen.“

Wie schlägt sich der neuen Sensor?

Die Neuerungen der 6D Mark II sind laut Chris nette Ergänzungen, doch nicht wirklich spektakulär, weshalb er ganz besonders gespannt darauf war, wie gut die Bildqualität des neu entwickelten Sensors ausfällt.

Leider ist Chris auch in diesem Bereich ein wenig enttäuscht von der Canon EOS 6D Mark II. Das liegt vor allem am schwachen Dynamikumfang, den er als „großen Schritt rückwärts“ bezeichnet. Insgesamt fühle es sich hier so an, als würde man eine Kamera nutzen, die vor vielen Jahren vorgestellt wurde. Wer vor allem JPEGs fotografiert – wunderbar! Doch aus den RAWs lässt sich laut Chris nicht wirklich viel herausholen. Die 6D Mark II liegt weit hinter der 5D Mark IV und teilweise auch hinter den APS-C-Kameras, was im Video auch mit einigen Testbildern deutlich gemacht wird (schaut es euch ab Minute 8:08 an).

Dafür gibt es allerdings andere Bereiche, in denen der neue Sensor der 6D Mark II überzeugen kann. So soll er scharfe Bilder und außerdem eine sehr gute Low-Light-Performance liefern, die auf Augenhöhe mit der der Canon EOS 5D Mark IV ist. Zudem liefert Canon – wie man es vom Marktführer gewohnt ist – bei der 6D Mark II erstklassige Farben und einen sehr guten Weißabgleich.

„Ich bin beeindruckt von der Low-Light-Performance“

Lesetipp: Canon EOS 6D Mark II: Stört der schlechte Dynamikumfang in der Praxis?

Fazit

Insgesamt sehen die Tester also sowohl Stärken als auch Schwächen bei der Canon EOS 6D Mark II, wobei Chris insgesamt ein wenig enttäuscht ist von der 6D Mark II. Er würde die Kamera höchstens in Erwägung ziehen, wenn man die 6D besitzt und sich ein Upgrade wünscht oder eine Zweitkamera neben der 5D Mark IV sucht.

Hier könnt ihr euch das komplette Testvideo anschauen:

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Norbert

Danke für den Bericht!

Alfred Proksch

Jeder hat so seine Vorlieben….

Persönlich finde ich Chris und Jordan von TCSTV echt klasse weil sie erfrischend mit den gemachten Erfahrungen umgehen.

Eine klare Aussage welche reine Video Kamera sie privat bevorzugen würden und welche Fotokamera privat angesagt ist könnte die Erfahrungsberichte besser unterstreichen.

Was mir bei ihrer Berichterstattung gefällt ist der praxisnahe Umgang mit den Geräten. So hat man sofort ein Gefühl wie leicht oder wie kompliziert die Bedienung der jeweiligen Kamera tatsächlich ist.

Zwar bin ich nicht jedes mal einer Meinung mit Chris und Jordan aber etwas grundsätzlich falsches wird nicht gesagt oder gezeigt.

Mit ihren Ansichten über die 6D Mark II von Canon liegen sie Gold richtig. Der Anwender der Low-Light-Performance sucht hat die richtige Canon im Blick wenn es um den Preis geht. Wer gerne Videos macht sollte besser zu einer Video Kamera greifen die auch „Foto“ kann. Zum Beispiel der Panasonic GH5.

Rainier

Ein tolle Erkenntnis, man sieht sowohl Stärken als auch Schwächen! War das schon jemals anders, egal bei welchem Kamera-Modell!

Simon

Natürlich gibt es das bei jeder Kamera, der größte Nachteil an der Canon 6d ii ist aber, dass die Nachteile in den Augen der meisten Produkttester (die Leute, die in ihrem Leben nicht nur Canon in der Hand hatten) offensichtlich im Vergleich mit Konkurrenzmodellen überwiegen. Das ist in der Tat eine wichtige Erkenntnis!

Akki Moto

Sie schreiben: „Der Autofokus, der ja mit satten 45 Kreuzsensoren arbeitet, soll laut Chris vor allem im Live-View erstklassige Arbeit leisten.“

Das ist unlogisch. Im LiveView werden die 45 Kreuzsensoren gar nicht benutzt. Dort wird mit der DualPixel-Technologie scharfgestellt. Letztlich hat die 6D II 2 vollwertige AF-Systeme, die man je nach Bedarf auch verwenden kann. Die mittige Anordnung der AF-Felder macht insbesondere im Sportbereich viel Sinn und ist affenschnell. Muss man an den Rand kann man auf die AF-Funktionen im LiveView zurückgreifen (im Gegensatz zur 6D jetzt auch da sehr sehr schnell. Man hat halt beides.

Dynamik und Rauschen sind sichtbar im Vergleich zum Vorgänger verbessert. Der helle Sucher mit Einblendmöglichkeiten für Funktionen ist ein Traum. Scheinbar sind alle Tester Videofilmer. Ich bin Fotograf und mache nur hin und wieder ein privates Filmchen. Dabei komme ich eindeutig zu besseren Ergebnissen als an der 6D: – Bildstabilisierung im Video – ganz toller Nachführ-AF durch Dual Pixel-Technologie.

Ich habe die 6D und die 6D Mark II.

Jens

Als ich das mit dem AF gelesen habe, fiel mir das gleiche auf. Finde es ebenfalls nicht richtig formuliert, aber naja :).

Der Dynamikumfang der 6D II ist auch nach Dpreview klar verschlechtert ggü. der 6D:
https://www.dpreview.com/articles/3416153698/canon-eos-6d-mark-ii-dynamic-range

Festgestellt wird das über das Rauschen beim Unterbelichten von RAWs und späterem Hochziehen der Belichtung. Man kann vielleicht kritisieren, dass die Highlight dabei zu wenig berücksichtigt werden.
Man abwarten, was Dxo bei der 6D II messen wird.

Ulf K.

Also für mich war das auch vorher schon eindeutig…

Michael Mechtold

Ein guter Bericht dem ich zu 100 % zustimme.

Herbert

Ja die liebe Theorie ist etwas feines.
Ich hab mit dieses Video angesehen –

https://www.youtube.com/watch?v=7O4BPhDpzsU&t=163s

– komplett mit der 6DII und dem 16-35 F4 aufgenommen und finde die Qualität was Autofokusleistung und Klarheit des Videos angeht sehr gut. Mehr interessiert mich eigentlich nicht.

Hotte

Der Dynamikumfang ist besser als der der 5D Mark III, und die liefert verdammt gute Ergebnisse.

Allerdings stellt die Pentax K1 alle (Sony, Canon, Nikon) hinten an und das für einen sagenhaften Preis.

Björn Wunderlich

O la la… für mich ist das nichts Nues. Jeder Hersteller muss heute irgendwie mit den Anderen mitziehen, wurstelt irgendwas Neues dazu, anstatt gewisse Dinge lieber richtig zu machen.

Ich hatte schon fast unzählige Kameras. Fuji GFX50s, als letzte Kamera die Sony a9… Na, auf jeden Fall bin ich jetzt wieder bei meiner geliebten Q. Nun schau ich mich nach einer 5D MK III um, mit der das fotografieren noch Spaß gemacht hat. Ja Ja, kommt mir jetzt nicht mit Dynamikumfang-Gedöns. Die Kamera geht und produziert super Fotos. Ende aus.

Leider wird uns heute nichts Neues, sondern alter Käse in neuer Hülle verkauft. Wenn ich nur den Quatsch bei Sony und den „Nicht darstellbaren Dateien“ erwähnen darf (Bild-Datenbank reparierern und so…) – ist bei der a9 immer noch so. Das ist ein Witz 😀

Schönen Tag! Und hört alle endlich mal mit dem Dynamikumfang-Käse auf, Bitte 🙂

Andy

Bin auch der Meinung, dass das ganze Getue mit dem Dynamikumfang in der Praxis irrelevant ist.
Nur was Canon mit der neuen 6D bietet, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Es hätte eine gute, praxistaugliche Kamera werden können, aber
– eine bessere Anordnung der AF-Felder,
– der Joystick
– ein zweiter Karten Steckplatz,
– und USB 3.0 (für eine Datenmenge von 26 MP Bildern)
fehlen halt.

Wenn Canon das noch eingebaut hätte, wäre sie u. U. um 200 bis 300 Euro teurer geworden.
Anderseits, wer würde dann noch die überteuerte 5D IV kaufen?

Ich glaube, dass Canon da die Geduld seiner treuen Kunden auf eine sehr harte Probe stellt!

Diese Kamera kommt für mich nicht einmal als zweit Body zu meiner 5D III in Frage.
2000 Euro gespart, auch gut.

joe

Danke für deinen Kommentar und die klaren Worte – sehe das mit dem Dynamikumfang ähnlich – und ja, leider, oder Gott sei Dank, die Kameratechnologie ist inzwischen sehr weit, so weit, dass, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, nach der 5D Mark III oder ähnlichen Konkurrenzprodukten nicht wirklich etwas Neues bräuchte.

Kevin.

Leider ist es so und wird immer so bleiben.
Bei uns in unserem Fotoklub wird viel darüber diskutiert.
Zum Glück habe ich für Nikon entschieden.Mit zwei
Kameras D500 und D750 habe ich alles was ich brauche,muss mich
nur richtig entscheiden,wann und mit welcher Kamera ich fotografiere.

Jens

Zu behaupten, Kritik an der Dynamik zu üben sei daneben ist m.E. nach zu kurz gedacht. Zwar ist Dynamik nicht alles, aber eine mitunter wichtige Komponente der Bildqualität in Grenzbereichen. Der Sensor der 6DII wäre aus Sicht von 2012 gut, bezogen auf die damaligen Canon-Sensoren und akzeptabel mit Blick auf die damaligen Sensoren der Konkurrenz. Aus Sicht von 2017 ist der Sensor noch akzeptabel, bezogen auf aktuelle Canon-Sensoren, aber wirklich unterdurchschnittlich mit Blick auf die Konkurrenz (freundlich ausgedrückt). Wem das genügt, der wird sicherlich glücklich werden mit dem Gesamtpaket der Kamera. Ich kann aber gut verstehen wenn 2k EUR für so ein Paket in Summe als zu hoch erscheinen. Ich würde auch nicht 20k EUR für einen PKW ohne Klima und elektrische Fensterheber auslegen. Nicht, weil ich ohne diese Funktionen nicht leben könnte, sondern weil ich der Meinung bin, dass diese bei einem solchen Preis zum Ausstattungsstandard gehören sollten und mir das Leben angenehmer machen. Ähnlich sehe ich das mit der Dynamik. Letztendlich ist es wohl doch so, dass Canon mit der 6DII den „Fehler“ der 6DI ausgebügelt hat und das Produkt ausreichend weit ab der 5er Reihe positioniert hat. Jetzt ist die 6er wirklich als Einsteiger KB zu bezeichnen… Weiterlesen »

Bros

Ein Sensor noch besser zu entwickeln genauso AF ist für Canon nicht
mehr einfach.Man sieht an der neue Kamera handelt sich
meistens nur um eine Updatekamera.AF Entwicklung bleibt fast
stehen-AF Bereich am dem EOS 6D2 ist so klein und nicht ausreichend,
genauso wie einzige SD Slot ist einfach so wenig für eine neue Kamera.
Nikon D750 ist schon fast 3 Jahren auf dem Markt und ist immer noch
sehr beliebt.Trotz Rückrufaktionen wurde die Kamera sehr professionell
überprüft und überholt und kostenlos auch nach der Garantiezeit.

joe

Ich finde einen zweiten Slot auch gut, um auf einer Karte mit JPEG und auf der anderen mit RAW zu fotografieren. Der Sicherheitsaspekt ist in meinen Augen vorgeschoben. Ich verwende die vollen SD bzw. CF-Karten als Sicherheitskopien und kaufe und benötige daher regelmässig neue Karten und ich hatte seit ich digital fotografiere (2005) noch nie ein technisches Problem mit einer SD oder CF-Karte.

Pino

Als Besitzer der 6D der ersten Stunde (was auch für die 7D gilt) finde ich die 6DII ehrlich gesagt auch etwas enttäuschend. Erinnert mich vom Prinzip her an die 60D, die im Gegensatz zu den stetigen Verbesserung von der 10D bis zur 50D dann doch auch gewisse Rückschritte aufzeigte (und entsprechend viele dann doch noch die letzen 50D-Exemplare kauften, bzw. dann doch zur 7D griffen). Von einem echten Nachfolger erwarte ich eigentlich schon, dass ausnahmslos in jedem Bereich Fortschritte zu sehen sind. Wie z.B. bei der 7D: diese wartete viele Jahre lang auf den Nachfolger, und die 7D II ist auch tatsächlich in allen Belangen ein Schritt nach vorne gewesen. Aber bei der 6D II könnte man einem Einsteiger durchaus raten, die günstigere 6D zu nehmen, es sei denn man braucht zwingend Totschlag-Features (Klappdisplay…). Ich für meinen Teil wollte eigentlich vor längerer Zeit die 6D und die 7D gegen eine 5DIV eintauschen (dann hätte ich quasi beide in einem Gehäuse integriert), aber mittlerweile tendiere ich zu einem kompletten Systemwechsel hin zu Fuji und APS-C (X-T2). Teilweise aus rationalen Gründen, teilweise aber auch ehrlich gesagt aus irrationalen Gründen: ich habe das Gefühl, dass bei Fuji echte Fotografen mit in der Entwicklungsabteilung… Weiterlesen »

joe

Wenn die Kameras das alles könnten was hier verlangt wird, dann bräuchte es ab morgen keine neuen Modelle und keine Kameraentwicklung mehr.

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