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Canon EOS R5 Mark II mit Stacked-Sensor vorgestellt

Endlich, die Canon EOS R5 Mark II ist da! Canon spendiert der Kamera einen neuen Stacked-Sensor und lässt beim Autofokus die Muskeln spielen.

Vier Jahre lang gehörte die Canon EOS R5 zu den beliebtesten und besten spiegellosen Vollformatkameras auf dem Markt. Jetzt wird sie von der Canon EOS R5 Mark II abgelöst, die mit einigen spannenden Neuerungen aufwartet. Und wenn man sich die Spezifikationen der R5 Mark II im Detail anschaut, dann kann man bereits erahnen, dass hier Canons nächster Bestseller ins Haus steht.

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Neuer Stacked-Sensor mit 45 Megapixeln

Das Herzstück der Canon EOS R5 Mark II ist ein neuer BSI-Stacked-Sensor mit einer Auflösung von 45 Megapixeln. An der Auflösung hat sich im Vergleich zur EOS R5 also nichts geändert, wohl aber an der Sensor-Technologie, die jetzt deutlich höhere Geschwindigkeiten und einen geringeren Rolling-Shutter-Effekt ermöglicht. Der ISO-Bereich erstreckt sich von ISO 100 bis 51.200 (erweiterbar auf ISO 102.400) und selbstverständlich ist der Sensor wieder beweglich gelagert, sodass man in den Genuss eines 5-Achsen-Bildstabilisators kommt. Dieser ist zusammen mit kompatiblen RF-Objektiven in der Lage, bis zu 8,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten zu ermöglichen.

Flankiert wird der Sensor von einem DIGIC X Prozessor und einem brandneuen DIGIC Accelerator, der gewissermaßen als Ko-Prozessor fungiert. Dass die neue Kombination aus Sensor und Prozessoren deutlich leistungsfähiger ist, spiegelt sich unter anderem in der Serienbildgeschwindigkeit wieder. Mit mechanischem Verschluss bleibt die Geschwindigkeit zwar bei 12 Bildern pro Sekunde, mit elektronischem Verschluss sind jetzt aber 30 Bilder pro Sekunde (14-Bit-RAWs wohlgemerkt, keine JPEGs) statt der bisherigen 20 fps möglich. Bis zu 15 Reihenaufnahmen (das entspricht einer Dauer von einer halben Sekunde) können außerdem per Voraufnahme festgehalten werden, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Praktische Funktion, die man bereits von anderen Kameras kennt.

Auch die Verschlusszeiten haben sich verbessert und sind jetzt deutlich kürzer, mit elektronischem Verschluss ist 1/32.000 Sekunde möglich.

Ebenfalls spannend: Die Canon EOS R5 Mark II bietet jetzt eine “In-Kamera-Hochskalierung”, dabei wird die Auflösung intern in der Kamera innerhalb von rund 10-15 Sekunden auf 180 Megapixel hochgerechnet. Zudem steht für RAWs auch eine interne Rauschreduzierung zur Verfügung. Einen Pixel-Shift-Modus scheint die EOS R5 Mark II nicht zu besitzen.

Intelligenter Autofokus mit “Aktionspriorität”

Auch beim Autofokus hat sich etwas getan – und zwar nicht gerade wenig. Canon vertraut bei der EOS R5 Mark II jetzt auf einen Dual Pixel Intelligent AF sowie auf einen Eye Control AF, den man bereits von der Canon EOS R3 kennt und der im Vergleich zu dieser verbessert worden sein soll. Außerdem spendiert der Hersteller der Kamera auch den Modus “Aktionspriorität”, der vor einigen Wochen bereits für die Canon EOS R1 angekündigt worden war.

Dieser spezielle Modus ist in der Lage, die Spieler bei Sportarten wie Fußball, Basketball oder Volleyball zu erkennen und verlagert den aktiven AF-Bereich immer dorthin, wo gerade etwas Wichtiges passiert – ein schneller Pass, ein Torschuss oder ein Rebound beispielsweise.

Wir hätten vermutet, dass der neue Aktionspriorität-Modus der Canon EOS R1 vorbehalten bleibt. Klasse, dass auch Besitzer der R5 Mark II in den Genuss kommen.

Auch einen “People Priority” Modus hat Canon integriert. Dabei können bis zu 10 Personen registriert werden, die die Kamera dann erkennt und priorisiert auf diese fokussiert. Wenn ein Gesicht kurzzeitig mal verdeckt ist oder sich eine andere Person ins Bild drängt, soll das die Kamera nicht irritieren – klingt unter anderem auch für Hochzeiten oder Events spannend.

Ansonsten arbeitet der Autofokus bis -6,5 LW, deckt 100 Prozent der Sensorbreite und 90 Prozent der Sensorhöhe ab und ist in der Lage, verschiedenste Motive zu erkennen und diesen zu folgen. Dazu gehören Menschen, Augen, Gesichter, Tiere, Hunde, Katzen, Vögel, Pferde, Rennwagen, Motorräder, Flugzeuge und Züge.

Einem ersten Test von PetaPixel zufolge ist der Autofokus der R5 Mark II dank des neuen Stacked-Sensors, den neuen Prozessoren und den neuen Autofokus-Algorithmen dem der EOS R3 überlegen. Laut Testbericht von Jared Polin ist der neue Autofokus “unglaublich” und der beste auf dem Markt. Canon scheint hier also die Messlatte für die Branche eine ganze Stufe höher gelegt zu haben, beeindruckend!

Elektronischer Sucher & Display

Der elektronische Sucher der EOS R5 Mark II wird im Kern von der EOS R3 übernommen (wie gesagt inklusive verbessertem Eye Control AF), wir haben es also mit einem OLED-Display, 5,76 Millionen Bildpunkten, einer 0,76-fachen Vergrößerung und wahlweise bis zu 120 Bildern pro Sekunde zu tun. Dank der schnellen Auslesegeschwindigkeiten soll es im Sucher keine Blackouts geben, außerdem soll der Sucher weniger schnell beschlagen und etwa doppelt so hell sein wie der der Vorgängerin.

Beim Bildschirm gibt es keine nennenswerten Neuerungen zu vermelden, es bleibt bei einer Größe von 3,2 Zoll, einer Auflösung von 2,1 Millionen Bildpunkten und dabei, dass der Bildschirm seitlich neben das Gehäuse geklappt werden kann.

Die Video-Spezifikationen

Die EOS R5 in Bezug auf die Video-Spezifikationen zu überbieten, war gar nicht so einfach – Canon hat es aber dennoch geschafft. Statt 8K-RAW-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde ist die EOS R5 Mark II jetzt nämlich in der Lage, 8K-RAW-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde und 12 Bit Farbtiefe aufzuzeichnen. Canon schreibt dazu:

“Mit Light RAW in 12 Bit 8K 60p über die gesamte Breite des Kamerasensors erreichen deine Filmprojekte ganz neue Dimensionen.”
Canon über die R5 Mark II

Zudem stehen auch C-Log 2 (Canon spricht von mehr als 16 Blendenstufen Dynamikumfang), C-Log 3, ein komprimiertes RAW-Format sowie endlich auch Waveforms zur Verfügung. PetaPixel merkt außerdem positiv an, dass der Rolling-Shutter-Effekt deutlich reduziert wurde und auch Verbesserungen in Sachen Dynamikumfang zu erkennen sind. Eine kleine Lampe auf der Vorderseite zeigt jetzt außerdem an, wenn gerade Videos aufgezeichnet werden. 4K-Videos werden derweil mit 120 Bildern pro Sekunde samt Ton gefilmt, bei 4K kann außerdem die Bildqualität durch 8K-Oversampling erhöht werden.

Spannend ist außerdem, dass die EOS R5 Mark II eine duale Aufnahmefunktion zu bieten hat. Das bedeutet, dass gleichzeitig Fotos mit 33,2 Megapixeln bei maximal 7,5 fps geschossen und Full-HD-Videos aufgezeichnet werden können.

Neuer Akku LP-E6P

Canon hat der EOS R5 Mark II einen neuen Akku spendiert, der auf die Bezeichnung LP-E6P hört. Dieser kann auch in älteren Kameras verwendet werden, diese benötigen aber zuvor ein entsprechendes Firmwareupdate. Die Akkulaufzeiten hängen stark davon ab, ob man den EVF oder das Display verwendet. Bei Nutzung des Suchers spricht Canon von 340 Aufnahmen, bei Nutzung des Bildschirms von 630 Aufnahmen. Wie immer sollten diese Zahlen in der Praxis mühelos überboten werden können – auch die R5 schafft auf dem Papier nur 320 Aufnahmen.

Ziel des neuen Akkus ist wohl nicht eine höhere Gesamtkapazität, sondern in bestimmten Situationen mehr Strom zur Verfügung stellen zu können. Das ist beispielsweise bei Video-Aufnahmen mit höchster Auflösung und Bildrate wichtig. Die alten Akkus können auch bei der R5 Mark II weiter verwendet werden, dann sind aber anscheinend keine Video-Aufnahmen in 8K 60p möglich.

Gehäuse und drei optionale Griffe

Das Gehäuse der neuen Vollformatkamera bringt 746 Gramm auf die Waage, ist wetterfest und misst 138,5 x 101,2 x 93,5 mm. Damit ist es minimal dicker geworden, was unter anderem mit kleinen Lüftungsschlitzen an der Unterseite zusammenhängt. An der Bedienung und der Anordnung der Elemente hat sich kaum etwas geändert – mit einer Ausnahme. Der On-Off-Schalter ist jetzt nämlich auf die rechte Oberseite der Kamera gewandert, auf der linken Seite findet sich der Schalter, mit dem zwischen Foto- und Videomodus gewechselt werden kann.

Die Canon EOS R5 Mark II dürfte die erste Kamera des Herstellers sein, für die gleich drei unterschiedliche optionale Griffe zur Verfügung stehen. Der BG-R20 ist ein ganz normaler vertikaler Akkugriff (499 €), der BG-R20EP bietet zusätzlich einen Ethernet-Anschluss (699 €), während der CF-R20EP keine Bedienelemente, dafür aber ein aktives Kühlsystem mit Lüftern bietet (569 €).

Weitere Spezifikationen der Canon EOS R5 Mark II:

  • WLAN mit 6 GHz / 5 GHz / 2,4 GHz
  • Multifunktions-Zubehörschuh inklusive abnehmbarer Schutzkappe
  • Schnellste Blitzsynchronzeit: 1/250 Sekunde
  • Menü überarbeitet
  • Bluetooth 5.3, USB 3.2 Gen 2 Typ C
  • Mikrofon- und Kopfhöreranschluss
  • HDMI Typ A Ausgang
  • Audio: 24 Bit auf vier Kanälen
  • Zwei Speicherkarten-Slots (CFexpress Typ B und SD UHS-II)
  • LUTs können über die Speicherkarte importiert werden
  • Bildauthentifizierungsstandard C2PA soll unterstützt werden

Preis und Verfügbarkeit

Ab Ende August 2024 soll die Canon EOS R5 Mark II im Handel erhältlich sein. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 4.799 Euro.

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In unseren Augen sieht die Canon EOS R5 Mark II wie ein gelungenes Upgrade aus – was denkt ihr?

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