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Die Fuji X-H2s ist die weltweit beste APS-C-Kamera

Fujifilm hat die neue X-H2s und damit die aktuell beste APS-C-Kamera aller Hersteller präsentiert. Die Spezifikationen beeindrucken.

Fujifilm X-H2s offiziell vorgestellt

Sony, Nikon, Canon – sie alle mischen im APS-C-Bereich mit und haben teilweise beachtliche Marktanteile vorzuweisen, ein waschechtes APS-C-Flaggschiff hat aktuell allerdings keiner der drei Hersteller im Angebot. Die Sony A6600, Nikon Z fc und Canon EOS R7 sind mit Sicherheit sehr gute Kameras, aber keine dieser DSLMs reizt die aktuellen technischen Möglichkeiten auch nur ansatzweise aus. Zu Teilen ist das von den Herstellern sicherlich so gewollt, denn wer wirklich leistungsfähige Technik möchte, der soll einfach zu einer spiegellosen Vollformatkamera greifen.

Nicht so bei Fujifilm. Der Hersteller, der das Vollformat seit Jahren umgeht und sich ausschließlich auf APS-C- und Mittelformatkameras konzentriert, zieht bei der heute neu vorgestellten X-H2s nämlich keineswegs die Handbremse an. Vielmehr stellt man mit der neuen DSLM eindrucksvoll unter Beweis, was denn im APS-C-Bereich alles möglich ist. So lässt sich ohne Zweifel sagen: Die Fuji X-H2s ist aus technischer Sicht die derzeit beste APS-C-Kamera auf dem Markt.

Sensor & Serienbildgeschwindigkeit

Das Herzstück der Fuji X-H2s bildet der neu entwickelte und rückwärtig belichtete X-Trans-Stacked-Sensor, der mit einer Auflösung von 26 Megapixeln arbeitet. Die gestapelte Bauweise erlaubt in Kombination mit dem X-Processor 5 enorme Geschwindigkeiten, sodass mit elektronischem Verschluss in der Spitze 40 Bilder pro Sekunde inklusive Autofokusnachführung geschossen werden können. Die volle Serienbildgeschwindigkeit kann für 140 unkomprimierte RAWs oder 184 JPEGs gehalten werden. Auch ein mechanischer Verschluss ist nach wie vor mit von der Partie, mit ihm sind 15 Bilder pro Sekunde möglich.

Einen 5-Achsen-Bildstabilisator hat die Fujifilm X-H2s natürlich ebenfalls zu bieten, dieser ist noch etwas effektiver als der IBIS der Fuji X-T4, er ist nun nämlich in der Lage, sieben Blendenstufen längere Belichtungszeiten zu ermöglichen. Des Weiteren will Fujifilm auch den Rolling-Shutter-Effekt spürbar minimiert haben.

Autofokus deutlich verbessert

Der Autofokus der Fuji Kameras konnte zuletzt nicht mehr mit dem Autofokus der neusten Vollformat-Flaggschiffe von Canon, Nikon und Sony mithalten. Bei der X-H2s will der Hersteller allerdings deutlich nachgebessert haben. In der Anzahl der Autofokus-Messfelder macht sich das zwar nicht bemerkbar, hier bleibt es bei insgesamt 425. Die Kombination aus Sensor und Prozessor soll allerdings für einen spürbar besseren, schnelleren und zuverlässigeren (Tracking-)Autofokus sorgen. Aus technischer Sicht erklärt Fujifilm das unter anderem mit der Tatsache, dass Autofokus und Belichtungsnachführung 120 Mal pro Sekunde aktualisiert werden. Das heißt auch bei voller Serienbildgeschwindigkeit von 40 fps werden AF und AE noch zwei Mal zwischen jeder einzelnen Aufnahme aktualisiert.

Zudem ist die X-H2s als erste Fuji Kamera in der Lage, Menschen, Tieren, Vögeln, Motorrädern und Flugzeugen zu folgen. Überhaupt sollen das sogenannte „AI Processing“, die Deep-Learning-Technologie und der neue Algorithmus dafür sorgen, dass die Bewegungen von Motiven bei steigender Aufnahmedauer zuverlässiger vorausgesagt werden können. Darüber hinaus soll der Autofokus auch lichtempfindlicher geworden sein, Fujifilm spricht von bis zu -7 EV.

Klingt insgesamt vielversprechend, auch wenn man natürlich abwarten muss, wie sich der Autofokus am Ende in der Praxis schlägt.

Elektronischer Sucher & Display

Der elektronische Sucher der Fuji X-H2s löst erstmals mit 5,76 Millionen Bildpunkten auf und hat eine 0,8-fache Vergrößerung sowie eine Bildwiederholrate von 120 fps zu bieten. Das Display wird derweil von der X-T4 übernommen, es misst 3 Zoll, löst mit 1,62 Millionen Bildpunkten auf und lässt sich links neben das Gehäuse klappen.

Fujifilm stellt unter Beweis, dass eine höhere Auflösung des elektronischen Suchers nicht automatisch mit einer geringeren Akkulaufzeit einhergeht. Die X-H2s schafft im normalen Modus nämlich 580 Bilder pro Akkuladung, bei der X-T4 waren es „nur“ 500 Bilder. Zum Einsatz kommt wie bei der X-T4 auch der NP-W235 Akku.

Videos & Gehäuse

Auch im Videobereich lässt die Fuji X-H2s ordentlich die Muskeln spielen: 4K-Videos mit 120 fps (1,29-facher Crop-Faktor), 4K-Videos mit 60 fps (ohne Crop-Faktor) 6,2K-Videos mit 30 fps, Full-HD-Videos mit 240 fps, dazu Unterstützung für verschiedenste Codecs und Formate wie zum Beispiel Apple ProRes. Des Weiteren entfällt die Aufnahmegrenze von 30 Minuten.

Das wetterfeste Gehäuse der neuen Kamera bringt 660 Gramm auf die Waage und Fujifilm verzichtet auf die typisch „analoge“ Bedienung, die man von X-T4 & Co. kennt. Stattdessen lehnt sich die Bedienung eher an die spiegellosen Mittelformatkameras der GFX-Reihe an, Fujifilm setzt unter anderem auf ein kleines Schulterdisplay.

Weitere technische Daten

  • ISO 160 – 12.800 (erweiterbar auf ISO 80 – 51.200)
  • Verschlusszeiten: 1/32.000 elektronisch, 1/8.000 mechanisch
  • Blitzsynchronisation: 1/125 elektronisch, 1/250 mechanisch
  • HEIF als neues Bildformat
  • HDMI-A-Anschluss
  • Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon
  • Blitzsynchronbuchse und TTL-Systemblitzschuh
  • Zusätzlicher digitaler Bildstabilisator bei Videos
  • 14+ Blendenstufen Dynamikumfang in F-Log2
  • USB-C, WiFi und Bluetooth
  • 2 Speicherkarten, CFexpress Type B + SD (UHS-II)
  • Alle Filmsimulationsmodi inklusive Nostalgic Negative

Zubehör

Wer die Leaks in den vergangenen Wochen aufmerksam verfolgt hat, der wusste bereits, dass Fujifilm einen optionalen Lüfter entwickelt hat, der bei ausgeklapptem Display an der Rückseite der Kamera angebracht werden kann. Dieser Lüfter schlägt preislich mit 199 Euro zu Buche und verlängert die Aufnahmezeiten bei Videos teilweise deutlich. 4K-Videos mit 60 fps können bei 40 Grad Außentemperatur mit Lüfter nämlich für etwa 50 Minuten aufgezeichnet werden, ohne Lüfter sind nur rund 20 Minuten möglich.

Des Weiteren hat Fujifilm auch zwei neue Griffe für die X-H2s vorgestellt. Der VG-XH ist ein „normaler“ Batteriegriff mit zusätzlichen Bedienelementen für 450 Euro, während der FT-XH auch eine LAN-Schnittstelle, zusätzliche WLAN-Antennen sowie FTP-Übertragung zu bieten hat. Er wird ab September 2022 zum Preis von 1.100 Euro in den Regalen der Händler zu finden sein.

Preis & Verfügbarkeit

Die Fuji X-H2s wird ab Juli 2022 im Handel erhältlich sein, der Preis wird bei 2.749 Euro liegen.

Die Fuji X-H2s ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

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