Anleitungen Licht & Belichtung

Die drei Richtungen des Lichts

Eines der wichtigsten Dinge, die es beim Arbeiten mit Licht – und als Fotografen arbeiten wir logischerweise immer mit Licht – zu beachten gibt, ist die Richtung, aus der das Licht kommt. Das mag im ersten Moment nicht sonderlich kompliziert klingen, einigen mag es vielleicht auch eher unwichtig erscheinen, denn wozu gibt es Blende, ISO-Werte & Co? Doch die Richtung des auf das Motiv fallenden Lichts entscheidet letztendlich darüber, ob ein Bild gut oder genial wird. Tatsache.

Welche Lichtrichtungen gibt es?

Insgesamt gibt es drei Lichtrichtungen: frontales Licht, Seitenlicht und Gegenlicht. Die verschiedenen Lichtrichtungen entscheiden darüber, welche Bereiche des Motivs stark beleuchtet sind und welche im Schatten verborgen bleiben. Beide Aspekte (auch die Schatten) sind äußerst wichtig, denn ein Foto ist und bleibt (obwohl, da lehnen wir uns in Zeiten von 3D mal nicht zu weit aus dem Fenster) zweidimensional. Vor allem die Schatten sind also ein äußerst wichtiges Stilmittel, um Tiefe und Struktur in ein Bild zu bringen. Achtet also beim Fotografieren stets darauf, aus welcher Richtung das Licht kommt! Hier eine kleine Übersicht, wie man welche Lichtrichtung am Besten einsetzen kann und welche Wirkung dabei erzielt wird:

Frontales Licht einsetzen

Von frontalem Licht spricht man immer dann, wenn die Lichtquelle hinter dem Fotografen liegt und „frontal“ auf das Motiv scheint. Diese Richtung des Lichts ist ziemlich unproblematisch und eignet sich vor allem für folgende Motive bzw. Situationen:

  • Motive mit kräftigen Farben
  • Blauer Himmel
  • Motive mit vielen Details
  • Motive mit irritierenden Schatten

Frontales Licht eignet sich nicht für:

  • Strukturen
  • Dreidimensionale Formen
  • „Langweilige“ Motive
Porträts – klassisches Einsatzgebiet für frontales Licht!

 

Seitenlicht einsetzen

Seitenlicht ist Licht, das von der Seite auf das Motiv fällt. Logischerweise gibt es zwei Arten von Seitenlicht, nämlich rechtes und linkes. Einen generellen Unterschied zwischen beiden lässt sich nicht festmachen, das kommt ganz auf das spezielle Motiv an. Seitenlicht eignet sich in erster Linie für Motive mit diesen Eigenschaften:

  • Dreidimensionale Formen
  • Strukturen
  • „Langweilige“ Motive
  • Motive, die Dramatik brauchen

Seitenlicht eignet sich nicht für:

  • Komplexe Szenarien
  • Komplizierte Motive
  • Motive, die klare Umrisse benötigen

Gegenlicht einsetzen

Gegenlicht ist vielleicht die spannendste Lichtrichtung – gleichzeitig aber auch die, die am schnellsten in die Hose gehen kann. Von Gegenlicht spricht man, wenn die Lichtquelle hinter dem Motiv liegt und mehr oder weniger direkt in die Linse scheint. Gegenlicht eignet sich hierfür:

  • Formen und Umrisse
  • Konturen
  • Gedämpfte Farben
  • Kreative Bilder (Stichwort Blendenflecke)
  • Dramatische Himmelsbilder

Gegenlicht eignet sich eher weniger für:

  • Detaildarstellungen
  • Knallige Farben
  • Formen und Strukturen

 

Quelle Bild oben: Luz Adriana Villa | Flickr

Quelle Bild unten: Thomas Leuthard | Flickr

 

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